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Labastide-Villefranche ist eine französische Gemeinde mit 318 Einwohnern (Stand 1. Januar 2019) im Département Pyrénées-Atlantiques in der Region Nouvelle-Aquitaine (vor 2016: Aquitanien). Die Gemeinde gehört zum Arrondissement Oloron-Sainte-Marie (bis 2016: Arrondissement Pau) und zum Kanton Orthez et Terres des Gaves et du Sel (bis 2015: Kanton Salies-de-Béarn).

Labastide-Villefranche
Labastide-Villefranche (Frankreich)
Labastide-Villefranche (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Nouvelle-Aquitaine
Département (Nr.) Pyrénées-Atlantiques (64)
Arrondissement Oloron-Sainte-Marie
Kanton Orthez et Terres des Gaves et du Sel
Gemeindeverband Béarn des Gaves
Koordinaten 43° 27′ N,  1′ W
Höhe 21–156 m
Fläche 15,43 km²
Einwohner 318 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte 21 Einw./km²
Postleitzahl 64270
INSEE-Code

Rathaus von Labastide-Villefranche

Der Name in der gascognischen Sprache lautet La Bastida Vielafranca.[1] Die Bewohner werden Labastidois oder Labastidoises genannt.[2]


Geographie


Labastide-Villefranche liegt ca. 55 km nordwestlich von Oloron-Sainte-Marie im Landstrich Lauhire der historischen Provinz Béarn an der Grenze zum französischen Teil des Baskenlands und am nördlichen Rand des Départements.

Umgeben wird der Ort von den Nachbargemeinden:

Saint-Pé-de-Léren
Came
Arancou
Saint-Dos
Auterrive
Escos
Bergouey-Viellenave Ilharre Abitain

Labastide-Villefranche liegt im Einzugsgebiet des Flusses Adour.

Zuflüsse des Gave d’Oloron strömen durch das Gebiet der Gemeinde:

Außerdem markiert der Lauhirasse, ein Nebenfluss der Bidouze, die südwestliche Grenze zur Nachbargemeinde Bergouey-Viellenave.[3]


Geschichte


Der Fund einer Streitaxt aus Kupfer in Labastide-Villefranche, die aus der Frühgeschichte datiert, belegt eine frühe Besiedelung.[2]

1292 wurde die Gemeinde von Marguerite, Vicomtesse von Béarn, als Bastide auf einem Gebiet mit mehreren Seen und Sumpfgelände gegründet. Es war als Antwort auf die kurz vorher errichteten Verteidigungsanlagen der vom Königreich England beherrschten Gascogne, um die Bearner Hauptstadt Orthez zu schützen. Zu diesem Zweck wurde auch ein Wachturm zur Übermittlung von optischen Signalen gebaut. Vierzig Jahre nach der Gründung der Bastide veranlasste Gaston Fébus, Vicomte von Béarn, zur Verstärkung die Umwandlung des Turms in einen Donjon und den Bau einer angrenzenden Burg. 1338 erhielten die Bewohner schließlich die Aufhebung des Lehensverhältnisses. Bei der Volkszählung im Béarn im Jahr 1385 wurden in Labastide-Villefranche 23 Haushalte verzeichnet, das zusammen mit Mu (heute ein Ortsteil von Castagnède) eine Bailliage gebildet hatte, die bis Saint-Dos, By und le Leu (die beiden letzteren sind heute Ortsteile von Oraàs) reichte. Labastide-Villefranche war überdies Hauptsitz eines Notariats, dessen Verantwortungsbereich auch Saint-Dos, Castagnède und Carresse-Cassaber umfasste. 1392 wurde ein Markt zum Verkauf von Vieh und Getreide aus dem Umland gegründet.[2][4][5]

1523 zerstörten Truppen Karls V., als Carlos I. König von Spanien, die Burg und verwüsteten die Bastide. Die Hugenottenkriege gingen an Labastide-Villefranche auch nicht spurlos vorüber, nicht zuletzt weil sie eine der ersten Gemeinden war, die sich zum Protestantismus bekannten. Die Gemeinde behielt eine gewisse Bedeutung bis zur Französischen Revolution, an deren Beginn sie Hauptsitz eines Kantons wurde.[2][4]

Toponyme und Erwähnungen von Labastide-Villefranche waren:


Einwohnerentwicklung


Nach ersten Höchstständen der Einwohnerzahl von über 900 in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist die Zahl bis zu den 1990er Jahren auf unter 300 gesunken. Seitdem ist ein moderates Wachstum der Gemeinde zu verzeichnen.

Jahr196219681975198219901999200620092019
Einwohner412378364332284292316331318
Ab 1962 offizielle Zahlen ohne Einwohner mit Zweitwohnsitz
Quellen: EHESS/Cassini bis 1999,[7] INSEE ab 2006[8][9]
Pfarrkirche de l’Ascension-Saint-Sauveur von Labastide-Villefranche
Pfarrkirche de l’Ascension-Saint-Sauveur von Labastide-Villefranche
Turm von Labastide-Villefranche
Turm von Labastide-Villefranche
Schloss Bijou
Schloss Bijou

Sehenswürdigkeiten



Wirtschaft und Infrastruktur


Ossau-Iraty
Ossau-Iraty

Landwirtschaft, Dienstleistungen und Tourismus sind wichtige Wirtschaftsfaktoren der Gemeinde. Labastide-Villefranche liegt in den Zonen AOC des Ossau-Iraty, eines traditionell hergestellten Schnittkäses aus Schafmilch, sowie der Schweinerasse und des Schinkens „Kintoa“.[18]

Aktive Arbeitsstätten nach Branchen am 31. Dezember 2014[19]
Gesamt = 44

Bildung


Die Gemeinde verfügt über eine öffentliche Vorschule.[20]


Sport und Freizeit


Die beiden zentrumsnahen Seen Lac de Labourdadé und Lac de la Pounte laden zum Fischen (u. a. Zander, Hecht, Flussbarsch, Forellenbarsch) und Picknicken ein.[21]


Verkehr


Labastide-Villefranche ist erreichbar über die Routes départementales 29, 277, 656 und 936 (ehemalige Route nationale 636).



Commons: Labastide-Villefranche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Labastide-Villefranche (fr) Gasconha.com. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  2. Labastide-Villefranche (fr) Visites en Aquitaine. Archiviert vom Original am 9. September 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/visites.aquitaine.fr Abgerufen am 24. Juni 2017.
  3. Ma commune : Labastide-Villefranche (fr) Système d’Information sur l’Eau du Bassin Adour Garonne. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  4. Labastide-Villefranche (fr) Office de Tourisme de Salies de Béarn. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  5. Paul Raymond: Dictionnaire topographique du département des Basses-Pyrénées (fr) In: Dictionnaire topographique de la France. Imprimerie nationale. S. 23f. 1863. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  6. David Rumsey Historical Map Collection France 1750 (en) David Rumsey Map Collection: Cartography Associates. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  7. Notice Communale Labastide-Villefranche (fr) EHESS. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  8. Populations légales 2006 Commune de Labastide-Villefranche (64291) (fr) INSEE. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  9. Populations légales 2014 Commune de Labastide-Villefranche (64291) (fr) INSEE. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  10. Conseil régional d’Aquitaine: Eglise de l’Ascension-Saint-Sauveur (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 24. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  11. église paroissiale de l’Ascension Saint-Sauveur (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  12. Conseil régional d’Aquitaine: Chapelle d’Ordios (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 24. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  13. Chapelle d’Ordios (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  14. Conseil régional d’Aquitaine: Tour de Gaston Fébus à Labastide-Villefranche (fr) Visites en Aquitaine. Abgerufen am 24. Juni 2017.@1@2Vorlage:Toter Link/visites.aquitaine.fr (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  15. Tour (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  16. Domaine du Château Bijou (fr) Ministerium für Kultur und Kommunikation. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  17. Eric Normand: Patrimoine en Béarn : six belles demeures en péril (fr) La Republique des Pyrenees. 14. September 2013. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  18. Institut national de l’origine et de la qualité : Rechercher un produit (fr) Institut national de l’origine et de la qualité. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  19. Caractéristiques des établissements en 2014 Commune de Labastide-Villefranche (64291) (fr) INSEE. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  20. École maternelle (fr) Nationales Bildungsministerium. Abgerufen am 24. Juni 2017.
  21. Labastide-Villefranche / La Bastida (fr) Communauté de communes du Béarn des Gaves. Archiviert vom Original am 9. Juli 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.cc-saliesdebearn.fr Abgerufen am 24. Juni 2017.

На других языках


- [de] Labastide-Villefranche

[en] Labastide-Villefranche

Labastide-Villefranche (French pronunciation: ​[labastid vilfʁɑ̃ʃ]; Basque: Bastidaxarre; Occitan: La Bastida) is a commune in the Pyrénées-Atlantiques department in south-western France.

[ru] Лабастид-Вильфранш

Лабасти́д-Вильфра́нш (фр. Labastide-Villefranche) — коммуна во Франции, находится в регионе Аквитания. Департамент — Атлантические Пиренеи. Входит в состав кантона Ортез и Тер-де-Гав и дю Сель. Округ коммуны — По.



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