Lugano?/i (lombardisch Lügàn [lyˈgaŋ, lyˈgeɲ],[5] deutsch veraltet Lauis, rätoromanisch
Ligiaun?/i) ist eine Stadt und politische Gemeinde im Bezirk Lugano des Schweizer Kantons Tessin. Sie liegt im Sottoceneri und ist die grösste politische Gemeinde des Kantons. Sie ist in die Kreise Lugano West, Lugano Ost und seit 2013 auch Lugano Nord gegliedert.
Lugano | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Tessin![]() |
Bezirk: | Luganow |
Kreis: | Lugano Ost, Lugano West, Lugano Nord |
BFS-Nr.: | 5192i1f3f4 |
Postleitzahl: | 69xx |
UN/LOCODE: | CH LUG |
Koordinaten: | 717505 / 9629546.007998.95566275 |
Höhe: | 275 m ü. M. |
Höhenbereich: | 269–2114 m ü. M.[1] |
Fläche: | 75,85 km²[2] |
Einwohner: | i62'315 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 822 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 38,6 % (31. Dezember 2020)[4] |
Stadtpräsident: | Michele Foletti (Lega) |
Website: | www.lugano.ch |
![]() Lugano vom Sighignola her gesehen | |
Lage der Gemeinde | |
![]() Weitere Karten ![]() ![]() |
Die Stadt ist nach Zürich und Genf der drittgrösste Finanzplatz der Schweiz. Seit den Eingemeindungen von Pregassona (2004), dann Barbengo, Carabbia und Villa Luganese im Jahr 2008 und von Bogno, Cadro, Carona, Certara, Cimadera, Sonvico und Val Colla im Jahr 2013 ist Lugano flächenmässig die siebtgrösste Schweizer Stadt, belegt den neunten Platz hinsichtlich der Einwohnerzahl und den zehnten Platz bezüglich der vorhandenen Arbeitsplätze.
Die Buchstaben LVGA im Wappen stehen für die Anfangsbuchstaben des Ortsnamens.[6] Die Stadt ist die grösste italienischsprachige politische Gemeinde ausserhalb Italiens.
Der Ort liegt im Süden des Bezirks Lugano und des Kantons an der Mündung des Flusses Cassarate in den Luganersee. Lugano zieht als Universitäts-, Kongress- und Kulturstadt (vor allem zwischen Frühjahr und Herbst) zahlreiche Besucher aus Italien und von jenseits der Alpen an.
In der vom Schweizer Bundesamt für Statistik definierten statistischen Raumkategorie wurde Lugano der Metropolregion Tessin zugerechnet, die neu zum multipolaren Agglomerationssystem[7] herabgestuft wurde. Dieses umfasst mehrere Agglomerationen des Tessins und der Lombardei mit insgesamt über 500'000 Einwohnern. Es ist mit Como-Chiasso-Mendrisio Nachbaragglomeration der Metropolregion Mailand (Grande Milano) mit rund 7,5 Millionen Einwohnern. Das Zentrum Mailands ist mit dem Auto und der Bahn in zirka einer Stunde erreichbar.
Lugano liegt am Luganersee (italienisch Lago di Lugano, in Italien Lago Ceresio) und ist umgeben von den drei Aussichtsbergen Monte Brè (925 m) im Osten, Monte San Salvatore (912 m) im Westen und dem Sighignola (1314 m) (am gegenüberliegenden Seeufer), dessen Gipfel Balcone d’Italia bereits auf italienischem Boden liegt.
Die Nachbargemeinden sind Arogno, Melide, Morcote, Vico Morcote, Grancia, Collina d’Oro, Sorengo, Muzzano, Bioggio, Massagno, Savosa, Porza, Vezia, Canobbio, Capriasca und Ponte Capriasca sowie auf italienischem Territorium Valsolda, Campione d’Italia, Alta Valle Intelvi und Brusimpiano.
Lugano | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Lugano
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[9] |
Mit einer Jahresmitteltemperatur von 13,0 °C für die Normalperiode 1991–2020 ist Lugano die wärmste Station im Messnetz von MeteoSchweiz. Im Januar werden dabei mit 3,8 °C die kältesten und im Juli mit 22,6 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen. Im Mittel sind hier rund 22 Frosttage und jedes zweite Jahr ein Eistag zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 75, während normalerweise 11 bis 12 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation liegt auf einer Höhe von 273 m ü. M.
Die Quartiere 1 bis 9 sind die alten Stadtquartiere, die schon vor der grossen Eingemeindung von 2004 zur Stadt gehörten. Bei den Quartieren 11 bis 18 handelt es sich um die Gebiete der 2004 mit Lugano fusionierten Gemeinden. Die Quartiere 19 bis 21 kamen durch die Eingemeindung des Jahres 2008, die Quartiere 22 bis 25 durch die Eingemeindung des Jahres 2013 hinzu.
Quartier | Nr. | BFS-Code | Einwohnerzahl 31. Dezember 2015 | Eingemeindung | ![]() |
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Aldesago | 1 | 5192001 | 504 | 1972 | |
Besso | 2 | 5192002 | 4964 | – | |
Brè | 3 | 5192003 | 351 | 1972 | |
Caprino | 4 | 5192004 | 1972 | ||
Cassarate | 5 | 5192005 | 3425 | 1972 | |
Castagnola | 6 | 5192006 | 2044 | 1972 | |
Centro | 7 | 5192007 | 5017 | – | |
Loreto | 8 | 5192008 | 2932 | – | |
Molino Nuovo | 9 | 5192009 | 9058 | – | |
Breganzona | 11 | 5192011 | 5240 | 2004 | |
Cureggia | 12 | 5192012 | 170 | 2004 | |
Davesco-Soragno | 13 | 5192013 | 1605 | 2004 | |
Gandria | 14 | 5192014 | 224 | 2004 | |
Pambio-Noranco | 15 | 5192015 | 732 | 2004 | |
Pazzallo | 16 | 5192016 | 1552 | 2004 | |
Pregassona | 17 | 5192017 | 9268 | 2004 | |
Viganello | 18 | 5192018 | 6990 | 2004 | |
Barbengo | 19 | 5192021 | 1970 | 2008 | |
Carabbia | 20 | 5192022 | 599 | 2008 | |
Villa Luganese | 21 | 5192023 | 556 | 2008 | |
Cadro | 22 | 5192024 | 2312 | 2013 | |
Carona | 23 | 5192025 | 865 | 2013 | |
Sonvico | 24 | 5192026 | 1945 | 2013 | |
Val Colla | 25 | 5192027 | 682 | 2013 |
Aufgrund einiger Bodenfunde und im Raum Lugano aufgefundener Grabinschriften[10] ist anzunehmen, dass das Gebiet um Lugano von Lepontiern besiedelt war.[11] Die Anwesenheit der Römer rund um den Luganersee ist ab dem 1. Jahrhundert v. Chr. belegt; sie hatten nördlich des Sees in Bioggio zumindest ein wichtiges Zentrum.[12]
804, 844 (Kopie um 1300), 854 (Kopie um 1300) und 875 wird Lugano erstmals urkundlich erwähnt;[5][13] die Namensformen lauteten erst Luanasco, dann Luano. Die Bedeutung des Namens ist unsicher, womöglich geht er auf lateinisch lūcus «Hain, Wald» zurück.
Im Mittelalter war Lugano jahrhundertelang von Konflikten zwischen Como und Mailand betroffen, da diese oft auf Schlachtfeldern ausgetragen wurden, die auf dem Gebiet des heutigen Kantons Tessin liegen. In der zweiten Hälfte des vierzehnten Jahrhunderts gelangte die Stadt unter die Herrschaft der Mailänder Visconti.[14] Später wurde sie von französischen Söldnern besetzt, die 1513 ihrerseits von den Eidgenossen vertrieben wurden; seither stand Lugano unter eidgenössischer Herrschaft.[15]
Mit dem Einrücken französischer Revolutionstruppen 1798 in das Gebiet der Eidgenossenschaft endete der Untertanenstatus des Tessins, und Lugano wurde für einige Jahre zum Hauptort des Kantons Lugano der Helvetischen Republik. 1803 kam Lugano zum Kanton Tessin, dessen Hauptort bis 1878 alle sechs Jahre zwischen Bellinzona, Locarno und Lugano wechselte.
1972 wurden die früheren Gemeinden Brè-Aldesago und Castagnola in die Stadt Lugano eingegliedert.
2004 fusionierten acht weitere Gemeinden mit der Stadt Lugano: Breganzona, Cureggia, Davesco-Soragno, Gandria, Pambio-Noranco, Pazzallo, Pregassona und Viganello. Dadurch vergrösserte sich sowohl die Fläche als auch die Bevölkerung von Lugano erheblich.
Am 30. September 2007 stimmten die Stimmbürger von Barbengo, Carabbia und Villa Luganese sowie von Lugano der Eingemeindung dieser drei Gemeinden zu. Die Stimmberechtigten der Gemeinde Cadro hingegen lehnten die Fusion ab, weshalb Villa Luganese zu einer Exklave der Stadt Lugano wurde. Die Eingemeindung wurde am 20. April 2008 vollzogen.
Per 14. April 2013 wurden die Gemeinden Bogno, Cadro, Carona, Certara, Cimadera, Sonvico und Val Colla mit Lugano fusioniert, wodurch die Stadt rund 3400 zusätzliche Einwohner erhielt.
Aufgrund der durch See und Berge beengten Verhältnisse im Stadtgebiet spielt sich die wirtschaftliche Entwicklung heute hauptsächlich ausserhalb der Gemeindegrenzen in der Vedeggio-Talebene ab.
Jahr | 1643 | 1670 | 1769 | 1850 | 1870 | 1888 | 1900 | 1910 | 1930 | 1950 | 1970 | 1990 | 2000[16] | 2005 | 2010 | 2012 | 2019 |
Einwohner | 3'278 | 3'402 | 4'351 | 5'939 | 6'836 | 8'185 | 10'847 | 14'998 | 17'672 | 21'448 | 27'121 | 25'334 | 26'560 | 51'608 | 52'033 | 61'837 | 62'615 |
Amtssprache ist Italienisch. Der Tessiner Dialekt (Ticinées), eine Varietät des zum Arealtypus Norditalienisch oder Padanisch gehörenden Lombardischen, ist auf dem Rückzug; Urbanisierung, Binnenmigration und Tourismus werden als Ursachen angesehen.
Im Jahr 2014 gaben 87,6 % Italienisch, 9,7 % Deutsch, 6,1 % Englisch und 5,8 % Französisch als Hauptsprache an (Nennung von mehr als einer Hauptsprache möglich).[17]
In den Tessiner Schulen wird als erste Fremdsprache Französisch und als zweite Deutsch unterrichtet.
Die Religionen in Lugano verteilten sich 2014 wie folgt:[18]
Die Legislative wird durch den consiglio comunale (Gemeinderat) repräsentiert. Er besteht aus 60 Mitgliedern und wird alle vier Jahre durch das Volk neu gewählt. Sitzverteilung 2021 (in Klammern Resultate von 2016 und 2013):[19][20][21] FDP 15 (18-19), Lega 14 (18-18), CVP 9 (9-9), SP 7 (9-9), SVP 5 (3-2), GPS 5 (3-3), Movimento Ticino&Lavoro (MTL) 2, Più Donne 2, FA-PdA 1.
Die Exekutive ist der Stadtrat. Er besteht aus sieben Mitgliedern und wird wie der Gemeinderat alle vier Jahre durch das Volk neu gewählt. Stadträte sind: Stadtpräsident Michele Foletti (Lega), Vizepräsident Roberto Badaracco, Lorenzo Quadri (Lega), Tiziano Galeazzi, Karin Valenzano Rossi, Filippo Lombardi, Cristina Zanini Barzaghi (SP).[22]
Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Lugano: Lega 20,6 %, FDP 20,3 %, CVP 14,0 %, SP 13,9 %, SVP 13,1 %, Grüne 11,1 %, glp 1,0 %, PdA 0,9 %, Più Donne 0,9 %, LEGA VERDE 0,9 %.[23][24]
Aktive Ortsbürgerfamilien von Brè-Aldesago
Ehemalige Ortsbürgerfamilien von Brè-Aldesago
Das Stadtbild ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS) als schützenswertes Ortsbild der Schweiz von nationaler Bedeutung eingestuft.[27]
Sehenswert ist der Parco civico mit seiner üppigen südlichen Vegetation und der Villa Ciani. Westlich des Parks schliesst sich die etappenweise zwischen 1864 und 1920 erstellte Seepromenade an, die bis nach Paradiso führt.
Weitere Attraktionen von Lugano sind die beiden Hausberge Monte San Salvatore und Monte Brè, von denen aus sich ein Panorama über die Stadt, den Luganersee und die Tessiner Berge bietet. Beide Berge sind sowohl per Bahn als auch zu Fuss erreichbar. Am Fusse des Monte Brè liegen das Dorf Gandria und die Villa Favorita.
Die mittelalterliche und frühneuzeitliche Altstadt von Lugano wurde auf der Grundlage des Richtplanes von 1902 zwischen 1910 und 1942 zum grössten Teil abgebrochen oder ausgekernt und durch ein neues Stadtzentrum ersetzt. Von der einstigen Baustruktur existieren deshalb heute nur noch einige Kirchen und vereinzelte Profanbauten. Neben diesen sind vor allem die Flaniermeile Via Nassa und die Piazza della Riforma einen Besuch wert.
Kirchen
Palazzi und weitere Gebäude
Von der ehemaligen Altstadt sind nur noch wenige zivile Gebäude erhalten. Deren drei tragen den Namen des Adelsgeschlechts der Riva.
Von Gebäuden, die im Rahmen der Stadterneuerung errichtet wurden, sind etwa der Palazzo Primavesi (1911–1913, dekorative eklektische Architekturelemente),[42] die Palazzi Gargantini (1912–1930, Neobarock bis Art déco),[43] die Palazzina Alhambra (1926, Neorenaissance),[35] der Palazzo degli Studi (1903–1904, Historismus)[40] und die Kantonsbibliothek (1937–1941, ein Meilenstein der modernen Architektur im Tessin)[40] zu nennen. Eines der wichtigsten Beispiele der Kinoarchitektur der 1950er-Jahre ist das nach Plänen von Rino Tami erbaute Corso.[44]
Nördlich des Stadtzentrums, im Quartier Molino Nuovo, liegt der monumentale, 1897–1899 angelegte Stadtfriedhof mit zahlreichen Grabdenkmälern von herausragender künstlerischer Qualität.[45]
Tourismus, Finanzen und Handel sind die Hauptpfeiler der Wirtschaft Luganos und sichern insgesamt 27'000 Arbeitsplätze. Weiter verfügt Lugano als eine von sieben Schweizer Städten über ein Casino mit A-Konzession.
Lugano ist das drittgrösste Finanzzentrum der Schweiz. Neben der 1873 gegründeten Banca della Svizzera Italiana BSI SA, der ältesten Bank des Kantons Tessin, haben die Banca Arner, Banca Commerciale Lugano, Banca del Ceresio, Banca del Sempione und die Cornèr Bank ihren Sitz in Lugano. Ihren Sitz in Lugano hatte auch die einst grösste Bank des Kantons Tessin, die Banca del Gottardo. Dazu sind in Lugano neben den beiden Schweizer Grossbanken UBS und Credit Suisse auch zahlreiche weitere Schweizer und internationale Private-Banking-Institute mit Niederlassungen vertreten wie Banque Cramer & Cie SA.
Daneben sind in Lugano auch die Rohstoffhandelsunternehmen Duferco, Filofibra und Interbulk Trading ansässig.
Die Gemeinde beherbergt das Studio des Schweizer Radios der italienischen Sprache RSI in Lugano-Besso.[55] und das Orchestra della Svizzera italiana (OSI), das aus dem 1935 gegründeten RSI Orchestra hervorgegangen ist. Lugano ist Sitz verschiedener freier Theatergruppen, die sowohl in Lugano und im Tessin, als auch schweiz- und weltweit aktiv sind, u. a. Teatro Pan, Markus Zohner Theater Compagnie, Teatro Sunil, Teatro delle Radici.
International bekannt ist das seit 1979 veranstaltete Estival Jazz, die grösste Jazz-Veranstaltung Europas.
1956 fand in Lugano unter dem Titel Gran Premio Eurovisione della Canzone Europea die erste Ausgabe des Eurovision Song Contest statt. Berühmt ist auch das Progetto Martha Argerich unter der Leitung der weltbekannten Pianistin.[56]
Die Schweizerische Nationalphonothek (Fonoteca Nazionale Svizzera), gegründet 1987, befindet sich ebenfalls in Lugano.
Der Bahnhof Lugano liegt an der Eisenbahnlinie Zürich/Basel–Mailand (Gotthardbahn). Es halten hier EuroCity-Züge, Intercity, RegioExpress und die S-Bahn. Nach zweijähriger Bauzeit wurde der renovierte Bahnhof am 11. Dezember 2016 eingeweiht.[57]
Die Stadt liegt an der Autobahn A2 (Basel–Gotthard–Lugano–Chiasso) mit zwei Ausfahrten (Nr. 49 Lugano Nord und Nr. 50 Lugano Süd).
In und um Lugano wurden bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts vier meterspurige Strassenbahnen betrieben, nämlich die Strassenbahn Lugano, die Lugano-Cadro-Dino-Bahn (LCD), die Lugano-Tesserete-Bahn (LT) sowie die Lugano-Ponte-Tresa-Bahn (FLP). Die ersten drei wurden später auf Busbetrieb umgestellt, die FLP hingegen schrittweise zur leistungsfähigen Vorortbahn ausgebaut. Für die Zukunft steht eine unterirdische Einführung in die Innenstadt (unter Aufgabe des jetzigen Endpunkts beim SBB-Bahnhof) zur Debatte.
Innerhalb der Stadt wurden die alten, meist einspurigen Tramstrecken zwischen 1954 und 1959 durch den Trolleybus Lugano ersetzt. In den 1990er-Jahren wurde der Unterhalt der Trolleybusse sowie dessen Infrastruktur zunehmend zurückgefahren. Nachdem das Bundesamt für Verkehr für Teile des Fahrzeugparks nur noch befristete Betriebsbewilligungen gewährt und diverse weitere Auflagen an den Weiterbetrieb des Netzes geknüpft hatte, wurde der Trolleybusbetrieb am 30. Juni 2001 auf Dieselbusse umgestellt und die elektrischen Anlagen demontiert. Im Zusammenhang mit den Umbauplänen der FLP wird auch die Wiedereinführung eines Trambetriebs diskutiert.
Für den innerstädtischen Verkehr wichtig und daher stark frequentiert ist die 1886 eröffnete Standseilbahn Lugano–Bahnhof SBB, die seit 2016 auch als Sassellina bezeichnet wird,[58] welche die Piazza Cioccaro in der Altstadt mit dem SBB-Bahnhof verbindet. Nach einer zweijährigen Renovation hat die Standseilbahn am 11. Dezember 2016 ihren Betrieb wieder aufgenommen.[57] Die Bahn überwindet eine Höhendifferenz von 50 Metern.[59] und ist die höchstfrequentierte Standseilbahn der Schweiz.[60]
Westlich der Stadt liegt der Flughafen Lugano-Agno, von dem aus Linienflüge nach Genf und Zürich durchgeführt wurden; gegenwärtig dient er nur noch privatem Flugverkehr. Mit dem Zug ist er durch die Lugano-Ponte-Tresa-Bahn (Linie S60 der S-Bahn Tessin) mit dem Stadtzentrum verbunden, mit dem Auto erreicht man ihn in Richtung Ponte Tresa und über die Anhöhe von Sorengo (Abzweigung zur Collina d’Oro).
Die Società Navigazione del Lago di Lugano[61] (Schifffahrtsgesellschaft des Luganersees) verbindet mehrere innerhalb der Stadt liegende Schiffslandestege und die am Luganersee gelegenen Orte.
In Lugano befindet sich die 1996 gegründete Università della Svizzera italiana mit den Fakultäten Kommunikationswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft und Informatik. Zur gleichen Universität gehört auch die Architekturakademie[62] in Mendrisio.
Im Zentrum von Lugano bei der Università della Svizzera italiana steht die Scuola Europea di Studi Avanzati in Oftalmologia (ESASO), eine Weiterbildungseinrichtung für Augenärzte.[63]
Das Franklin College, eine von der Schweiz und den USA anerkannte private Universität, hat seinen Sitz in Lugano. Seine Schwerpunkte liegen in den Fächern Internationale Beziehungen, Wirtschaft sowie Geschichte[64]
Im Lugano-Cornaredo unterhält die ETH das nationale Centro svizzero di calcolo scientifico CSCS[65][66]
Im Manno befindet sich die Università professionale della Svizzera italiana (SUPSI)[67] und die Scuola superiore di teatro di movimento.[68]
Mit der 1992 gegründeten Theologischen Fakultät Lugano befindet sich auch eine Philosophisch-theologische Hochschule in Lugano; sie dient vorwiegend der Priesterausbildung.
Das Regionalspital von Lugano (Ospedale Regionale di Lugano, ORLugano) ist aus den beiden Spitälern Ospedale Civico und Ospedale Italiano hervorgegangen.[69][70]
Ferner befinden sich folgende Kliniken in der Stadt Lugano:
Das Gesundheitswesen im Grossraum Lugano wird zudem durch folgenden Institutionen ergänzt:
Der Eishockeyverein HC Lugano spielt in der höchsten Eishockeyliga der Schweiz, der National League, im Stadion La Resega. Er ist siebenfacher Schweizer Meister (1986, ’87, ’88, ’90, ’99, 2003, ’06) und damit national erfolgreichste Eishockey-Mannschaft seit Einführung der Play-offs 1985.
Der Fussballverein FC Lugano spielt seit 2015 wieder in der höchsten Fussballliga der Schweiz im Stadio di Cornaredo. Er wurde drei Mal Schweizer Meister (1938, ’41 und ’49) und drei Mal Schweizer Cupsieger (1931, ’68 und ’93). Ottmar Hitzfeld spielte von 1978 bis 1980 beim FC Lugano.
Hier gibt es auch Football Club Rapid Lugano.[75] Football Club Femminile Rapid Lugano,[76] Football Club Trevano[77] und F. C. Os Lusiadas.[78]
Lugano war einer von sechs Austragungsorten der Fussball-Weltmeisterschaft 1954, der UCI-Strassen-Weltmeisterschaften 1953 und der 1996.
1863 wurde die Società Federale Ginnastica Lugano gegründet.[79][80]
Zwischen 1999 und 2010 fand im Tennis-Club Lido Lugano das ATP Challenger Turnier statt, das der Schweizer Stan Wawrinka zweimal gewann.
Die Società Nuoto Lugano (SNL), die Luganeser Schwimmervereinigung, wurde im Jahr 1928 gegründet. Ihr Trainingsort befindet sich am Lido di Lugano.[81]
Die am 11. April 1886 gegründete Sektion Ticino des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) hat ihren Sitz in Lugano.
Persönlichkeiten, die in Lugano gewirkt haben
In Lugano geborene Persönlichkeiten
Geschichte
Kunstgeschichte
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