Der Landkreis Vulkaneifel (bis zum 31. Dezember 2006 Landkreis Daun) ist eine Gebietskörperschaft im Nordwesten von Rheinland-Pfalz. Er liegt in der Eifel und ist der nach der Einwohnerzahl kleinste Landkreis in Rheinland-Pfalz sowie der viertkleinste der Bundesrepublik Deutschland. Sitz der Kreisverwaltung und zugleich bevölkerungsreichste Stadt ist Daun.
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
50.246.75 | |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Verwaltungssitz: | Daun |
Fläche: | 911,66 km2 |
Einwohner: | 60.491 (31. Dez. 2020)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 66 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | DAU |
Kreisschlüssel: | 07 2 33 |
NUTS: | DEB24 |
Kreisgliederung: | 109 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Mainzer Straße 25 54550 Daun |
Website: | www.vulkaneifel.de |
Landrätin: | Julia Gieseking (SPD) |
Lage des Landkreises Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz | |
Der Landkreis Vulkaneifel liegt im westlichen Teil der gleichnamigen Region mit Höhenlagen zwischen 150 und 700 m. Bedingt durch den früheren Vulkanismus sind zahlreiche Mineralquellen (Sauerbrunnen) entstanden. Die Kyll durchfließt das Kreisgebiet in Nord-Süd-Richtung. Ferner durchziehen das Kreisgebiet die Deutsche Wildstraße, die Deutsche Vulkanstraße sowie der Eifelsteig.
Der Landkreis Vulkaneifel grenzt im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an den Kreis Euskirchen (in Nordrhein-Westfalen) und an die Landkreise Ahrweiler, Mayen-Koblenz, Cochem-Zell, Bernkastel-Wittlich und Eifelkreis Bitburg-Prüm. Bei der Ortsgemeinde Ormont reicht das Kreisgebiet bis auf etwa 250 Meter an Belgien heran, hat mit diesem jedoch wegen eines Landzipfels von Nordrhein-Westfalen keine gemeinsame Grenze.
Das Kreisgebiet von Daun war vor 1800 überwiegend Teil des Kurfürstentums Trier. 1815 kam es unter preußische Verwaltung und 1816 entstand im Regierungsbezirk Trier der Kreis Daun. Bei der Kommunalreform wurde er am 7. November 1970 um
vergrößert.[2] Am 1. Januar 2007 trat die Umbenennung in Landkreis Vulkaneifel in Kraft.
Der Landkreis gehört seit 1994 zur Initiative Region Trier (IRT). Vom Hochwasser im Sommer 2021 war der Landkreis erheblich betroffen.[3]
Jahr | Einwohner | Quelle |
---|---|---|
1816 | 17.960 | [5] |
1847 | 23.750 | [6] |
1871 | 26.692 | [7] |
1885 | 27.424 | [7] |
1900 | 28.803 | [8] |
1910 | 32.881 | [8] |
1925 | 34.034 | [8] |
1939 | 35.802 | [8] |
1950 | 37.747 | [8] |
1960 | 39.100 | [8] |
1970 | 57.000 | [9] |
1980 | 55.700 | [10] |
1990 | 58.900 | [11] |
2000 | 64.400 | [12] |
2010 | 61.267 | |
2020 | 60.777 | [13] |
Katholiken bilden im Landkreis Vulkaneifel eine absolute Mehrheit. Laut der Volkszählung 2011 waren im Jahr 2011 73,8 % der Einwohner römisch-katholisch, 10,8 % evangelisch und 15,4 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[14] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist seitdem gesunken. Ende Januar 2022 hatten 64,2 % der Einwohner die katholische Konfession und 9,7 % die evangelische. 26,2 % gehören entweder einer anderen Religion an oder sind konfessionslos.[15]
Der Kreistag des Landkreises Vulkaneifel besteht aus 38 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählten Kreistagsmitgliedern und der Landrätin als Vorsitzender. Nach der letzten Kreistagswahl am 26. Mai 2019 ergibt sich folgende Sitzverteilung:[16]
Jahr | SPD | CDU | AfD | FDP | GRÜNE | LINKE | FWG | BUV | UWG | Gesamt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2019 | 7 | 16 | 1 | 3 | 5 | 1 | 4 | – | 1 | 38 Sitze |
2014 | 9 | 17 | – | 2 | 2 | 1 | 5 | 2 | – | 38 Sitze |
2009 | 8 | 14 | – | 4 | 1 | 1 | 5 | 5 | – | 38 Sitze |
2004 | 7 | 21 | – | 2 | 2 | – | 6 | – | – | 38 Sitze |
1999 | 11 | 21 | – | 2 | 0 | – | 4 | – | – | 38 Sitze |
Julia Gieseking (SPD) wurde am 1. April 2021 Landrätin der Vulkaneifel. Bei der Direktwahl am 29. November 2020 hatte sie sich mit einem Stimmenanteil von 66,4 % gegen ihren Vorgänger Heinz-Peter Thiel durchgesetzt.[17][18]
Die bisherigen Landräte des Kreises:
Am 1. Januar 2007 wurde der ehemalige Landkreis Daun auf Initiative des damaligen Landrates Heinz Onnertz in Landkreis Vulkaneifel umbenannt. Bereits einige Jahre zuvor hatte es Bestrebungen gegeben, den Namen zu ändern. Seinerzeit war die Initiative von der CDU-Fraktion im Kreistag Daun ausgegangen. Dies war damals allerdings, auch auf Drängen der Bevölkerung, verworfen und auch von den anderen Parteien im Kreistag nicht unterstützt worden.
Der Landkreis Vulkaneifel führt ein Wappen sowie eine Hiss- und eine Bannerflagge.
Blasonierung: „In silbern vor golden gespaltenem Schilde, belegt mit goldenem Herzschild, darin ein aus drei Rechts- und drei Linksschrägleisten gebildetes rotes Gitter, vorn in Silber ein rotes Balkenkreuz, hinten in Gold ein aufrechtgerichteter, rot bewehrter Löwe, belegt mit einem fünflätzigen roten Turnierkragen.“
Das Wappen wurde am 25. Februar 1951 verliehen. | |
Wappenbegründung: Das rote Kreuz steht für das Kurfürstentum Trier, der Löwe für die Grafen von Blankenheim-Gerolstein. Der Herzschild war das Stammwappen der Herren und späteren Grafen von Daun. |
Im Zukunftsatlas 2016 belegte der Landkreis Vulkaneifel Platz 265 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“ für die Zukunft.[21]
Der Landkreis Vulkaneifel wird in Nord-Süd-Richtung von der 1870/71 durch die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft eröffneten Eifelstrecke Köln–Trier durchzogen. An ihr befindet sich der Knotenpunkt Gerolstein, den die Preußische Staatsbahn zum Ausgangspunkt für die 1883 bzw. 1895 in Betrieb genommenen Nebenbahnen nach Prüm und nach Daun–Mayen genommen hat. Von der zuletzt genannten Bahn gab es in Daun ab 1909/10 eine Querverbindung zur Moselhauptstrecke in Wengerohr (heute Wittlich Hbf).
Im Jahre 1912 kamen aus militärischen Gründen noch folgende Strecken hinzu, die von der Hauptbahn durch die Eifel abzweigten:
Damit hatte das Netz einen Umfang von 179 km Länge erreicht. Davon sind nur 37 km für den regulären Personenverkehr übrig geblieben, nachdem in den Nachkriegsjahren Teilstrecken im Umfang von 104 km stillgelegt worden waren:
Diese Eifelquerbahn wurde von 2001 bis 2012 nach zehnjähriger Unterbrechung von der Vulkan-Eifel-Bahn Betriebsgesellschaft an Wochenenden sowie in den Sommerferien auch Wochentags wieder befahren.
Das östliche Kreisgebiet wird von den Bundesautobahnen A 1 (Trier–Köln) und A 48 (Trier–Koblenz) berührt. Ferner durchziehen mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen das Kreisgebiet, darunter die B 257, B 410 und B 421.
(Einwohner am 31. Dezember 2020[22])
Verbandsgemeinden mit ihren verbandsangehörigen Gemeinden: (Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung *)
Die folgenden Gemeinden des Landkreises wurden eingemeindet:
Am 1. Juli 1956 wurde dem Landkreis Daun bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen DAU zugewiesen. Es wird im Landkreis Vulkaneifel durchgängig bis heute ausgegeben.
Im nordwestlichen Teil des Kreisgebietes befinden sich Reste des ehemaligen Westwalles.
Landkreise: |
Ahrweiler | Altenkirchen (Westerwald) | Alzey-Worms | Bad Dürkheim | Bad Kreuznach | Bernkastel-Wittlich | Birkenfeld | Bitburg-Prüm, Eifelkreis | Cochem-Zell | Donnersbergkreis | Germersheim | Kaiserslautern | Kusel | Mainz-Bingen | Mayen-Koblenz | Neuwied | Rhein-Hunsrück-Kreis | Rhein-Lahn-Kreis | Rhein-Pfalz-Kreis | Südliche Weinstraße | Südwestpfalz | Trier-Saarburg | Vulkaneifel | Westerwaldkreis |
|
Kreisfreie Städte: |
Frankenthal (Pfalz) | Kaiserslautern | Koblenz | Landau in der Pfalz | Ludwigshafen am Rhein | Mainz | Neustadt an der Weinstraße | Pirmasens | Speyer | Trier | Worms | Zweibrücken |