Borce ist eine französische Gemeinde mit 136 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Sie gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-1 (bis 2015: Kanton Accous).
Borce | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Pyrénées-Atlantiques (64) | |
Arrondissement | Oloron-Sainte-Marie | |
Kanton | Oloron-Sainte-Marie-1 | |
Gemeindeverband | Haut Béarn | |
Koordinaten | 42° 55′ N, 0° 34′ W42.9103-0.571666666667 | |
Höhe | 560–2258 m | |
Fläche | 58,05 km² | |
Einwohner | 136 (1. Januar 2019) | |
Bevölkerungsdichte | 2 Einw./km² | |
Postleitzahl | 64490 | |
INSEE-Code | 64136 | |
Rathaus von Borce |
Borce liegt ca. 40 km südlich von Oloron-Sainte-Marie im Aspetal, einer der drei Täler des Hoch–Béarn an der Grenze zur Autonomen Gemeinschaft Navarra im Norden Spaniens.
Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Pic de Gabedaille (2258 m).[1]
Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:
Cette-Eygun | ||
Accous | ![]() |
Etsaut Urdos |
Borce liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Gave d’Aspe bildet die gesamte östliche Grenze des Gemeindegebiets.
Mehrere seiner Zuflüsse strömen durch die Gemeinde:
Funde von Hügelgräbern aus der Jungsteinzeit und Cromlechs in Borce belegen eine frühe Besiedelung des Landstrichs. Erste Erwähnungen der Gemeinde stammen aus dem 12. Jahrhundert als Borsa (Kopialbuch des Klosters Sauvelade), Borza (1186, Kopialbuch von Barcelona) und Borse (1250, Manuskript der Vicomté des Aspetals d’en haut). In der Volkszählung von 1385 wurden 66 Haushalte gezählt und vermerkt, dass das Dorf in der Bailliage des Vicomtes des Aspetals liegt.[3][4]
Zwei Türme aus dem 14. Jahrhundert machten aus der Gemeinde ein befestigtes Dorf. In einem dieser Festen Häuser mit einer Mauerstärke von mehr als einem Meter befindet sich heute das Rathaus. Im Mittelalter lag Borce auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela und es gab seit dem 15. Jahrhundert eine Pilgerherberge, um die Pilger zu empfangen. Die Hugenottenkriege des 16. Jahrhunderts haben ihre Spuren in Borce hinterlassen. Die Borçois blieben bei der katholischen Partei in dem Konflikt und haben 1569 die Gemeinde erfolgreich gegen die protestantischen Truppen von Jeanne d’Albret, Königin von Navarra, verteidigt.[3]
Im Jahre 1674 wurde die Pfarrgemeinde Sanctus Michael de Borse in das Bistum Oloron eingegliedert. Auf der Karte von Cassini 1750 ist die Gemeinde bereits in der heutigen Form eingezeichnet. Es gab ein Thermalbad bei der Quelle von Poutrou, bis es 1828 durch ein Hochwasser zerstört wurde.[4][5][3]
Nach Höchstständen der Einwohnerzahl in der Mitte des 19. Jahrhunderts mit 860 Einwohnern setzte die Landflucht ein und reduzierte die Zahl erheblich, bis zu den 1980er Jahren auf rund ein Sechstel. Nach einem kurzzeitigen Anstieg geht die Zahl tendenziell wieder nach unten.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2009 | 2019 |
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Einwohner | 249 | 245 | 205 | 132 | 195 | 163 | 172 | 169 | 136 |
Borce unterhält seit 1975 eine Städtepartnerschaft mit Ansó in Spanien.[8]
Das Écomusée de la Vallée d’Aspe zeigt in drei Gemeinden des Aspetals mit jeweils einem Thema das Leben von gestern und heute in der Gebirgsregion. Das Museum in Borce ist in einer ehemaligen Kapelle und Pilgerherberge untergebracht, und die Ausstellungen stehen unter dem Thema „Zwischenhalt auf dem Jakobsweg“. In einer nüchternen Stimmung werden die Ursprünge, frühere und heutige Motive sowie die Umstände einer Pilgerreise erzählt. Zur Belebung dient eine moderne Skulptur in Form von 13 Glassäulen.[9]
Die Pilgerherberge wird 1505 erstmals in einem Dokument erwähnt. Es war Antonius dem Großen gewidmet und wurde in damals üblicherweise außerhalb der Stadtmauern zur Aufnahme der Pilger errichtet. Die Form des heutigen Gebäudes scheint allerdings aus dem 17. Jahrhundert zu stammen und das frühere Gebäude zu ersetzen, das möglicherweise 1569 beim Angriff der protestantischen Truppen unter Bernard d’Arros dem Feuer zu Opfer gefallen war. Das Bauwerk bestand neben den Schlafräumen für die Armen und Pilger aus einer Kapelle für die Heilige Messe und den Wohnräumen für das Pflegepersonal. Im Jahre 1721 wurde der baufällig gewordene Bau restauriert. Das Tonnengewölbe wurde dabei durch ein Kreuzrippengewölbe ersetzt. Der Eingang aus weißem Marmor stammt ebenfalls aus dieser Zeit. Die Pilgerherberge erfüllte ihre Bestimmung bis zur Französischen Revolution, seitdem stand sie in der Folge verschiedener militärischer Nutzung zur Verfügung. Soldaten aus Napoléons Armee, die aus Spanien zurückgekehrt waren, brachten Graffiti an den Wänden der ehemaligen Kapelle an, die auch noch heute beim Besuch des Museums zu sehen sind. Ab 1838 wurde das Gebäude als unbewohnbar angesehen, 1864 wurde es als Stall verkauft und der ehemalige kleine Friedhof hinter dem Haus wurde zum Gemüsegarten.[10]
Es fing damit an, dass ein pyrenäisches Braunbärenjunges, genannt „Jojo“, im Jahre 1971 zugelaufen war und in einem Gehege in Borce verbracht wurde. Nachdem es 1991 verstorben war, kamen erneut zwei Bären und die Gemeinde entschloss sich für die Einrichtung eines Tierparks, der neben den Bären auch andere Tierarten der Pyrenäen hielt. Ein Betrieb unter der Leitung von Firmen erwies sich als keine dauerhafte Lösung und so wurde der Verein „Parc’Ours“ gegründet, der seit 2010 aus dem Tierpark gleichsam ein Tierasyl gewandelt hat. Auf sieben Hektar der ganzjährig geöffneten Anlage werden Haustiere (z. B. Esel, Pferde, Ziegen, Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe) oder wild lebende lokale Tierarten (Braunbären, Mufflons, Gämse, Damhirsche, Rehe, Wildschweine, Murmeltiere) in zum Teil begehbaren Gehegen gehalten.[18]
Die Gemeinde lebt heute vom Tourismus, den vier Wasserkraftwerken und der Weidewirtschaft.[3] Borce liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, ein traditionell hergestellter Schnittkäse aus Schafmilch.[19]
Die ausgedehnte Gebirgslandschaft ist mit Wanderwegen durchzogen. Borce ist Etappenort des Fernwanderwegs GR 653 von Toulouse nach Jaca, der einem Abschnitt der Via Tolosana entspricht, der südlichsten der vier Jakobswege.[21]
Borce wird durchquert von den Routes départementales 439, 739 und 740 sowie der Route nationale 134.
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