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Mauerkirchen ist eine Marktgemeinde mit 2653 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn.

Marktgemeinde
Mauerkirchen
WappenÖsterreichkarte
Mauerkirchen (Österreich)
Mauerkirchen (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Braunau
Kfz-Kennzeichen: BR
Fläche: 3,09 km²
Koordinaten: 48° 11′ N, 13° 8′ O
Höhe: 407 m ü. A.
Einwohner: 2.653 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 859 Einw. pro km²
Postleitzahl: 5270
Vorwahl: 07724
Gemeindekennziffer: 4 04 22
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Obermarkt 19
5270 Mauerkirchen
Website: www.mauerkirchen.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeisterin: Sabine Breckner (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
11
7
5
2
11 7 5 2 
Insgesamt 25 Sitze
  • SPÖ: 11
  • ÖVP: 7
  • FPÖ: 5
  • NEOS: 2
Lage von Mauerkirchen im Bezirk Braunau
Lage der Gemeinde Mauerkirchen im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)AltheimAspachAuerbachBurgkirchenLochen am SeeMoosbachRoßbachSchalchen
Lage der Gemeinde Mauerkirchen im Bezirk Braunau am Inn (anklickbare Karte)
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Mauerkirchen
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Geografie


Mauerkirchen liegt im Mattigtal, zwischen der Bezirkshauptstadt Braunau am Inn und der jungen Stadt Mattighofen auf 407 Meter Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 2,5 Kilometer, von West nach Ost 2,3 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 3,1 Quadratkilometer. 3,3 % der Fläche sind bewaldet, 63,3 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.


Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[1]):

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Mauerkirchen und Spitzenberg.

Mit Wirkung vom 1. Jänner 2005 wurden das Bezirksgericht Mauerkirchen aufgelassen und die Gemeinde dem Bezirksgericht Braunau am Inn zugewiesen. Das ehemalige Bezirksgericht Mauerkirchen, Obermarkt 13, ist direkt im Zentrum von Mauerkirchen gelegen und ein dreigeschoßiges, teilunterkellertes Gebäude; im Erdgeschoß ist die Österreichische Post AG eingemietet.[2]


Nachbargemeinden



Geschichte


Schon in der Steinzeit, vor etwa 7000 Jahren, war das Mattigtal besiedelt. Auch aus der darauffolgenden Bronzezeit wurden in der Nachbarsgemeinde Funde gemacht. Zur Zeit der Römer, sie besetzten im Jahr 15 v. Chr. den Alpenraum, verlief durch das Mattigtal eine Nebenstraße. Diese berührte wohl auch Mauerkirchen, worauf ein Münzfund bei Friedhofsverlegung 1842 hindeutet. Obwohl die Frühzeit des Marktes Mauerkirchen im Dunkeln liegt, wird die Ortsbezeichnung „Romaniberg“ mit den Römern in Verbindung gebracht und der im Jahre 757 genannte Ort „Proun“ auf Mauerkirchen bezogen. Der Namenswechsel wird damit erklärt, dass eine ursprünglich aus Holz erbaute Kirche frühzeitig durch ein gemauertes Gotteshaus ersetzt wurde. Das dafür angegebene Weihejahr 912 ist jedoch urkundlich nicht belegbar, obwohl bereits zu dieser Zeit eine Marienwallfahrt dem Ort Bedeutung verliehen haben dürfte. Anlässlich eines Ungarnsieges stiftete Heinrich I. 948 zwei Reiterstatuen aus Erz nach Mauerkirchen, diese sollen beim Kirchenbrand 1297 geschmolzen sein.

Um 1300 wurden in der Pfarrkirche Gusssteinnachbildungen dieser Statuen aufgestellt, die jedoch beim großen Marktbrand 1865 wiederum zerstört wurden. Der Neubau der Pfarrkirche erfolgte 1867 bis 1872 im neugotischen Stil. Diese wurde 1983 einer durchgreifenden Innenrenovierung zugeführt. Dabei wurden die 1907 vom Mauerkirchner Kirchenmaler Scherfler geschaffene Zwickel- und Rankenmalerei wieder freigelegt.

Die älteste Urkunde, in der Mauerkirchen erwähnt wird, stammt vom 20. Juli 1276. Die Verleihung des Marktrechtes erfolgte am 29. September 1373 durch Herzog Stefan den Älteren und seine Söhne. Die älteste Abbildung des Mauerkirchner Wappens, ein Urkundensiegel, stammt vom 6. Oktober 1476. Mauerkirchen war seit etwa 1450 Sitz eines Landgerichtes (später Bezirksgericht, seit 2005 aufgehoben). Der Forst- und Wildmeister für den Kobernaußerwald und für den Weilhart hatte hier seinen Sitz. Bis 1803 amtierte hier auch ein Lehensverwalter des passauischen Bischofs.

Seit Anfang des 15. Jahrhunderts bestand in Mauerkirchen eine lateinische und deutsche Pfarrschule. Ab dem Jahr 1493 fand eine langjährige Marienwallfahrt statt. Am 20. Januar 1549 verlieh Herzog Wilhelm IV. den Mauerkirchnern einen Burgfried (feste Grenze der Marktgerichtsbarkeit). Den Dreißigjährigen Krieg überstand Mauerkirchen ohne große Kriegshandlungen, doch wurde der Ort ständig durch Truppendurchzüge, Einquartierungen, Plünderungen und Gewalttaten heimgesucht. Dazu kamen Hungersnöte und Seuchen, wie etwa die Pest. Aufgrund der Holzbauweise kam es zu mehreren Marktbränden: 1701 gab es eine große Brandlegung. Ein Meteoritenfall am 20. November 1768 versetzte die Bevölkerung des Ortes in Angst und Schrecken. Das Hauptstück dieses Meteoriten befindet sich heute in der Mineralogischen Staatssammlung München.

Kriegsnöte hatte Mauerkirchen vor allem im Landshuter Erbfolgekrieg 1504 und im Bayerischen Erbfolgekrieg 1703 zu erdulden.

Markt Mauerkirchen nach einem Kupferstich von Michael Wening von (1721)
Markt Mauerkirchen nach einem Kupferstich von Michael Wening von (1721)

Im Frühjahr 1772 wurde im Mauerkirchner Kirchenholz der letzte Bär im Innviertel erlegt.

Bis 1779 war der Ort bayerisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals „Innbaiern“) zu Österreich.

Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayerisch, gehört er seit 1814 endgültig zu Oberösterreich. 1865 kam es wieder zu einem großen Brand im Ort.

1873 erfolgte der Anschluss an die Eisenbahnlinie Braunau–Steindorf. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1938 wurde in Mauerkirchen eine Hauptschule eingerichtet (Bau 1939). Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges befand sich in Raum Mauerkirchen ein großes amerikanisches Entlassungslager, in dem an die 300.000 deutsche Gefangene durchgeschleust wurden (z. B. Karl Aloys Schenzinger).


Einwohnerentwicklung


Jahr1991200120112018
Einwohner 2.3722.2972.2992.566

Die Einwohnerzahl ging von 1991 bis 2001 zurück, da es eine negative Wanderungsbilanz (−170) gab, die durch die positive Geburtenbilanz nicht aufhgehoben werden konnte. Von 2001 bis 2011 erfolgte eine Zuwanderung, die Geburtenbilanz wurde aber negativ, sodass die Bevölkerungszahl beinahe konstant blieb.[3]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Schloss Spitzenberg, nach Michael Wening (1721)
Schloss Spitzenberg, nach Michael Wening (1721)
Pfarrkirche Mauerkirchen
Pfarrkirche Mauerkirchen
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Mauerkirchen

Maria-Hafner-Park



Wirtschaft und Infrastruktur



Soziale Einrichtungen


In den letzten Jahren wurden eine Werkstätte und ein Wohnhaus für Menschen mit Beeinträchtigung vom Evangelischen Diakoniewerk Gallneukirchen errichtet. Weiters konnten 14 betreubare Wohnungen ihrer Bestimmung übergeben werden. Im März 2010 wurde als Abrundung und Ergänzung der sozialen Angebote das „Haus für Senioren“ mit 80 Betten eröffnet. Weiters wurde im neu adaptierten Veranstaltungszentrum (Umbau v. 2004–2005) ein Jugend- und Vereinszentrum untergebracht. Im 2. Obergeschoß des Marktgemeindeamtes wurde eine Familienberatungsstelle „Zentrum Spattstraße“ eingerichtet.


Regelmäßige Veranstaltungen



Vereine


In Mauerkirchen sind mehr als 40 Vereine aktiv. Hier einige davon:


Politik


Marktgemeindeamt
Marktgemeindeamt

Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.


Bürgermeister



Wappen


Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: Halbgeteilt und gespalten; rechts oben in Schwarz ein goldener, rot gewaffneter Löwe, rechts unten von Blau und Silber schrägrechts gerautet; links in Blau auf grünem Boden eine silberne, vom linken Schildrand ausgehende, eintürmige Kirche mit schwarzen Fensteröffnungen, roten Dächern und goldenem Turmknauf. Die Gemeindefarben sind Blau-Rot-Gelb. Der goldene, rot gewaffnete Löwe (Pfälzische Löwe) und das gerautete Blau-Silber sollen die lange Zugehörigkeit zu Bayern symbolisieren. Gültiges Gemeindewappen seit 1940.[8]


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Ehrenbürger der Gemeine



Literatur


Panoramabild Marktgemeinde Mauerkirchen
Panoramabild Marktgemeinde Mauerkirchen


Commons: Mauerkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Statistik Austria: Änderungen von Gerichtsbezirken, 26. März 2008 (PDF)
  3. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Mauerkirchen, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 8. April 2019.
  4. https://orf.at/wahl/ooe21/ergebnisse/40422
  5. https://wahl.land-oberoesterreich.gv.at/GE40400.htm?g=40422
  6. nachrichten.at: Schock in Mauerkirchen: Bürgermeister mit 57 Jahren überraschend gestorben. Abgerufen am 5. März 2022.
  7. Land Oberösterreich, Gemeindewahlen 2015, Mauerkirchen. Abgerufen am 8. April 2019.
  8. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 8. April 2019.
  9. salzburg.com

На других языках


- [de] Mauerkirchen

[en] Mauerkirchen

Mauerkirchen is a municipality in the district of Braunau am Inn in the Austrian state of Upper Austria.

[ru] Мауэркирхен

Мауэркирхен (нем. Mauerkirchen) — город, окружной центр в Австрии, в федеральной земле Верхняя Австрия.



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