Arth ist eine politische Gemeinde im Bezirk Schwyz des Kantons Schwyz in der Schweiz. Sie besteht aus den Ortschaften Arth, Oberarth, Goldau und aus einem Teil der Rigi.
SZ ist das Kürzel für den Kanton Schwyz in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Arthf zu vermeiden. |
Arth | |
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Staat: | Schweiz Schweiz |
Kanton: | Kanton Schwyz Schwyz (SZ) |
Bezirk: | Schwyz |
BFS-Nr.: | 1362i1f3f4 |
Postleitzahl: | 6410 Goldau 6414 Oberarth 6415 Arth |
UN/LOCODE: | CH ARH (Arth) CH GOL (Goldau) |
Koordinaten: | 682481 / 21320347.064728.524444422 |
Höhe: | 422 m ü. M. |
Höhenbereich: | 413–1797 m ü. M.[1] |
Fläche: | 42,04 km²[2] |
Einwohner: | i12'292 (31. Dezember 2021)[3] |
Einwohnerdichte: | 292 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 29,0 % (31. Dezember 2021)[4] |
Website: | www.arth.ch |
Arth und Rigi | |
Lage der Gemeinde | |
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Arth liegt am Südufer des Zugersees in einem Tal zwischen dem Zugerberg und der Rigi.
Die ersten Siedler in Arth waren Pfahlbauern und Kelten (Helvetier). Keltischen Ursprungs ist auch der Name des Tales, denn das Wort «Arth» kommt vom Wort «Artha», was so viel heisst wie «gepflügtes Land».[5] Die grosse Ebene vom Südende des Sees bis Goldau und die sonnigen Halden am Sonnenberg waren gutes Weide- und Ackerland. Der Fischreichtum im See und in den das Tal durchfliessenden Gewässern ergab nebst der Landwirtschaft und der Jagd eine gute Ernährungsquelle.
Auch die Grafen von Lenzburg, von Kyburg und von Habsburg waren Besitzer dieser Gegend. 1315 schlossen die Schwyzer mit den Arthern zur Bewahrung der Freiheit einen gegen die Herrschaft Österreichs gerichteten Bund. Als Schutz gegen allfällige Angriffe entstand eine gewaltige Letzimauer mit Türmern, die sich vom Berghang des Rossbergs dem See entlang zum Berghang der Rigi hinüberzog. Heute sind davon kaum mehr Spuren sichtbar.
Ab 1520 gab es dank dem evangelisch gesinnten Pfarrer Balthasar Trachsel Anhänger der Reformation, namentlich ist die Familie von Hospenthal bekannt. Sie konnten bis 1655 verdeckt als Nikodemiten oder Kryptoprotestanten existieren und in Privathäusern evangelische Gottesdienste mit Abendmahl feiern. Wegen Bauernaufständen und politischen Unsicherheiten wurden sie danach nicht mehr geduldet. Beim sogenannten Hummelhandel flohen 37 Evangelische nach Zürich, etwa 25 Personen wurden verhaftet, vier blieben standhaft und wurden geköpft. Das provozierte das reformierte Zürich und führte 1656 zum ersten Villmergerkrieg.[6][7] Im gleichen Jahr entstand das Kapuzinerkloster Arth, 1668 die Wallfahrtskapelle «Maria zum Schnee» auf Rigi Klösterli und 1696 die heutige barocke Pfarrkirche.
Am 2. September 1806 ereignete sich der Goldauer Bergsturz. Auf dem haushohen Schutt wurde der wichtige Eisenbahnknotenpunkt Arth-Goldau errichtet. Infolge der Einführung des Busverkehrs zwischen Goldau und Arth rollte das blauweisse «Arther Trämli» am 31. August 1959 zu seiner letzten Fahrt.
Am 23. Juli 1969 gewann eine Mannschaft aus Arth-Goldau an der internationalen 3. Runde von Spiel ohne Grenzen. Gespielt wurde im italienischen Caserta. Dies war der erste Sieg einer Schweizer Mannschaft bei dieser in den 1960er und 1970er Jahren sehr beliebten TV-Sendung.[8]
Bei den Nationalratswahlen 2019 betrugen die Wähleranteile in Arth: SVP 33,1 %, FDP 22,5 %, CVP 19,2 %, SP 17,2 %, glp 5,0 %, GPS 2,4 %.[9]
Die europäische Nord-Süd-Verkehrsachse (Schiene und Strasse) durchquert die Gemeinde Arth. Die Autobahn A4 führt südlich von Arth am Fuss der Rigi entlang. In Arth selbst besteht nur ein Viertelanschluss mit einer einzelnen Abfahrt aus Richtung Immensee kommend. Über einen Vollanschluss verfügt hingegen Goldau, wo sich auch der an der Gotthardbahn liegende gemeinsame Bahnhof befindet – einen der grossen Bahnknotenpunkte der Schweiz; auch mit grosser Bedeutung für die ganze Region und Anschluss ans europäische Schienennetz. Seit der Schließung des Arther Trämli im 1959[10] ist er von Arth aus mit Busverbindungen der Zugerland Verkehrsbetriebe innert wenigen Minuten zu erreichen.
In Arth besteht zudem ein umfangreiches Bildungsangebot. Mit der Gemeindeschule: Kindergarten bis sechste Klasse, der Oberstufe: siebtes bis neuntes Schuljahr, dem Berufsbildungszentrum Goldau und der Pädagogischen Hochschule Schwyz in Goldau besteht ein umfassendes Bildungszentrum.
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