Massagno ist eine politische Gemeinde im Kreis Vezia im Bezirk Lugano des Kantons Tessin in der Schweiz und grenzt als Vorortsgemeinde direkt an Lugano.
Der Baum auf dem Wappen von Massagno ist ein Kastanienbaum. Das Wappen erinnert an die Position der Gemeinde auf einem kastanienreichen Hügel.[5]
Geographie
Massagno hat eine Fläche von 0,73 km² und gehört damit zu den flächenmässig kleinsten Gemeinden der Schweiz (an Position 13 der nach Fläche aufsteigend geordneten, alle 2212 Gemeinden enthaltenden Liste, Stand: 1. Januar 2019).[6]
Die Gemeinde liegt zwischen 361 und 387m ü.M. Die Nachbargemeinden sind Lugano und Savosa.
Geschichte
Eine erste Erwähnung findet das Dorf im Jahre 1146 unter dem damaligen Namen Masagnio, 1198 Maxanio.[7] Massagno war schon im Mittelalter eine vicinìa; der Weiler Gerso wurde ihm vermutlich später angeschlossen. Die Stiftskirche San Lorenzo von Lugano besass 1198 dort Grundrechte. Um 1600 sterben bis auf wenige Menschen fast alle Einwohner an der Pestepidemie.
In der Ortschaft Pian Poverò tagte vom 29. September bis 2. Oktober. 1802 das Parlament der alten Vogtei, das gegenüber der Helvetischen Republik die Unabhängigkeit von Lugano proklamierte.[8]
Bevölkerung
«Während des starken demograf. Wachstums der 1960er Jahre wandelte sich M., das früher von der Landwirtschaft und der saisonalen Auswanderung gelebt hatte, vorwiegend zu einer Wohngemeinde mit reger Bautätigkeit.»[9]
Unter allen Schweizer Gemeinden hat Massagno – nach Genf – die zweithöchste Einwohnerdichte, nämlich 8586,3 Einwohner pro km2 (Liste Schweizer Gemeinden, Stand: 1. Januar 2019).
Religion
Die alte Kirche «Santa Lucia» von Massagno, abgerissen 1931 zur Verbreiterung der Via del San GottardoPiazza Santa Lucia in Massagno (2019)
Bei der Volkszählung 2000 waren 3.837 Einwohner oder 68% römisch-katholisch, während 362 oder 6,5% der Reformierten Schweizer Kirche angehörten. Es gab 1.054 Personen (etwa 19%), die einer anderen oder keiner Kirche angehörten, und 305 Personen (etwa 5,4% der Bevölkerung) haben die Frage nicht beantwortet.[12] Es besteht die röm.-kath. Pfarrei Santa Lucia.[13]
Verkehr
Massagno liegt in unmittelbarer Nähe zum SBB-Bahnhof Lugano an der Gotthard-Achse, die durch den 2018 eröffneten Gotthard-Basistunnel führt und damit an deren Hauptachse Zürich – Mailand. Am 4. September 2020 wurde der Ceneri-Basistunnel eröffnet und am 13. Dezember 2020 regulär in Betrieb genommen, der die S-Bahnverbindung Luganos (und damit auch Massagnos) zu den Städten Bellinzona und Locarno verbessert hat. Die Reisezeit auf der nun vorhandenen Direktverbindung zwischen Locarno und Lugano hat sich z.B. durch den neuen Tunnel von 55 auf 22 Minuten reduziert.[14]
„Trincea“ in Massagno
Es ist geplant, den „Graben (trincea)“, in dem vor der Nordeinfahrt zum Bahnhof von Lugano die Bahngleise verlaufen und der das Gebiet der Gemeinde Massagno zerschneidet, zu überdecken und auf der entstehenden Fläche einen Park anzulegen.[15]
Massagno liegt direkt an der Auffahrt Lugano-Süd zur Autobahn 2 (Gotthardroute) Basel – Mailand.
Zur Verkehrsgeschichte: Die Lugano-Tesserete-Bahn war eine seit 1907 vom Bahnhof Lugano ausgehende meterspurige Schmalspurbahn nach Tesserete. Die erste Haltestelle nach dem Bahnhof Lugano lag in Massagno. Die Bahn war von Beginn an elektrifiziert; sie wurde 1967 durch eine Buslinie ersetzt.
Politik
Gemeindeparlament
Das Gemeindeparlament, die gesetzgebende Gewalt, besteht aus 30 Mitgliedern. Es ist für die Amtszeit 2021–2025 von den Stimmberechtigten der Gemeinde gewählt worden und umfasst die folgenden Parteien.[16]:
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) + Grünliberale Partei (glp) mit 13 Gemeinderäten
Sozialdemokratische Partei (SP) + Grüne Partei (GPS) mit 7 Gemeinderäten
FDP.Die Liberalen (FDP) mit 6 Gemeinderäten
Lega dei Ticinesi (Lega) mit 3 Gemeinderäten
Schweizerische Volkspartei (SVP) + Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) mit 1 Gemeinderat
Insgesamt 30 Sitze
SP/Grüne: 7
CVP/glp: 13
FDP: 6
Lega: 3
SVP/EDU: 1
Gemeinderat
Der Gemeinderat ist das Exekutivorgan; es besteht aus einer ungeraden Anzahl von Mitgliedern (maximal sieben), die alle vier Jahre von den Stimmberechtigten der Gemeinde gewählt werden. Die letzten Wahlen waren im Jahr 2022. Gewählt wurden die folgenden Gemeinderäte (in Klammern deren Ressorts).[17]:
Giovanni Bruschetti, Bürgermeister (Verwaltung – Kultur – Finanzen – Elektrizitätsunternehmen)
Fabio Nicoli, Vizebürgermeister (Planung und Territorium)
Rosario Talarico (Sportzentrum Valgersa – Jugendpolitik und Integration)
Adriano Venuti (Ökologische Wende)
Sehenswürdigkeiten
Siehe auch: Liste der Kulturgüter in Massagno
Mario Botta, Einfamilienhaus RobbianiMassagno. Historisches Luftbild von Werner Friedli (1950)
Pfarrkirche Santa Lucia mit Renaissancegemälde;[18] im Innenraum Gemälde Adorazione dei Magi (16. Jahrhundert), Annunciazione (1636), Santa Lucia (17. Jahrhundert) und Glasfenster von Kapuziner fra’ Roberto Pasotti.[18] Die alte Pfarrkirche Santa Lucia aus dem Jahre 1530 wurde 1931 im Zuge der Verbreiterung der Via del San Gottardo abgerissen.
1670: Oratorium Sant’Antonio da Padova im Ortsteil Gerso[18]
Antonio Gili:Massagno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10.Mai 2019.
Celestino Trezzini: Poverò (Piano di). In Historisch-Biographisches Lexikon der Schweiz, Band 8, Supplement, S.138 (PDF Digitalisat), abgerufen am 9. Oktober 2017
Antonio Gili:Massagno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10.Mai 2019.
Antonio Gili:Massagno. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 10.Mai 2019.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии