Süderlügum (dänisch: Sønder Løgum, nordfriesisch: Läigem, südjütländisch: Lym) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Wimmersbüll (Vimmersbøl) liegt im Gemeindegebiet.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
54.8666666666678.916666666666714 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Südtondern | |
Höhe: | 14 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,59 km2 | |
Einwohner: | 2398 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 90 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25923 | |
Vorwahl: | 04663 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 131 | |
LOCODE: | DE SUW | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Marktstraße 12 25899 Niebüll | |
Website: | www.suederluegum.de | |
Bürgermeister: | Rainer Eggers (CDU) | |
Lage der Gemeinde Süderlügum im Kreis Nordfriesland | ||
Das Gemeindegebiet von Süderlügum erstreckt sich im nördlichen Bereich des Naturraums Lecker Geest.[2][3] Nach Norden und Westen geht das Gemeindegebiet in die Ebene des Naturraums Nordfriesische Marsch an der Süderau (dänisch: Sønderå) über.
Die Volkszählung 1987 wurde anhand des folgenden Wohnplatzverzeichnisses erfasst. Es wurden folgende Ortsteile registriert:[4]
Mit der Kommune Tønder teilt sich Süderlügum auf einem kurzen Abschnitt im Nordwesten des Gemeindegebiets eine gemeinsame Grenze an der Süderau. Die übrigen direkt angrenzenden Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn im Norden beginnend): Ellhöft, Westre, Lexgaard, Braderup, Humptrup und Aventoft (alle Kreis Nordfriesland).
Der Ort, der am Ochsenweg liegt, wurde 1177 erstmals erwähnt. Der Name Lügum bedeutet „an den Gewässern“ und weist auf den Hafen hin, den der Ort im Mittelalter besaß.[7] (vgl. altdän. løgh≈Waschwasser in der Bedeutung See, Wasseransammlung). In der südjütländischen Mundart wurde der Ortsname durch die Verengung von /ø/ zu /y/ vor /g/ und durch Ausfall des zwischenvokalischen gh zu Lym[8]. Der Zusatz „Süder“ diente der Unterscheidung der ebenfalls im Herzogtum Schleswig und heute nördlich der Grenze liegenden Orte Norderlügum und Osterlügum. Der Flurname Horsberg (abgeleitet von altnordisch hross bzw. hors für Pferd) verweist wahrscheinlich auf frühere Weideflächen für Pferde, der Ausdruck wurde im südlichen Jütland auch für unbedeutende Erhöhungen der Landschaft verwendet[9].
Süderlügum bildete das Zentrum des gleichnamigen Kirchspiels innerhalb der Karrharde. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg 1864 kam der Ort zu Preußen. Von 1889 bis 2007 war Süderlügum Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtsbezirks bzw. Amtes. Seit dem 1. Januar 2008 gehört es mit der Stadt Niebüll, der Gemeinde Leck und den Gemeinden der Ämter Bökingharde, Karrharde und Wiedingharde zum Amt Südtondern.
Am 28. Februar 1970 wurde Wimmersbüll eingemeindet.
Von 17 Sitzen der Gemeindevertretung hatte die CDU seit der Kommunalwahl 2008 sechs, die Wählergemeinschaft WGS fünf und die SPD und der SSW je drei Sitze. Die Wahl am 26. Mai 2013 mit nur noch 13 Mandaten hatte folgendes Ergebnis: WGS vier und CDU, SPD und SSW jeweils drei Sitze.[10]
Gemäß dem Endergebnis der Kommunalwahl 2018 erhielt der SSW vier Sitze. Die weiteren im Gemeinderat vertretenen Parteien, die CDU, die WGS sowie die SPD, erhielten jeweils drei Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug bei dieser Wahl 49,7 Prozent.[11]
2018 wurde Rainer Eggers (CDU) zum Bürgermeister für Süderlügum gewählt. Er hat damit die Nachfolge von Christian Magnus Petersen (WGS) angetreten.[12]
Dieser war von 2013 bis 2018 Bürgermeister und damit Nachfolger von Harro Hansen (CDU), der das Amt zuvor 15 Jahre innehatte.[13]
Blasonierung: „Über blau-silbernen Wellen in Grün unter einem erhöhten, schrägen silbernen Balken acht goldene, die Form eines Achtberges bildende, vorn flach ansteigende und hinten steil abfallende Dünen.“[14]
Bis 2007 führte die Gemeinde kein Wappen. Mit Auflösung des Amtes Süderlügum beschloss die Gemeinde, dessen Wappen mit nur geringen Veränderungen weiter zu führen.
Die Wirtschaftsstruktur Süderlügums ist seit jeher landwirtschaftlich geprägt. Im Ort sind heute viele Einzelhandelsbetriebe angesiedelt, die vom Grenzhandel mit Dänemark profitieren.
Einer der Ursprünge der heutige VR Bank Nord wurzelt im Agrarhandel des Ortes. Bis ins 21. Jahrhundert hinein bildete dieser einen ergänzenden Kernbereich des Vorgängerinstituts, zuletzt der VR-Bank Niebüll. Eine vergleichbare Verbindung war von anderen Genossenschaftsbanken schon weit früher an die Hauptgenossenschaft Nord übergeben worden.
Süderlügum lässt sich im motorisierten Individualverkehr über die Bundesstraße 5 in Nähe der deutsch-dänischen Grenze erreichen. Die durch den Ort führende Verbindung aus Richtung Husum und Niebüll nach Tønder ist Teil der ehemaligen Grünen Küstenstraße und durchzieht den Ortskern der Gemeinde in nordsüdlicher Richtung. In Süderlügum geht die Landesstraße 1 nach Wallsbüll von der Bundesstraße 5 ab.
Im SPNV wird Süderlügum über den gleichnamigen Haltepunkt erreicht. Dieser befindet sich im Ortsteil Wimmersbüll. Als ehemaliger Teil der Marschbahn zwischen Tønder und Niebüll wurde diese Bahntrasse nach 20 Jahren Stillstand im Jahre 2001 reaktiviert. Der Haltepunkt bildet den nördlichsten Bahnhaltepunkt auf deutschem Festland.
In der Liste der Kulturdenkmale in Süderlügum stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Die Marien-Kirche wurde um 1200 auf einem eiszeitlichen Sandhügel als Filialkirche von Humptrup erbaut. Zuerst war sie eine bloße Friedhofskapelle in romanischem Stil, noch ohne Verlängerungen nach Osten und Westen. Um 1500 wurde die Marienkirche auf ihre jetzige Länge erweitert und die romanische Balkendecke durch gotische Gewölbe ersetzt. In dieser Zeit entstanden auch die ersten Ausmalungen der Gewölbe. In den Jahren 1929/1930 wurde die Kirche grundlegend restauriert. Dabei wurden auch die beschriebenen Deckengemälde wieder freigelegt, die bis dahin übertüncht waren. An die Gründerzeit der Marienkirche erinnert noch der Taufstein, der aus zwei Granitblöcken gehauen ist. In der Kirche hängen sieben Porträts aus der Pastoren-Familie Claudius, deren berühmtester Sohn der Dichter Matthias Claudius war. Seit 2015 hat die Kirche eine neue Marcussen-Orgel.[15]
Achtrup | Ahrenshöft | Ahrenviöl | Ahrenviölfeld | Alkersum | Almdorf | Arlewatt | Aventoft | Bargum | Behrendorf | Bohmstedt | Bondelum | Bordelum | Borgsum | Bosbüll | Braderup | Bramstedtlund | Bredstedt | Breklum | Dagebüll | Drage | Drelsdorf | Dunsum | Elisabeth-Sophien-Koog | Ellhöft | Emmelsbüll-Horsbüll | Enge-Sande | Fresendelf | Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog | Friedrichstadt | Galmsbüll | Garding | Garding, Kirchspiel | Goldebek | Goldelund | Gröde | Grothusenkoog | Hallig Hooge | Haselund | Hattstedt | Hattstedtermarsch | Högel | Holm | Hörnum (Sylt) | Horstedt | Hude | Humptrup | Husum | Immenstedt | Joldelund | Kampen (Sylt) | Karlum | Katharinenheerd | Klanxbüll | Klixbüll | Koldenbüttel | Kolkerheide | Kotzenbüll | Ladelund | Langeneß | Langenhorn | Leck | Lexgaard | List auf Sylt | Löwenstedt | Lütjenholm | Midlum | Mildstedt | Nebel | Neukirchen | Nieblum | Niebüll | Norddorf auf Amrum | Norderfriedrichskoog | Nordstrand | Norstedt | Ockholm | Oevenum | Oldenswort | Oldersbek | Olderup | Oldsum | Ostenfeld (Husum) | Oster-Ohrstedt | Osterhever | Pellworm | Poppenbüll | Ramstedt | Rantrum | Reußenköge | Risum-Lindholm | Rodenäs | Sankt Peter-Ording | Schwabstedt | Schwesing | Seeth | Simonsberg | Sollwitt | Sönnebüll | Sprakebüll | Stadum | Stedesand | Struckum | Süderende | Süderhöft | Süderlügum | Südermarsch | Sylt | Tating | Tetenbüll | Tinningstedt | Tönning | Tümlauer-Koog | Uelvesbüll | Uphusum | Utersum | Viöl | Vollerwiek | Vollstedt | Welt | Wenningstedt-Braderup (Sylt) | Wester-Ohrstedt | Westerhever | Westre | Winnert | Wisch | Witsum | Wittbek | Wittdün auf Amrum | Witzwort | Wobbenbüll | Wrixum | Wyk auf Föhr