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Larrau ist eine französische Gemeinde mit 195 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Montagne Basque (bis 2015: Kanton Tardets-Sorholus).

Larrau
Larraine
Larrau (Frankreich)
Larrau (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Montagne Basque
Gemeindeverband Pays Basque
Koordinaten 43° 1′ N,  57′ W
Höhe 319–2022 m
Fläche 126,80 km²
Einwohner 195 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 2 Einw./km²
Postleitzahl 64560
INSEE-Code
Website www.larrau.org

Altes Haus in Larrau

Der Name in der baskischen Sprache lautet Larraine. Die Einwohner werden entsprechend Larraintar genannt.[1]


Geographie


Larrau liegt ca. 45 km südwestlich von Oloron-Sainte-Marie in der Region Hoch-Soule der historischen Provinz Soule im französischen Teil des Baskenlands an der Grenze zur Autonomen Gemeinschaft Navarra im Norden Spaniens.

Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Orhi (2017 m).[2]

Das Gemeindegebiet liegt mit seinem Forêt d’Iraty mit seiner außergewöhnlichen Fauna und Flora im größten Buchenwald Europas, der eine grenzüberschreitende Ausdehnung von rund 17.000 Hektar besitzt, wobei der größte Teil in Spanien liegt.[3]

Umgeben wird Larrau von den Nachbargemeinden:

Mendive Alçay-Alçabéhéty-Sunharette
Lacarry-Arhan-Charritte-de-Haut
Etchebar
Licq-Athérey
Lecumberry Sainte-Engrâce
Ochagavía (Spanien)

Larrau liegt größtenteils im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Der Saison, ein Nebenfluss des Gave d’Oloron, entspringt mit seinem Quellfluss Gave de Larrau auf dem Gebiet der Gemeinde und strömt zusammen mit seinen Zuflüssen durch Larrau:

Folgende Gewässer entspringen auf dem Gemeindegebiet, entwässern aber über die spanische Grenze und damit indirekt nicht über den Adour:


Geschichte


Funde bei archäologischen Ausgrabungen belegen eine Existenz von Menschen seit der Urgeschichte in diesem Gebiet. Zahlreiche Erdhügel, Hügelgräber und Kromleche sind katalogisiert. Die Ausgrabungen sind insbesondere am Col de Bagargi und auf der Hochebene von Bogozabalaga bedeutend, wo Grabbeigaben aus der Bronzezeit gefunden wurden sowie zwei Grabplatten, die die Reste einer Grabkammer ans Licht brachten.[5]

Larrau wurde 1174 erstmals im Zusammenhang mit dem Namen der Kirche in der Form Sanctus Johannes de Larraun erwähnt. Das Dorf war in jener Zeit ein Priorat des Klosters Sauvelade. Zwei Jahrhunderte später, im Jahre 1385, wurde Larrau als l’ospitau de Larraun erwähnt, ein Hinweis auf ein Hospital für Kaufleute, Reisende und Pilger nach Santiago de Compostela, die auf dem Weg über die Pyrenäen waren. Einige Jahrhunderte später spielte Larrau eine treibende Rolle bei der industriellen Revolution aufgrund der Hüttenbetriebe, die bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Eisen produzierten. Dies zeigte sich als unentbehrlich für die Aufstellung der französischen Armee am Ende des 18. Jahrhunderts im Rahmen des Ersten Koalitionskriegs gegen Spanien.[5]


Einwohnerentwicklung


Nach einem Höchststand von rund 1.300 Einwohnern in der Mitte des 19. Jahrhunderts fiel die Einwohnerzahl bei kurzen Erholungsphasen bis heute auf unter 200 zurück.

Jahr196219681975198219901999200620092019
Einwohner450405345298241214209204195
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[6] INSEE ab 2006[7][8]

Sehenswürdigkeiten


Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste von Larrau
Pfarrkirche Saint-Jean-Baptiste von Larrau

Wirtschaft und Infrastruktur


Kuhherde auf dem Organbidexka Pass
Kuhherde auf dem Organbidexka Pass

Die Landwirtschaft ist traditionell ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Gemeinde zusammen mit dem Tourismus, der von der geografischen Lage inmitten der Bergwelt profitiert.[5] Larrau liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, und des Schinkens „Kintoa“.[15]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[16]
Gesamt = 28

Bildung


Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Grundschule.[17]


Sport und Freizeit


Die Gemeinde Larrau listet sechs „traditionelle“ Rundwege im Gemeindegebiet mit einer Länge zwischen 8 km und 17 km sowie sechs mehrtägige Wanderungen im Umland mit einer Länge von 45 km bis 235 km, die die Wandermöglichkeiten bei weitem nicht erschöpfen.[18]

Die Schluchten von Holzarte und von Olhadubi sind dabei Ziele mehrerer dieser Wanderwege. Sie sind 80 Millionen Jahre alt und das Ergebnis von der Erosion der Gebirgsbäche. Ihre Beliebtheit ergibt sich aus einer beeindruckenden Fußgängerbrücke über einer Höhe von 150 m und einem Wasserfall. Die Hängebrücke ist zu Beginn des 20. Jahrhunderts gebaut worden, um die Bewirtschaftung des Waldes zu unterstützen, da man sonst nur über große Umwege zum Wald von Holzarte gelangt. Die Länge der Schluchten beträgt zwei Kilometer, ihre Tiefe zwischen 30 und 300 Meter.[19][20]

Der Fernwanderweg GR 10 von Hendaye am Atlantik nach Banyuls-sur-Mer am Mittelmeer führt durch die Gemeinde.[21]


Verkehr


Larrau ist angeschlossen an die Routes départementales 19 und 26. Die D 26 endet an der Spanischen Grenze am Port de Larrau, einem Bergpass mit einer Höhe von 1573 m.


Persönlichkeiten


Porträt von Adrien Bayssellance aus dem Jahr 1850
Porträt von Adrien Bayssellance aus dem Jahr 1850


Commons: Larrau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Lieux - toponymie Larraine (Ibarrezker) (fr) Königliche Akademie der Baskischen Sprache. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  2. géoportail - Larrau (fr) Institut national de l’information géographique et forestière. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  3. Forêt de hêtres de Larrau (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  4. Ma commune : Larrau (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  5. Conseil régional d’Aquitaine: Larrau (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  6. Notice Communale Larrau (fr) EHESS. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  7. Populations légales 2006 Commune de Larrau (64316) (fr) INSEE. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  8. Populations légales 2014 Commune de Larrau (64316) (fr) INSEE. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  9. Eglise Saint-Jean-Baptiste de Larrau (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  10. Pierres sculptées à l’entrée de l’église Saint-Jean-Baptiste de Larrau (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. Objets mobiliers de l’église Saint-Jean-Baptiste (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  12. Chapelle Saint-Joseph (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Linteau de la chapelle Saint-Joseph (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  14. Plaque sculptée de la chapelle Saint-Joseph (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  16. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Larrau (64316) (fr) INSEE. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  17. École élémentaire (fr) Nationales Bildungsministerium. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  18. Larrau - Randonnées (fr) Gemeinde Larrau. Abgerufen am 15. Juli 2017.
  19. Gorges d’Holzarte et d’Olhadubi (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  20. Pont suspendu d’Holzarte (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 15. Juli 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  21. GR®10 : la traversée des Pyrénées (fr) Comité Régional de la Randonnée Pédestre Midi-Pyrénées. Abgerufen am 15. Juli 2017.

На других языках


- [de] Larrau

[en] Larrau

Larrau (French pronunciation: ​[laʁo]; Basque: Larraine) is a commune in the Pyrénées-Atlantiques department in south-western France.

[ru] Ларро

Ларро́ (фр. Larrau) — коммуна во Франции, находится в регионе Аквитания. Департамент — Атлантические Пиренеи. Входит в состав кантона Монтань-Баск. Округ коммуны — Олорон-Сент-Мари.



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