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Schwyz ([ʃviːts], schweizerdeutsch Schwyz, französisch Schwytz[4] oder Schwyz, italienisch Svitto, rätoromanisch Sviz?/i) ist ein Kanton in der Deutschschweiz. Der Kanton zählt zur Grossregion Zentralschweiz (Innerschweiz) sowie zur Metropolregion Zürich. Der Hauptort ist die gleichnamige Gemeinde Schwyz, die bevölkerungsreichste Gemeinde ist Freienbach.

Logo des Kantons Schwyz
Logo des Kantons Schwyz
Kanton Schwyz
Wappen
Wappen
Wappen
Fahne
Fahne
Fahne
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Kürzel/Kontrollschild: SZ
Amtssprache: Deutsch
Hauptort: Schwyz
Grösster Ort: Freienbach
Beitritt zum Bund: 1291
Fläche: 907,88 km²
Höhenbereich: 404–2800 m ü. M.
Website: www.sz.ch
Bevölkerung
Einwohner: 163'689 (31. Dezember 2021)[1]
Einwohnerdichte: 180 Einwohner pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne Bürgerrecht)
21,9 % (31. Dezember 2019)[2]
Arbeitslosenquote: 1,2 % (30. Juni 2021)[3]
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Gemeinden des Kantons
Gemeinden des Kantons
Gemeinden des Kantons


Name


Benannt ist der Kanton nach seinem Hauptort Schwyz.

Schweizerfahne und Schwyzer Fahne am Regierungsgebäude in Schwyz
Schweizerfahne und Schwyzer Fahne am Regierungsgebäude in Schwyz

Das Land Schwyz spielte in der Frühzeit des noch lockeren eidgenössischen Bündnissystems eine so aktive Rolle, dass die aggressiv-expansive Aussenpolitik der Schwyzer der Schweiz ihren heutigen Namen gab: Bereits im 14. Jahrhundert wurden die eidgenössischen Bündnispartner durch Chronisten im Heiligen Römischen Reich kollektiv als Schwyzer oder eben Schweizer bezeichnet.[5]

Die ins Neuhochdeutsche übertragene Form Schweiz (mit dem typisch nicht-alemannischen Diphthong) wurde in der Folge im gesamten deutschen Sprachraum als Bezeichnung des Staates üblich; die einheimische Form (wie im Mittelhochdeutschen mit Monophthong) wurde hingegen als Suisse ins Französische übernommen. Die Schwyzer- und die Schweizerfahne sind dagegen unabhängig voneinander entstanden.


Geographie


Der Kanton Schwyz liegt in der Zentralschweiz zwischen Zuger-, Vierwaldstätter- und Zürichsee und grenzt an die sieben Kantone Uri, Glarus, St. Gallen, Zürich, Zug, Luzern und Nidwalden. Er gehört grösstenteils zu den Schwyzer Voralpen, einem Teil der Zentralschweizer Voralpen. Ein kleiner Teil im Südosten gehört zu den Glarner Alpen (bzw. nach anderer Einteilung zu den Schwyzer Alpen). Dort liegt auf der Kantonsgrenze der Gipfel des Bös Fulen (2801,8 m) als höchster Punkt des Kantons. Weniger als einen Kilometer südwestlich des Bös Fulen befindet sich mit dem Grisset (2721 m, auch Guet Fulen genannt) der höchste Gipfel, der vollständig im Kanton Schwyz liegt.


Bevölkerung


Die Einwohner des Kantons werden Schwyzer genannt. Per 31. Dezember 2021 betrug die Einwohnerzahl des Kantons Schwyz 163'689.[6] Die Bevölkerungsdichte liegt mit 180 Einwohnern pro Quadratkilometer unter dem Schweizer Durchschnitt (212 Einwohner pro Quadratkilometer). Der Ausländeranteil (gemeldete Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) bezifferte sich am 31. Dezember 2019 auf 21,9 Prozent, während landesweit 25,3 Prozent Ausländer registriert waren.[7] Per 30. Juni 2021 betrug die Arbeitslosenquote 1,2 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[8]


Sprachen



Amtssprache und weitere Sprachen

Amtssprache im Kanton Schwyz ist Deutsch. Im Zeitraum vom 31. Dezember 2016 bis 31. Dezember 2018 gaben 88,4 Prozent der Bevölkerung Deutsch, 2,9 Prozent der Bevölkerung Italienisch und 2,1 Prozent Französisch als Hauptsprache an.[9] Angaben zu der anderen Schweizer Amtssprache Rätoromanisch wurden nicht gemacht. Englisch gaben 5,9 Prozent als Hauptsprache an.


Dialekte

Die im Kantonsgebiet verbreiteten deutschen Mundarten gehören mit Ausnahme des Bezirks Höfe, dessen Dialekt dem Zürichdeutschen nahesteht, dem Höchstalemannischen an. Mittelhochdeutsche lange /iː/, /üː/ und /uː/ sind hier also auch im Hiat und im Wortauslaut und nicht nur wie im Hochalemannischen im Wortinnern erhalten geblieben, es heisst also etwa schnyyä [ʃniːæ] «schneien», nüü [nyː] «neu», buuä [buːæ] «bauen». Von den benachbarten höchstalemannischen Mundarten im Süden und Westen unterscheidet sich das Schwyzerische durch die fehlende Rundung und Entrundung, man sagt also beispielsweise Baum [bæʊ̯m] «Baum» und Müüs [myːs] «Mäuse», nicht Boüm [bɔʏ̯m] und Myys [miːs] wie in Uri. Vom benachbarten Höchstalemannisch im Osten unterscheidet sich Schwyzerdeutsch durch die Dehnung von mittelhochdeutsch /a/, /æ/ und /ë/ in offener Silbe, man sagt also wie in Uri etwa Naasä [nɑːsæ] «Nase», nicht Nasä [nɑsæ] wie in Glarus. Charakteristisch für Teile der Schwyzer Mundart ist die Zerdehnung von langem (auch sekundär gelängtem und sekundär verdumpftem) /eː/, /oː/ und /öː/ zu /ei/, /ou/ und /öü/, beispielsweise Schnei [ʃneɪ̯] «Schnee», schöün [ʃøʏ̯n] «schön» und Broud [broʊ̯d] «Brot». Die in fast dem ganzen deutschen Sprachraum eingetretene Verdumpfung von althochdeutsch /aː/ kennen im Kanton Schwyz nur dessen nördliche Gebiete; so gilt im Bezirk Höfe Òòbig [ɔːbɪg] und im Zusammenwirken mit der vorgenannten Zerdehnung in den Bezirken Einsiedeln und March Oubig [ɔʊ̯bɪg], ansonsten Aabet [ɑːbət] «Abend» wie auch in der weiteren höchstalemannischen Nachbarschaft.[10]


Staatsangehörigkeit


Nationalitäten im Kanton Schwyz bei der Volkszählung 2010
Staat[11]Anteil
in Prozent
Schweiz Schweiz81,37
Deutschland Deutschland04,29
Serbien Serbien02,22
Italien Italien02,12
Kosovo Kosovo01,29
Portugal Portugal00,84
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina00,80
Kroatien Kroatien00,79
Nordmazedonien Nordmazedonien00,66
Turkei Türkei00,65
Osterreich Österreich00,59
Sri Lanka Sri Lanka00,51

Religionen – Konfessionen


Wie alle Kantone der Zentralschweiz ist der Kanton Schwyz traditionell katholisch geprägt. Von der gesamten Schwyzer Wohnbevölkerung waren im Jahr 2018 60,2 Prozent (95'794 Einwohner) Mitglied der römisch-katholischen Kirche und 11,6 Prozent (18'390 Einwohner) gehörten der evangelisch-reformierten Kantonalkirche Schwyz an (100 Prozent: 159'165 Einwohner).[12]

Seit der Volkszählung 2000 liegen keine genauen Mitgliederzahlen zu weiteren Religionsgemeinschaften (neben den beiden Landeskirchen) für die Gesamtbevölkerung des Kanton Schwyz mehr vor. Jedoch führt das Bundesamt für Statistik Stichprobenerhebungen durch[13], bei welchen auch andere Religionsgemeinschaften im Kanton erfasst werden. Bei der Stichprobenerhebung von 2017 gab fast ein Drittel der Befragten ab 15 Jahren im Kanton Schwyz an, keiner der beiden Landeskirchen anzugehören. Zudem unterscheidet sich gemäss der Erhebung die Religionszugehörigkeit der verschiedenen Bevölkerungsgruppen, je nach Staatsangehörigkeit beziehungsweise Herkunft, teilweise deutlich:

Schwyzer Bevölkerung ab 15 Jahren nach Religionszugehörigkeit und Staatsangehörigkeit/Herkunft, 2017
(Angaben in Prozent, gerundet)[14][13]
ReligionTotal
aller
Befragten
Schweizer
Staats-
angehörigkeit
Schweizer
ohne Migrations-
hintergrund
Schweizer
mit Migrations-
hintergrund
Ausländische
Staats-
angehörigkeit
Christentum7582866047
– römisch-katholische Kirche6068723631
– evangelisch-reformierte Kirche1011120906
– andere christliche Kirchen0503021510
Islam0501001019
andere Religionen0101000303
konfessionslos1815142529
keine Angabe0101010201
Religionszugehörigkeit nach der eidgenössischen Volkszählung 2000[15]
ReligionsgemeinschaftEinwohner
absolut
Anteil
in Prozent
römisch-katholisch 92'868 72,20
evangelisch-reformiert 15'140 11,80
konfessionslos 06'331 04,90
islamische Gemeinschaften 05'598 04,35
ohne Angabe 03'752 02,92
orthodox 02'758 02,14
evangelische Freikirchen 00'724 00,56
hinduistische Vereinigungen 00'429 00,33
neuapostolische Kirche 00'343 00,27
buddhistische Vereinigungen 00'272 00,21
Zeugen Jehovas 00'177 00,14
andere christliche Gemeinschaften 00'136 00,11
übrige Religionsgemeinschaften 00'062 00,05
jüdische Gemeinschaft 00'051 00,04
christkatholische Kirche 00'046 00,04
evangelisch-methodistische Kirche 00'017 00,01
Gesamt 128'7040 100,000

Der Kanton Schwyz gehörte zu den fünf inneren katholischen Bergkantonen, die an den zwei Kappeler Kriegen teilnahmen. Infolge des Zweiten Kappeler Landfriedens durften im Kanton Schwyz keine Angehörige anderer Konfession wohnen. Erst die Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft vom 12. September 1848 garantierte die Religions- und Niederlassungsfreiheit.

Mit der Verfassung des eidgenössischen Standes Schwyz vom 11. Juni 1876 wurde die vollständige Religionsfreiheit, auch für nichtchristliche Religionen, eingeführt.

Die katholische Kirche blieb bis 1957 einzige anerkannte Religionsgemeinschaft (Staatskirche) für den Kanton Schwyz. Am 27. September 1992 stimmten die Bürger des Kantons Schwyz einer Neuordnung des Verhältnisses zwischen Kirchen und Staat zu. Sie sprachen sich damit für eine Aufgabenentflechtung und die Schaffung zweier konfessionsgebundener Kantonalkirchen aus. Diese wie auch die Kirchgemeinden sind in finanz- wie steuerrechtlicher Hinsicht vom Kanton und von den Gemeinden unabhängig.


Römisch-katholische Kirche


Die römisch-katholische Kirche ist die zahlenmässig grösste Konfessionsgemeinschaft im Kanton Schwyz. Die römisch-katholische Kantonalkirche Schwyz wurde 1998 gegründet. Sie gehört zum Bistum Chur. Grosse, auch internationale Ausstrahlungskraft hat das im Hochmittelalter gegründete Benediktinerkloster Einsiedeln.


Evangelisch-reformierte Kirche


Im Jahr 2013 lebten 18'683 Reformierte im Kanton Schwyz, das entsprach etwa zwölf Prozent der Bevölkerung. 15,9 Prozent waren es im an Zürich orientierten Ausserschwyz, das schon um 1830 erste Reformierte ansiedeln liess. In Innerschwyz waren nur 7,7 Prozent der Bevölkerung reformiert. Die erste evangelisch-reformierte Kirchgemeinde wurde 1868 im Bezirk March gegründet. Die Kirche von Siebnen wurde 1878 eingeweiht. 1886 wurde der erste reformierte Pfarrer in Brunnen angestellt. Diese Entwicklung wurde massgeblich durch den protestantisch-kirchlichen Hilfsverein des Kantons Zürich unterstützt, der seine Aufgabe in der Förderung des evangelischen Glaubenslebens in der Diaspora sah.

Die Anerkennung der sechs evangelisch-reformierten Kirchgemeinden als öffentlich-rechtliche Körperschaft mit dem Recht, Steuern einzuziehen, erfolgte mit dem Kantonsratsbeschluss vom Oktober 1957. Die Gründung einer evangelisch-reformierten Kantonalkirche erfolgte 1998. Die Evangelisch-reformierte Kantonalkirche Schwyz umfasst sechs Kirchgemeinden.


Freikirchen und andere christliche Gemeinschaften


Gründung


Verfassung und Politik


Die gegenwärtige Kantonsverfassung[16] datiert vom 24. November 2010 und ist in der Volksabstimmung vom 15. Mai 2011 angenommen worden. Sie löste die bisherige, vielfach geänderte Verfassung von 1898 ab.


Legislative


17
6
24
20
33
17 6 24 20 33 
Insgesamt 100 Sitze
  • SP: 17
  • GLP: 6
  • CVP: 24
  • FDP: 20
  • SVP: 33

Gesetzgebendes Organ (Legislative) ist der Kantonsrat mit 100 Mitgliedern. Diese werden vom Volk gemäss Verhältniswahlrecht fest auf vier Jahre gewählt, wobei jede Gemeinde einen Wahlkreis bildet.

Verfassungsänderungen, Gesetzeserlasse bzw. -änderungen sowie Ausgabenbeschlüsse über einmalige Ausgaben von mehr als fünf Millionen Franken bzw. jährlich wiederkehrende Ausgaben von mehr als 500'000 Franken, die mit weniger als drei Viertel der an der Schlussabstimmung teilnehmenden Kantonsräte angenommen worden sind, unterliegen zwingend der Volksabstimmung (obligatorisches Referendum), die übrigen Gesetzeserlasse und -änderungen dann, wenn es von 1000 Stimmberechtigten verlangt wird (fakultatives Referendum). Das Volk kann selbst Verfassungs- und Gesetzesänderungen vorschlagen, wenn 2000 Wahlberechtigte einen dahingehenden Vorschlag unterstützen (Volksinitiative).

Bei den Wahlen zum Kantonsrat erhielten die Parteien folgende Sitzzahlen:

Partei199620002004200820122016[17]2020[18]Wähleranteil in Prozent
Schweizerische Volkspartei (SVP)12202741353333
Kantonsratswahl vom 22. März 2020
Wahlbeteiligung: 35,76 %
 %
40
30
20
10
0
33,25
24,00
20,25
16,7
5,8
SVP
CVP
FDP
SP
GLP
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2016
 %p
   4
   2
   0
  -2
  -4
+0,13
−3,17
−1,38
+3,77
+3,26
SVP
CVP
FDP
SP
GLP
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Altes Ergebnis nicht 100%
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP)46433429292724
FDP.Die Liberalen (FDP)29262421232220
Sozialdemokratische Partei der Schweiz (SP)11111509101517
Grünliberale Partei (GLP)00036
Diverse020000000300

Der Kanton Schwyz entsendet für die Bundesversammlung zwei Vertreter in den Ständerat und vier Vertreter in den Nationalrat.


Exekutive


Oberstes vollziehendes bzw. ausführendes Organ (Exekutive) ist der Regierungsrat, dessen sieben Mitgliedern direkt vom Volk gemäss Majorzwahl fest auf vier Jahre gewählt werden. Den Vorsitz hat der Landammann auf zwei Jahre inne, sein Stellvertreter ist der Landesstatthalter.

Nach den Gesamterneuerungswahlen von 2020 stellt die SVP weiterhin drei, die CVP zwei und die FDP zwei Regierungsräte. Die Regierungsräte René Bünter (SVP) und Othmar Reichmuth (CVP, neu Ständerat) stellten sich nicht zur Wiederwahl. Die SP ist seit 2012 nicht mehr in der Regierung vertreten. Mit Petra Steimen-Rickenbacher (FDP) gehört seit 2012 wieder eine Frau dem Regierungsrat an. Sie war von 2020 bis 2022 die zweite Frau Landammann in der Geschichte des Kantons Schwyz. Seit dem 1. Juli 2022 ist André Rüegsegger (SVP) Landammann, Landesstatthalter ist Michael Stähli (CVP). Bei den Ersatzwahlen vom 25. September 2022 werden zwei Sitze neu besetzt, es gilt zum ersten Mal das Transparenzgesetz.[19]

Auf den 1. Juli 2008 hat der Regierungsrat die Vollzugsverordnung über die Aufgaben und die Gliederung der Departemente und der Staatskanzlei revidiert und in Kraft gesetzt. Am 28. März 2007 hatte der Kantonsrat einer Änderung der Organisationsverordnung zugestimmt und damit den Weg für eine neue Departementsstruktur freigemacht.

Regierungsrat des Kantons Schwyz (Amtsdauer 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2024)[20]
RegierungsratFunktionParteiDepartement
André RüegseggerLandammann1SVPBaudepartement
Michael StähliLandesstatthalter1CVPBildungsdepartement
Andreas BarraudRegierungsratSVPVolkswirtschaftsdepartement
Kaspar MichelRegierungsratFDPFinanzdepartement
Petra Steimen-RickenbacherRegierungsrätinFDPDepartement des Innern
Herbert HuwilerRegierungsratSVPSicherheitsdepartement
Sandro PatiernoRegierungsratCVPUmweltdepartement
1 Funktion vom 1. Juli 2022 bis 30. Juni 2024

Der Regierungsrat wird durch den Staatsschreiber Mathias Brun (parteilos) unterstützt.


Judikative


Die Rechtsprechung (Judikative) wird in zweiter Rechtsinstanz auf kantonaler Ebene durch das Kantons- und das Verwaltungsgericht ausgeübt. Erste Rechtsinstanz bilden die Bezirksgerichte, das Kantonale Straf- und Jugendgericht sowie das Zwangsmassnahmengericht. Den Bezirksgerichten als Schlichtungsbehörde vorgeschaltet sind die auf kommunaler Ebene angesiedelten Vermittler (in anderen Kantonen Friedensrichter genannt).


Gemeinden, Bezirke und Korporationen


Im Kanton Schwyz sind sowohl die Gemeinden wie, anders als in den meisten anderen Schweizer Kantonen, die Bezirke autonome Selbstverwaltungseinheiten. Während die Gemeinden aber auch einen eigenen, vom Kanton unabhängigen Wirkungskreis haben, erfüllen die Bezirke nur solche Aufgaben, die ihnen das kantonale Recht überträgt. Sowohl Gemeinden wie Bezirken kommt das Besteuerungsrecht zu; sie setzen die Höhe ihrer Steuern selbst fest. Der Bezirk Schwyz kennt als einziger Bezirk des Kantons noch eine Landsgemeinde, an welcher der Bezirksrat und das Bezirksgericht gewählt, das Budget beraten und die Rechnung abgenommen sowie zu Handen der Urnenabstimmung die Sachgeschäfte vorberaten werden.

Durch die Verfassung öffentlichrechtlich anerkannt sind überdies die römisch-katholischen und die evangelisch-reformierten Kirchgemeinden, die sich je innerhalb der jeweiligen Kantonalkirche formieren.

Die altherkommenen Korporationsgemeinden, wie die Oberallmeindkorporation Schwyz, sind ebenfalls öffentlich-rechtlich anerkannt. Bürgergemeinden hingegen gibt es im Kanton Schwyz, im Gegensatz zu vielen anderen Kantonen, nicht.


Wirtschaft


2017 betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Einwohner 60'313 Schweizer Franken.[9] 2017 wurden 82'994 Beschäftigte im Kanton Schwyz gezählt, wovon 4'427 auf den primären (Urproduktion), 21'086 auf den sekundären (Industrie) und 57'481 auf den tertiären Sektor (Dienstleistung) entfielen. 15'351 Arbeitsstätten wurden 2017 im Kanton gezählt (davon 1'642 im primären, 2'420 im sekundären und 11'289 im tertiären Sektor). Die Arbeitslosenquote bezifferte sich per 30. Juni 2021 auf 1,2 Prozent gegenüber 2,8 Prozent auf eidgenössischer Ebene.[8]

Im Jahr 2020 wurde 12,2 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Kantons durch 175 Betriebe biologisch bewirtschaftet.[21]


Geschichte


Schwyzer Rappen von 1816, Wappenseite
Schwyzer Rappen von 1816, Wappenseite
Schwyzer Rappen von 1816, Wertseite
Schwyzer Rappen von 1816, Wertseite

Verwaltungsgliederung



Politische Gemeinden


Bezirkswappen des Kantons Schwyz; Schwyz, Gersau, March, Einsiedeln, Küssnacht und Höfe
Bezirkswappen des Kantons Schwyz; Schwyz, Gersau, March, Einsiedeln, Küssnacht und Höfe

Nachfolgend aufgelistet sind die bevölkerungsreichsten politischen Gemeinden per 31. Dezember 2020:[22]

Politische GemeindeEinwohner
Freienbach16'520
Einsiedeln16'247
Schwyz15'435
Küssnacht13'531
Arth12'184
Schübelbach09289
Ingenbohl08977
Lachen09137
Wollerau07385
Altendorf07111

Bezirke


Bezirke des Kantons Schwyz
Bezirke des Kantons Schwyz

Der Kanton Schwyz unterteilt sich in 6 Bezirke und 30 Gemeinden, wobei die Bezirke Einsiedeln, Küssnacht und Gersau jeweils nur aus der gleichnamigen Gemeinde bestehen.

BezirkEinwohnerGemeinden
Schwyz56'125Schwyz, Arth, Ingenbohl, Muotathal, Steinen, Sattel, Rothenthurm, Oberiberg, Unteriberg, Lauerz, Steinerberg, Morschach, Alpthal, Illgau, Riemenstalden
Einsiedeln16'247Einsiedeln
Gersau02364Gersau
Höfe29'332Wollerau, Freienbach, Feusisberg
Küssnacht13'531Küssnacht
March44'558Lachen, Altendorf, Galgenen, Vorderthal, Innerthal, Schübelbach, Tuggen, Wangen, Reichenburg


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Einzelnachweise und Anmerkungen


  1. Struktur der ständigen Wohnbevölkerung nach Kanton, 1999-2021. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 25. August 2022, abgerufen am 11. September 2022.
  2. Struktur der ständigen Wohnbevölkerung nach Kanton, 1999–2019. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 27. August 2020, abgerufen am 28. Februar 2021.
  3. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8.Juli 2021).
  4. Die Schreibweise mit tz wird vom Guide du Typographe romand verwendet und ist dementsprechend häufig anzutreffen.
  5. Oliver Landolt, Kaspar Michel, Erwin Horat: Schwyz (Kanton). In: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS). 11. Mai 2017, abgerufen am 17. August 2022.
  6. Struktur der ständigen Wohnbevölkerung nach Kanton, 1999-2021. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 25. August 2022, abgerufen am 11. September 2022.
  7. Struktur der ständigen Wohnbevölkerung nach Kanton, 1999–2019. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), 27. August 2020, abgerufen am 28. Februar 2021.
  8. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8.Juli 2021).
  9. Schwyz. In: bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik (BFS), abgerufen am 28. Februar 2021.
  10. Vgl. Stefan M. Fuchs: Die Mundart des Kantons Schwyz. Historische, sprachgeographische und semantische Aspekte der Mundart des Kantons Schwyz (= Beiträge zur schweizerdeutschen Mundartforschung. Band 22). Huber, Frauenfeld 1975; Rudolf Hotzenköcherle: Zur sprachlichen Stellung und Struktur der Innerschweiz. In: Ders.: Die Sprachlandschaften der deutschen Schweiz (= Sprachlandschaft. Band 1). Hrsg. von Niklaus Bigler und Robert Schläpfer. Sauerländer, Aarau / Frankfurt am Main / Salzburg 1984, S. 237–292; spezifisch zu Schwyz S. 277–286; Sprachatlas der deutschen Schweiz. Bände 1–8. Francke, Bern/Basel 1962–1997.
  11. Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Gemeinde, 2010. (PDF; 57 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Amt für Wirtschaft (Schwyz), 13. September 2011, archiviert vom Original am 24. September 2015; abgerufen am 15. August 2015.
  12. SPI St. Gallen: Kirchenmitgliedschaft in der römisch-katholischen und evangelisch-reformierten Kirche nach Kantonen (2018) | Tabelle 1.4. 2020, abgerufen am 29. April 2020.
  13. Seit 2010 basieren die Daten des Bundesamts für Statistik zu den Religionsgemeinschaften im Kanton Schwyz auf einer Stichprobenerhebung, für welche Personen ab dem Alter von 15 Jahren befragt werden. Es gilt zu beachten, dass die Resultate der Erhebungen ein Vertrauensintervall aufweisen. (Siehe auch Volkszählung in der Schweiz#Strukturerhebung.) Seit der letzten Volkszählung im Jahr 2000 liegen keine Zahlen zur Religionszugehörigkeit der Gesamtbevölkerung (jeden Alters) des Kanton Schwyz mehr vor. Eine Ausnahme bilden die römisch-katholische und die evangelisch-reformierte Kirche (Landeskirchen), deren Mitglieder aufgrund der Kirchensteuer amtlich registriert werden.
  14. Bundesamt für Statistik: Ständige Wohnbevölkerung ab 15 Jahren nach Religionszugehörigkeit und Kanton, 2017 | Excel Tabelle. 2019, abgerufen am 29. April 2020.
  15. Eidgenössische Volkszählung 2000 – Religionslandschaft in der Schweiz. (PDF; 640 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Bundesamt für Statistik (BFS), Dezember 2004, archiviert vom Original am 16. November 2013; abgerufen am 15. August 2015.
  16. Verfassung des Kantons Schwyz. Bundeskanzlei, 22. März 2019, abgerufen am 28. Februar 2021.
  17. Kantonsratswahlen 2016. (cfm) (Nicht mehr online verfügbar.) Kanton Schwyz, 20. März 2016, archiviert vom Original am 9. April 2016; abgerufen am 9. April 2016.
  18. Kantonsratswahlen vom 22. März 2020. (cfm) Kanton Schwyz, 22. März 2020, abgerufen am 14. Mai 2016.
  19. Parteienfinanzierung Schwyz - Erstes Transparenzgesetz der Schweiz kommt zum Einsatz. In: srf.ch. 16. September 2022, abgerufen am 16. September 2022.
  20. Regierungsrat. Staatskanzlei Schwyz, abgerufen am 2. Juli 2020.
  21. Biologische Landwirtschaft, 2020. In: atlas.bfs.admin.ch. Bundesamt für Statistik, abgerufen am 11. Mai 2021.
  22. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2020. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2020 zusammengefasst. Abruf am 17. November 2021

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- [de] Kanton Schwyz

[ru] Швиц (кантон)

Швиц (нем. Schwyz [ʃviːts], фр. Schwy(t)z, итал. Svitto, романш. Sviz) — немецкоязычный кантон в центральной части Швейцарии. Административный центр — город Швиц. Население — 149 830 человек (17-е место среди кантонов; данные 2012 года).



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