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Die Stadt Frauenfeld (im einheimischen Dialekt [ˈfʀaʊəfɛld̥],[5] älter [ˈfrɔʊəfɛld̥][6]) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Schweizer Kantons Thurgau sowie des Bezirks Frauenfeld.

Frauenfeld
Wappen von Frauenfeld
Wappen von Frauenfeld
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Thurgau Thurgau (TG)
Bezirk: Frauenfeldw
BFS-Nr.: 4566i1f3f4
Postleitzahl: 8500–8503
UN/LOCODE: CH FRN
Koordinaten:709835 / 268281
Höhe: 417 m ü. M.
Höhenbereich: 378–594 m ü. M.[1]
Fläche: 27,35 km²[2]
Einwohner: i25'974 (31. Dezember 2020)[3]
Einwohnerdichte: 950 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
24,7 % (31. Dezember 2020)[4]
Stadtpräsident: Anders Stokholm (FDP)
Website: www.frauenfeld.ch
Blick auf Frauenfeld (2011)Im Hintergrund der Bodensee
Blick auf Frauenfeld (2011)
Im Hintergrund der Bodensee

Blick auf Frauenfeld (2011)
Im Hintergrund der Bodensee

Lage der Gemeinde
Karte von FrauenfeldHasensee
Karte von Frauenfeld
w

Auf «unserer lieben Frauen Feld», also einer der Muttergottes geweihten Flur, einer Hochfläche, die nach Westen steil in die Thurebene, im Süden in einem felsigen Absturz zur Murg abfällt, wurde der Kern der Stadt Frauenfeld ab zirka 1230 auf einem Rechteck von 250 × 110 Meter erbaut.

Die heutige Stadt Frauenfeld besteht aus den acht Quartieren Vorstadt (Altstadt und obere Vorstadt), Ergaten-Talbach, Kurzdorf, Langdorf, Herten-Bannhalde, Huben, Gerlikon und Erzenholz-Horgenbach-Osterhalden.[7]


Geschichte


Historisches Luftbild aus 800 m von Walter Mittelholzer von 1929
Historisches Luftbild aus 800 m von Walter Mittelholzer von 1929

Vor- und Frühgeschichte


Die ältesten Siedlungszeugnisse auf dem heutigen Stadtgebiet stellen Gräber aus der Latènezeit dar, die östlich von Langdorf gefunden worden sind.

Durch die nördlich der Stadt liegende Grosse Allmend verlief die Römerstrasse von Oberwinterthur nach Pfyn. Gutshöfe standen zu Talbach und zu Oberkirch, wo für das Frühmittelalter ein Friedhof nachgewiesen ist und spätestens im 9. Jahrhundert eine Kirche errichtet wurde.


Name und Stadtgründung


Zum ersten Mal wird in einer Urkunde vom 24. August 1246 im Namen eines Ritters («B. von Vrowinvelt») auf Frauenfeld Bezug genommen. Die Siedlung entstand wohl im zweiten Drittel des 13. Jahrhunderts in unmittelbarer Nachbarschaft zum spätestens um 1230 erbauten Turm des Frauenfelder Schlosses, auf dem sich von Eschikofen bis Gachnang erstreckenden Grund des Klosters Reichenau. Der erste Bestandteil des Namens Frauenfeld dürfte sich auf die Jungfrau Maria, Schutzpatronin der Reichenauer Klosterkirche in Mittelzell, beziehen.[5][8] 1294 erlaubt Herzog Albrecht von Österreich den Bürgern von «Vrowenfeld», ihre Töchter gleich erbberechtigt zu erklären wie ihre Söhne.[9]

Erst 1286 ist Frauenfeld als Stadt bezeugt, die damals sicherlich unter habsburgischer Landesherrschaft stand, wogegen für die Zeit vorher die genauen Verhältnisse nicht geklärt sind.


Spätmittelalter


Die Burg von Frauenfeld mit Postgebäude (links) und Rathaus (rechts)
Die Burg von Frauenfeld mit Postgebäude (links) und Rathaus (rechts)

Die Burg, ehemals im Besitz der Ritter von Frauenfeld-Wiesendangen, ging im späten 14. Jahrhundert an die Landenberger über. Durch die dauernde Verpfändung der Grafschaft Kyburg, von der aus das Amt Frauenfeld vorher verwaltet worden war, gewann die Stadt als landesherrlicher Sitz nun an Bedeutung.

Zwischen 1415 und 1442 stand Frauenfeld unter der Schirmherrschaft eines Reichslandvogts, danach gehörte es bis zur endgültigen Eroberung des Thurgaus durch die Eidgenossen im Jahr 1460 zu Österreich.

In der Folgezeit bis 1515 fanden in Frauenfeld mehrmals Tagsatzungen statt, und seit 1499 war die Stadt Landgerichtsort; 1499 wird Frauenfeld ständiger Sitz des Thurgauer Landvogts, der ab 1504 im Spiegelhof residierte.[9]

Im Jahre 1512 erhielt die Stadt von Papst Julius II. eigens ein wertvolles «Juliusbanner» für die 1508–1510 im Grossen Pavierzug geleisteten Dienste zur Vertreibung der Franzosen.[10]


Frühe Neuzeit


Die Stadt Frauenfeld in der Chronik von Johannes Stumpf (1548)
Die Stadt Frauenfeld in der Chronik von Johannes Stumpf (1548)

1579 wurde Dorothea Merck aus Frauenfeld ein Opfer der Hexenverfolgung in Waldshut.

Obwohl Frauenfeld bis 1531 überwiegend zum reformierten Bekenntnis übergetreten war, konnten die Katholiken ihren Anspruch auf Vertretung in den städtischen Behörden zunächst aufrechterhalten; erst in der Zeit zwischen 1712 und 1720 wurden sie aus allen städtischen Ämtern verdrängt. Bis zum Bau der neuen evangelischen Stadtkirche 1645 teilten sich beide Konfessionen die beiden alten Kirchen in Frauenfeld und Oberkirch. 1595 wurde vor der Stadt ein Kapuzinerkloster errichtet.

Seit 1712 wurden in Frauenfeld mehrmals Tagsatzungen abgehalten (in regelmässigem Wechsel mit Baden), von 1742 bis 1797 tagten die Eidgenossen ständig hier.

In den Jahren 1771 und 1788 wurde die Stadt von verheerenden Feuerbrünsten heimgesucht, bei denen die meisten alten Häuser zerstört wurden. Das heutige Stadtbild wurde daher in hohem Masse am Ende des 18. Jahrhunderts geprägt, besonders durch die spätbarocken und klassizistischen Repräsentationsbauten, die teilweise auf die Tagsatzungsdelegationen der verschiedenen Kantone zurückzuführen sind (Luzerner Haus, Berner Haus).

Die aufkommende Industrialisierung im 18. Jahrhundert wurde durch die besonders von den im ausgehenden 17. Jahrhundert gegründeten Zünften beförderte starke Abschliessung des städtischen Gewerbes deutlich behindert; sie beschränkte sich auf die Vorstädte, in denen einige Seidenverarbeitungsbetriebe entstanden.

Die ersten Postannahmestelle in Frauenfeld wurde am 16. Februar 1790 im Gasthof Kreuz eingerichtet.


1798 bis heute


Mit der Einrichtung der Helvetik wurde Frauenfeld Hauptort des nun aus der gemeinen Herrschaft der acht alten Orte entlassenen Thurgaus. Diese Stellung hat die Stadt bis heute behalten, jedoch tagt das Kantonsparlament seit 1832 halbjährlich abwechselnd in Frauenfeld und in Weinfelden.

Am 25. Mai 1799 wurde Frauenfeld in einem Gefecht zu einem der Austragungsorte des Zweiten Koalitionskrieges (1799–1802), als österreichische und französische Truppen dort aufeinandertrafen.

In der Folge der politischen Umwälzungen um 1800 öffnete sich die Stadt zusehends. 1807 wurde das seit vor 1606 bestehende Einbürgerungsverbot beseitigt, verschiedene politische Vereinigungen wurden gegründet, die Thurgauer Zeitung (bis 1809 Wochenblatt für den Kanton Thurgau) erschien. Zwischen 1804 und 1846 fielen die Befestigungsanlagen, und in den Jahren 1813 bis 1816 liess Bernhard Greuter, der ab 1805 in Frauenfeld eine Filiale seiner Islikoner Textilfärberei betrieb, den Stadtgraben auffüllen und eine Promenade anlegen.

1855 wurde Frauenfeld mit der Eröffnung der Strecke ZürichRomanshorn ans Eisenbahnnetz angeschlossen; 1887 nahm die Frauenfeld-Wil-Bahn den Betrieb auf.

Neben dem Turm des Schlosses als Zeuge des Mittelalters erhielt Frauenfeld 1906 zwei weitere Türme, die der Stadt ihr unverwechselbares Gesicht gaben: der Turm der neubarocken, mit Jugendstilelementen ausgestatteten katholischen Stadtkirche St. Nikolaus mit dem 45 m hohen Kirchturm sowie der achteckige Turm des nach Süden erweiterten Rathauses. In den 1930er Jahren folgte der quadratische Turm der evangelischen Stadtkirche.

Seit 1812 bestand die Munizipalgemeinde Frauenfeld mit ihren Ortsgemeinden Frauenfeld, Langdorf, Kurzdorf, Huben, Herten und Horgenbach; 1849 wurden die Aumühle und vorübergehend der Weiler Schönenhof zur Stadt geschlagen. 1919 gingen alle diese Ortschaften in der neuen Einheitsgemeinde Frauenfeld auf, in welche 1998 noch die Ortsgemeinde Gerlikon sowie die Weiler Schönenhof und Zelgli, die bis dahin zur Ortsgemeinde Oberwil gehörten, aufgenommen wurden.

Die Bürgergemeinde Frauenfeld verlor gemäss der neuen Kantonsverfassung am 1. Januar 1870 ihre Stellung als Trägerin der öffentlichen Interessen. Sie verwaltet noch das ausgeschiedene Eigentum der Bürger. Die hauptsächlichen öffentlichen Aufgaben werden von der Ortsgemeinde wahrgenommen.[11]

Am 24. November 1898 nahm die Post im Hauptpostamt den Betrieb auf. Erstmals waren alle Postdienste, Briefpost, Telefon, Telegraf und Reisepost unter einem Dach.


Wappen


Blasonierung: In Weiss ein steigender, gelb bewehrter, roter Löwe, von roter, gelbgezierter Frau an gelber Kette gehalten.[12]

Das älteste Stadtsiegel aus dem Jahr 1331 zeigt Löwe und Frau Rücken an Rücken. Mit dem Juliusbanner von 1515 setzte sich die heute Darstellung – Löwe und Frau rechtsgewendet – durch. Der Löwe erinnert an die Habsburger, die die Herrschaft von den Kyburgern erbten. Die Frau steht für die Jungfrau Maria, die Patronin des Klosters Reichenau. Die Farben Rot und Weiss entstammen dem Wappen des Klosters Reichenau.[12]


Bevölkerung


1919 wurden aus der Munizipalgemeinde Frauenfeld und ihren sechs Ortsgemeinden Frauenfeld, Herten, Horgenbach, Huben, Kurzdorf und Langdorf die Einheitsgemeinde Frauenfeld gebildet. 1998 wurden die von der Munizipalgemeinde Gachnang abgetrennte Ortsgemeinde Gerlikon sowie die von der Ortsgemeinde Oberwil (TG) (Munizipalgemeinde Gachnang) abgetrennten Ortsteile Zelgli und Schönenhof nach Frauenfeld eingemeindet.[13]

Im Januar 2017 erreichte die Stadt die 25'000-Einwohner-Marke; am 31. Dezember 2020 hatte Frauenfeld 25'974 Einwohner.[14]

Von den insgesamt 25'456 Einwohnern der Gemeinde Frauenfeld im Jahr 2018 waren 6000 bzw. 23,6 % ausländische Staatsbürger. Die Ortschaft Frauenfeld zählte zu diesem Zeitpunkt 24'918 Bewohner.[15]

Bevölkerungsentwicklung im Gebiet der heutigen Gemeinde Frauenfeld[13]
Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Frauenfeld
Jahr185018701888190019101930195019701990200020102018 20192020
Einwohner34445122599677618459879511'11417'57620'20421'95423'12825'456 25'62225'734
Quelle[16][13] [17]

Nationalitäten


Von den insgesamt 25'456 Einwohnern der Gemeinde Frauenfeld im Jahr 2018 waren 6000 bzw. 23,6 % ausländische Staatsbürger.[15]

Nationalität[18]19701980199020002010
Schweiz Schweiz78,32 %82,25 %78,30 %77,53 %77,71 %
Italien Italien14,56 %9,85 %8,70 %6,76 %5,13 %
Portugal Portugaln.n.n.n.5,26 %4,90 %4,54 %
Deutschland Deutschland2,20 %1,40 %1,19 %1,37 %3,20 %
Nordmazedonien Mazedonienn.n.n.n.n.n.1,91 %1,86 %
Turkei Türkei0,34 %0,85 %1,35 %1,18 %0,83 %
Spanien Spanien1,60 %1,31 %1,19 %0,82 %0,54 %
Osterreich Österreich1,19 %0,69 %0,53 %0,55 %0,44 %
Kroatien Kroatienn.n.n.n.n.n.0,57 %0,38 %
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowinan.n.n.n.n.n.0,45 %0,22 %

Konfessionen


Ende 2018 gehörten 8527 (33,5 %) Einwohner der römisch-katholischen Kirche (2011: 35,6 %) und 8501 (33,4 %) der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau an.[15] (2011: 38,8 %).

Der lokalen Sektion der Evangelischen Allianz gehören sieben evangelische Gemeinden und Gruppen an.[19]


Wirtschaft


Frauenfeld ist Standort zahlreicher Unternehmen. Von weltweiter Bedeutung sind die Firmen SIGG, Sia Abrasives, Baumer, Zur Rose und der Europasitz des amerikanischen Chemieunternehmens Chemtura. Im Jahr 2020 zügelte der Schweizer Ableger von Wärtsilä mit seinen 135 Mitarbeitern von Winterthur nach Frauenfeld.[20] Anfang 2022 hat Stadler Rail einen Service Standort hier eröffnet. Für die Landwirtschaft von Bedeutung ist die Zuckerfabrik in Oberwiesen im Westen Frauenfelds. Ausserdem ist Frauenfeld Standort eines Paketverteilzentrums der Schweizerischen Post. Ein grosser Wirtschaftsfaktor ist auch der Waffenplatz (Ausbildungsgelände des Militärs) auf der Allmend im Norden der Stadt.

Im Jahr 2016 bot Frauenfeld 15'780 Personen Arbeit (umgerechnet auf Vollzeitstellen). Davon waren 0,7 % in der Land- und Forstwirtschaft, 26,3 % in Industrie, Gewerbe und Bau sowie 73,0 % im Dienstleistungssektor tätig.[21]


Politik



Legislative


Gemeinderat Frauenfeld 2019
3
4
8
3
2
4
6
1
9
3 4 8 3 2 4 6 1 9 
Insgesamt 40 Sitze
  • Grüne: 3
  • SP: 4
  • C&H: 8
  • GLP: 3
  • EVP: 2
  • CVP: 4
  • FDP: 6
  • EDU: 1
  • SVP: 9

Stadtparlament von Frauenfeld ist der 40-köpfige Gemeinderat. Die Sitzverteilung nach der Wahl vom 31. März 2019 lautet wie folgt:[22]


Nationale Wahlen


Bei den Nationalratswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Frauenfeld:[23]

SVPSPFDPGrüneglpCVPEVPBDPEDU
26,6 %18,1 %14,3 %13,0 %10,6 %10,4 %3,3 %1,9 %1,8 %

Verkehr



Eisenbahn


Der Bahnhof der Stadt steht an der SBB Strecke zwischen Winterthur und Weinfelden. Die Frauenfeld-Wil-Bahn hat am Bahnhof ihre Endstation, es bestehen Direktverbindungen in Richtung Winterthur/Zürich/Bern, Romanshorn, Konstanz und Wil SG.

Es wurden zwei weitere Bahnhöfe, bzw. S-Bahn-Haltestellen auf Stadtgebiet im Norden und Westen des bestehenden Bahnhofs angedacht.[24] Dem Bahnhof Bahnhof Langdorf im Osten wird eine höhere Priorität gegeben. Für die Umsetzung dieses zusätzlichen Bahnhofs auf der Linie zwischen Frauenfeld und Weinfelden müsste entweder ein Bahnhof aufgehoben werden (Hüttlingen) oder aber zwei Bahnhöfe (nur noch) im Stundentakt angefahren werden.


Strasse


Einfahrt in den unterirdischen Kreisverkehr (mit Parkhauszufahrt) beim Bahnhof Frauenfeld
Einfahrt in den unterirdischen Kreisverkehr (mit Parkhauszufahrt) beim Bahnhof Frauenfeld

Frauenfeld liegt an den Autobahnen A7 (Frauenfeld West und Frauenfeld Ost) und A1 (Matzingen/Frauenfeld Süd), die Stadt ist Knotenpunkt der Hauptstrassen 1 und 14.


Projekt Frauenfeld Bahnhof 2000

Frauenfeld besitzt seit 1999 den angeblich ersten unterirdischen Kreisverkehr Europas.[25] Dank dieses Kreisels ist der Bahnhofplatz weitgehend für den Publikumsverkehr gesperrt. In einer Volksabstimmung am 11. März 2007 wurde über die F21 (Verkehrsentlastung und Aufwertung des Stadtzentrums) abgestimmt. Diese zweite Untertunnelung der Innenstadt wurde jedoch knapp verworfen.


Geplante Strassenumfahrung

Ausgehend von den hohen Verkehrszahlen in der Innenstadt, die möglicherweise weiter ansteigen, laufen Planungen für einen Umfahrungs- oder Stadtentlastungsstrasse. 2007 kam zu einer Abstimmung über das Projekt "F21-Entlastung Stadtzentrum". Damals wurde das Projekt mit einem Nein-Anteil von 51,6 % von der Stimmbevölkerung abgelehnt.[26]

2017 und 2018 wurden sieben Varianten für eine zentrumsnahe Stadtentlastung diskutiert.[27]


Bus


Netzplan Stadtbus
Netzplan Stadtbus

Postauto führt zwölf Buslinien nach Frauenfeld: die Nummern 819, 822, 823, 825, 826, 828, 829, 834, 835, 836, 837, und 838.


Stadtbus

Die Stadt Frauenfeld verfügt über einen Stadtbus mit fünf Linien. Unter dem Tag fahren die Linien 1–5, am Abend ab 20 Uhr verkehren die Linien 21, 22, 23, 31 und 41. Der Stadtbus befördert jährlich rund 2,5 Millionen Fahrgäste und legt dabei rund 775'000 Kilometer zurück.[28]


Nachttaxi


1995 wurden die Stadtbus-Nachtrundkurse aufgehoben. Im Auftrag von der Stadtbusverwaltung Frauenfeld werden Sammeltaxis seit 1998 der Firma Ilg eingesetzt[29].


Sehenswürdigkeiten


Die verkehrsberuhigte Altstadt mit Gesandtschaftshäusern aus dem 18. Jahrhundert befindet sich oberhalb des Bahnhofs. Hier über der Murg stehen das Schloss Frauenfeld und das Rathaus nebeneinander. In der Innenstadt finden sich weitere markante geschichtsträchtige Gebäude wie die Baliere am Kreuzplatz und das Bernerhaus am Bankplatz.

In der südlichen Häuserzeile der Altstadt steht die reformierte Stadtkirche, im Stil der Neuen Sachlichkeit, mit einer Metzler-Orgel von 1985 sowie einem 1930 von Augusto Giacometti gestalteten Chorfenster. Im Kirchenraum der 1906 errichteten katholischen Kirche St. Nikolaus finden sich Altar-Wandbilder von Karl Manninger sowie ebenfalls eine Metzler-Orgel. Im Kurzdorf (nördlich der Murg) steht die schlichte St. Johann-Kirche mit Fresken aus dem 14. Jahrhundert. Die älteste Kirche Frauenfelds ist die St. Laurentius-Kirche in Oberkirch, erstmals erwähnt 889.[30][31]

Auf der Anhöhe über dem Langdorf befindet sich der Plättli Zoo, der rund fünfzig Tierarten aus aller Welt sowie einen Streichelzoo beherbergt.[32]

Die Stadt Frauenfeld ist im Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz aufgeführt.


Kultur


In Frauenfeld befindet sich die Kantonsbibliothek und drei kantonale Museen. Weitere Kulturinstitutionen sind die Theaterwerkstatt Gleis 5, die Stadtgalerie Baliere, die Sternwarte Oberherten, das Stadtcasino und die Festhalle Rüegerholz.

Die einstige Schraubenfabrik ist heute als Eisenwerk ein Kultur-, Wohn und Arbeitszentrum und wurde mit dem Schweizer Heimatschutzpreis sowie einem UNESCO-Preis ausgezeichnet. In nächster Nähe zu Frauenfeld liegt die Kartause Ittingen mit dem Kunstmuseum Thurgau und dem Klostermuseum sowie einem Tagungszentrum.[33]


Museen


In Frauenfeld stehen drei kantonale Museen:


Anlässe


Der international am meisten beachtete kulturelle Grossanlass in Frauenfeld ist das Openair Frauenfeld auf der Grossen Allmend, das seit 1985 stattfindet und inzwischen der grösste Hip-Hop-Openair Europas ist. Jährlich findet in Frauenfeld ein Blues Festival und zweijährlich das internationale Jazztreffen Generations statt.[35] Im Zweijahresrhythmus findet in Frauenfeld der Jugendkulturpreis statt. Am dritten Montag im Januar wird der Bechtelistag gefeiert. Diese Tradition hat ihre Wurzeln im 13. Jahrhundert.[36]


Sport und Freizeit


Turner des STV Frauenfeld bei den Schweizer Meisterschaften der Junioren 2019
Turner des STV Frauenfeld bei den Schweizer Meisterschaften der Junioren 2019

Der Sportplatz Kleine Allmend umfasst eine komplette Leichtathletikanlage, fünf grosse Rasenspielfelder, einen Kunstrasenplatz sowie eine Finnenbahn. Gleich daneben befinden sich eine Kunsteisbahn sowie ein moderner Skatepark. Auf der Grossen Allmend liegt die Pferderennbahn Frauenfeld. Ausserdem gibt es eine ganzjährig geöffnete Badeanlage mit Hallenbad, Freibad, Sprudelbad und 50-m-Sportbecken.[37] Der ortsansässige Fussballverein, der FC Frauenfeld, spielt in der Saison 2017/18 in der 2. Liga Interregional Gruppe 6. Der Eishockeyverein, der EHC Frauenfeld, ist in der MySport League beheimatet. Die Damen des Unihockeyvereins UH Red Lions Frauenfeld spielen in der höchsten Spielklasse, der Nationalliga A.

Mitten in der Stadt Frauenfeld befindet sich eine grüne Oase, der Murg-Auen-Park. Der naturnahe Park im Buebewäldli wurde 2015 eröffnet.[38]


Bildung


In Frauenfeld befinden sich neun Primarschulen, namentlich Ergaten, Erzenholz, Herten, Huben, Kurzdorf, Langdorf, Oberwiesen, Schollenholz und Spanner, sowie die Sekundarschulen Auen und Reutenen.

An der Ringstrasse befindet sich die Kantonsschule Frauenfeld, die älteste und grösste der vier thurgauischen Mittelschulen. Ebenfalls in den Räumen der Kantonsschule befindet sich die Thurgauisch-Schaffhauserische Maturitätsschule TSME. Im Kurzdorfquartier direkt an der Murg steht das Bildungszentrum für Technik. Das Bildungszentrum für Technik ist Berufsschule, Berufsmaturitätsschule und Standort einer höheren Fachschule in den Bereichen Maschinenbau, Systemtechnik, Informatik und Wirtschaftsinformatik.

In Frauenfeld haben ausserdem das Haus des Lernens, die Klubschule Migros sowie die Schule für Wirtschaft und Sprachen (SWS) Standorte.[39] Daneben gibt es, durch Vereine betrieben, eine Jugendmusikschule, eine Bildschule, eine Volkshochschule und die Autonome Schule Frauenfeld.


Partnerstädte



Bilder



Persönlichkeiten



Bekannte Söhne und Töchter


Folgende Persönlichkeiten sind in Frauenfeld geboren. Die Auflistung erfolgt chronologisch nach Geburtsjahr:


Musik


Politik


Sport


«Stadtoriginale»



Weitere Persönlichkeiten in Verbindung mit Frauenfeld




Commons: Frauenfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Frawenfeld in der Topographia Helvetiae, Rhaetiae et Valesiae (Matthäus Merian) – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise


  1. BFS – generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Höhen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  2. Generalisierte Grenzen 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. Mai 2021.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Ausländeranteil aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  5. Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de dialectologie an der Universität Neuchâtel unter der Leitung von Andres Kristol. Verlag Huber, Frauenfeld/Stuttgart/Wien 2005, ISBN 3-7193-1308-5 und Éditions Payot, Lausanne 2005, ISBN 2-601-03336-3, S. 366.
  6. Sprachatlas der deutschen Schweiz, Band V, Karte 1.
  7. Quartiere – Stadt Frauenfeld. Abgerufen am 5. April 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  8. Department f. Erziehung u. Kultur d. Kantons Thurgau: Thurgauer Namenbuch, Band 1.1 (ISBN 3-7193-1309-3), S. 492ff
  9. Geschichte der Bürgergemeinde Frauenfeld, Herausgeber Bürgergemeinde Frauenfeld, S. 3
  10. Winfried Hecht: Das Juliusbanner des zugewandten Ortes Rottweil. In: Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz. 126/7 (1973/4). doi:10.5169/seals-118647
  11. Mitteilung von Titus Moser, Präsident der Bürgergemeinde Frauenfeld
  12. Gemeindewappen. Auf der Webseite des Staatsarchivs des Kantons Thurgau, abgerufen am 8. Dezember 2019
  13. Bevölkerungsentwicklung der Gemeinden. Kanton Thurgau, 1850–2000 (Excel-Tabelle; 0,1 MB),
    Wohnbevölkerung – Wohnbevölkerung der Gemeinden 1990, 2000, 2010 und 2011 (PDF; 1,3 MB) und
    Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019 (Excel-Tabelle; 0,1 MB). Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau, abgerufen am 20. Juni 2022.
  14. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021
  15. Ortschaften und ihre Wohnbevölkerung. Ausgabe 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (Excel-Tabelle; 0,1 MB), abgerufen am 20. Juni 2022.
  16. Erwin Eugster, Gregor Spuhler, Beat Gnädinger: Frauenfeld. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
  17. Zahlen & Fakten. Abgerufen am 18. April 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  18. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 16. Dezember 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frauenfeld.ch Seite 10. (abgerufen am: 6. August 2013).
  19. https://www.evang-frauenfeld.ch/allianz Evangelische Allianz in Frauenfeld
  20. Thomas Griesser Kym: «Wir haben noch mehr Projekte am Laufen»: Der Zuzug der Firma Wärtsilä mit 135 Arbeitsplätzen nach Frauenfeld soll im Kanton erst ein Anfang sein. Abgerufen am 31. Oktober 2022.
  21. Thurgau in Zahlen 2019. Auf der Webseite der Dienststelle für Statistik des Kantons Thurgau (PDF-Datei; 1,8 MB), abgerufen am 28. April 2020.
  22. Erneuerungswahl des Gemeinderates Frauenfeld vom 31. März 2019. (PDF) Stadt Frauenfeld, 31. März 2019, abgerufen am 31. März 2019.
  23. Bundesamt für Statistik: NR - Ergebnisse Parteien (Gemeinden) (INT1). In: Eidgenössische Wahlen 2019 | opendata.swiss. 8. August 2019, abgerufen am 1. August 2020.
  24. Einfache Anfrage betreffend „Bahnhof Frauenfeld Ost (S-Bahnanschluss)“ der Gemeinderäte Stefan Geiges und Andreas Elliker
  25. Frauenfeld – Erster unterirdischer Kreisverkehr in dieser Art weltweit. (Memento des Originals vom 11. Mai 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bahntunnel-erding.de
  26. Nein zum Projekt F21 (Memento vom 26. April 2018 im Internet Archive), Tagblatt am 12. März 2007.
  27. 7 Varianten für eine zentrumsnahe Stadtentlastung in Frauenfeld, Stadt Frauenfeld am 20. November 2017.
  28. Mathias Frei: Knatsch in Frauenfeld: Stadtrat verspricht, dass es mit Bus Ostschweiz AG keine Qualitätseinbussen gibt – Postauto reicht Beschwerde ein. In: St. Galler Tagblatt (online), 4. April 2022.
  29. Nachttaxi. Abgerufen am 6. April 2021.
  30. "Erlebniswelt Regio Frauenfeld": Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 25. August 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regiofrauenfeld.ch, Stand: 14. Juni 2012
  31. Jürg Ganz: Die Kirchen von Frauenfeld TG. (Schweizerische Kunstführer, Nr. 246). Hrsg. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte. Bern 1979, ISBN 978-3-85782-246-9.
  32. Regio Frauenfeld, Freizeit: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. Mai 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.regiofrauenfeld.ch, Stand: 14. Juni 2012
  33. Offizielle Webseite der Kartause Ittingen: http://www.kunstmuseum.ch,/ Stand: 14. Juni 2012
  34. Wir haben den Prix Museum gewonnen! Naturmuseum Thurgau, abgerufen am 20. Januar 2022.
  35. Offizielle Webseite der Stadt Frauenfeld: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 26. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frauenfeld.ch; Stand: 14. Juni 2012
  36. Bundesamt für Kultur BAK: Bechtelistag Frauenfeld. Abgerufen am 31. Oktober 2022.
  37. Offizielle Webseite der Stadt Frauenfeld: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 17. Juni 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frauenfeld.ch, Stand: 14. Juni 2012
  38. Murg-Auen-Park. In: Stadt Frauenfeld. Abgerufen am 19. Juli 2022.
  39. Offizielle Webseite der Stadt Frauenfeld: Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 27. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frauenfeld.ch, Stand: 14. Juni 2012
  40. Offizielle Webseite der Bruderklausen-Kapelle: https://www.bruderklausen-kapelle.ch/geschichte/; Stand: 19. Mai 2018
  41. Karl Bittel: Der berühmte Hr. Doct. Mesmer. 1734–1815. Auf seinen Spuren am Bodensee im Thurgau und in der Markgrafschaft Baden mit einigen neuen Beiträgen zur Mesmer-Forschung. Aug. Feyel, Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung, Überlingen 1939. S. 17–18.

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    - [de] Frauenfeld

    [es] Frauenfeld

    Frauenfeld es una ciudad y comuna suiza, capital del cantón de Turgovia y del distrito de Frauenfeld. Limita al norte con las comunas de Uesslingen-Buch y Warth-Weiningen, al este con Felben-Wellhausen y Thundorf, al sur con Matzingen, Aadorf, Hagenbuch (ZH) y Bertschikon (ZH), y al oeste con Gachnang y Ellikon an der Thur (ZH).

    [fr] Frauenfeld

    Frauenfeld est une commune suisse et le chef-lieu du canton de Thurgovie.

    [it] Frauenfeld

    Frauenfeld (toponimo tedesco) è un comune svizzero di 25 611 abitanti del Canton Turgovia, nel distretto di Frauenfeld; ha lo status di città ed è la capitale del cantone e il capoluogo del distretto.

    [ru] Фрауэнфельд

    Фрауэнфельд (нем. Frauenfeld) — город в Швейцарии, столица кантона Тургау.



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