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Mürlenbach in der Vulkaneifel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Gerolstein an. Mürlenbach ist ein staatlich anerkannter Erholungsort.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis: Vulkaneifel
Verbandsgemeinde: Gerolstein
Höhe: 323 m ü. NHN
Fläche: 21,68 km2
Einwohner: 527 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 24 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54570
Vorwahl: 06594
Kfz-Kennzeichen: DAU
Gemeindeschlüssel: 07 2 33 227
Adresse der Verbandsverwaltung: Kyllweg 1
54568 Gerolstein
Website: www.gerolstein.de
Ortsbürgermeister: Ewald Weidig (CDU)
Lage der Ortsgemeinde Mürlenbach im Landkreis Vulkaneifel
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Karte

Geographie


Mürlenbach liegt im Naturpark Vulkaneifel sowie teilweise im Landschaftsschutzgebiet „Gerolstein und Umgebung“.

Zu Mürlenbach gehören auch die Wohnplätze Etzenberg, Grindelborn, Hanert, Hardt, Haus Hersbach, Im Kreuzchen und Steinich sowie ein Teil des Weilers Weißenseifen.[3]


Geschichte


Bertradaburg, Luftaufnahme (2015)
Bertradaburg, Luftaufnahme (2015)
Bertradaburg
Bertradaburg
Mürlenbach, Luftaufnahme (2015)
Mürlenbach, Luftaufnahme (2015)

In und um Mürlenbach wurden eine Reihe römischer und mittelalterlicher Überreste (kleinere Tempelanlagen, Münzhorte) festgestellt, die im Archiv des Rheinischen Landesmuseums Trier dokumentiert sind. Für eine gewisse Bedeutung des Ortes in Spätantike und Frühmittelalter spricht die günstige Lage in der Nähe der alten Römerstraße von Trier nach Köln, an der Abzweigung eines Seitenweges in östlicher Richtung. Diese Straßen wurden aller Wahrscheinlichkeit nach noch mindestens bis ins Hohe Mittelalter hinein genutzt.

Die Bertradaburg gilt als einer der möglichen Geburtsorte von Karl dem Großen; diese Theorie lässt sich aber nicht belegen. Die Existenz der Burg ist erst seit dem 13. Jahrhundert urkundlich nachgewiesen (vergleiche das Mittelrheinische Urkundenbuch), es sprechen jedoch archäologische Befunde für die Existenz von Vorgängerbauten der heute noch bestehenden eindrucksvollen Burganlage undatierten Alters.

Ob Mürlenbach bereits im Frühen Mittelalter zur Abtei Prüm gehörte und damit in eine mittelbare Nähe zum karolingischen Königtum zu setzen wäre, ist ebenfalls kaum nachweisbar. Im Hohen Mittelalter jedenfalls gehörten Ort und Burg zur Abtei Prüm. Die Burg war dabei sowohl als Grenzbefestigung wie auch als Rückzugsort des Prümer Klosters von Bedeutung.

Mit Anschluss der Abtei an das Trierer Kurfürstentum im 16. Jahrhundert verlor die Burg stark an Bedeutung, obwohl sie zunächst noch ausgebaut und mit Artilleriebastionen versehen worden war. Nach der Säkularisation des Kurfürstentums nach den französischen Revolutionskriegen wurde die zu diesem Zeitpunkt schon teilweise verfallene Burganlage zur Nutzung als Steinbruch veräußert.

Ein Feuer richtete am 21. April 1824 schwere Verwüstungen an. 24 Häuser, 25 Scheunen und Stallungen sowie die Kirche wurden zerstört oder beschädigt.

Sowohl Kirchengemeinde als auch Ortsgemeinde stellten bis ins 20. Jahrhundert ein regionales Zentrum dar.

Im Rahmen der rheinland-pfälzischen Funktional- und Gebietsreform wurde Mürlenbach zusammen mit 14 weiteren Gemeinden am 7. November 1970 vom gleichzeitig aufgelösten Landkreis Prüm in den Landkreis Daun (seit 2007 Landkreis Vulkaneifel) umgegliedert.[4]

Bevölkerungsentwicklung
Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Mürlenbach, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]
JahrEinwohner
1815466
1835647
1871747
1905824
1939887
1950931
JahrEinwohner
1961762
1970812
1987694
1997690
2005612
2021527

Religion


Luziakirche
Luziakirche

Die meisten der Einwohner Mürlenbachs sind Christen, davon wiederum der überwiegende Teil römisch-katholische. Es existiert im Ort eine katholische Kirche, die St. Luzia Kirche.

Neben Christen lebten seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1930er Jahre auch Juden in Mürlenbach, deren Zahl anhand der Volkszählungen ermittelt wurde: 12 (1885), 8 (1895), 9 (1905), 4 (1930).


Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat in Mürlenbach besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem. Bei den Wahlen vor 2014 fanden personalisierte Verhältniswahlen statt.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]

WahlCDUFWGGesamt
2019per Mehrheitswahl12 Sitze
2014per Mehrheitswahl12 Sitze
20098412 Sitze
20049312 Sitze

Bürgermeister


Ewald Weidig (CDU) wurde am 3. Juli 2019 Ortsbürgermeister von Mürlenbach.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 71,59 % für fünf Jahre gewählt worden.[7]

Weidigs Vorgänger als Ortsbürgermeister war Christoph Hacken (CDU).[6]


Wappen


Wappen von Mürlenbach
Wappen von Mürlenbach
Blasonierung: „In Grün eine erhöhte, eingebogene, silberne Spitze, darin ein rotes Torhaus mit zwei Türmen, einen blauen Wellenschildfuß teilweise überdeckend. Vorne ein silbernes Lamm mit Fahne, darin ein rotes Kreuz, hinten ein links gewendeter silberner Dolch.“

Wirtschaft und Infrastruktur



Schienenverkehr


Der Haltepunkt Mürlenbach liegt an der Eifelstrecke (Köln Euskirchen – Gerolstein – Trier). Es handelt sich um einen Bedarfshalt, der von den Zügen des Schienenpersonennahverkehrs der RB 22 bedient wird:[8]

Linie Verlauf Takt
RE 22
RB 22
Eifel-Express:
Köln Messe/Deutz – Köln Hbf Köln West Köln Süd Erftstadt – Weilerswist Euskirchen – Mechernich – Kall Urft (Steinfeld) Nettersheim Blankenheim (Wald) Schmidtheim – Dahlem (Eifel) Jünkerath Lissendorf Oberbettingen-Hillesheim – Gerolstein (Gattungswechsel RE/RB) – Birresborn Mürlenbach – Densborn Usch/Zendscheid St. Thomas Kyllburg Bitburg-Erdorf Hüttingen – Philippsheim Speicher – Auw an der Kyll Daufenbach Kordel Ehrang – Pfalzel Trier Hbf
(aufgrund von Hochwasserschäden längerfristig im Schienenersatzverkehr zwischen Kall und Kyllburg)
Stand: Wiederinbetriebnahme Mechernich–Kall am 12. Juni 2022
60 min

Für den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Region Trier (VRT).


Ansässige Unternehmen


In Mürlenbach entwickelt und produziert die Firma Feluwa Pumpen GmbH seit 1960 Prozesspumpen und Abwasserhebeanlagen. So stammt beispielsweise die komplette Pumpenanlage für den Berlin Lehrter Stadtbahnhof und die Umweltpumpentechnik der Spangdahlem Air Base von Feluwa.


Siehe auch



Literatur




Commons: Mürlenbach – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2021, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Januar 2020[Version 2022 liegt vor.]. S. 111 (PDF; 1 MB).
  4. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 393). Bad Ems März 2006, S. 160, 161 (PDF; 2,6 MB).  Info: Es liegt ein aktuelles Verzeichnis (2016) vor, das aber im Abschnitt „Gebietsänderungen – Territoriale Verwaltungsreform“ keine Einwohnerzahlen angibt.
  5. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  6. Ewald Weidig ist neuer Ortsbürgermeister in Mürlenbach. In: Verbandsgemeinde Gerolstein aktuell, Ausgabe 28/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 8. November 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. siehe Gerolstein, Verbandsgemeinde, 49. Ergebniszeile. Abgerufen am 8. November 2020.
  8. Kursbuch der Deutschen Bahn. Abgerufen am 25. September 2018.

На других языках


- [de] Mürlenbach

[en] Mürlenbach

Mürlenbach is an Ortsgemeinde – a municipality belonging to a Verbandsgemeinde, a kind of collective municipality – in the Vulkaneifel district in Rhineland-Palatinate, Germany. It belongs to the Verbandsgemeinde of Gerolstein, whose seat is in the like-named town.

[ru] Мюрленбах

Мюрленбах (нем. Mürlenbach) — коммуна в Германии, в земле Рейнланд-Пфальц.



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