Grossaffoltern ist eine politische Gemeinde im Verwaltungskreis Seeland im Kanton Bern, Schweiz. Die Gemeinde wurde bis 1860 offiziell Affoltern genannt.
Grossaffoltern | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Bern![]() |
Verwaltungskreis: | Seelandw |
BFS-Nr.: | 0303i1f3f4 |
Postleitzahl: | 3257 Grossaffoltern 3257 Ammerzwil 3262 Suberg |
UN/LOCODE: | CH GRO (Grossaffoltern)
CH SBE (Suberg) |
Koordinaten: | 594007 / 21285347.0666687.35973511 |
Höhe: | 511 m ü. M. |
Höhenbereich: | 457–583 m ü. M.[1] |
Fläche: | 15,08 km²[2] |
Einwohner: | 3088 (31. Dezember 2021)[3] |
Einwohnerdichte: | 205 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 6,4 % (31. Dezember 2021)[4] |
Gemeindepräsident: | Niklaus Marti (BDP) |
Website: | www.grossaffoltern.ch |
Lage der Gemeinde | |
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Neben der Einwohnergemeinde existiert unter diesem Namen auch eine Burgergemeinde.
Grossaffoltern liegt in der Nähe von Lyss im bernischen Seeland. Zu Grossaffoltern gehören die Ortschaften und Weiler Suberg, Ammerzwil, Vorimholz, Chaltebrünne, Weingarten, Kosthofen und Ottiswil sowie mehrere Einzelhöfe und Hofgruppen.
Die Nachbargemeinden sind Diessbach bei Büren, Lyss, Rapperswil, Seedorf, Schüpfen und Wengi.
Grossaffoltern hat knapp 3040 Einwohner (Stand 2019).
Entwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 1'722 |
1910 | 1'847 |
1930 | 1'922 |
1950 | 2'007 |
1980 | 2'235 |
2005 | 2'837 |
2015 | 2'999 |
2022 | 3108 |
Funde von Stein- bzw. Bronzebeilen stammen aus dem Ende der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit. Mehrere Grabhügel ausserhalb der heutigen Ortschaften belegen eine Besiedlung durch die Kelten im 7. Jahrhundert v. Chr. Ebenso ist die Anwesenheit der Römer zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert n. Chr. durch archäologische Funde belegt. Ein Reihengräberfeld in Kosthofen stammt aus der Zeit der Völkerwanderung (5. und 6. Jahrhundert n. Chr.).
Die urkundliche Erwähnung eines Petrus, Meier zu Affoltern, im Jahre 1216 ist das älteste erhaltene Dokument über Grossaffoltern. Damals gehörte der Ort den Grafen von Kyburg, in deren Urbar aus der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts (1261–1263) die Einkünfte von Affolterra oder Affoltron aufgelistet werden.[5] 1402 verkaufte Gräfin Anna von Nidau, die Witwe des Grafen Hartmann von Kyburg, Burg und Herrschaft Oltingen,[6] zu der auch Affolterra gehörte, an den Berner Bürger Hugo Burkart von Mömpelgart. Von dessen Witwe wurde die Grafschaft an den Grafen Conrad von Freiburg verkauft und ging hernach in den Besitz der Stadt Bern.[7]
1383 vergabte die Gräfin Anna von Nidau den Kirchensatz an das Frauenkloster Klingenthal in Kleinbasel, welches ihn 1416 an die Abtei Frienisberg abtrat. Mit der Reformation kam Frienisberg samt Kirchensatz und Zehnten von Affoltern an Bern, dessen Rat nun die Pfarrei besetzte, die zum Kapitel Büren gehörte. Im Jahre 1413 befreite die bernische Regierung Affoltern für 330 Gulden von der Leibeigenschaft.[8]
Seit 1413 gehört Grossaffoltern zur Landvogtei Aarberg.
Der Name (Gross-)Affoltern ist vom althochdeutschen apholtra/apfultra oder affalterun abgeleitet, was heisst bei den Apfelbäumen und sich aus afal oder aful (Apfel) und tra (Baum – gotisch triu, englisch tree) zusammensetzt.[9] 1216 wird der Ort als Affoltron erstmals urkundlich[10] erwähnt.
Die Stimmenanteile der Parteien anlässlich der Nationalratswahl 2019 betrugen: SVP 32,2 %, BDP 14,0 %, SP 14,40 %, FDP 7,9 %, GPS 12,0 %, glp 9,3 %, EVP 3,9 %, CVP 1,5 %.[11] Gemeinde Präsident ist Niklaus Marti.
Der grösste Arbeitgeber ist die Düngemittelfabrik Hauert.
Die Gemeinde ist bekannt wegen ihrer Storchenkolonie. Das Naturschutzgebiet Längmoos weist eine grosse Artenvielfalt auf (Libellen, Insekten, Amphibien, Vögel, Pflanzen).
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