Konolfingen (umgangssprachlich auch Chonufingä [ˈχɔnufɪŋə] oder Chnoflige [ˈχnɔfliɡə] genannt) ist eine 1933 gegründete politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz.
Konolfingen | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Bern![]() |
Verwaltungskreis: | Bern-Mittellandw |
BFS-Nr.: | 0612i1f3f4 |
Postleitzahl: | 3510 |
UN/LOCODE: | CH KON |
Koordinaten: | 613570 / 19248446.8833347.616669634 |
Höhe: | 634 m ü. M. |
Höhenbereich: | 618–924 m ü. M.[1] |
Fläche: | 12,77 km²[2] |
Einwohner: | 5451 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 408 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 11,3 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Heinz Suter (Fokus Konolfingen) |
Website: | www.konolfingen.ch |
![]() Ballenbüel | |
Lage der Gemeinde | |
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Konolfingen liegt ungefähr in der Mitte zwischen Bern, Thun, Langnau und Burgdorf. Geografisch noch im Kiesental gelegen, wird das rund 660 Meter hoch gelegene Konolfingen oft als Tor zum Emmental bezeichnet. Zur Gemeinde gehören u. a. die Weiler und Ortschaften Herolfingen, Hürnberg, Ursellen, Ballenbüel und Hötschigen.
Die Geschichte der Einwohnergemeinde Konolfingen ist noch jung. 1933 entstand aus dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden Gysenstein und Stalden im Emmental das heutige Konolfingen, das auch dem Amtsbezirk den Namen gibt.
1148 tauchte erstmals der Name Chonolfingen auf. Gysenstein wird 1226 erstmals als Gisenstein erwähnt.
1864 erlebte Konolfingen durch die Eröffnung des Bahnhofs auf der neuen Eisenbahnstrecke zwischen Bern und Langnau einen Entwicklungsschub. Durch diese Strecke war der Ort bald darauf mit Luzern verbunden und hatte somit auch Anschluss an die in Planung befindliche Gotthardbahn. Mit der Anbindung an die Linie Burgdorf–Thun ab 1899 erlebte Konolfingen einen starken Aufschwung, der sich z. B. in der Ansiedlung der damaligen Berneralpen Milchgesellschaft manifestierte.[5] Für die Burgdorf–Thun-Bahn, die die erste durchgängig elektrisch betriebene Bahnstrecke Europas war, wurde beim Bahnhof Konolfingen ein Depot für die Instandhaltung der Fahrzeuge und zum Bau der unterschiedlichsten Hilfsmittel gebaut.
Die Berneralpen Milchgesellschaft (damaliger Firmenname: Ursina-Franck) fusionierte 1971 mit Nestlé.[6] Produziert werden Säuglings- und Gesundheitsnahrung und verschiedene Sorten des Desserts Stalden Crème. Mit knapp über 1000 Mitarbeitern, die Nestlé in seinem Forschungszentrum und in der Fabrik beschäftigt, ist der Konzern der mit Abstand wichtigste Arbeitgeber in Konolfingen (Stand 2015). Die hier hergestellten Produkte werden in über 90 Länder exportiert.[7]
Zwischen Konolfingen und Münsingen liegt das Schloss Ursellen. Auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeinde Stalden liegt das Schloss Hünigen.
Im Zusammenhang mit Konolfingen wird oftmals auch der Name Friedrich Dürrenmatts genannt, der 1921 im reformierten Pfarrhaus von Stalden geboren wurde.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||
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Jahr | 1930 | 1941 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2006 | 2008 | 2012 | 2017 |
Einwohner | 2947 | 3343 | 3656 | 3964 | 4137 | 4360 | 4619 | 4606 | 4732 | 4713 | 4882 | 5236 |
Das Trinkwasser wird vom Wasserverbund Kiesental (WAKI) bezogen.[8] Am 5. Februar 2020 wurde die Öffentlichkeit darüber informiert, dass der Grenzwert (0,1 μg/l) beim Metabolit R471811 (ein Abbauprodukt des Pestizids Chlorothalonil) überschritten wurde. Im Pumpwerk Stalden wurden 0,23 μg/l und im Quellwasser aus dem Gmeis 0,19 μg/l gemessen. Es wurde nicht ausgeschlossen, dass der Grenzwert im Trinkwasser teilweise überschritten wird.[9]
Die Legislative wird durch die Gemeindeversammlung gebildet.
Als Exekutive fungiert der siebenköpfige Gemeinderat. Seit der Wahl vom 26. September 2021 ist in ihm die SVP und die glp mit je zwei; und SP, EVP und Fokus Konolfingen mit je einer Person vertreten. Dem Gemeinderat steht der Gemeindepräsident Heinz Suter (Fokus Konolfingen) vor.[10]
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2019 betrugen: SVP 32,7 %, SP 14,2 %, glp 11,2 %, GPS 9,9 %, BDP 9,2 %, EVP 7,4 %, FDP 6,3 %, EDU 3,1 %, CVP 1,4 %, Die Unabhängigen 1,2 %.[11]
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Blasonierung: «In Gold ein aus drei schwarzen Bausteinen wachsender Löwe, oben begleitet von zwei roten Sternen.» |
Wappenbegründung: «Die beiden Sterne symbolisieren die Gemeinden Gysenstein und Stalden, welche sich 1933 zur Einwohnergemeinde Konolfingen zusammengeschlossen haben.[12]» |
Allmendingen | Arni | Bäriswil | Belp | Bern | Biglen | Bolligen | Bowil | Bremgarten bei Bern | Brenzikofen | Deisswil bei Münchenbuchsee | Diemerswil | Ferenbalm | Fraubrunnen | Frauenkappelen | Freimettigen | Gerzensee | Grosshöchstetten | Guggisberg | Gurbrü | Häutligen | Herbligen | Iffwil | Ittigen | Jaberg | Jegenstorf | Kaufdorf | Kehrsatz | Kiesen | Kirchdorf | Kirchlindach | Köniz | Konolfingen | Kriechenwil | Landiswil | Laupen | Linden | Mattstetten | Meikirch | Mirchel | Moosseedorf | Mühleberg | Münchenbuchsee | Münchenwiler | Münsingen | Muri bei Bern | Neuenegg | Niederhünigen | Niedermuhlern | Oberbalm | Oberdiessbach | Oberhünigen | Oberthal | Oppligen | Ostermundigen | Riggisberg | Rubigen | Rüeggisberg | Rüschegg | Schwarzenburg | Stettlen | Thurnen | Toffen | Urtenen-Schönbühl | Vechigen | Wald | Walkringen | Wichtrach | Wiggiswil | Wileroltigen | Wohlen bei Bern | Worb | Zäziwil | Zollikofen | Zuzwil
Ehemalige Gemeinden: Aeschlen bei Oberdiessbach | Albligen | Ausserbirrmoos | Ballmoos | Barschwand | Belpberg | Bleiken bei Oberdiessbach | Bremgarten Stadtgericht | Bümpliz | Büren zum Hof | Clavaleyres | Englisberg | Etzelkofen | Gelterfingen | Golaten | Grafenried | Gysenstein | Hauben | Innerbirrmoos | Kirchenthurnen | Limpach | Lohnstorf | Mädersforst | Messen-Scheunen | Mühledorf | Mühlethurnen | Mülchi | Münchringen | Niederwichtrach | Noflen | Oberscheunen | Oberwichtrach | Otterbach bei Oberdiessbach | Rümligen | Rüti bei Riggisberg | Schalunen | Scheunen | Schlosswil | Schönthal | Stalden im Emmental | Tägertschi | Trimstein | Wahlern | Zauggenried | Zimmerwald
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