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Wahlhausen ist eine Gemeinde im thüringischen Landkreis Eichsfeld an der Werra, unmittelbar an der Grenze zu Hessen gelegen. Sie gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Hanstein-Rusteberg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Thüringen
Landkreis: Eichsfeld
Verwaltungs­gemeinschaft: Hanstein-Rusteberg
Höhe: 150 m ü. NHN
Fläche: 7,22 km2
Einwohner: 298 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 41 Einwohner je km2
Postleitzahl: 37318
Vorwahl: 036087
Kfz-Kennzeichen: EIC, HIG, WBS
Gemeindeschlüssel: 16 0 61 102
Adresse der Verbandsverwaltung: Steingraben 49
37318 Hohengandern
Website: wahlhausen.de
Bürgermeister: Thomas Gallinger
Lage der Gemeinde Wahlhausen im Landkreis Eichsfeld
KarteSchimberg
Karte

Geographische Lage


Wahlhausen liegt an der Westgrenze des Naturparks Eichsfeld-Hainich-Werratal an der Mündung der Walse in die Werra. Nördlich befindet sich der Höhenzug Höheberg (508,9 m ü. NN) und südöstlich der Höhenzug Gobert (569 m ü. NN). Jenseits und damit westlich der Werra liegt das zu Nordhessen gehörende Soodener Bergland.


Geschichte


Die erste urkundliche Erwähnung Wahlhausens datiert aus dem Jahre 1243 als „Waldesa“. Diese überlieferte Urkunde eines „Hartung von Waldesa“ protokolliert eine Schenkung an das Kloster Germerode. Die erste Namensschreibung war „Waldesa“; das bedeutet Waldwasser und leitet sich von dem Bach ab, der durch den Ort fließt. 1336 wird der Ort auch „Wasser-Waldesa“ genannt. Als die Hansteiner nach dem Verfall ihrer Stammburg ihre Wohnsitze in die umliegenden Dörfer verlegten, errichteten sie auch in Wahlhausen drei Herrenhäuser, den Unter-, Mittel- (oder auch Ershäuser-) und den Oberhof. Vor diesen neuen Ansitzen verschwand das Dorf fast, und so nannte man den Ort mit Rücksicht auf die neuerbauten Häuser „Waldes-Haus“. Daraus hat sich die heutige Namensform Wahlhausen ergeben. Landesherr war bis zur Säkularisation 1802 Kurmainz.

Das „Hansteinsche Patrimonialgericht“ hatte von 1772 bis 1849 seinen Sitz in Wahlhausen. 1802 bis 1807 wurde der Ort preußisch und kam dann zum Königreich Westphalen. Von 1815 bis 1945 war er Teil der preußischen Provinz Sachsen. 1945 wurden die Hansteinschen Güter enteignet und aufgeteilt. Bis 1949 war der Ort Teil der sowjetischen Besatzungszone und ab 1949 Teil der DDR. Bis zur Wende und Wiedervereinigung 1989/1990 war Wahlhausen von der nahen innerdeutschen Grenze massiv beeinträchtigt. Er gehörte zur „5-km-Sperrzone“ entlang der innerdeutschen Grenze. In der Nacht vom 17. auf den 18. August 1989 geriet Wahlhausen wegen der Schüsse auf Wahlhausen in die Medien. Unbekannte hatten 91 Schüsse über die innerdeutsche Grenze vom hessischen Bad Sooden-Allendorf aus auf Wahlhausen abgefeuert, ohne Personen zu treffen. Täter und Hintergründe sind nicht aufgeklärt. Die häufigsten Hypothesen sind, dass es sich um ein Ablenkungsmanöver der Stasi oder einen Dummejungen-Streich handelte.

Seit 1990 gehört der Ort zum wieder gegründeten Bundesland Thüringen. Die kleine Familienkirche derer von Hanstein wurde gerade noch rechtzeitig restauriert, somit vor dem Verfall bewahrt und ist das Gemeindeschmuckstück. Glasfenster hatte Professor Otto Linnemann aus Frankfurt geschaffen.

Der historische Ortskern von Wahlhausen wurde im Juni 2018 als Denkmalensemble in das Denkmalbuch des Freistaates Thüringen eingetragen.[2]


Einwohnerentwicklung


Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1994: 390
  • 1995: 369
  • 1996: 354
  • 1997: 330
  • 1998: 250
  • 1999: 246
  • 2000: 256
  • 2001: 266
  • 2002: 310
  • 2003: 334
  • 2004: 343
  • 2005: 342
  • 2006: 343
  • 2007: 343
  • 2008: 341
  • 2009: 340
  • 2010: 347
  • 2011: 315
  • 2012: 312
  • 2013: 324
  • 2014: 306
  • 2015: 304
  • 2016: 310
  • 2017: 304
  • 2018: 306
  • 2019: 306
  • 2020: 303
  • 2021: 298
Datenquelle: Thüringer Landesamt für Statistik

Politik



Gemeinderat


Der Gemeinderat von Wahlhausen setzt sich aus sechs Gemeinderatsmitgliedern zusammen.

(Stand: Kommunalwahl am 25. Mai 2014)[3]


Bürgermeister


Der ehrenamtliche Bürgermeister Thomas Gallinger wurde am 5. Juni 2016 gewählt.[4] Von 2003 bis 2016 war Gabriele Stallknecht die Bürgermeisterin.[5]


Wappen


Blasonierung: „Über grünem Schildfuß, darin ein silberner Wellenbalken und eine silberne Wellenleiste, gespalten von Silber und Gold, vorne drei (2/1) schwarze, zunehmende Monde, hinten eine schwarze, giebelseitige Kirche mit Dachreiter, beknaufter Laterne und zwei betagleuchteten Bogenfenstern.“

Wappenerklärung: Die schwarzen, zunehmenden Mondsicheln in Silber entstammen dem Wappen derer von Hanstein, die schwarze, giebelseitige Kirche stellt die Ortskirche von Wahlhausen dar und die beiden silbernen Wellen symbolisieren die Flüsse Werra und Walse, an deren Mündung in die Werra Wahlhausen liegt.


Persönlichkeiten


Kirche Wahlhausen
Kirche Wahlhausen

Literatur



Einzelnachweise


  1. Bevölkerung der Gemeinden vom Thüringer Landesamt für Statistik (Hilfe dazu).
  2. Thüringer Staatsanzeiger Nr. 25/2018, Seite 732
  3. Kommunalwahlen in Thüringen am 25. Mai 2014. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 29. Januar 2017.
  4. Kommunalwahlen in Thüringen am 5. Juni 2016. Wahlen der Gemeinde- und Stadtratsmitglieder. Vorläufige Ergebnisse. Der Landeswahlleiter, abgerufen am 29. Januar 2017.
  5. http://www.endstation-rechts.de/news/kategorie/npd-thueringen-1/artikel/npd-bundesvorstandsmitglied-heise-geht-unter-die-weinhaendler.html


Commons: Wahlhausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Walhausen in der Topographia Superioris Saxoniae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Die innerdeutsche Grenze 1981 Wahlhausen


На других языках


- [de] Wahlhausen

[en] Wahlhausen

Wahlhausen is a municipality in the district of Eichsfeld in Thuringia, Germany. It is part of the Verwaltungsgemeinschaft Hanstein-Rusteberg.

[ru] Вальхаузен

Вальхаузен (нем. Wahlhausen) — коммуна в Германии, в земле Тюрингия.



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