Schwyz ([ʃviːts], schweizerdeutsch Schwyz, französisch Schwytz[4] oder Schwyz, italienisch Svitto, rätoromanisch Sviz?/i) ist ein Kanton in der Deutschschweiz. Der Kanton zählt zur Grossregion Zentralschweiz (Innerschweiz) sowie zur Metropolregion Zürich. Der Hauptort ist die gleichnamige Gemeinde Schwyz, die bevölkerungsreichste Gemeinde ist Freienbach.
Kanton Schwyz | |
---|---|
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Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft | |
Kürzel/Kontrollschild: | SZ |
Amtssprache: | Deutsch |
Hauptort: | Schwyz |
Grösster Ort: | Freienbach |
Beitritt zum Bund: | 1291 |
Fläche: | 907,88 km² |
Höhenbereich: | 404–2800 m ü. M. |
Website: | www.sz.ch |
Bevölkerung | |
Einwohner: | 163'689 (31. Dezember 2021)[1] |
Einwohnerdichte: | 180 Einwohner pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Bürgerrecht) |
21,9 % (31. Dezember 2019)[2] |
Arbeitslosenquote: | 1,2 % (30. Juni 2021)[3] |
Lage des Kantons in der Schweiz | |
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Karte des Kantons | |
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Gemeinden des Kantons | |
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47.058.7
Benannt ist der Kanton nach seinem Hauptort Schwyz.
Das Land Schwyz spielte in der Frühzeit des noch lockeren eidgenössischen Bündnissystems eine so aktive Rolle, dass die aggressiv-expansive Aussenpolitik der Schwyzer der Schweiz ihren heutigen Namen gab: Bereits im 14. Jahrhundert wurden die eidgenössischen Bündnispartner durch Chronisten im Heiligen Römischen Reich kollektiv als Schwyzer oder eben Schweizer bezeichnet.[5]
Die ins Neuhochdeutsche übertragene Form Schweiz (mit dem typisch nicht-alemannischen Diphthong) wurde in der Folge im gesamten deutschen Sprachraum als Bezeichnung des Staates üblich; die einheimische Form (wie im Mittelhochdeutschen mit Monophthong) wurde hingegen als Suisse ins Französische übernommen. Die Schwyzer- und die Schweizerfahne sind dagegen unabhängig voneinander entstanden.
Der Kanton Schwyz liegt in der Zentralschweiz zwischen Zuger-, Vierwaldstätter- und Zürichsee und grenzt an die sieben Kantone Uri, Glarus, St. Gallen, Zürich, Zug, Luzern und Nidwalden. Er gehört grösstenteils zu den Schwyzer Voralpen, einem Teil der Zentralschweizer Voralpen. Ein kleiner Teil im Südosten gehört zu den Glarner Alpen (bzw. nach anderer Einteilung zu den Schwyzer Alpen). Dort liegt auf der Kantonsgrenze der Gipfel des Bös Fulen (2801,8 m) als höchster Punkt des Kantons. Weniger als einen Kilometer südwestlich des Bös Fulen befindet sich mit dem Grisset (2721 m, auch Guet Fulen genannt) der höchste Gipfel, der vollständig im Kanton Schwyz liegt.
Die Einwohner des Kantons werden Schwyzer genannt. Per 31. Dezember 2021 betrug die Einwohnerzahl des Kantons Schwyz 163'689.[6] Die Bevölkerungsdichte liegt mit 180 Einwohnern pro Quadratkilometer unter dem Schweizer Durchschnitt (212 Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am 31. Dezember 2019 auf 21,9 Prozent, während landesweit 25,3 Prozent Ausländer registriert waren.[7] Per 30. Juni 2021 betrug die Arbeitslosenquote 1,2 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[8]
Amtssprache im Kanton Schwyz ist Deutsch. Im Zeitraum vom 31. Dezember 2016 bis 31. Dezember 2018 gaben 88,4 Prozent der Bevölkerung Deutsch, 2,9 Prozent der Bevölkerung Italienisch und 2,1 Prozent Französisch als Hauptsprache an.[9] Angaben zu der anderen Schweizer Amtssprache Rätoromanisch wurden nicht gemacht. Englisch gaben 5,9 Prozent als Hauptsprache an.
Die im Kantonsgebiet verbreiteten deutschen Mundarten gehören mit Ausnahme des Bezirks Höfe, dessen Dialekt dem Zürichdeutschen nahesteht, dem Höchstalemannischen an. Mittelhochdeutsche lange /iː/, /üː/ und /uː/ sind hier also auch im Hiat und im Wortauslaut und nicht nur wie im Hochalemannischen im Wortinnern erhalten geblieben, es heisst also etwa schnyyä [ʃniːæ] «schneien», nüü [nyː] «neu», buuä [buːæ] «bauen». Von den benachbarten höchstalemannischen Mundarten im Süden und Westen unterscheidet sich das Schwyzerische durch die fehlende Rundung und Entrundung, man sagt also beispielsweise Baum [bæʊ̯m] «Baum» und Müüs [myːs] «Mäuse», nicht Boüm [bɔʏ̯m] und Myys [miːs] wie in Uri. Vom benachbarten Höchstalemannisch im Osten unterscheidet sich Schwyzerdeutsch durch die Dehnung von mittelhochdeutsch /a/, /æ/ und /ë/ in offener Silbe, man sagt also wie in Uri etwa Naasä [nɑːsæ] «Nase», nicht Nasä [nɑsæ] wie in Glarus. Charakteristisch für Teile der Schwyzer Mundart ist die Zerdehnung von langem (auch sekundär gelängtem und sekundär verdumpftem) /eː/, /oː/ und /öː/ zu /ei/, /ou/ und /öü/, beispielsweise Schnei [ʃneɪ̯] «Schnee», schöün [ʃøʏ̯n] «schön» und Broud [broʊ̯d] «Brot». Die in fast dem ganzen deutschen Sprachraum eingetretene Verdumpfung von althochdeutsch /aː/ kennen im Kanton Schwyz nur dessen nördliche Gebiete; so gilt im Bezirk Höfe Òòbig [ɔːbɪg] und im Zusammenwirken mit der vorgenannten Zerdehnung in den Bezirken Einsiedeln und March Oubig [ɔʊ̯bɪg], ansonsten Aabet [ɑːbət] «Abend» wie auch in der weiteren höchstalemannischen Nachbarschaft.[10]
Staat[11] | Anteil in Prozent |
---|---|
Schweiz![]() | 81,37 |
Deutschland![]() | 04,29 |
Serbien![]() | 02,22 |
Italien![]() | 02,12 |
Kosovo![]() | 01,29 |
Portugal![]() | 00,84 |
Bosnien und Herzegowina![]() | 00,80 |
Kroatien![]() | 00,79 |
Nordmazedonien![]() | 00,66 |
Turkei![]() | 00,65 |
Osterreich![]() | 00,59 |
Sri Lanka![]() | 00,51 |
Wie alle Kantone der Zentralschweiz ist der Kanton Schwyz traditionell katholisch geprägt. Von der gesamten Schwyzer Wohnbevölkerung waren im Jahr 2018 60,2 Prozent (95'794 Einwohner) Mitglied der römisch-katholischen Kirche und 11,6 Prozent (18'390 Einwohner) gehörten der evangelisch-reformierten Kantonalkirche Schwyz an (100 Prozent: 159'165 Einwohner).[12]
Seit der Volkszählung 2000 liegen keine genauen Mitgliederzahlen zu weiteren Religionsgemeinschaften (neben den beiden Landeskirchen) für die Gesamtbevölkerung des Kanton Schwyz mehr vor. Jedoch führt das Bundesamt für Statistik Stichprobenerhebungen durch[13], bei welchen auch andere Religionsgemeinschaften im Kanton erfasst werden. Bei der Stichprobenerhebung von 2017 gab fast ein Drittel der Befragten ab 15 Jahren im Kanton Schwyz an, keiner der beiden Landeskirchen anzugehören. Zudem unterscheidet sich gemäss der Erhebung die Religionszugehörigkeit der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, je nach Staatsangehörigkeit beziehungsweise Herkunft, teilweise deutlich:
Religion | Total aller Befragten | Schweizer Staats- angehörigkeit | Schweizer ohne Migrations- hintergrund | Schweizer mit Migrations- hintergrund | Ausländische Staats- angehörigkeit |
---|---|---|---|---|---|
Christentum | 75 | 82 | 86 | 60 | 47 |
– römisch-katholische Kirche | 60 | 68 | 72 | 36 | 31 |
– evangelisch-reformierte Kirche | 10 | 11 | 12 | 09 | 06 |
– andere christliche Kirchen | 05 | 03 | 02 | 15 | 10 |
Islam | 05 | 01 | 00 | 10 | 19 |
andere Religionen | 01 | 01 | 00 | 03 | 03 |
konfessionslos | 18 | 15 | 14 | 25 | 29 |
keine Angabe | 01 | 01 | 01 | 02 | 01 |
Religionsgemeinschaft | Einwohner absolut | Anteil in Prozent |
---|---|---|
römisch-katholisch | 92'868 | 72,20 |
evangelisch-reformiert | 15'140 | 11,80 |
konfessionslos | 06'331 | 04,90 |
islamische Gemeinschaften | 05'598 | 04,35 |
ohne Angabe | 03'752 | 02,92 |
orthodox | 02'758 | 02,14 |
evangelische Freikirchen | 00'724 | 00,56 |
hinduistische Vereinigungen | 00'429 | 00,33 |
neuapostolische Kirche | 00'343 | 00,27 |
buddhistische Vereinigungen | 00'272 | 00,21 |
Zeugen Jehovas | 00'177 | 00,14 |
andere christliche Gemeinschaften | 00'136 | 00,11 |
übrige Religionsgemeinschaften | 00'062 | 00,05 |
jüdische Gemeinschaft | 00'051 | 00,04 |
christkatholische Kirche | 00'046 | 00,04 |
evangelisch-methodistische Kirche | 00'017 | 00,01 |
Gesamt | 128'7040 | 100,000 |
Der Kanton Schwyz gehörte zu den fünf inneren katholischen Bergkantonen, die an den zwei Kappeler Kriegen teilnahmen. Infolge des Zweiten Kappeler Landfriedens durften im Kanton Schwyz keine Angehörige anderer Konfession wohnen. Erst die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 12. September 1848 garantierte die Religions- und Niederlassungsfreiheit.
Mit der Verfassung des eidgenössischen Standes Schwyz vom 11. Juni 1876 wurde die vollständige Religionsfreiheit, auch für nichtchristliche Religionen, eingeführt.
Die katholische Kirche blieb bis 1957 einzige anerkannte Religionsgemeinschaft (Staatskirche) für den Kanton Schwyz. Am 27. September 1992 stimmten die Bürger des Kantons Schwyz einer Neuordnung des Verhältnisses zwischen Kirchen und Staat zu. Sie sprachen sich damit für eine Aufgabenentflechtung und die Schaffung zweier konfessionsgebundener Kantonalkirchen aus. Diese wie auch die Kirchgemeinden sind in finanz- wie steuerrechtlicher Hinsicht vom Kanton und von den Gemeinden unabhängig.
Die römisch-katholische Kirche ist die zahlenmässig grösste Konfessionsgemeinschaft im Kanton Schwyz. Die römisch-katholische Kantonalkirche Schwyz wurde 1998 gegründet. Sie gehört zum Bistum Chur. Grosse, auch internationale Ausstrahlungskraft hat das im Hochmittelalter gegründete Benediktinerkloster Einsiedeln.
Im Jahr 2013 lebten 18'683 Reformierte im Kanton Schwyz, das entsprach etwa zwölf Prozent der Bevölkerung. 15,9 Prozent waren es im an Zürich orientierten Ausserschwyz, das schon um 1830 erste Reformierte ansiedeln liess. In Innerschwyz waren nur 7,7 Prozent der Bevölkerung reformiert. Die erste evangelisch-reformierte Kirchgemeinde wurde 1868 im Bezirk March gegründet. Die Kirche von Siebnen wurde 1878 eingeweiht. 1886 wurde der erste reformierte Pfarrer in Brunnen angestellt. Diese Entwicklung wurde massgeblich durch den protestantisch-kirchlichen Hilfsverein des Kantons Zürich unterstützt, der seine Aufgabe in der Förderung des evangelischen Glaubenslebens in der Diaspora sah.
Die Anerkennung der sechs evangelisch-reformierten Kirchgemeinden als öffentlich-rechtliche Körperschaft mit dem Recht, Steuern einzuziehen, erfolgte mit dem Kantonsratsbeschluss vom Oktober 1957. Die Gründung einer evangelisch-reformierten Kantonalkirche erfolgte 1998. Die Evangelisch-reformierte Kantonalkirche Schwyz umfasst sechs Kirchgemeinden.
Gründung
Die gegenwärtige Kantonsverfassung[16] datiert vom 24. November 2010 und ist in der Volksabstimmung vom 15. Mai 2011 angenommen worden. Sie löste die bisherige, vielfach geänderte Verfassung von 1898 ab.
Gesetzgebendes Organ (Legislative) ist der Kantonsrat mit 100 Mitgliedern. Diese werden vom Volk gemäss Verhältniswahlrecht fest auf vier Jahre gewählt, wobei jede Gemeinde einen Wahlkreis bildet.
Verfassungsänderungen, Gesetzeserlasse bzw. -änderungen sowie Ausgabenbeschlüsse über einmalige Ausgaben von mehr als fünf Millionen Franken bzw. jährlich wiederkehrende Ausgaben von mehr als 500'000 Franken, die mit weniger als drei Viertel der an der Schlussabstimmung teilnehmenden Kantonsräte angenommen worden sind, unterliegen zwingend der Volksabstimmung (obligatorisches Referendum), die übrigen Gesetzeserlasse und -änderungen dann, wenn es von 1000 Stimmberechtigten verlangt wird (fakultatives Referendum). Das Volk kann selbst Verfassungs- und Gesetzesänderungen vorschlagen, wenn 2000 Wahlberechtigte einen dahingehenden Vorschlag unterstützen (Volksinitiative).
Bei den Wahlen zum Kantonsrat erhielten die Parteien folgende Sitzzahlen:
Partei | 1996 | 2000 | 2004 | 2008 | 2012 | 2016[17] | 2020[18] | Wähleranteil in Prozent | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Schweizerische Volkspartei (SVP) | 12 | 20 | 27 | 41 | 35 | 33 | 33 |
Kantonsratswahl vom 22. März 2020
Wahlbeteiligung: 35,76 %
% 40 30 20 10 0 33,25 24,00 20,25 16,7 5,8
SVP CVP FDP SP GLP Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
%p 4 2 0 -2 -4 +0,13
−3,17 −1,38 +3,77 +3,26 SVP CVP FDP SP GLP Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100% | |
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP) | 46 | 43 | 34 | 29 | 29 | 27 | 24 | ||
FDP.Die Liberalen (FDP) | 29 | 26 | 24 | 21 | 23 | 22 | 20 | ||
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP) | 11 | 11 | 15 | 09 | 10 | 15 | 17 | ||
Grünliberale Partei (GLP) | – | – | – | – | 00 | 03 | 6 | ||
Diverse | 02 | 00 | 00 | 00 | 03 | 00 | – |
Der Kanton Schwyz entsendet für die Bundesversammlung zwei Vertreter in den Ständerat und vier Vertreter in den Nationalrat.
Oberstes vollziehendes bzw. ausführendes Organ (Exekutive) ist der Regierungsrat, dessen sieben Mitgliedern direkt vom Volk gemäss Majorzwahl fest auf vier Jahre gewählt werden. Den Vorsitz hat der Landammann auf zwei Jahre inne, sein Stellvertreter ist der Landesstatthalter.
Nach den Gesamterneuerungswahlen von 2020 stellt die SVP weiterhin drei, die CVP zwei und die FDP zwei Regierungsräte. Die Regierungsräte René Bünter (SVP) und Othmar Reichmuth (CVP, neu Ständerat) stellten sich nicht zur Wiederwahl. Die SP ist seit 2012 nicht mehr in der Regierung vertreten. Mit Petra Steimen-Rickenbacher (FDP) gehört seit 2012 wieder eine Frau dem Regierungsrat an. Sie war von 2020 bis 2022 die zweite Frau Landammann in der Geschichte des Kantons Schwyz. Seit dem 1. Juli 2022 ist André Rüegsegger (SVP) Landammann, Landesstatthalter ist Michael Stähli (CVP). Bei den Ersatzwahlen vom 25. September 2022 werden zwei Sitze neu besetzt, es gilt zum ersten Mal das Transparenzgesetz.[19]
Auf den 1. Juli 2008 hat der Regierungsrat die Vollzugsverordnung über die Aufgaben und die Gliederung der Departemente und der Staatskanzlei revidiert und in Kraft gesetzt. Am 28. März 2007 hatte der Kantonsrat einer Änderung der Organisationsverordnung zugestimmt und damit den Weg für eine neue Departementsstruktur freigemacht.
Regierungsrat | Funktion | Partei | Departement |
---|---|---|---|
André Rüegsegger | Landammann1 | SVP | Baudepartement |
Michael Stähli | Landesstatthalter1 | CVP | Bildungsdepartement |
Andreas Barraud | Regierungsrat | SVP | Volkswirtschaftsdepartement |
Kaspar Michel | Regierungsrat | FDP | Finanzdepartement |
Petra Steimen-Rickenbacher | Regierungsrätin | FDP | Departement des Innern |
Herbert Huwiler | Regierungsrat | SVP | Sicherheitsdepartement |
Sandro Patierno | Regierungsrat | CVP | Umweltdepartement |
Der Regierungsrat wird durch den Staatsschreiber Mathias Brun (parteilos) unterstützt.
Die Rechtsprechung (Judikative) wird in zweiter Rechtsinstanz auf kantonaler Ebene durch das Kantons- und das Verwaltungsgericht ausgeübt. Erste Rechtsinstanz bilden die Bezirksgerichte, das Kantonale Straf- und Jugendgericht sowie das Zwangsmassnahmengericht. Den Bezirksgerichten als Schlichtungsbehörde vorgeschaltet sind die auf kommunaler Ebene angesiedelten Vermittler (in anderen Kantonen Friedensrichter genannt).
Im Kanton Schwyz sind sowohl die Gemeinden wie, anders als in den meisten anderen Schweizer Kantonen, die Bezirke autonome Selbstverwaltungseinheiten. Während die Gemeinden aber auch einen eigenen, vom Kanton unabhängigen Wirkungskreis haben, erfüllen die Bezirke nur solche Aufgaben, die ihnen das kantonale Recht überträgt. Sowohl Gemeinden wie Bezirken kommt das Besteuerungsrecht zu; sie setzen die Höhe ihrer Steuern selbst fest. Der Bezirk Schwyz kennt als einziger Bezirk des Kantons noch eine Landsgemeinde, an welcher der Bezirksrat und das Bezirksgericht gewählt, das Budget beraten und die Rechnung abgenommen sowie zu Handen der Urnenabstimmung die Sachgeschäfte vorberaten werden.
Durch die Verfassung öffentlichrechtlich anerkannt sind überdies die römisch-katholischen und die evangelisch-reformierten Kirchgemeinden, die sich je innerhalb der jeweiligen Kantonalkirche formieren.
Die altherkommenen Korporationsgemeinden, wie die Oberallmeindkorporation Schwyz, sind ebenfalls öffentlich-rechtlich anerkannt. Bürgergemeinden hingegen gibt es im Kanton Schwyz, im Gegensatz zu vielen anderen Kantonen, nicht.
2017 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner 60'313 Schweizer Franken.[9] 2017 wurden 82'994 Beschäftigte im Kanton Schwyz gezählt, wovon 4'427 auf den primären (Urproduktion), 21'086 auf den sekundären (Industrie) und 57'481 auf den tertiären Sektor (Dienstleistung) entfielen. 15'351 Arbeitsstätten wurden 2017 im Kanton gezählt (davon 1'642 im primären, 2'420 im sekundären und 11'289 im tertiären Sektor). Die Arbeitslosenquote bezifferte sich per 30. Juni 2021 auf 1,2 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[8]
Im Jahr 2020 wurde 12,2 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Kantons durch 175 Betriebe biologisch bewirtschaftet.[21]
Nachfolgend aufgelistet sind die bevölkerungsreichsten politischen Gemeinden per 31. Dezember 2020:[22]
Politische Gemeinde | Einwohner |
---|---|
Freienbach | 16'520 |
Einsiedeln | 16'247 |
Schwyz | 15'435 |
Küssnacht | 13'531 |
Arth | 12'184 |
Schübelbach | 09289 |
Ingenbohl | 08977 |
Lachen | 09137 |
Wollerau | 07385 |
Altendorf | 07111 |
Der Kanton Schwyz unterteilt sich in 6 Bezirke und 30 Gemeinden, wobei die Bezirke Einsiedeln, Küssnacht und Gersau jeweils nur aus der gleichnamigen Gemeinde bestehen.
Bezirk | Einwohner | Gemeinden |
---|---|---|
Schwyz | 56'125 | Schwyz, Arth, Ingenbohl, Muotathal, Steinen, Sattel, Rothenthurm, Oberiberg, Unteriberg, Lauerz, Steinerberg, Morschach, Alpthal, Illgau, Riemenstalden |
Einsiedeln | 16'247 | Einsiedeln |
Gersau | 02364 | Gersau |
Höfe | 29'332 | Wollerau, Freienbach, Feusisberg |
Küssnacht | 13'531 | Küssnacht |
March | 44'558 | Lachen, Altendorf, Galgenen, Vorderthal, Innerthal, Schübelbach, Tuggen, Wangen, Reichenburg |
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