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Navarrenx ist ein Ort und eine südwestfranzösische Gemeinde mit 1.052 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Zentrum des Départements Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Durch den Ort führt der Fernwanderweg GR 65, welcher weitgehend dem historischen Verlauf des französischen Jakobsweges Via Podiensis folgt. Navarrenx ist Mitglied der Vereinigung der schönsten Dörfer Frankreichs.

Navarrenx
Navarrenx (Frankreich)
Navarrenx (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Le Cœur de Béarn
Gemeindeverband Béarn des Gaves
Koordinaten 43° 19′ N,  46′ W
Höhe 118–269 m
Fläche 6,52 km²
Einwohner 1.052 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 161 Einw./km²
Postleitzahl 64190
INSEE-Code
Website Navarrenx

Gave d’Oloron vor den Festungsmauern von Navarrenx

Lage und Klima


Der Ort Navarrenx liegt am Fluss Gave d’Oloron im eher flachen Norden der historischen Provinz Béarn in einer Höhe von ca. 125 m. Die Stadt Pau befindet sich gut 40 km (Fahrtstrecke) östlich; die Stadt Orthez liegt gut 22 km nördlich. Das Klima ist gemäßigt; der reichliche Regen (ca. 995 mm/Jahr) fällt übers Jahr verteilt.[1]


Bevölkerungsentwicklung


Jahr180018511901195419992016
Einwohner1.1861.7701.2881.0611.1331.044

Trotz der Reblauskrise im Weinbau Ende des 19. und der Mechanisierung der Landwirtschaft in der Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Einwohnerzahl der Gemeinde annähernd konstant geblieben.


Wirtschaft


Ein großer Teil der Bevölkerung arbeitet in der Landwirtschaft, in der Vieh- und Pferdezucht, sowie im Tourismus. Bei den landwirtschaftlichen Produkten dominiert der Maisanbau. Die Firma Société 3F – Cigares Navarre stellt als einzige in Frankreich Zigarren mit dem Label Puros her.[2][3] In der Gemeinde sind 306 Firmen (Stand März 2015) registriert, welche im Durchschnitt zwei Angestellte haben.[4]


Geschichte


Der Name Navarrenx bezieht sich auf das Königreich Navarra, nahe dessen Grenze sich die Ansiedlung befand. Die erste schriftliche Erwähnung findet der Ort im Jahr 1078 anlässlich einer Vereinbarung zur Beseitigung von Schäden zwischen den Herrschern von Béarn und Soule. Im Jahr 1188 wird eine steinerne Brücke über den Gave d’Oloron gebaut und der Ort erhält das Marktrecht. Die heute noch vorhandene Brücke stammt aus dem 13. Jahrhundert, allerdings ist der damals entstandene Wehrturm über der Brücke nicht mehr vorhanden. Anfang des 14. Jahrhunderts wurde Navarrenx zur Bastide ausgebaut, was noch heute an den schachbrettartigen Straßenverläufen und dem zentralen Platz zu erkennen ist. Im Jahr 1523 wurde die Stadt durch die Truppen Philibert de Chalons eingenommen und die Befestigungsanlagen wurden zerstört.

Navarrenx – Festungsbrunnen (puits)
Navarrenx – Festungsbrunnen (puits)

Im 16. Jahrhundert ließ der König von Navarra die Stadt neu gestalten und nach dem Vorbild der toskanischen Stadt Lucca zu einer Zitadelle ausbauen. Diese Mauern sind noch heute erhalten und umschließen den gesamten Stadtkern. In den Monaten März bis Juli 1569 bewies die Zitadelle ihre Wirksamkeit, denn in ihr verteidigten sich die Hugenotten gegen französische Truppen, bis das Entsatzheer des Grafen Montgomery eintraf. Anlässlich der Vereinigung des Königreichs Navarra und des Béarn unter französischer Hoheit besuchte Louis XIII. im Jahr 1620 den Ort. In der Kirche wurde zu diesem Anlass eine römisch-katholische Messe zelebriert. Es ist der gleiche Ort, an dem sich die Großmutter des Königs, Jeanne d'Albret, am Ostersonntag 1563 öffentlich zum Calvinismus bekannte. Der König nutzte diesen Besuch, um die verbliebenen Schätze der Könige von Navarra an sich zu bringen.

Im Jahr 1814 verteidigen napoleonische Truppen unter General Soult die Zitadelle gegen Truppen von Arthur Wellesley. Im Jahr 1871 wurde die Zitadelle außer Dienst gestellt und die Garnison aufgelöst. Als Aufseher über die Munition in der Festung ist für einen unbekannten Zeitraum Isaac de Portau genannt.[5]


Jakobsweg (Via Podiensis)


Vor dem Bau der Brücke in Navarrenx konnte die Gave d’Oloron von den Jakobspilgern nur mit dem Boot oder bei günstigem Wasserstand durch eine Furt bei Charre überwunden werden. Lange Zeit gab es in der Nähe der Süd-Kommandantur ein Hospiz zur Betreuung der Pilger. Heute gibt es mehrere Pilgerherbergen im Ort.


Sehenswürdigkeiten


Navarrenx – Porte Saint-Antoine
Navarrenx – Porte Saint-Antoine

Sonstiges



Persönlichkeiten



Städtepartnerschaften



Literatur




Commons: Navarrenx – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Navarrenx – Klimatabellen
  2. Artisans/Habitat auf ville-navarrenx.fr (Memento vom 4. Mai 2015 im Internet Archive) in Französisch.
  3. Website der Firma Société 3F – Cigares Navarre in Französisch.
  4. Navarrenx auf manageo.fr (französisch).
  5. Navarrenx – Geschichte
Jakobsweg „Via Podiensis“

 Vorhergehender Ort: Sauvelade 12 km | Navarrenx | Nächster Ort: Castetnau-Camblong 2,5 km 


На других языках


- [de] Navarrenx

[en] Navarrenx

Navarrenx (French pronunciation: ​[navaʁɛ̃ks]; Occitan: Navarrencs, [naˈβaɾeŋt͡s]; Basque: Nabarrengose, Zuberoan: Nabarrenkoxe) is a town and commune in the French department of Pyrénées-Atlantiques (Béarn) and the region of Nouvelle-Aquitaine. The demonym is Navarre. Since 2014, the town has been in the association Les Plus Beaux Villages de France.

[fr] Navarrenx

Navarrenx (prononcer [navaʁɛ̃ks] ; en béarnais Navarrencs ou Nabarréncs) est une commune française située dans le département des Pyrénées-Atlantiques (Béarn), en région Nouvelle-Aquitaine.

[ru] Наварренс

Наварре́нс (фр. Navarrenx) — коммуна во Франции, административный центр кантона Кёр-де-Беарн. Находится в округе Олорон-Сент-Мари департамента Атлантические Пиренеи, регион Новая Аквитания. Входит в список «Самых красивых деревень Франции»[1].mw-parser-output .ts-Переход img{margin-left:.285714em}[⇨].



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