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Saint-Jean-Pied-de-Port
Donibane Garazi
Saint-Jean-Pied-de-Port (Frankreich)
Saint-Jean-Pied-de-Port (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Montagne Basque
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 10′ N,  14′ W
Höhe 156–320 m
Fläche 2,73 km²
Einwohner 1.532 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 561 Einw./km²
Postleitzahl 64220
INSEE-Code
Website st-jean-pied-de-port.fr

Brücke über die Nive de Béhérobie in Saint-Jean-Pied-de-Port, links der Turm der Kirche Notre-Dame und auf dem Berg im Hintergrund die Zitadelle

Saint-Jean-Pied-de-Port (baskisch Donibane Garazi) ist eine französische Stadt mit 1532 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine. Sie liegt direkt an der Grenze zu Spanien, 76 km von der spanischen Stadt Pamplona sowie 53 km von der Atlantikküste (Golf von Biskaya) entfernt, und gehört zum französischen Baskenland. Die Stadt war bis zu dessen Auflösung 2015 Hauptort (französisch: chef-lieu) eines eigenen Kantons, seither gehört sie zum Kanton Montagne Basque.

Früher trug die Stadt andere Namen, nämlich Santa Maria Cabo el Puente oder Sainte-Marie du Bout du Pont.

Der heutige Name der Stadt („Heiliger Johann am Fuße des Passes“) ist abgeleitet aus ihrer Lage am Beginn der Passstraße nach Roncesvalles/Spanien. Die Bewohner werden auf Französisch Saint-Jeannais oder auf Baskisch Garaztar oder Donibandar genannt.

Bei Saint-Jean-Pied-de-Port münden die Flüsse Laurhibar und Nive d’Arnéguy in die Nive, die oberhalb der Stadt noch als Nive de Béhérobie bezeichnet wird.

Die Stadt ist ein wichtiger Ort am Jakobsweg Via Podiensis und zugleich letzte Station auf französischem Boden. Der Pilgerweg setzt sich dann im Camino Francés fort, der in die Pyrenäen, über den Ibañeta-Pass, nach Pamplona und schließlich nach Santiago de Compostela führt.

2016 wurde Saint-Jean-Pied-de-Port mit dem Prädikat Die schönsten Dörfer Frankreichs ausgezeichnet.[1]


Geschichte


Herberge für die Pilger des Jakobsweges
Herberge für die Pilger des Jakobsweges
Bahnhof Saint-Jean-Pied-de-Port, um 1910
Bahnhof Saint-Jean-Pied-de-Port, um 1910

Die Stadt ist seit dem 12. Jahrhundert bekannt, von dieser Zeit an diente sie als Befestigung der Grenze des Königreiches Navarra. Auf dem Berg über dem Ort erhebt sich mindestens seit 1191 das Château de Mendiguren. 1329 verlieh Philipp von Navarra der Stadt das Recht, in seinen Mauern Märkte abzuhalten, wodurch sie zu einem Zentrum des grenzüberschreitenden Handels mit Spanien werden konnte.

Zwischen 1512 und 1530 war Saint-Jean-Pied-de-Port einer der Schauplätze des Eroberungsfeldzuges der Krone Aragonien gegen Navarra. Viele Verteidigungsanlagen und Häuser fielen in diesen Jahren der Zerstörung anheim. Es blieb aber einer der Hauptorte des Restkönigreiches Nieder-Navarra (französisch Basse-Navarre, baskisch Nafarroa Beherea, spanisch Baja Navarra), das 1589 an Frankreich fiel. Seit dieser Zeit war Saint-Jean Hauptstadt der gleichnamigen baskischen Provinz, bis diese 1790 im Département Basses-Pyrénées aufging.

Ab 1625 wurde das Schloss zu einer Zitadelle umgebaut, unter Leitung des französischen Festungsbaumeisters Vauban wurden bis 1728 die Verteidigungsanlagen auch in der Stadt grundlegend umgebaut.

Am 11. Dezember 1898 erreichte die Eisenbahn den Ort. Die Bahngesellschaft Compagnie des chemins de fer du Midi verlängerte in jenem Jahr ihre von Bayonne kommende Bahnstrecke über den seit 1892 eröffneten Endpunkt Ossès hinaus bis Saint-Jean-Pied-de-Port.


Wappen


Beschreibung: Das rote Wappen hat vier Quartiere. Im ersten ein silbernes Kastell mit gezinnten Türmen, der mittlere ist der höhere, mit schwarzen Fenstern und schwarzem Durchgang; im zweiten der nimbierte heilige Johannes in goldenes Tuch gehüllt und ein gestieltes goldenes Kreuz mit silbernem Wimpel und mit schwarzen Majuskeln „SAN JUAN“ in der linken Hand haltend; im dritten die goldene Navarrakette und im letzten ein liegendes silbernes Schaf widersehend.


Sehenswürdigkeiten


Rue de la Citadelle
Rue de la Citadelle
Zugang zur Zitadelle
Zugang zur Zitadelle

Die Altstadt beiderseits der Nive de Béhérobie ist immer noch von einer Stadtmauer umgeben. Wer sich auf der Pilgerstraße von Nordosten der Stadt nähert, betritt sie durch das Jakobus-Tor (französisch Porte Saint-Jacques), das seit 1998 als Teil des Weltkulturerbe der UNESCO „Wege der Jakobspilger in Frankreich“ ausgezeichnet ist. Innerhalb der Mauern ist die Straße der Zitadelle (französisch Rue de la Citadelle) von Häusern gesäumt, deren älteste aus dem 16. Jahrhundert stammen. Noch heute gibt es hier die traditionellen Herbergen für die Pilger. Die Häuser und Mauern sind aus rosa bzw. grauem Sandstein gebaut.

Die Porte Notre-Dame führt durch den Fuß des Turms der gleichnamigen Kirche hinaus auf die Brücke über die Nive. Auf beiden Seiten des Flusses stehen die mittelalterlichen Häuser direkt am Ufer, ihre Holzbalkone erstrecken sich über das Wasser.

Noch vor der Brücke, aber außerhalb der Mauern führt ein Fußweg, der Chemin de ronde, hinauf zur Zitadelle. Diese ist mit vier Bastionen in alle Richtungen gesichert, zur Stadt hin gibt es weitere Mauern, von denen aus Straße und Stadttore mit Kanonenfeuer belegt werden konnten.


Jakobsweg (Via Podiensis, Camino Francés)


Route Napoleon - Orisson
Route Napoleon - Orisson

Saint-Jean-Pied-de-Port markiert den Endpunkt des französischen Jakobsweges Via Podiensis, der hier mit der Via Turonensis und der Via Lemovicensis bereits zwei wichtige französische Jakobswege aufgenommen hat, und den Beginn des Camino Francés, der für den restlichen Weg nach Santiago de Compostela steht. Für Jakobspilger ist es zugleich Ausgangspunkt für die Pyrenäenüberquerung. Für den Aufstieg zum Ibañeta-Pass wird mehrheitlich die Route Napoleon genutzt, im Winter und bei schlechtem Wetter wählen viele Pilger den Weg über Valcarlos entlang der Straßenverbindung D933–N135. Beide führen zum Augustinerkloster in Roncesvalles, der ersten Pilgerstation auf spanischem Boden.
Saint-Jean-Pied-de-Port bietet mehrere Pilgerherbergen (französisch Gîte d’étape), Hotels und Privatzimmer (französisch Chambre d’hôtes), außerdem gibt es eine Touristeninformation, einen Campingplatz, sowie einen Bahnhof der SNCF.


Städtepartnerschaft


Mit der spanischen Stadt Estella in der Provinz Navarra besteht seit 1964 eine Städtepartnerschaft. 2012 wurde eine Partnerschaft mit der kalifornischen Stadt South San Francisco in den Vereinigten Staaten geschlossen.[2]


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Saint-Jean-Pied-de-Port – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Saint-Jean-Pied-de-Port. Association Les plus beaux villages de France, abgerufen am 19. Oktober 2022 (französisch).
  2. Städtepartnerschaften mit Estella und South San Francisco; abgerufen am 15. Oktober 2022.
Jakobsweg „Via Podiensis“

 Vorhergehender Ort: Saint-Jean-le-Vieux 4 km | Saint-Jean-Pied-de-Port | Nächster Ort: - 

Navigationsleiste Jakobsweg „Camino Francés“

 Vorhergehender Ort: - | Saint-Jean-Pied-de-Port | Nächster Ort: Valcarlos 8 km 

 

На других языках


- [de] Saint-Jean-Pied-de-Port

[en] Saint-Jean-Pied-de-Port

Saint-Jean-Pied-de-Port (literally "Saint John [at the] Foot of [the] Pass"; Basque: Donibane Garazi; Spanish: San Juan Pie de Puerto) is a commune in the Pyrénées-Atlantiques department in south-western France.[3] It is close to Ostabat in the Pyrenean foothills. The town is also the old capital of the traditional Basque province of Lower Navarre. Saint-Jean-Pied-de-Port is also a starting point for the French Way Camino Francés, the most popular option for travelling the Camino de Santiago[4].

[es] San Juan Pie de Puerto

San Juan de Pie de Puerto (en francés, Saint-Jean-Pied-de-Port, en euskera, Donibane Garazi) es una localidad francesa situada en el departamento de Pirineos Atlánticos en la región de Nueva Aquitania en el territorio histórico de la Baja Navarra. Su situación geográfica, como capital de la Tierra (o País) de Cisa, al pie del puerto de Roncesvalles, explicaría su nombre.[3]

[fr] Saint-Jean-Pied-de-Port

Saint-Jean-Pied-de-Port (en basque Donibane Garazi) est une commune française située dans le département des Pyrénées-Atlantiques, en région Nouvelle-Aquitaine.

[ru] Сен-Жан-Пье-де-Пор

Сен-Жан-Пье-де-Пор (фр. Saint-Jean-Pied-de-Port, баск. Donibane Garazi) — город и коммуна во французском департаменте Атлантические Пиренеи, округ Байонна, кантон Монтань-Баск.



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