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Biarritz (baskisch Miarritze) ist eine französische Gemeinde im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine.

Biarritz
Miarritze
Biarritz (Frankreich)
Biarritz (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Biarritz (Hauptort)
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 29′ N,  33′ W
Höhe 0–85 m
Fläche 11,66 km²
Einwohner 25.787 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 2.212 Einw./km²
Postleitzahl 64200
INSEE-Code
Website www.biarritz.fr

Die Stadt hat 25.787 Einwohner (Stand 1. Januar 2019), liegt im Arrondissement Bayonne und ist Hauptort (frz.: chef-lieu) des Kantons Biarritz. Sie liegt im äußersten Südwesten Frankreichs und ist außerdem See- und Heilbad an der französischen Atlantikküste.


Geschichte



Gründungslegende


An der Küste leben einige Basken ärmlich vom Fischfang. Das schöne junge Mädchen Miarritze hat einen Traum: Gott verspricht ihr, die Seele seines Dieners Martin in ihr entlegenes Land zu schicken. Er werde als bunter Vogel erscheinen, der einen Fisch mit goldenen Schuppen im Schnabel trägt, als Zeichen des Reichtums, der den armen Leuten an der Küste geschenkt werde. Die Bewohner finden einige Tage später tatsächlich einen Eisvogel (frz. Martin-pêcheur, „Martinsfischer“). Durch Miarritze veranlasst, bauen sie Schiffe, um auf Walfang zu gehen. Eines Tages strandet ein Schiff, Miarritze nimmt die Seefahrer, die sich Biarrins nennen und aus der Gascogne kommen, auf. Sie wird die Frau des Anführers und daraus entsteht der Name der Stadt Biarritz.


Der Walfang


Bereits im Mittelalter war Biarritz als Walfängerhafen bekannt, die Meeressäuger traten in Mengen im Golf von Biskaya auf. Das Walfett diente als Lampenöl, aus den riesigen Knochen baute man Zäune, aus der Haut Hüte oder Sessel. Der Fischerhafen lag geschützt an einem Fels, bei Hochwasser konnte man die Wale an den flachen Strand schleppen und sie bei Ebbe zerteilen. Die Walzunge galt als besondere Kostbarkeit. Im 17. Jahrhundert waren die Wale ausgerottet und der Walfang damit beendet.[1]


Von der Belle Époque bis heute


Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war Biarritz (im Mittelalter: Bearrits) ein eher unbedeutendes Fischerdorf. Um 1800 hatte das Dorf rund 200 Einwohner. Die Situation änderte sich, als 1854 Kaiserin Eugénie, gebürtige Spanierin und Ehefrau von Napoléon III., für zwei Monate nach Biarritz kam und der Kaiser ihr daraufhin eine Residenz bauen ließ, die das Paar danach regelmäßig im Sommer besuchte. Die kaiserliche Residenz wird heute als Hotel genutzt. Diese Besuche machten Biarritz auch bei anderen Königshäusern Europas bekannt und so kamen auch die Könige von Belgien, Portugal und Württemberg, englische Lords und spanische Granden nach Biarritz, und Ende des 19. Jahrhunderts zählte die Stadt bereits etwa 10.000 Sommerbesucher. 1908 nahm Eduard VII. hier während eines Urlaubs die bis heute einzige Ernennung eines britischen Premierministers außerhalb Großbritanniens vor. In den 1920ern war Biarritz eine der Hauptstädte des Charleston. Auch noch nach dem Zweiten Weltkrieg traf sich hier der Adel.

In den 1960ern endete das von Napoleon und Eugenie begonnene mondäne Zeitalter von Biarritz. Während Henry Kings Dreharbeiten für seine Hemingway-Verfilmung Zwischen Madrid und Paris (Original: The Sun Also Rises) brachten der Drehbuchautor Peter Viertel und der angehende Produzent Dick Zanuck den Surfsport nach Biarritz. Begünstigt durch die Wellen der Biskaya zählen die Strände um Biarritz zu den Surfhochburgen Europas. Wie viele einstige Bade- und Kurorte versucht auch Biarritz heute, seine wirtschaftliche Lage durch Kongresstourismus zu verbessern.

Bei der Sturmflut an der europäischen Atlantikküste im Februar 2014 zerbrach der spanische Frachter Luno in zwei Teile, als er an der Mole strandete. Das Schiff musste in den darauf folgenden Monaten abgewrackt werden.[2][3]

Vom 24. bis zum 26. August 2019 war Biarritz Austragungsort des G7-Gipfels.[4][5]


Städtepartnerschaften


Panoramablick über Biarritz, vom Leuchtturm aus
Panoramablick über Biarritz, vom Leuchtturm aus
Hôtel du Palais, vormals Residenz der Kaiserin Eugénie
Hôtel du Palais, vormals Residenz der Kaiserin Eugénie
Gestrandetes Schiff, 1996
Gestrandetes Schiff, 1996
Stürmische See
Stürmische See
Musée de la Mer (Aquarium von Biarritz)
Musée de la Mer (Aquarium von Biarritz)
Badefreuden an der Grande Plage
Badefreuden an der Grande Plage

Sehenswürdigkeiten



Sport


Bedeutendster Sportverein ist Biarritz Olympique, der vor allem für seine Rugby-Union-Mannschaft bekannt ist. Weitere beliebte Sportarten in Biarritz sind Wellenreiten[7], Golf und Pelota.


Wirtschaft und Infrastruktur


Biarritz teilt sich den Flughafen Biarritz mit Anglet und Bayonne.


Persönlichkeiten


in Biarritz geboren:

in Biarritz gestorben:

in Biarritz begraben:



Wiktionary: Biarritz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Biarritz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Historie von Biarritz
  2. Spektakulärer Schiff-Bruch vor Südfrankreich. Entfesselte Naturgewalten und eine Crew in Todesangst: Vor einem Strand in Südfrankreich ist ein spanischer Frachter im Sturm gegen einen Damm gekracht und in zwei Teile zerbrochen. In: Die Welt. Abgerufen am 6. Februar 2014.
  3. The Luno. (PDF) In: Ship Breaking # 36 - Bulletin of information and analysis on ship demolition. Robin de Bois, 29. Juli 2014, S. 1 ff, abgerufen am 8. August 2014 (englisch).
  4. Emmanuel Macron on Twitter. Abgerufen am 28. Juli 2018.
  5. Pays Basque: En 2019, la France accueillera le G7 à Biarritz. Abgerufen am 28. Juli 2018 (französisch).
  6. Idoia Estornés Zubizarreta, Marie-Claude Berger: Biarritz. In: Auñamendi Eusko Entziklopedia. Gesellschaft für Baskische Studien, abgerufen am 1. August 2021 (spanisch).
  7. Die alten weißen Männer und das Meer, Die ersten Wellenreiter in Biarritz galten noch als rebellisch, von: Aileen Tiedemann, in: Spiegel Online, 10. Juni 2022

На других языках


- [de] Biarritz

[en] Biarritz

Biarritz (UK: /bɪəˈrɪts, ˈbɪərɪts/ beer-ITS, BEER-its,[2][3] US: /ˌbiːəˈrɪts, ˈbiːərɪts/ BEE-ə-RITS, -⁠rits,[2][4] French: [bjaʁits] (listen), Basque: [bi.arits̻]; Basque also Miarritze [mi.arits̻e]; Occitan: Biàrritz [ˈbjarits]) is a city on the Bay of Biscay, on the Atlantic coast in the Pyrénées-Atlantiques department in the French Basque Country in southwestern France.[5] It is located 35 kilometres (22 mi) from the border with Spain. It is a luxurious seaside tourist destination known for the Hôtel du Palais (originally built for the Empress Eugénie circa 1855), its casinos in front of the sea and its surfing culture.

[ru] Биарриц

Биарри́ц (фр. Biarritz) — город на юго-западе Франции, в департаменте Атлантические Пиренеи (регион Новая Аквитания). Расположен вдоль Берега Басков (фр. côte Basque) на мысе святого Мартина и практически вплотную примыкает к городам Англет и Байонна. Роскошный приморский климатический и бальнеологический курорт Франции. В «прекрасную эпоху» место отдыха и лечения аристократии и королевских особ, сейчас — президентов и других высокопоставленных лиц. Благодаря мощным волнам Атлантики, Биарриц является всемирно известным центром сёрфинга.



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