Die Stadt Glarus (örtlich schweizerdeutsch Glaris [glɑrɪs],[5] französisch Glaris, italienisch Glarona, rätoromanisch Glaruna?/i) ist eine politische Gemeinde (bis 2010 Ortsgemeinde, heute Einheitsgemeinde) und der Hauptort des gleichnamigen Schweizer Kantons Glarus.
Glarus | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Glarus![]() |
Bezirk: | Keine Bezirkseinteilung |
BFS-Nr.: | 1632i1f3f4 |
Postleitzahl: | 8750 Glarus 8750 Klöntal 8750 Riedern 8754 Netstal 8755 Ennenda |
UN/LOCODE: | CH GLA |
Koordinaten: | 723766 / 21126747.040889.06728474 |
Höhe: | 474 m ü. M. |
Höhenbereich: | 444–2914 m ü. M.[1] |
Fläche: | 103,67 km²[2] |
Einwohner: | i12'539 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 121 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 27,7 % (31. Dezember 2020)[4] |
Gemeindepräsident: | Peter Aebli (FDP) |
Website: | www.glarus.ch |
![]() Blick auf Glarus | |
Lage der Gemeinde | |
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Im Rahmen der Glarner Gemeindereform fusionierte Glarus auf den 1. Januar 2011 mit den Gemeinden Ennenda, Netstal und Riedern zur neuen politischen Gemeinde Glarus.
Glarus liegt in der geografischen Mitte des gleichnamigen Kantons an der Linth und am Fusse des rund 2300 m hohen Vorderglärnisch. Der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist der 2914 m hohe Bächistock, der zum Massiv des Glärnisch gehört. Nachbargemeinden sind die Gemeinden Glarus Nord, Glarus Süd sowie Muotathal und Innerthal (beide Kanton Schwyz).
Für die Normalperiode 1991–2020 beträgt die Jahresmitteltemperatur 9,3 °C, wobei im Januar mit 0,0 °C die kältesten und im Juli mit 18,3 °C die wärmsten Monatsmitteltemperaturen gemessen werden. Im Mittel sind hier rund 86 Frosttage und 19 Eistage zu erwarten. Sommertage gibt es im Jahresmittel rund 41, während im Schnitt 6 Hitzetage zu verzeichnen sind. Die Messstation von MeteoSchweiz liegt auf einer Höhe von 517 m ü. M.
Glarus | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Glarus
Quelle: MeteoSchweiz, Normalperiode 1991–2020[7] |
Erstmals schriftlich erwähnt wird der Ort Clarona im 8. Jahrhundert in einer Lebensgeschichte der Heiligen Felix und Regula. Der Name geht wahrscheinlich auf eine lateinische Grundform *ad clārōnam «bei der hellen Stelle», im übertragenen Sinn «Waldlichtung», zurück.[5]
Bis Ende des 14. Jahrhunderts gehörten grosse Teile des Glarner Landes zur Grundherrschaft des Klosters Säckingen, bis sich die Einwohner davon loskauften. 1387 fand die erste Landsgemeinde statt, eine Institution, die noch heute hier besteht und in der Regel am ersten Sonntag im Mai abgehalten wird. Zum Hauptort des Linthtals wurde Glarus durch Beschluss der Landsgemeinde 1419, da hier lange die einzige Kirche der Talschaft stand. 1506 bis 1516 war der spätere Reformator Ulrich Zwingli beliebter katholischer Priester in Glarus. 1522 bis 1555 war Valentin Tschudi der erste evangelische Pfarrer, ein gemässigter Reformator und Vermittler zwischen beiden Konfessionen. 1555 bis 1570 folgte Fridolin Brunner als Pfarrer, der zuvor in mehreren Glarner Dörfern die Reformation durchgeführt hatte.
Während der Helvetik (1798–1803) war Glarus Hauptort des Kantons Linth.
Im Jahr 1861 wütete ein verheerender Grossbrand, der grosse Teile des Ortes zerstörte. Nur wenige Gebäude aus der Zeit vor dem Brand blieben im Stadtbild erhalten. Der Wiederaufbau erfolgte sehr schnell nach einem städtebaulichen Plan, der auf einem rechteckigen Raster beruhte. Diese vor allem aus den Vereinigten Staaten bekannte Art der Städteplanung wurde gewählt, um weitere derartige Feuersbrünste zu verhindern.
Gemeindepräsident ist Peter Aebli (FDP), der bei den Gemeinderatswahlen vom 13. Februar 2022 als Nachfolger von Christian Marti gewählt wurde. Dem Gemeinderat gehören neben ihm noch sechs weitere Mitglieder an. Die neue Gemeinde Glarus bildet einen Landratswahlkreis, der 18 der 60 Glarner Landräte stellt.
Die einst wichtige Textilindustrie ist fast völlig verschwunden. Es überwiegt heute Holz- und Kunststoffindustrie sowie Stoff- und Buchdruckerei. Der Dienstleistungssektor ist zum wichtigsten Wirtschaftszweig geworden. Grösster Arbeitgeber ist heute das Kantonsspital mit etwa 450 Arbeitsplätzen. Auch der Tourismus gewinnt an Bedeutung.
In Glarus befindet sich die einzige Rekrutierungsstelle der Päpstlichen Schweizergarde, die von einer privaten Personalagentur betrieben wird.[10]
AG: Aarau | AR: Herisau/Trogen | AI: Appenzell | BL: Liestal | BS: Basel | BE: Bern | FR: Freiburg | GE: Genf | GL: Glarus | GR: Chur | JU: Delsberg | LU: Luzern | NE: Neuenburg | NW: Stans | OW: Sarnen | SH: Schaffhausen | SZ: Schwyz | SO: Solothurn | SG: St. Gallen | TI: Bellinzona | TG: Frauenfeld | UR: Altdorf | VD: Lausanne | VS: Sitten | ZG: Zug | ZH: Zürich
Glarus | Glarus Nord | Glarus Süd
Ehemalige Gemeinden: Betschwanden | Bilten | Braunwald | Diesbach | Elm | Engi | Ennenda | Filzbach | Haslen | Hätzingen | Kerenzen-Mühlehorn | Leuggelbach | Linthal | Luchsingen | Matt | Mitlödi | Mollis | Mühlehorn | Näfels | Netstal | Nidfurn | Niederurnen | Oberurnen | Obstalden | Riedern | Rüti | Schwanden | Schwändi | Sool