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Rébénacq ist eine französische Gemeinde mit 663 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie und zum Kanton Oloron-Sainte-Marie-2 (bis 2015: Kanton Arudy).

Rébénacq
Rébénacq (Frankreich)
Rébénacq (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Oloron-Sainte-Marie-2
Gemeindeverband Vallée d’Ossau
Koordinaten 43° 10′ N,  24′ W
Höhe 257–516 m
Fläche 10,50 km²
Einwohner 663 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 63 Einw./km²
Postleitzahl 64260
INSEE-Code
Website www.rebenacq.com

Roger d’Arévénac, Leutnant der Vicomté von Béarn und verantwortlich zum Aufbau der Bastide von Rébénacq im Jahr 1347, gab der Gemeinde seinen Namen.[1]

Die Bewohner werden Rébénacquois und Rébénacquoises genannt.[2]


Geographie


Rébénacq liegt ca. 20 km östlich von Oloron-Sainte-Marie in der historischen Provinz Béarn.

Die höchste Erhebung im Gebiet der Gemeinde ist der Pic de Rébénacq (516 m).[3]

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Gan Bosdarros
Buzy
Bescat Sévignacq-Meyracq

Rébénacq liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour. Der Nez und der Soust, Nebenflüsse des Gave de Pau, durchqueren das Gebiet der Gemeinde.[4]


Geschichte


In der Grotte de l’Œil du Neez auf dem Gebiet der Gemeinde wurde bei archäologischen Durchsuchungen ein Fragment einer Speerspitze aus dem Magdalénien gefunden.[5]

Zwischen 1330 und 1350 gründeten die Vicomtes von Béarn neue Dörfer in den noch unbesiedelten Landstrichen zwischen den bereits bewohnten Gebieten an den Gaves. Die Wahl für Rébénacq fiel auf eine Stelle, an der ein alter Weg der Transhumanz den Fluss Nez über eine Furt überquert. Noch heute treiben die Bauern im Frühjahr und im Herbst ihr Vieh durch Rébénacq. Am 25. Juni 1347, einen Tag nach dem Johannistag, wurde die Gründung der Bastide unterzeichnet. Beteiligte waren der erst 15-jährige Gaston Fébus, Vicomte von Béarn, sein Leutnant Roger d’Arévénac und Pierre, Grundherr und Abt des Laienklosters von Bescat, der bei dieser Gelegenheit die Hälfte seines Territoriums abgeben musste. Die Ansiedlung brachte den neuen Bewohnern viele Vorteile. Sie waren Freie und waren vom Militärdienst in den ersten 15 Jahren nach der Gründung befreit. Sie erhielten ein Grundstück für ihr Haus und einem Garten (ca. 7 m × 28 m) und ein Stück Land für die Kultivierung (ca. 14 Hektar). Die jährlichen Steuern für den Grundbesitz waren vorgegeben. Die ersten Häuser gruppierten sich wie bei allen Bastiden um einen zentralen Marktplatz. Bei der Volkszählung des Béarn im Jahre 1385 wurden in Rébénacq bereits 25 Haushalte gezählt. Das Dorf gehörte zur Bailliage von Nay.[1][6][7]

Ein Adelssitz de Peyre wurde 1538 in einer Urkunde erwähnt. Der Ursprung der Grundherrschaft ist unbekannt. Als Mitgift von Jeanne de Bescat bei ihrer Heirat mit Jacques d’Arros im Jahre 1571 eingebracht, wurde sie in der Folgezeit mehrfach innerhalb der Verwandtschaftslinie verkauft. Seit 1613 erhielt der Grundherr von Rébénacq einen Sitz in der Ständeversammlung des Béarn. 1621 gelangte die Grundherrschaft in den Besitz von Daniel Labarthe, der sie 1632 zum Baronat erhob. François de Pas de Feuquières, der einen Botschaftsposten unter dem französischen König Ludwig XIV. bekleidete, erhob Rébénacq zur Grafschaft im Jahre 1691. In der Neuzeit entwickelte sich eine kleine Industrie zur Herstellung von Bettwäsche und Kapuzenmäntel, die mit dem Betrieb einer Walkmühle zusammenhing, die seit der Gründung der Bastide bereits vorgesehen war. 1690 wurde eine Papiermühle in Betrieb genommen. Der Marquis Amans de Saint-Chamans, letzter Grundherr von Rébénacq, wanderte 1789 zu Beginn der Französischen Revolution nach England aus. 1794 wurde sein Besitz als „Nationales Gut“ beschlagnahmt, aufgeteilt und verkauft. Das Schloss wurde von einem Maurermeister aus dem Ort erstanden, der es anschließend vollständig abriss.[6][8]

Mit dem Wegfall des Privilegs von Adeligen, Wassermühlen zu betreiben, errichteten mindestens fünf neue Besitzer ihre Mühlen zum Mahlen von Getreide auf den Fließgewässern der Gemeinde. Der Konkurrenzkampf war groß, denn die Erntemenge war relativ klein. Mit dem Aufkommen industrieller Betriebe in der Mitte des 19. Jahrhunderts in den größeren Gemeinden des Béarn, Pau, Oloron oder Nay, stellten viele Müller ihren Betrieb um oder gaben auf. Die Walkmühle stellte 1850 ihren Betrieb ein. Die Papiermühle wurde in ein Marmorwerk umgewandelt. Die Marmorsäge wurde 1970 geschlossen, der verarbeitende Betrieb im Jahre 1982.[9]

Toponyme und Erwähnungen von Rébénacq waren:


Einwohnerentwicklung


In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erreichte die Einwohnerzahl ein Niveau von rund 1.100 Einwohnern. Seit der Mitte des Jahrhunderts reduzierte sich die Zahl in der Folgezeit bei kurzen Erholungsphasen bis zu den 1970er Jahren auf rund 500. In den 1980er Jahren ist ein überdurchschnittlicher, seit den 1990er Jahren ein moderater Wachstumstrend zu verzeichnen.

Jahr196219681975198219901999200620092019
Einwohner543541505519672673659672663
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 2006,[11] INSEE ab 2009[12]

Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft und Infrastruktur


Ossau-Iraty
Ossau-Iraty

Rébénacq liegt in der Zone AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch.[18]

Cédric und Christophe Guédot halten rund 500 Schafe der Rasse Basco-béarnaise und rund 150 Ziegen der Rasse Alpine. Sie produzieren Ossau-Iraty, Ziegenkäse und gemischten Käse.

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2015[19]
Gesamt = 52

Bildung


Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vor- und Grundschule mit 69 Schülerinnen und Schülern im Schuljahr 2017/2018.[20]


Sport und Freizeit



Verkehr




Commons: Rébénacq – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. La fondation du village : la bastide au XIVe siècle. Gemeinde Rébénacq. Abgerufen am 14. November 2017.
  2. Pyrénées-Atlantiques Gentilé (fr) habitants.fr. Abgerufen am 14. November 2017.
  3. géoportail - Rébénacq (fr) Institut national de l’information géographique et forestière. Abgerufen am 14. November 2017.
  4. Ma commune : Rébénacq (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 14. November 2017.
  5. Conseil régional d’Aquitaine: Grotte de l’Œil du Neez (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 14. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 14. November 2017.
  6. Conseil régional d’Aquitaine: Rébénacq (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 14. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 14. November 2017.
  7. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 141. 1863. Abgerufen am 14. November 2017.
  8. Rébénacq aux XV-XVIIIe siècles. Gemeinde Rébénacq. Abgerufen am 14. November 2017.
  9. Rébénacq du XIXe siècle à aujourd’hui. Gemeinde Rébénacq. Abgerufen am 14. November 2017.
  10. David Rumsey Historical Map Collection France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 14. November 2017.
  11. Notice Communale Rébénacq (fr) EHESS. Abgerufen am 14. November 2017.
  12. Populations légales 2014 Commune de Rébénacq (64463) (fr) INSEE. Abgerufen am 14. November 2017.
  13. Eglise Saint-Jean-Baptiste (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 14. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 14. November 2017.
  14. église paroissiale Saint-Jean-Baptiste (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 14. November 2017.
  15. Bâtiments remarquables. Gemeinde Rébénacq. Abgerufen am 14. November 2017.
  16. Château de Bitaudé (fr) visites.aquitaine.fr. Archiviert vom Original am 14. November 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 14. November 2017.
  17. Château de Bitaubé (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 14. November 2017.
  18. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher-un-produit (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 14. November 2017.
  19. Caractéristiques des établissements en 2015 Commune de Rébénacq (64463) (fr) INSEE. Abgerufen am 14. November 2017.
  20. École maternelle et élémentaire (fr) Nationales Bildungsministerium. Abgerufen am 14. November 2017.
  21. CIRCUIT N°1 PATRIMOINE - La bastide (fr, PDF) Tourismusbüro des Gemeindeverbands. Abgerufen am 14. November 2017.

На других языках


- [de] Rébénacq

[en] Rébénacq

Rébénacq (French pronunciation: ​[ʁebenak]; Occitan: Revenac) is a commune in the Pyrénées-Atlantiques department in south-western France.[3]

[ru] Ребенак

Ребена́к (фр. Rébénacq) — коммуна во Франции, находится в регионе Аквитания. Департамент — Атлантические Пиренеи. Входит в состав кантона Олорон-Сент-Мари-2. Округ коммуны — Олорон-Сент-Мари.



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