Ossas-Suhare ist eine französische Gemeinde mit 85 Einwohnern (Stand 1.Januar 2019) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Montagne Basque (bis 2015: Kanton Tardets-Sorholus).
Ossas-Suhare liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour am linken Ufer des Saison, einem Nebenfluss des Gave d’Oloron. Zuflüsse des Saison, der Charoko Erreka und der Ruisseau Guéchala mit seinem Nebenfluss, dem Ossinague Erreka, durchqueren das Gebiet der Gemeinde.[2]
Geschichte
Eine frühe Inbesitznahme des Landstrichs während des Jungpaläolithikums durch Menschen wird durch den Fund einer Grotte deutlich. Ossas wird 1178 in den Schriften erstmals erwähnt, Suhare um 1327. Am 14. Juni 1845 haben sich die ehemaligen Gemeinden Ossas und Suhare zur neuen Gemeinde Ossas-Suhare zusammengeschlossen.[3][4]
Toponyme und Erwähnungen von Ossas waren:
Osaas und Osas (12.Jahrhundert),
Osas (13.Jahrhundert, Manuskriptsammlung von André Duchesne, Band 114, Blatt 36),
Ossas (1750 und 1793, Karte von Cassini bzw. Notice Communale),
Suhare (1750, 1793 und 1801, Karte von Cassini, Notice Communale bzw. Bulletin des lois).[5][6][8]
Einwohnerentwicklung
Nach einem Höchststand der Einwohnerzahl von rund 450 nach dem Zusammenschluss der beiden ehemaligen Gemeinden Ossas und Suhare im Jahre 1841 reduzierte sich die Zahl bei kurzen Erholungsphasen bis zur Jahrtausendwende auf ein Niveau von rund 90 Einwohnern.
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2009
2019
Einwohner
166
156
123
71
100
83
83
81
85
Bis 1836 nur Einwohner von Ossas, ab 1841 von Ossas-Suhare Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[9][10]
Apsis der Pfarrkirche
Sehenswürdigkeiten
Pfarrkirche in Ossas, geweiht dem heiligen Cyprian. Sie datiert aus dem 17.Jahrhundert, aber die heutige Kirche ist das Ergebnis einer vollständigen Restaurierung in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts. Diese gab der Kirche einen neugotischen Stil, der sich vor allem in der neuen Tür im Eingangsvorbau ausdrückt. In dieser Zeit wurden die Apsis und die Fensteröffnungen des einschiffigen Langhauses ausgebessert und neue Glasfenster mit geometrischen Formen eingesetzt, Werke des Glasmalers Auguste Montaut aus Oloron. 1987 erfuhr die Kirche eine weitere Restauration. Bei dieser Gelegenheit kam eine bislang verborgene Inschrift über dem südlichen Seiteneingang zutage. Sie lautet auf deutsch „Das französische Volk erkennt das höchste Wesen und die Unsterblichkeit der Seele an“. Der Text entspricht dem des Dekrets vom 7. Mai 1794, bei dem auf Betreiben von Maximilien de Robespierre der Kult des höchsten Wesens einen offiziellen Status bekommen sollte. Dieser Revolutionskult war Ausdruck einer deistischen, d.h. nicht länger rein christlichen Frömmigkeit. Nach dem Sturz Robespierres im Juli 1794 führte der Nationalkonvent die Durchsetzung des Kults nicht weiter fort, und die Inschrift an der Kirche wurde verdeckt.[11][12] Das Altarretabel im Kircheninnern ist aus Holz gearbeitet und in den Farbtönen Purpur und Gold gehalten. Verzierte Säulen strukturieren das Retabel auf zwei Ebenen, das mit mehreren vergoldeten Pflanzenmotiven und zwei Heiligenfiguren ausgeschmückt ist. Der Tabernakel ist aus dem gleichen Holz geschaffen und in das Retabel eingefügt. Zwei Säulen mit verzierten Kapitellen säumen seine Tür, die von einem Flachrelief bedeckt ist, das einen Hostienkelch unterhalb einer Sonne darstellt. Auf dem oberen Teil der Tür ist außerdem das Nomen sacrum IHS zu erkennen. Ein Gemälde mit dem gekreuzigten Christus komplettiert das Gesamtwerk.[13][14] Das Weihwasserbecken der Kirche besteht aus einem kreisrunden Becken, das auf einem Fuß in Form einer Säule ruht. Der Herr wird als Relief mehrfach rund um das Becken dargestellt. Er hält seine rechte Hand offen zum Zeichen der Segnung der Gläubigen.[15] Eine vollkommen erhaltene scheibenförmige Grabstele, Hilarri genannt, ragt neben dem Kirchengebäude auf. Sie ist mit der Jahreszahl „1631“ ihres Entstehens versehen. In der Mitte der Scheibe ist ein großes Tatzenkreuz zu sehen, das eine Ähnlichkeit mit einem Malteserkreuz besitzt. Eine Inschrift in baskischer Sprache umrundet dieses Kreuz.[16]
Pfarrkirche in Suhare, geweiht Johannes dem Täufer. Sie ist älteren Datums als die Pfarrkirche in Ossas und stammt vermutlich aus dem 16.Jahrhundert. Im Jahre 2003 wurde sie renoviert. Ein barockes Altarretabel schmückt das Innere auch dieser Kirche.[17]
Wirtschaft und Infrastruktur
Ossau-Iraty
Die Landwirtschaft mit dem Schwerpunkt auf Rinderzucht und Weidewirtschaft ist traditionell der wichtigste Wirtschaftsfaktor der Gemeinde.[3] Ossas-Suhare liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[18]
Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[19] Gesamt = 10
Sport und Freizeit
Ein leichter Rundweg mit einer Länge von 11km und mit einem Höhenunterschied von 260m führt vom Frontón von Ossas zum Zentrum von Suhare.[20]
Verkehr
Ossas-Suhare wird durchquert von der Route départementale 149.
Jean de Jaurgain
Persönlichkeiten
Jean de Jaurgain, geboren am 16. November 1842 in Ossas, gestorben am 18. März 1920 in Ciboure, war ein baskischer Historiker und Literaturkritiker.
Ma commune: Ossas-Suhare(fr)Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne.Abgerufen am 22.Oktober 2017.
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Eglise Saint-Cyprien d’Ossas(fr)visites.aquitaine.fr.Archiviert vom Original am 22.Oktober 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.frAbgerufen am 22.Oktober 2017.
Retable de l’église Saint-Cyprien d’Ossas(fr)visites.aquitaine.fr.Archiviert vom Original am 23.Oktober 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.frAbgerufen am 22.Oktober 2017.
Tabernacle du retable de l’église Saint-Cyprien d’Ossas(fr)visites.aquitaine.fr.Archiviert vom Original am 23.Oktober 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.frAbgerufen am 22.Oktober 2017.
Fonts baptismaux de l’église Saint-Cyprien d’Ossas(fr)visites.aquitaine.fr.Archiviert vom Original am 22.Oktober 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.frAbgerufen am 22.Oktober 2017.
Stèle discoïdale d’Ossas(fr)visites.aquitaine.fr.Archiviert vom Original am 22.Oktober 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.frAbgerufen am 22.Oktober 2017.
Eglise Saint-Jean-Baptiste de Suhare(fr)visites.aquitaine.fr.Archiviert vom Original am 22.Oktober 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.frAbgerufen am 22.Oktober 2017.
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