Muri bei Bern (oft auch Muri-Gümligen) ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Bern-Mittelland des Kantons Bern in der Schweiz.
Muri bei Bern | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Bern![]() |
Verwaltungskreis: | Bern-Mittellandw |
BFS-Nr.: | 0356i1f3f4 |
Postleitzahl: | 3074 Muri bei Bern 3073 Gümligen |
UN/LOCODE: | CH MBB |
Koordinaten: | 603721 / 19787446.9319477.487499558 |
Höhe: | 558 m ü. M. |
Höhenbereich: | 504–736 m ü. M.[1] |
Fläche: | 7,63 km²[2] |
Einwohner: | i13'182 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 1728 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 17,5 % (31. Dezember 2020)[4] |
Arbeitslosenquote: | 2,1 % (2013)[5] |
Gemeindepräsident: | Thomas Hanke (FDP) |
Website: | www.muri-guemligen.ch |
![]() Muri bei Bern – eingebettet zwischen Aare und Dentenberg | |
Lage der Gemeinde | |
![]() Weitere Karten ![]() |
Die Gemeinde setzt sich aus zwei klar gegliederten Teilen zusammen, die bevölkerungsmässig mit je ca. 6'000 Einwohnern gleich gross sind. Es sind dies die Ortschaft Muri, welche der Gemeinde seit alters den Namen gab, und die Ortschaft Gümligen.[6]
Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 760 Hektaren, davon sind 150 Hektaren bewaldet, 190 Hektaren Äcker und Wiesen und 339 Hektaren Land in der Bauzone. Der höchste Punkt befindet sich auf 741 Metern auf dem Dentenberg, die tiefste Stelle liegt auf 508 Metern an der Aare.
Nachbargemeinden sind Allmendingen, Belp, Bern, Kehrsatz, Köniz, Ostermundigen, Stettlen, Vechigen und Worb.
Funde auf dem Schlosshügel, 1832 bei Ausgrabungen zutage gefördert, weisen nach, dass Muri schon zur Römerzeit besiedelt war. Urkundlich taucht der Name, nach heutigem Wissen, erstmals 1180 als Mure auf, als ein Pfarrer Burkhard aus der Gemeinde mit vermögenden Bürgern Geschäfte tätigte.
Damals gehörte Muri noch zur Herrschaft Geristein, die mehr als 100 Jahre später, 1298, von der Stadt Bern erobert wurde. Die Herrschaft setzte sich aus den vier sogenannten Kirchspielen Bolligen, Muri, Stettlen und Vechigen zusammen. Als die aufstrebende Stadt Bern ihre erste Eroberung machte, liess sie den Gemeinden die überlieferten Rechte unangetastet und legte damit den Grundstein zur weitgehenden bernischen Gemeindeautonomie.
Über Jahrhunderte lebten die Einwohner der Gemeinde in relativ stabilen Verhältnissen, an denen die riesigen Veränderungen der europäischen und schweizerischen Geschichte scheinbar spurlos vorbeizogen.
Eine vollständige strukturelle und gesellschaftliche Umwandlung setzte erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein. Sie war die Folge der Industrialisierung und des Zuges von der Stadt aufs Land. So wuchs die Einwohnerzahl der Gemeinde im Jahrzehnt 1920–1930 von 2'435 auf 3'938 oder um seither nie mehr erreichte 62 Prozent an.
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Blasonierung: «Gespalten von Schwarz und von Silber, belegt mit einem Zinnenbalken in gewechselten Farben.» |
Wappenbegründung: Redendes Wappen, in der heutigen Form seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert bekannt.[7] |
Am 31. Dezember 2006 lebten 12'587 Menschen in Muri, bei der Volkszählung 2000 gaben 88,93 % der Bevölkerung Deutsch als Hauptsprache an, 3,05 % Französisch und 1,48 % Englisch. 18,2 % der Einwohner waren zwischen 0 und 19 Jahre alt, 61,3 % zwischen 20 und 64 Jahre und 20,5 % älter als 64 Jahre.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||||
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Jahr | 1764 | 1850 | 1880 | 1900 | 1930 | 1950 | 1960 | 1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2010 |
Einwohner | 446 | 1'142 | 1'176 | 1'341 | 3'938 | 5'845 | 7'855 | 10'174 | 12'285 | 12'680 | 12'571 | 12'422 |
Der Grosse Gemeinderat ist die Legislative der Gemeinde Muri bei Bern. Er umfasst 40 Mitglieder und wird alle vier Jahre im Proporzsystem gewählt, zuletzt am 25. Oktober 2020:[8]
Der Gemeinderat ist die Exekutive der Gemeinde Muri bei Bern. Er zählt sieben Mitglieder. Mit Ausnahme des Gemeindepräsidenten (Thomas Hanke, FDP, Stand 2016) arbeiten die Gemeinderäte nebenamtlich. Der Gemeinderat wird alle vier Jahre im Proporzsystem gewählt (gleichzeitig wie der Grosse Gemeinderat). Der Gemeindepräsident wird im Majorzverfahren gewählt.
Die Wähleranteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahlen 2019 betrugen: FDP 22,2 %, SVP 17,8 %, SP 15,7 %, GPS 14,0 %, glp 13,7 %, BDP 6,8 %, EVP 2,7 %, CVP 2,3 %, EDU (inkl. DM) 1,2 %.[9]
2006/7 untersuchte der Handels- und Industrieverein des Kantons Bern die wirtschaftlichen Standortqualitäten von 48 grösseren Gemeinden der Agglomerationen Bern und Biel-Seeland. Im 1. Rang war Belp, gefolgt von Ittigen, Köniz und Muri. Muri ist bekannt als „Steuerparadies“ des Kantons Bern.
Neuen Unternehmungen stehen Standorte mit genehmigten Überbauungsordnungen zur Verfügung. Die Areale „Bahnhof Gümligen“ und „Gümligenfeld“ sind kantonale Entwicklungsschwerpunkte. Unternehmen mit Sitz in Muri bei Bern sind die Cisalpino AG (Personenzugverkehr), Haco (Nahrungsmittel), Rehau (Polymerverarbeitung) und die RBA-Holding (Regionalbanken).
1833 wurde die erste Poststelle in Muri errichtet. Im gleichen Jahr entstand eine Staatspostablage durch die Oberpostverwaltung der Republik Bern, welche 1890 in ein Postbüro umgewandelt wurde. 1870 wurde eine Pferdepost zwischen Bern und Muri eingerichtet, welche 1898 eingestellt und durch die Bern-Muri-Worb Bahn ersetzt wurde. Die Poststelle von Muri ist im Mettlengässli 1 (Stand 2017).[10]
Die Gemeinde Muri ist sehr gut durch den öffentlichen Verkehr erschlossen. Der Ortsteil Gümligen besitzt einen S-Bahnanschluss, sodass man innerhalb von zehn Minuten am Bahnhof Bern ist. Zum Berner Zytglogge dauert die Fahrt von Muri aus mit der Tramlinie 6 ebenfalls zehn Minuten.[11]
In der Gemeinde Muri bei Bern gibt es sechs Schulhäuser (Volksschule).[12] Daneben existieren drei Privatschulen, die im Unterricht den obligatorischen Schulstoff in englischer und französischer Sprache vermitteln. Eine davon ist die International School of Berne.[13]
Der Handballverein BSV Bern spielt in der Nationalliga A der Swiss Handball League. Seine Heimspiele trägt der Verein in der Mobiliararena in Gümligen aus. Fussballerisch gibt es den Verein FC Muri-Gümligen, der in der 2. Liga interregional spielt. Ausserdem befindet sich der Hauptsitz des Schweizerischen Fussballverbands, das Haus des Schweizer Fussballs, in Muri.[14]
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Ehemalige Gemeinden: Aeschlen bei Oberdiessbach | Albligen | Ausserbirrmoos | Ballmoos | Barschwand | Belpberg | Bleiken bei Oberdiessbach | Bremgarten Stadtgericht | Bümpliz | Büren zum Hof | Clavaleyres | Englisberg | Etzelkofen | Gelterfingen | Golaten | Grafenried | Gysenstein | Hauben | Innerbirrmoos | Kirchenthurnen | Limpach | Lohnstorf | Mädersforst | Messen-Scheunen | Mühledorf | Mühlethurnen | Mülchi | Münchringen | Niederwichtrach | Noflen | Oberscheunen | Oberwichtrach | Otterbach bei Oberdiessbach | Rümligen | Rüti bei Riggisberg | Schalunen | Scheunen | Schlosswil | Schönthal | Stalden im Emmental | Tägertschi | Trimstein | Wahlern | Zauggenried | Zimmerwald
Kanton Bern | Verwaltungskreise des Kantons Bern | Gemeinden des Kantons Bern
Vier Kirchspiele: Bolligen | Vechigen | Stettlen | Muri
Landgerichte: Seftigen | Sternenberg | Konolfingen | Zollikofen
Ämter: Thun | Zofingen | Aarau | Lenzburg | Brugg | Burgdorf | Büren | Unterseen | Wiedlisbach | Obersimmental | Niedersimmental | Frutigen | Oberhofen | Aigle | Hasli | Trachselwald | Bipp | Aarwangen | Wangen | Landshut | Lenzburg (Amt) | Schenkenberg | Aarberg | Nidau | Erlach | Laupen | Oltigen | Signau | Biberstein | Aarburg | Saanen | Brandis | Interlaken | Königsfelden | Thorberg | Fraubrunnen | Zofingen (Stift) | Frienisberg | St. Johannsen | Gottstatt | Buchsee | Sumiswald | Roche (Saline) | Köniz | Kasteln | Hettiswil
Ämter im Waadtland: Avenches | Moudon | Yverdon | Lausanne | Morges | Nyon | Vevey | Romainmôtier | Oron | Payerne | Bonmont | Aubonne | Villeneuve (Spital)
Gemeine Herrschaften mit Freiburg: Schwarzenburg | Murten | Grandson | Echallens
Gemeineidgenössische Herrschaften: Baden | Thurgau | Freie Ämter | Rheintal | Sargans | Locarno | Lugano | Mendrisio | Valle Maggia
Ämter und Dienste in der Stadt Bern: Bauamt | Salzdirektion | Mushafen | Stift | Kornamt | Grosses Spital | Inselspital