world.wikisort.org - Deutschland

Search / Calendar

Malschwitz, obersorbisch Malešecy?/i , ist ein Ort und die zugehörige Gemeinde etwa sechs Kilometer nordöstlich von Bautzen in Sachsen. Es zählt zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben.[2]

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen
Landkreis: Bautzen
Höhe: 150 m ü. NHN
Fläche: 93,27 km2
Einwohner: 4637 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 50 Einwohner je km2
Postleitzahl: 02694
Vorwahlen: 035932, 03591 (Briesing, Doberschütz, Niedergurig)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: BZ, BIW, HY, KM
Gemeindeschlüssel: 14 6 25 340
Gemeindegliederung: 23 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Dorfplatz 26
02694 Malschwitz
Website: www.malschwitz.de
Bürgermeister: Matthias Seidel (CDU)
Lage der Gemeinde Malschwitz im Landkreis Bautzen
KarteBernsdorf
Karte
Luftbild
Luftbild

Geografie und Verkehr


Die Gemeinde Malschwitz liegt nördlich der Talsperre Bautzen sowie im Süden des Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft. Landschaftsprägend ist die ausgedehnte Niederung der Flüsse Spree, Kleine Spree, Kotitzer Wasser und Löbauer Wasser. Hier befinden sich mehrere Teichgebiete mit Schilfbeständen. Beim Ortsteil Kleinbautzen kreuzt die A 4 das Gemeindegebiet. Diese ist über den Anschluss Bautzen-Ost (ca. 5 km) zu erreichen. Durch das Gemeindegebiet führt die B 156. Beim Ortsteil Lömischau mündet rechtsseitig das Löbauer Wasser in die Spree.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde Malschwitz gehören folgende 23 Ortsteile:


Geschichte


Evangelische Kirche in Malschwitz
Evangelische Kirche in Malschwitz

Der Ortsname ist sorbischer Herkunft und stammt von einem Personennamen Mališ oder Małyš ab (sorbisch mały = „klein“).[4] Bereits vor dem Jahr 1000 wurde ein Milzener Fürstengut und nach 1000 ein königliches Tafelgut um Kleinbautzen und Preititz erwähnt. Die erste nachweisbare Erwähnung des Ortes als Malswiz stammt von 1225. Um 1430 wird Malschwitz als Rittersitz genannt.

Am 12. April 1715 vernichtet ein Feuer die Fachwerkkirche, die Schule, das Rittergut und 14 Bauerngüter. Die neue Kirche wird 1716 in massiver Bauweise an selber Stelle erbaut. Der heutige Turm wird erst 1913 angebaut.

In der Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mai 1813 wurde Malschwitz zum Schlachtfeld.[5] Das umkämpfte Dorf brannte nieder.[6]

Für seine Statistik über die sorbische Bevölkerung in der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka in den 1880er Jahren für den Ort eine Bevölkerungszahl von 582 Einwohnern; davon waren 554 Sorben (95 %) und 28 Deutsche.[7] 1921 gründete sich in Malschwitz eine Einheit des Serbski Sokoł. Auch 1956 war laut Ernst Tschernik noch eine Mehrheit von 60,6 % der Bevölkerung sorbischsprachig.[8] Der Sprachwechsel hin zum Deutschen erfolgte weitgehend in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Bei Forschungsbohrungen wurde im Jahre 1998 das an der Erdoberfläche nicht sichtbare verdeckte Maar von Baruth bestätigt.[9] Gesichert gilt damit die „Baruther Vulkangruppe“ bestehend aus den Vulkanen bei Baruth und Guttau sowie den verdeckten Kratern (Maare) bei Baruth und Kleinsaubernitz. Entstanden sind diese im Tertiär vor 22 bis 27 Millionen Jahren.

Eingemeindungen

Im Jahr 1936 wurde die Gemeinde Pließkowitz eingemeindet. Im Zuge der Gemeindegebietsreform von 1994 wurden die Gemeinden Baruth, Kleinbautzen, Malschwitz und Niedergurig zur neuen Gemeinde Malschwitz zusammengelegt. Zum 1. Januar 2013 erfolgte der Zusammenschluss mit der Nachbargemeinde Guttau (bis 1995 Gemeinden Neudorf/Halbendorf, Kleinsaubernitz und Guttau).


Politik


Gemeinderatswahl 2019[10]
Wahlbeteiligung: 73,5 % (2009: 60,2 %)
 %
40
30
20
10
0
34,1 %
23,1 %
20,5 %
11,4 %
7,3 %
3,6 %
CDU
FWb
AfD
FDP
Linke
BSV 90
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 25
 20
 15
 10
   5
   0
  -5
-10
-15
-20
−16,3 %p
+2,7 %p
+20,5 %p
+0,8 %p
−0,4 %p
−2,2 %p
CDU
FWb
AfD
FDP
Linke
BSV 90
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
b 2014: Freie Wählerschaft Malschwitz/Pließkowitz
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang

Gemeinderat


Die Kommunalwahlen der vergangenen Jahre ergaben folgende Stimm- bzw. Sitzverteilungen:

Parteien und Wählergemeinschaften 2019 2014
 % Sitze  % Sitze
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 34,1 7 50,4 10
Freie Wähler (FW) 23,1 4 20,4 4
Alternative für Deutschland (AfD) 20,5 1
Freie Demokratische Partei (FDP) 11,4 2 10,6 2
Die Linke (Linke) 7,3 1 7,7 1
Baruther Sportverein 90 e.V. (BSV 90) 3,6 0 5,8 1
gesamt 100,0 15 100,0 18
Wahlbeteiligung 73,5 % 60,2 %

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 15 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:


Partnergemeinden


Partnergemeinden von Malschwitz sind Desná in Tschechien, Gromadka in Polen und Sióagárd in Ungarn. Eine enge Freundschaft verbindet seit 1990 Guttau mit Guttau in der Gemeinde Grömitz, Ost-Holstein.


Sehenswürdigkeiten


Wasserturm in Baruth (Malschwitz)
Wasserturm in Baruth (Malschwitz)

Die Kulturdenkmale sind in der Liste der Kulturdenkmale in Malschwitz aufgeführt.


Bildung


Oberschule der Gemeinde Malschwitz
Oberschule der Gemeinde Malschwitz

Die Gemeinde Malschwitz verfügt über zwei Grundschulen (in Baruth und Guttau) und eine Oberschule.


Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Malschwitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Malschwitz – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2021). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu).
  2. Sächsisches Sorbengesetz, Anlage zu § 3 (2)
  3. Stand: 31. Dezember 2016; Angaben der Gemeindeverwaltung Malschwitz
  4. Walter Wenzel: Oberlausitzer Ortsnamenbuch. Domowina-Verlag, Bautzen 2008, S. 110.
  5. Kurzgefaßte Geschichte der Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mai 1813 nach den besten älteren und neueren Quellen bearbeitet. Reichel, Bautzen 1863, S. 12.
  6. Kurzgefaßte Geschichte der Schlacht bei Bautzen am 20. und 21. Mai 1813 nach den besten älteren und neueren Quellen bearbeitet. Reichel, Bautzen 1863, S. 19.
  7. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954, S. 56.
  8. Ludwig Elle: Sprachenpolitik in der Lausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1995, S. 245.
  9. Helga Wiederhold: Das verdeckte Maar von Baruth im seismischen Bild. In: Zeitschrift für Angewandte Geologie. Band 49, Nr. 1, 2003, S. 26–35 (Digitalisat (Memento vom 28. September 2007 im Internet Archive) [PDF; 4,2 MB]).
  10. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  11. Technisches Denkmal Basaltwerk in Baruth

На других языках


- [de] Malschwitz

[en] Malschwitz

Malschwitz (German) or Malešecy (Upper Sorbian) is a municipality in the east of Saxony, Germany. It belongs to the district of Bautzen and lies 6 km northeast of the eponymous city.

[ru] Мальшвиц

Мальшвиц или Ма́лешецы (нем. Malschwitz; в.-луж. Malešecy) — коммуна в Германии, в земле Саксония. Подчиняется административному округу Дрезден. Входит в состав района Баутцен. Подчиняется управлению Мальшвиц. Население составляет 3514 человек (на 31 декабря 2010 года). Занимает площадь 51,55 км². Официальный код — 14 2 72 220.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2024
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии