Braunau am Inn ist die älteste und mit 17.486 Einwohnern (Stand 1.Jänner 2022) bevölkerungsreichste Stadtgemeinde im Innviertel in Oberösterreich. Die Grenzstadt am Inn bildet mit der gegenüberliegenden deutschen Stadtgemeinde Simbach am Inn in Bayern ein grenzübergreifendes Mittelzentrum. Braunau ist Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirks Braunau am Inn. Weltweit bekannt ist Braunau als Geburtsort Adolf Hitlers.
Braunau am Inn liegt im Innviertel auf 352m Höhe, etwa 15km östlich des Zusammenflusses von Inn und Salzach.
Die geografische Ausdehnung beträgt 7,8km von Nord nach Süd, sowie 9,1km von West nach Ost.[1] Das Stadtgebiet umfasst 24,7km² Fläche, von denen 16,2% bewaldet sind und 53,0% landwirtschaftlich genutzt werden.
Braunau am Inn liegt rund 60km nördlich von Salzburg und auf etwa halber Strecke je rund 110–120km östlich von München und westlich von Linz entfernt.
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet umfasst folgende 22 Stadtteile (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1.Jänner 2022[2]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Braunau am Inn, Osternberg und Ranshofen. Der zuständige Gerichtsbezirk ist der Gerichtsbezirk Braunau am Inn.
788 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von Rantersdorf (Ranshofen) und 1120 wurde Braunau zum ersten Mal urkundlich unter dem Namen Prounaw erwähnt. Jahrhundertelang gehörte Braunau, wie das ganze Innviertel, zu Bayern. 1260 erhielt Braunau das Stadtrecht. Beim großen Stadtbrand 1380 wurde die hölzerne Stadt der Gründungszeit samt Innbrücke völlig zerstört.
Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Stadtpfarrkirche Sankt Stephan erbaut, und 1492 erfolgte die Grundsteinlegung für den 87 Meter hohen Turm der Stephanskirche. 1504 wurde die Stadt von den Pfälzern beschossen und kurzzeitig besetzt.
Während des bayerischen Bauern- und Volksaufstandes 1705/1706 (Sendlinger Mordweihnacht) wurde Braunau von österreichischen Truppen der Reichsarmee unter dem Oberbefehl des habsburgischen Kaisers JosephI. kurzzeitig belagert. Die Truppen mussten sich aber den Aufständischen am 16. Dezember 1705 ergeben. Braunau und Burghausen wurden damit zu den militärischen und politischen Zentren der Aufstandsbewegung. In der Stadt tagte das erste demokratische Gebilde, der Landesdefensionskongress (Braunauer Parlament). Im Zuge des Österreichischen Erbfolgekrieges wurde Braunau 1743 erneut von der Reichsarmee belagert. 1779 wurde im Friedensvertrag von Teschen das zum Kurfürstentum Bayern gehörende Innviertel schließlich den Habsburgern zugesprochen.
Der Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm wurde 1806 in Braunau auf Befehl Napoleons wegen Hochverrats hingerichtet. Zwischen 1810 und 1816 gehörte das Innviertel kurzzeitig wieder zum Königreich Bayern. Am 28. März 1874 zerstörte ein Brand, der in einem Brauhaus am Stadtplatz ausgebrochen war, mehr als 70 Häuser.
In Braunau garnisonierte 1914 das k. u. k. Galizische Feldjäger-Bataillon Nr.4. Bereits bei Kriegsbeginn wurde ein Gefangenenlager entlang der Mattig errichtet. In 120 Baracken wurden bis zu 15.000 Kriegsgefangene untergebracht. Die k. u. k. Marine-Akademie wurde ein Jahr darauf von Pula in die Salzburgertor-Kaserne (heute Bucheder) verlegt. Im Ortsteil Laab wurde das Flüchtlingslager Braunau errichtet, in dem Flüchtlinge aus dem Trentino (damals: Welschtirol) untergebracht wurden.
Nach dem im März 1938 erfolgten Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde die bisher selbstständige Gemeinde Ranshofen am 15.Oktober 1938 in der Stadtgemeinde Braunau am Inn eingemeindet. Am 2. Mai 1945 marschierten Truppen der 13. US-Panzerdivision über eine Pontonbrücke nach Braunau und besetzten das Stadtgebiet.[3]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Braunau zur US-amerikanischen Besatzungszone im besetzten Nachkriegsösterreich. Die US-Militärverwaltung richtete ein DP-Lager ein.
Braunau als Geburtsstadt Hitlers
Der Diktator Adolf Hitler wurde am 20. April 1889 in Braunau geboren.[4] Die Familie zog drei Jahre später nach Passau. Bei Kriegsende 1945 besetzten amerikanische Soldaten das Geburtshaus und verhinderten, dass fanatische NS-Anhänger es sprengen konnten.[5] Eine öffentliche Beschäftigung mit der NS-Vergangenheit Braunaus begann erst zögerlich Ende der 1980er-Jahre, als im April 1989 – zwei Wochen vor dem 100.Geburtstag Hitlers– auf Veranlassung Bürgermeister Gerhard Skibas auf öffentlichem Grund vor dem Geburtshaus ein Mahnstein gegen Krieg und Faschismus errichtet wurde.[6] Der Stein stammt aus dem Steinbruch des ehemaligen Konzentrationslagers Mauthausen. Seit dieser Initiative wurden mehrere Projekte ins Leben gerufen, die sich mit der NS-Vergangenheit auseinandersetzen sowie der Mahnung und dem Gedenken dienen.[7] 1992 begingen Andreas Maislinger und Erich Marschall die Braunauer Zeitgeschichte-Tage, ab 1993 veranstaltet vom Verein für Zeitgeschichte, eine Initiative, die sich mit Themen der Zeitgeschichte und zunehmend der Regionalgeschichte befasste. Die vom Chefredakteur der Braunauer Rundschau Reinhold Klika im Februar 2000 gestartete Initiative „Braunau setzt ein Zeichen“ forderte den Ankauf des Hitler-Geburtshauses und die Einrichtung einer Internationalen Begegnungsstätte.[8] Im Jahr 2006 wurde der Park des Krankenhauses auf den Namen des von den Nationalsozialisten hingerichteten Kriegsdienstverweigerers Franz Jägerstätter umbenannt[9] und der deutsche Künstler Gunter Demnig verlegte in Braunau am Inn – im Rahmen seines europaweiten Gedenkprojektes Stolpersteine– mehrere solcher Gedenksteine für NS-Opfer, die ehemals im Ort gelebt hatten (siehe Liste der Stolpersteine im Bezirk Braunau am Inn).
2007 verlieh die Stadtgemeinde gemeinsam mit dem Verein für Zeitgeschichte erstmals den Egon Ranshofen-Wertheimer Preis, der nach dem aus Ranshofen bei Braunau am Inn stammenden Diplomaten, Staatsrechtler und Emigranten sowie Berater der US-Regierung während des Zweiten Weltkriegs, Egon Ranshofen-Wertheimer, benannt wurde. Mit dem Preis werden seitdem Auslandsösterreicher ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße für ihre Heimat Österreich engagieren bzw. engagiert haben.[10]
Am 7. Juli 2011 entzog der Braunauer Gemeinderat Hitler postum die in den 1930er Jahren durch die damals noch selbstständige Gemeinde Ranshofen verliehene Ehrenbürgerwürde sowie das Heimatrecht.[11][12]
Das Geburtshaus Adolf Hitlers wurde Anfang der 1950er Jahre im Rahmen eines Rückstellungsvergleichs von der Republik Österreich den ehemaligen Eigentümern, denen das Haus während des Anschlusses Österreichs abgekauft worden war, zurückgegeben. 2012 wollte ein russischer Duma-Abgeordneter das Haus kaufen und abreißen lassen.[13] Nach erfolglosen Verhandlungen erwog das Innenministerium 2016 eine Enteignung der Eigentümerin, um Kontrolle über die Nutzung des Gebäudes zu erhalten. In einem Interview im Oktober 2016 erklärte der österreichische Innenminister Wolfgang Sobotka, das Haus solle anschließend abgerissen und ein Neubau errichtet werden. Sobotka bezog sich dabei auf eine angebliche Empfehlung einer Historikerkommission. Dazu äußerte sich der in dieser Kommission sitzende Bürgermeister von Braunau, Hannes Waidbacher, dass in der Empfehlung der Kommission „nichts von einem Abriss“ stünde, sondern ausschließlich eine „tiefgreifende architektonische Umgestaltung“ empfohlen würde, welche den „Wiedererkennungswert und die Symbolkraft des Gebäudes dauerhaft unterbinden“ solle.[14][15] Auch die Leiterin des Oberösterreichischen Landesarchivs, Cornelia Sulzbacher, zeigte sich überrascht von den Aussagen des Ministers und meinte ebenfalls, es gäbe nur die Empfehlung, das Aussehen so zu verändern, dass das Haus nicht mehr als Symbol verwendet werden könne.[16]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Demografie
Der Ausländeranteil beträgt 19,7% (laut Statistik Austria). 24,6% der Bevölkerung sind nicht in Österreich geboren. (Angabe Statistik Austria 2015).[17]
Klima
Das Braunauer Klima bildet ein Übergangsklima mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen und kontinentalen Einflüssen aus dem Osten. Dies macht sich im Jahresvergleich durch meist stark schwankende Messergebnisse bemerkbar. Insgesamt hat Braunau meist nur geringere Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden zu verzeichnen. Die Winter sind eher mild. Die mittlere Lufttemperatur beträgt im 30-jährigen Mittel durchschnittlich 8,2 Grad Celsius.
Sieheauch:Liste der denkmalgeschützten Objekte in Braunau am Inn
Braunau am Inn ist Mitglied im Verband Kleine historische Städte und war gemeinsam mit Mattighofen und Burghausen (Bayern) von 27. April bis 4. November 2012 Schauplatz der Oberösterreichisch-Bayerischen Landesausstellung „Verbündet, verfeindet, verschwägert“.
Stadtbefestigung Braunau am Inn
Katholische Stadtpfarrkirche St. Stephan mit Grabstein des Hans Staininger
Katholische Pfarrkirche Braunau-Ranshofen und Stift Ranshofen (Schauplatz Landesausstellung 2012)
Katholische Pfarrkirche Braunau-Höft mit Filialkirche Braunau-Haselbach
Pfarrkirche Braunau-St. Franziskus
Evangelische Pfarrkirche Braunau am Inn (Dankbarkeitskirche)
ehem. Martinskirche (heute: Sitz des Bauhoftheaters)
Bürgerspitalkirche und ehemalige Spitalanlage
Soldatenfriedhof Braunau-Haselbach
Glockengießerei-Heimathaus Braunau
Kulturhaus Gugg
Adolf-Hitler-Geburtshaus mit Mahnstein
Badhäuser mit Vorderbad, Mitterbad und Hinterbad
Historischer Stadtkern
Stadtplatz
Rathaus
Fischerbrunnen
Stadtbücherei
Herzogsburg (Bezirksmuseum)
Stadttorturm
Malerwinkel mit Wasserturm
Weikel- oder Vequelhaus
Palms Kerker
Walcher- und Färbergraben
Sgraffitohaus
Eisernes Ross
Wassertor
Festungsmauern
Stadttheater
Kriechbaumstiege
Stolpersteine im Bezirk Braunau am Inn
Parks und Grünflächen
Palmpark, benannt nach dem Nürnberger Buchhändler Johann Philipp Palm, mit Palm-Denkmal
Franz-Jägerstätter-Park, benannt nach dem in Oberösterreich geborenen Franz Jägerstätter
Tonkrespark
Schlosspark des Stiftes Ranshofen
Vereine
Die Stadt Braunau am Inn hat durch ihre lange Geschichte eine beachtliche Anzahl von Vereinen oder Zweigstellen von Vereinen. 2011 waren 233 Vereine in Braunau ansässig.[20]
Trivia
Der Geschützturm B des Schweren Kreuzers Prinz Eugen, der in der deutschen Kriegsmarine dazu ausersehen war, die Tradition der ehemaligen österreichisch-ungarischen Kriegsmarine fortzuführen und zu pflegen, war nach der Stadt Braunau am Inn benannt. Die übrigen Türme waren Graz, Innsbruck und Wien gewidmet.
Seit 2000 verbringen Flamingos an einem Kraftwerkstausee in Braunau die Wintermonate.
Infrastruktur
Straßenverkehr
Braunau ist über mehrere Bundesstraßen erreichbar:
Der nächstgelegene Verkehrsflughafen ist der etwa 62km entfernte Flughafen Salzburg. Die Flughäfen München und Linz sind jeweils in einer Stunde mit dem PKW oder der Bahn erreichbar.
Wanderwege
Durch Braunau verläuft mit der Inn-Salzach-Ufervariante 10A des Rupertiwegs ein österreichischer Weitwanderweg.
Überblick Wirtschaft
In der Wirtschaft dominieren Industrie und Gewerbe, wo rund 58% der Beschäftigten tätig sind.
2001 fand in der Stadt Braunau am Inn und in der benachbarten bayerischen Stadt Simbach am Inn eine grenzüberschreitende Ortsbildmesse statt. Es haben neben österreichischen Gemeinden auch solche aus dem Bundesland Salzburg und aus Bayern teilgenommen.[21]
In Braunau befinden sich mit dem CityCenter und dem Innpark Braunau zwei Fachmarktzentren mit je ca. 10.000m² Fläche. Ferner gibt es Niederlassungen mehrerer Discounter, Supermärkte, Möbelhäuser und Baumärkte sowie in der Innenstadt eine Reihe von Mode- und Sportgeschäften.
In Braunau befindet sich das Krankenhaus St.Josef der Franziskanerinnen von Vöcklabruck. Das Spital verfügt über 15 Abteilungen und Institute, darunter die Klinik für psychische Gesundheit, über 393 systemisierte Betten und 1.214 Mitarbeiter. Im Jahr 2010 betrug die Zahl der stationären Patienten 26.667 Personen.[22]
Dem Krankenhaus ist eine Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, das TAU-Kolleg, angeschlossen.
Arbeiterkammer, Bezirksbauernkammer, Kammer der gewerblichen Wirtschaft
BFI Berufsförderungsinstitut
OÖ Gebietskrankenkasse Braunau
Bildung
Braunau am Inn hat mehrere Volksschulen und Neue Mittelschulen, sowie Höhere Schulen und eine Berufsschule.
Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Braunau am Inn
BHAK Braunau
HTL Braunau
HLW Braunau
Politik
Gemeinderatswahl Braunau am Inn 2021
%
50
40
30
20
10
0
42,1% (+2,7%p)
19,5% (−4,3%p)
20,4% (−2,0%p)
15,7% (+5,4%p)
ÖVP
FPÖ
SPÖ
GRÜNE
2015
2021
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Bürgermeister ist Johannes Waidbacher (ÖVP), der sich bei der Stichwahl am 13. Februar 2011 gegen seinen Herausforderer Günter Pointer (SPÖ) durchsetzte.[23] Waidbacher löste Gerhard Skiba (SPÖ) ab, der am 24. September 2010 aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war.[24] Seit 1955 hatte die SPÖ den Bürgermeister gestellt.[25]
Seit der Gemeinderatswahl 2015 hat die SPÖ 9, die FPÖ 9, Grüne 4 und die ÖVP 15 Mandate im Gemeinderat.
Bürgermeister
1705: Franz Dürnhardt
1809: Georg Liegel
1919–1923 Cornelius Flir (SDAP)
1945–1949: Ferdinand Fageth (SPÖ)
1989–2010: Gerhard Skiba (SPÖ)
seit 2011: Johannes Waidbacher (ÖVP)
Siehe auch: Liste der Bürgermeister von Braunau am Inn
Wappen und Stadtsiegel
Das Stadtwappen verweist auf den Gründer der Stadt und den Zeitpunkt der Stadtgründung. Diese Tatsache hat die Stadtgemeinde Braunau dazu bewogen, das alte, ursprüngliche Wappen der Stadt weiterhin zu führen.
Der Löwe im linken (heraldisch rechten) oberen Teil des Wappens steht für die Pfalzgrafschaft bei Rhein, die im Jahre 1214 an das Haus Wittelsbach kam. Die verschlungenen zwei Schwänze des Löwen deuten die Verbindung Bayern und der Pfalz an (Herzog von Baiern und Pfalzgraf bey Rhein). Die weißblauen Rauten sind das Wappenzeichen der Grafen von Bogen. Nach Aussterben dieses Geschlechtes fiel die Grafschaft an Herzog Otto II. den Erlauchten. Da die Siegel Otto II. das Rautensymbol noch nicht aufweisen, ist mit gewisser Sicherheit anzunehmen, dass die Stadt Braunau vom Sohn Otto II., Herzog Heinrich XIII. von Niederbayern, gegründet wurde. Der Zeitpunkt der Stadtgründung wird nach 1259 angesetzt.
Der älteste erhaltene Abdruck des Siegels der Stadt Braunau stammt aus dem Jahr 1331.[26]
Friedrich Kollarz (1876–1934), Offizier und Politiker
Rudolf Gscheidlinger (1876–1948), Goldschmied und Politiker
Karl Haas (1878–1949), Generalmajor und SA-Führer
Franz Jetzinger (1882–1965), Jesuitenpriester, Theologieprofessor in Linz, Redakteur, sozialdemokratischer Politiker (1919–1934 Landtagsabgeordneter; 1932–1934 Mitglied der Landesregierung), Autor des Werkes Hitlers Jugend (1958)
Edmund Glaise von Horstenau (1882–1946), Militärhistoriker, Vizekanzler im Kabinett Seyß-Inquart
Angela Hammitzsch (1883–1949), Halbschwester Adolf Hitlers, zweite Ehefrau von Martin Hammitzsch
Maurus Riha (1889–1971), Benediktiner, Abt von Michaelbeuern, Abtpräses der österreichischen Benediktiner, Teilnehmer am Zweiten Vatikanischen Konzil
Adolf Hitler (1889–1945), Reichskanzler, nationalsozialistischer Diktator; er trug bis 2011 die Ehrenbürgerschaft von Braunau,[11][12] die ihm von Ranshofen verliehen worden und durch die Zusammenlegung der Gemeinden 1938 übergegangen war.
Egon Ranshofen-Wertheimer (1894–1957), Diplomat, Journalist, Rechts- und Staatswissenschafter, Emigrant und Berater der US-Regierung während des Zweiten Weltkriegs
Hans Staininger († 1567), Stadthauptmann von Braunau am Inn
Andreas Thanner war Sprecher der Bauernfraktion im Braunauer Parlament
Georg Ignaz von Tattenbach kapitulierte auf Wunsch der Bürger vor dem Feind
Franz Dürnhardt war 1705 Bürgermeister von Braunau am Inn
Johann Hoffmann († 1706), Anführer des bayerischen Volksaufstandes, wurde 1706 in Braunau am Inn enthauptet
Johann Philipp Palm (1766–1806), Buchhändler, hingerichtet in Braunau am Inn auf Befehl Napoleons
Georg Liegel (1779–1862), Pomologe und Pharmazeut
Johann Nepomuk Karl Mauracher (1818–1884), Orgelbauer. Er erwarb 1850 von Maurermeister Schreckeneder das alte Schulhaus,[32]die sog. Kantorei in der Scheibe Nr. 60,[33] heute Kirchenplatz 9, und richtete darin seine Orgelbauwerkstätte ein.
Emil Reynier (1836–1928), Porträt- und Landschaftsmaler und Zeichner
Alois Hitler (1837–1903), Zollbeamter und Vater Adolf Hitlers
Klara Hitler (1860–1907), Hausfrau, Mutter Adolf Hitlers
Hans von Hammerstein-Equord (1881–1947), Schriftsteller und Politiker
Hans Schihan (1887–1988), Architekt und Lokalpolitiker
Aloys Wach (1892–1940), Maler und Graphiker, in Braunau gestorben
Johannes Ludwig (1900–1989), Stadtpfarrer und Generaldechant, päpstlicher Ehrenprälat
Anton Filzmoser[34] (1897–1969), Heimatmaler, lebte in Ranshofen
Franz Jägerstätter (1907–1943), Landwirt, Kriegsdienstverweigerer, Seliger in der röm.-kath. Kirche
Peter Makowetz (* 1950), Kunsterzieher, Maler, Grafiker, Bildhauer[38]
Andreas Maislinger (* 1955), Gründer und langjähriger Leiter der Braunauer Zeitgeschichte-Tage
Bernhard Schneider (* 1960), Musikpädagoge, Komponist, Chorleiter und Organist[39]
Albert Hainz (* 1964), Radrennfahrer, geboren in Ranshofen
Zoran Šijaković[40] (* 1970), Musiker, Tanzpädagoge, Kunsthistoriker und Lokalpolitiker
Tanja Mairhofer (* 1976), Moderatorin, Schauspielerin und Autorin, wohnte in ihrer Kindheit und Jugend in Braunau.
David Stögmüller (* 1987), Bundesrat und Kommunalpolitiker[41] (Die Grünen Oberösterreich)
Literatur
Joseph Kyselak (* 1798 Wien; † 1831 ebenda) beschreibt Braunau in den 1829 veröffentlichten Skizzen einer Fußreise durch Oesterreich, Steiermark, Kärnthen, Berchtesgaden, Tirol und Baiern nach Wien – nebst einer romantisch pittoresken Darstellung mehrerer Ritterburgen und ihrer Volkssagen, Gebirgsgegenden und Eisglätscher auf dieser Wanderung, unternommen im Jahre 1825 von Joseph Kyselak. Band2, S.201f.
Konrad Meindl: Geschichte der Stadt Braunau am Inn. Braunau 1882.
Karl Nöbauer und Eleonora Wochermaier (Text); Roland König und Walter Riemer (Fotos): 700 Jahre Stadt Braunau am Inn. Überreicht durch Ferdinand Aufschläger KG Tiefbohrunternehmen Spezial-Tiefbau BENOTO Braunau am Inn Hans-Steininger-Gasse 11, Vorwort vom Bürgermeister Josef Fridl, Hrsg. und Verleger Stadtgemeinde Braunau am Inn, 40 Seiten (1960).
Sebastian Hiereth: Geschichte der Stadt Braunau am Inn. 1. Teil. Herausgeber Stadtgemeinde Braunau am Inn 1960.
Sebastian Hiereth: Geschichte der Stadt Braunau am Inn. 2. Teil. Herausgeber Stadtgemeinde Braunau am Inn 1973.
Reiner Reinisch: Braunau am Inn. (Deutsche Lande – Deutsche Kunst). München/Berlin 1974.
Hans von Hammerstein-Equord: Im Anfang war der Mord. Erlebnisse als Bezirkshauptmann von Braunau am Inn und als Sicherheitsdirektor von Oberösterreich in den Jahren 1933 und 1934. Verlag für Geschichte und Politik, Wien 1981.
Max Eitzlmayr: Braunauer Album. Braunau am Inn 1985.
Max Eitzlmayr: Braunau – die historische Handelsstadt. 2. Auflage. Braunau am Inn 1997 (Kurzführer durch die Stadt).
Rudolf W. Schmidt: Braunau. In: Oesterreichisches Musiklexikon. Online-Ausgabe, Wien 2002 ff., ISBN 3-7001-3077-5; Druckausgabe: Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2002, ISBN 3-7001-3043-0.
Florian Schwanninger: Im Heimatkreis des Führers. Nationalsozialismus, Widerstand und Verfolgung im Bezirk Braunau 1938 bis 1945. Edition Geschichte der Heimat. Buchverlag Franz Steinmaßl, Grünbach 2005.
Henning Burk: Hitler, Braunau und ich. Wie meine Urgroßmutter den Krieg hätte verhindern können. Westend Verlag, Frankfurt am Main 2017.
Hitler kam mit Hilfe der Hebamme Franziska Pointecker am Karsamstag 1889 im Haus Vorstadt 219 auf die Welt und wurde am Ostermontag in St.Stephan von Vikar Ignaz Probst auf den Namen Adolfus getauft. Taufpaten waren seine Tante Johanna Pölzl und die Hausbesitzer Johann und Johanna Prinz aus Wien (III. Bezirk, Löwengasse 28). In: Braunau am Inn / Taufen - Duplikate 1889 | 106/1889.Zeile 1.In:matricula-online.eu.Abgerufen am 7.Februar 2021(Bildnummer PfmF072 – 00718).
Hans Fink, Dr.: Das Kriegsende 1945 am Inn. In: Heimat am Inn. Herausgegeben von Rudolf Vierlinger, Simbach am Inn 1972, S. 10.
Lukas Grasberger: Nicht totzuschweigen. (Memento vom 24. Dezember 2013 im Internet Archive) (intern.auslandsdienst.info). Artikel aus: Frankfurter Rundschau vom 10.Februar 2001; abgerufen am 21.August 2012.
Franz Martin: Braunauer Häuserchronik. Schriften zur Braunauer Heimatkunde, Heft 1. „Das Bergland-Buch“, Salzburg 1943, S. 30.
Konrad Meindl: Die Stadtschule zu Braunau. II. Theil. Josef Stampfl, Braunau 1882, S. 172 (Kapitel „Die Stadtschule zu Braunau.“ S. 170–175, landesbibliothek.at).
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