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Saint-Martin-d’Arberoue ist eine französische Gemeinde mit 332 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Bayonne und zum Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre (bis 2015: Kanton Hasparren).

Saint-Martin-d’Arberoue
Donamartiri
Saint-Martin-d’Arberoue (Frankreich)
Saint-Martin-d’Arberoue (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Bayonne
Kanton Pays de Bidache, Amikuze et Ostibarre
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 21′ N,  12′ W
Höhe 96–424 m
Fläche 14,69 km²
Einwohner 332 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 23 Einw./km²
Postleitzahl 64640
INSEE-Code
Website www.saintmartindarberoue.fr

Rathaus von Saint-Martin-d’Arberoue

Der Name der Gemeinde lautet in der baskischen Sprache Donamartiri. Die Bewohner werden entsprechend Donamartiritar genannt.[1]


Geographie


Saint-Martin-d’Arberoue liegt ca. 35 km südöstlich von Bayonne im historischen Landstrich Arberoue (baskisch Arberoa) der historischen Provinz Nieder-Navarra im französischen Teil des Baskenlands.

Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Eltzarruze (424 m).[2]

Umgeben wird Saint-Martin-d’Arberoue von den Nachbargemeinden:

Isturits Orègue
Saint-Esteben Amorots-Succos
Méharin
Armendarits

Saint-Martin-d’Arberoue liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Nebenflüsse des Lihoury durchqueren das Gebiet der Gemeinde,

Tür eines Hauses in Saint-Martin-d’Arberoue
Tür eines Hauses in Saint-Martin-d’Arberoue

Geschichte


Im 19. und im 20. Jahrhundert wurden die Höhlen von Isturitz und Oxocelhaya gefunden, die sich auf den Gebieten der Gemeinden Isturits und Saint-Martin-d’Arberoue erstrecken. Es wird geschätzt, dass die Menschen sie seit dem Zeitalter des Moustérien vor über 30.000 Jahren aufgesucht haben.[4]

Um 1249 nahm das Dorf seine Formen an und galt als Hauptort des Arberouetals. Das Gericht der Bailliage versammelte sich hier und sprach Recht über Fälle, in denen Adelige involviert waren. Johann II. von Aragon und seine Frau, Blanka von Navarra, wollten die Grenze zur Gascogne sichern und adelten 1435 zu diesem Zweck 128 Häuser im Arberouetal. Dies enthob den Familien von ihrer Pflicht der Zahlung für das Lehen, räumte ihnen andererseits nicht das Recht auf einen Sitz in der Ständeversammlung von Navarra ein. In Saint-Martin-d’Arberoue betraf dies 23 Häuser und damit bis auf wenige Ausnahmen alle in dem Dorf. 1657 wurde die Grundherrschaft von Saint-Martin-d’Arberoue zum Baronat erhoben, das dem König von Navrarre unterstand. Mit der Neuordnung der Territorien zu Beginn der Französischen Revolution wurde Saint-Martin-d’Arberoue für eine kurze Zeit Hauptort des Kantons im Bezirk von Saint-Palais.[5][6][7]

Toponyme und Erwähnungen von Saint-Martin-d’Arberoue waren:


Wappen


Das Wappen lässt sich nach Guy Ascarat, Heraldiker und Historiker, folgendermaßen interpretieren:

Es ist das Wappen der ersten Grundherren von Saint-Martin-d’Arberoue. Das Pelzwerk des Hermelins war im Mittelalter ein Luxusprodukt und das Tragen war reglementiert. Deshalb ist es ein Symbol für die Ausübung von Macht. Nur Landesfürsten, Mitglieder der königlichen Familie, die Pairs von Frankreich und bestimmten hochrangigen Beamten war das Tragen erlaubt.[6]


Einwohnerentwicklung


Nach Höchstständen der Einwohnerzahl von rund 700 zu Beginn des 19. Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1980er Jahren auf rund 280. In der Folge ist bis heute ein moderates Wachstum zu verzeichnen.

Jahr196219681975198219901999200620092019
Einwohner373350297284303305293314332
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[10] INSEE ab 2009[11]

Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Saint-Martin
Pfarrkirche Saint-Martin
Haus Pekoetxea
Haus Pekoetxea

Wirtschaft und Infrastruktur


Hinweisschild auf der Route des Ossau-Iraty
Hinweisschild auf der Route des Ossau-Iraty

Landwirtschaft, Handwerk, Handel und Tourismus sind die Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Die Landwirtschaft stützt sich auf die Aufzucht von Schafen und Rindern zur Produktion von Milch und Fleisch.[18]

Saint-Martin-d’Arberoue liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[19]

Der Bauernhof „Agerria“ in Saint-Martin-d’Arberoue produziert und verkauft u. a. Ossau-Iraty und Erzeugnisse des baskischen Schweins „Kintoa“. Er lädt ganzjährig zur Verkostung seiner Produkte ein und bietet saisonal die Möglichkeit zur Mitarbeit bei Ablammungen, Melken, Schafschur oder Heuernten an.

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[20]
Gesamt = 49

Bildung


Städtische Vorschule
Städtische Vorschule

Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vorschule mit 22 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018 und über eine private Vor- und Grundschule „Arberoa Ikastola“ mit 49 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018. Letztere gehört einem Verband von Schulen im Baskenland, in denen hauptsächlich in baskischer Sprache unterrichtet wird.[21]


Verkehr


Saint-Martin-d’Arberoue wird durchquert von den Routes départementales 14 und 251.



Commons: Saint-Martin-d'Arberoue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Lieux - toponymie: Donamartiri (Arberoa) (fr) Königliche Akademie der Baskischen Sprache. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  2. géoportail - Saint-Martin-d’Arberoue (fr) Institut national de l’information géographique et forestière. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  3. Ma commune : Saint-Martin-d’Arberoue (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  4. Grottes d’Isturits, d’Oxocelhaya et d’Erberua (fr) visites.aquitaine.fr. Abgerufen am 5. Dezember 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  5. Saint-Martin-d’Arberoue (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 6. Dezember 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  6. Guy Ascarat: Armorial Communes Basques (fr) Archiviert vom Original am 16. November 2016. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  7. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 150. 1863. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  8. Jean-Baptiste Orpustan: Nouvelle toponymie basque (fr, PDF) S. 61. 2010. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  9. David Rumsey Historical Map Collection France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  10. Notice Communale Saint-Martin-d’Arberoue (fr) EHESS. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  11. Populations légales 2014 Commune de Saint-Martin-d’Arberoue (64489) (fr) INSEE. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  12. Église Saint-Martin (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 17. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  13. église paroissiale Saint-Martin (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  14. Retable de l’église Saint-Martin (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 17. Januar 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  15. Maison Pekoetxea (fr) visites.aquitaine.fr. Abgerufen am 5. Dezember 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  16. Site archéologique des grottes d’Isturits, d’Oxocelhaya et d’Erberua (également sur commune de Saint-Martin-d’Arberoue) (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  17. Visites et tarifs (fr) Les Grottes d’Isturitz. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  18. Saint-Martin-d’Arberoue/Donamartiri (fr) Gemeinde Saint-Martin-d’Arberoue. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  19. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  20. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Saint-Martin-d’Arberoue (64489) (fr) INSEE. Abgerufen am 5. Dezember 2017.
  21. Pyrénées-Atlantiques (64), Saint-Martin-d’Arberoue, écoles (fr) Nationales Bildungsministerium. Abgerufen am 5. Dezember 2017.

На других языках


- [de] Saint-Martin-d’Arberoue

[en] Saint-Martin-d'Arberoue

Saint-Martin-d'Arberoue (Basque: Donamartiri) is a commune in the Pyrénées-Atlantiques department in south-western France.

[es] Saint-Martin-d'Arberoue

Saint-Martin-d'Arberoue (en euskera Donamartiri) es una población y comuna francesa, en la región de Aquitania, departamento de Pirineos Atlánticos, en el distrito de Bayona y cantón de País de Bidache, Amikuze y Ostibarre.

[ru] Сен-Мартен-д’Арберу

Сен-Марте́н-д’Арберу́ (фр. Saint-Martin-d'Arberoue) — коммуна во Франции, находится в регионе Аквитания. Департамент — Атлантические Пиренеи. Входит в состав кантона Пеи-де-Бидаш, Амикюз и Остибар. Округ коммуны — Байонна.



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