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Schwepnitz (obersorbisch Sepicy) ist eine Gemeinde in der Westlausitz im Norden von Sachsen, etwa 12 Kilometer nordwestlich von der Stadt Kamenz und rund 35 Kilometer nordöstlich von Dresden entfernt. Sie liegt zwischen Königsbrück und Bernsdorf am Wasserstrich. Westlich von Schwepnitz befindet sich die Königsbrücker Heide mit dem ehemaligen Truppenübungsplatz Königsbrück.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Bautzen
Höhe: 147 m ü. NHN
Fläche: 56,03 km2
Einwohner: 2453 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner je km2
Postleitzahl: 01936
Vorwahl: 035797
Kfz-Kennzeichen: BZ, BIW, HY, KM
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 550
Gemeindegliederung: 5 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dresdner Str. 4
01936 Schwepnitz
Website: www.schwepnitz.de
Bürgermeisterin: Elke Röthig (parteilos)
Lage der Gemeinde Schwepnitz im Landkreis Bautzen
KarteBernsdorf
Karte

Gemeindegliederung


Die Gemeinde Schwepnitz besteht aus folgenden Ortsteilen:


Geschichte


Ansicht um 1830
Ansicht um 1830
Bulleritz, Herrenhaus des ehem. Ritterguts
Bulleritz, Herrenhaus des ehem. Ritterguts

Der Ortsname leitet sich vom altsorbischen Svepeťnica (von altsorbisch: svepet „Bienenstock“) für einen Bach, der durch einen Wald mit Bienenstöcken fließt[3] ab und stammt vermutlich aus der zweiten Besiedlungsperiode durch die Slawen. Der erste schriftliche Nachweis stammt jedoch erst von 1343.

Das abgeschiedene Heidedorf gehörte zunächst zur Herrschaft Kamenz und seit der Mitte des 16. Jahrhunderts zur Standesherrschaft Königsbrück. Bis ins 17. Jahrhundert wurde in Schwepnitz Sorbisch gesprochen und in der dortigen Kirche auch gepredigt, bis Ende des Jahrhunderts war die Sprache jedoch aus dem dortigen Alltag verschwunden.[4]

Seit der Gründung einer Glashütte durch die Bernsdorfer Glasmacherfamilie Klahn im Jahre 1865 entwickelte sich der Ort zu einer Industriegemeinde. Mit der Klosterhütte entstand 1932 eine zweite Glasfabrik. Im Zweiten Weltkrieg erlitt Schwepnitz starke Zerstörungen. Die Glasfabriken wurden in der DDR enteignet und 1972 im VEB Sachsenglas Schwepnitz zusammengeführt. Hier wurden ab 1980 bis 1990 die durch ein patentiertes Ionenaustauschverfahren[5] verfestigten "Superfest" Trinkgläser für die Gastronomie hergestellt. Im Jahr 2000 endete die Glasproduktion in Schwepnitz.


Politik


Gemeinderatswahl 2019[6]
Wahlbeteiligung: 71,1 %
 %
80
70
60
50
40
30
20
10
0
70,4 %
11,6 %
11,4 %
6,5 %
EFWV
WV Gr
AfD
DRK
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
−0,4 %p
+11,6 %p
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−2,8 %p
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Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 12 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

Bürgermeisterin:

Im Juni 2015 wurde Elke Röthig mit 96,2 % der Stimmen im Amt bestätigt.[7]


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Kirche
Kirche
Rhododendren aus Grüngräbchen (1903)
Rhododendren aus Grüngräbchen (1903)
Schloss (1915)
Schloss (1915)
Herrenhaus Schwepnitz (Zustand 2016)
Herrenhaus Schwepnitz (Zustand 2016)

Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Schwepnitz aufgeführt.


Bildung


Die Gemeinde Schwepnitz verfügt über eine Grundschule und seit 2007 über eine Freie Mittel- bzw. Oberschule, nachdem die staatliche Mittelschule Schwepnitz geschlossen wurde. Im Jahr 2017 kam ein berufliches Gymnasium im Profil Gesundheit und Sozialwesen als Erweiterung hinzu.


Städtepartnerschaften



Wirtschaft und Infrastruktur


Im westlichen Bereich der Gemeinde ist ein Industriegebiet mit einer Fläche von 35 ha ausgewiesen, in dem verschiedene Firmen der Bau-Chemieprodukten- und Kartonherstellung einen Produktionsstandort betreiben, darunter die Firma Paul Bauder.

Verkehr

Schwepnitz befindet sich an der Bundesstraße 97 und ca. 20 km von den Autobahnanschlussstellen der A4 (Hermsdorf, Ottendorf-Okrilla) und der A13 (Ruhland, Thiendorf) entfernt. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln sind Dresden, Hoyerswerda und Kamenz gut zu erreichen.

Zwischen 1899 und 1998 bestand eine Bahnstrecke als Normalspur, diese wurde 2001 stillgelegt und zwischen 2004 und 2005 zurückgebaut.


Persönlichkeiten



Literatur



Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2021 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2022. (Hilfe dazu).
  2. Stand: 15. Dezember 2012; Angaben des Einwohnermeldeamtes Königsbrück
  3. Ernst Eichler (Hrsg.): Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band II: M–Z. Akademie-Verlag, Berlin 2001, S. 396
  4. Vgl. Friedrich Pollack: Kirche – Sprache – Nation. Domowina-Verlag, Bautzen 2018, S. 190
  5. http://www.vdg-ev.org/fileadmin/media/vdgn/2013/superfest-04-2013.pdf
  6. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  7. https://www.statistik.sachsen.de/wpr_neu/pkg_s10_bmlr.prc_erg_bm?p_bz_bzid=BM151&p_ebene=GE&p_ort=14625550
  8. Emil Bernhard Weber, Studien über Schwarzwälder Gneisse, Inaugural-Dissertation Universität Leipzig, 1883; als Buch veröffentlicht: A. Hölder, Wien 1883; Reprint: Forgotten Books, London 2018, ISBN 978-1-391-05981-5
  9. Rainer Frenzel, Der Landesgeologe und Chemiker Dr. Emil Weber, Beiträge zur Heimatkunde der Westlausitz, Heft 4/1992, S. 35–41
  10. Verfahren aus plastischen Tonen durch Zusatz von Soda, Natronlauge, Ammoniak, Pottasche, Wasserglas, Melasse, Seife u. dgl. gußfähige Masse herzustellen, Deutsches Patent Nr. DE159193, Zusatz zum Patente Nr. DE158496, Kaiserliches Patentamt Berlin, angemeldet 12. Juli 1903, ausgegeben 10. März 1905.
  11. Handbuch der Schul-Statistik für das Königreich Sachsen, Band N.F. 19 (1903) Seite 581 sowie Band N.F. 22 (1913) Seite 537, Rammingsche Buchdruckerei und Verlag, Dresden; siehe auch: 650 Jahre Schwepnitz i. Sa., Festwoche 1993, Gemeindeverwaltung Schwepnitz, 1993, Seite 19
  12. R. Tischer (Berichterstatter), Umfrage des NSLB Sachsen zu Einstellungen, Sitten und Gebräuchen in der Bevölkerung bezüglich Heirat, Geburt, Tod, Aberglauben/Geister, Wahrsagen, Besprechen u.ä., Schwepnitz ca. 1933, handschriftlich ausgefüllter Original-Fragebogen in: Archiv Dr. R. Frenzel, Pulsnitz; R. Tischer u. a., Brauchtum um Geburt und Taufe Kreis Kamenz 1934, Frühlings-Brauchtum Kreis Kamenz 1935, Weihnachtsbrauchtum Kreis Kamenz 1936, unveröffentlichte Erhebungen im Rahmen der Volkskundlichen Landesaufnahme, z. T. mit späteren Nachträgen, Landesstelle für Volksforschung und Volkstumspflege in Sachsen, vorhanden und ausleihbar: Sorbische Zentralbibliothek, Bautzen; siehe auch: Rainer Frenzel, ...damit der Tod nicht ins Dorf komme. In: Oberlausitzer Hausbuch 2001, Lusatia Verlag, Bautzen 2000, Seite 165–166
  13. Dietmar Hommel, Schwepnitz: Aquarelle, Pastelle; Ausstellung im Kreiskulturhaus Bischofswerda vom 15.1. - 28.2.1978, Ausstellungskatalog, Bischofswerda 1978. Anne Kaiser/Gert Claussnitzer Dietmar Hommel, Jahreszeiten: Wachspastelle und Zeichnungen 1980-1982; Ausstellung im Stadt- und Kreismuseum Zittau, April-Mai 1983, Ausstellungskatalog, Stadtmuseum Zittau 1983
  14. Martin Schmidt Der Maler Dietmar Hommel, Ernst-Rietschel-Kulturring, Pulsnitz 2008. Sören Fischer Dietmar Hommel - Kulturkreise: Ausstellungskatalog, zugleich Bestandsverzeichnis der Arbeiten Dietmar Hommels in den Städtischen Sammlungen Kamenz, Kamenz 2016 ( = Kleine Schriften der Städtischen Sammlungen Kamenz; Bd. 5)


Commons: Schwepnitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Schwepnitz – Quellen und Volltexte

На других языках


- [de] Schwepnitz

[en] Schwepnitz

Schwepnitz (German) or Sepicy (Sorbian) is a municipality in the district of Bautzen, in Saxony, Germany.

[ru] Швепниц

Швепниц (нем. Schwepnitz) — коммуна в Германии, районный центр, расположен в земле Саксония. Подчиняется административному округу Дрезден. Входит в состав района Баутцен. Население составляет 2614 человек (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 55,50 км². Официальный код — 14 2 92 500.



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