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Achtrup (dänisch: Agtrup, nordfriesisch: Åktoorp) ist eine Gemeinde im Kreis Nordfriesland im Nordwesten Schleswig-Holsteins.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Südtondern
Höhe: 11 m ü. NHN
Fläche: 29,9 km2
Einwohner: 1528 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25917
Vorwahl: 04662
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 001
Adresse der Amtsverwaltung: Marktstraße 12
25899 Niebüll
Website: www.achtrup.de
Bürgermeister: Norbert Nielsen (AWG)
Lage der Gemeinde Achtrup im Kreis Nordfriesland
KarteBehrendorfDrageGarding  KirchspielHallig HoogeHolmHorstedtHudeImmenstedtLangeneßLangenhornLeckMidlumNebelNeukirchenNordstrandNordstrandPellwormPellwormPellwormSyltWeltWisch
Karte

Geografie



Geografische Lage


Das Gemeindegebiet erstreckt sich im Bereich der naturräumlichen Haupteinheit Lecker Geest.[2] Der Fluss­lauf der Lecker Au bildet zunächst die östlichen Gemeindegrenze ab, bevor er ins Gemeindegebiet in westliche Richtung einschwenkt. Im Mittelteil bildet er die südlichen Gemeindegrenze ab.[3] Auf Teilstücken ist der Flusslauf abgedämmt.


Gemeindegliederung


Im Gemeindegebiet sind, neben dem Dorf gleichen Namens, auch die bei der Volkszählung in der Bundesrepublik Deutschland 1987 im amtlich aufgestellten Wohnplatzverzeichnis mit eigenem Namen erfassten Siedlungen vermerkt:[4]

Weitere Dörfer sind Büllsbüll (dänisch: Bølsbøl) und Lütjenhorn (Lillehorn); daneben auch Achtrup, Bahnhof mit Haus; außerdem die Streusiedlung Achtrupfeld, sowie die nachfolgenden Häusergruppen Braunberg (Brunbjerg[5]), Lütjenhornermoor, Lütjenhornerfeld, Tettwang (Tætvang), Kalleshave, Mühlenwadt (Møllevad[6]), Nordacker (Norager[7]), Schruplund (Skruplund), Seewang (Søvang) und Seewangacker (Søvangager) und die Einzelsiedlungen Holbeckwadt (Holbækvad), Iwersacker (Iversager), Kalfslund (Kalslund), Korrewang (Korrevang), Norderhof, Nordhof (Nørgård), Osterhof, Süderhof, Südhof (Sydgård), Wanghof und Gärtnerslust.[8]


Nachbargemeinden


An Achtrup angrenzende Gemeindegebiete sind:

Karlum Ladelund
Holt (SL-FL)
Leck Sprakebüll Schafflund (SL-FL)

Geologie


Achtrup liegt im Grundmoräne­ngebiet eines Sanders. Die Landschaft ist flach reliefiert; in der geologischen Übersichtskarte sind für diesen Bereich glazigene Ablagerungen des Saale-Komplexes ausgewiesen.[9] Es befinden sich dennoch auch Anhöhen im Gemeindegebiet, wie der Mühlenberg mit der Mühle Jenny.


Geschichte


Der Name Achtrup entstand vermutlich aus dem Namen „Aggi“ oder „Akki“[10] sowie dem Suffix -rup.[11] Der Ortsname bedeutet demnach offensichtlich soviel wie „Dorf des Aggi“ beziehungsweise „Akkis Dorf“.[12] Flensburg ist offenbar eng mit der Geschichte Achtrups verbunden. Am Ostufer der Flensburger Förde existierte einst ein Dorf namens Achtrup. Spätestens im 13. Jahrhundert, als an der Flensburger Förde viele neue Siedlungsbereiche entstanden, wurde es vermutlich aufgegeben. Dennoch blieb zeitweilig der Flurname „Achtrup“ zurück.[13] Auch überlebte der Name offenbar als Familienname. Eine Familie Achtrup aus „Achtrup“ brachte mehrere Flensburger Bürgermeister hervor (vgl. Liste der Stadtoberhäupter von Flensburg). Des Weiteren ist bekannt, dass dem Ritter Peter Jul († vor 1398), der auf dem Hof Flenstoft, dem Vorgängerbau der Duburg wohnte, Besitzungen im heutigen, dem nordfriesischen Achtrup hatte.[14] Möglicherweise waren die Besitzungen in Achtrup eine Mitgift von Peter Juls Frau, einer geborenen Krummendiek.[15] In einer Urkunde vom 31. März 1398 wurde das heutige Achtrup schleswig-Holsteins[16] schließlich erstmals als Aktorp erwähnt. Diese Urkunde ist mit Siegel heute im Stadtarchiv von Flensburg zu finden. Darin wird ein Verkauf eines Gutes von Tomas Petersen in Achtrup erwähnt. Ein weiteres Achtrup existiert im Übrigen auch noch im dänischen Kirchspiel Bjert (Lage).[17]

Das historische Herrenhaus Lütjenhorn liegt im Gemeindegebiet.[18]

Im Jahr 1968 wurde Büllsbüll (dän. Bølsbøl, nf. Bousbel) eingemeindet. Am 1. Februar 1974 kam Lütjenhorn (dän. Lillehorn[19]) hinzu.[20] Lütjenhorn wurde 1927 aus dem aufgelösten gleichnamigen Gutsbezirk gebildet.


Politik



Gemeindevertretung


Die im Zuge der Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein 2018 am 6. Mai 2018 erfolgte Besetzung der Gemeindevertretung ergab folgende politische Sitzverteilung:[21] Von den Wahlvorschlägen der CDU wurden insgesamt drei Kandidaten in den Gemeinderat gewählt, ebenso viele konnten vom SSW entsendet werden. Die stärkste Fraktion in der aktuellen Wahlperiode (2018–2023) wird mit sieben gewählten Vertreter von der Wählergemeinschaft AWG abgebildet.

Von den 13 Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die Wählergemeinschaft AWG seit der Kommunalwahl 2008 sechs Sitze und die CDU vier. Dem SSW standen drei Sitze zu, von denen aber nur zwei besetzt waren, da nach dem Rücktritt eines Vertreters kein Nachrückkandidat benannt werden konnte.

Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2013 erhielt die AWG 53,6 Prozent der abgegebenen Stimmen und sieben Sitze. Die CDU kam auf 24,7 Prozent und drei Sitze. Der SSW erreichte 21,6 Prozent und drei Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug 53,9 Prozent.[22]


Bürgermeister


Am 20. Juni 2018 wurde auf der ersten Sitzung der neuen Gemeindevertretung durch diese Norbert Nielsen für die Wahlperiode 2018–2023 einstimmig zum neuen Bürgermeister gewählt.[23]

Für die Wahlperiode 2013–2018 wurde Uwe Matthiesen (AWG) zum Bürgermeister gewählt. Er löste Hannelore Schulze ab, die das Amt zehn Jahre innehatte.[24]


Wappen


Blasonierung: „Über blauem Schildfuß, darin ein silberner Wellenbalken, in Gold die vier roten, diagonal gestellten Flügel einer Windmühle mit silbernen Ruten und schwarzer Nabe, begleitet von zwei schwarzen Ähren.“[25]


Wirtschaft und Infrastruktur



Allgemeines


Das Gemeindegebiet ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Im Ortszentrum gibt es außerdem mehrere Gewerbe- und Einzelhandelsbetriebe.[26]


Verkehr


Das Gemeindegebiet wird im Motorisierten Individualverkehr erschlossen durch L 212. Diese zweigt im Ortszentrum von Leck an der Bundesstraße 199 ab und führt in nordöstlicher Richtung zur Landesstraße 1 in die Gemeinde Medelby. Auf der Gesamtlänge in Parallellage zur Landesstraße verläuft ein kombinierter Fußgänger- und Radweg.

Im Grenzbereich zu Sprakebüll bestand bis Ende der 1970er-Jahre beim Siedlungsplatz Achtrup-Bahnhof Anschluss an den Schienenpersonennahverkehr auf der Bahnstrecke Flensburg-Weiche–Lindholm. Dieser ehemalige Haltepunkt befindet sich etwa 1,5 Kilometer südlich der Dorflage an der L 300.

Mittlerweile erfolgt die Anbindung der Gemeinde im Linienbus­verkehr über die Schnellbuslinie R 1[27] zwischen Flensburg und Niebüll mit Umstieg in Leck in den Bürgerbus Ladelund[28] (Buslinie R 112)[29].

Seit August 2019 ist, auf Grundlage eines neuen Nahverkehrskonzepts des Kreises Nordfriesland, zusätzlich für den Raum Leck ein Rufbus­gebiet eingerichtet worden. Hierin ist das Gemeindegebiet von Achtrup mit allen zwölf Bushaltestellen vollständig integriert.[30] Umsteigeknoten ist die Haltestelle Leck, ZOB.


Kultur und Sehenswürdigkeiten


Das Wahrzeichen des Ortes ist die Mühle Jenny, die heute als Kinderheim genutzt wird. Die sehenswerte, modern gestaltete Kirche des Ortes liegt am Kirchweg.


Vereine


VereinArt
DorfverschönerungsvereinVerschönerung des Dorfes
Handels- und Gewerbeverein AchtrupVerbund der Betriebe im Dorf
LandfrauenTreffen der Frauen zu verschiedenen Interessen
OrtskulturringDachverband aller örtlicher Vereine
RingreitervereinReitsport
TSV Achtrup von 1954 e. V.Breitensport
Sozialverband (Ortsverband)Sozialverband Deutschland (SovD)


Commons: Achtrup – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur


Dorothee Barske: Achtrup ist ein Dorf, das noch vieles hat. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie: Städte und Dörfer des Landes – Aasbüttel – Bordesholm. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 18–20.


Einzelnachweise


  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 20, abgerufen am 28. September 2021.
  3. Relation: Achtrup (1417214) auf Openstreetmap.de. Abgerufen am 1. Mai 2020.
  4. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. (PDF) Abgerufen am 1. März 2020.
  5. Anders Bjerrum: Sydslesvigs stednavne, Bd. 4, Kopenhagen 1984. S. 57
  6. Anders Bjerrum: Sydslesvigs stednavne, Bd. 4, Kopenhagen 1984. S. 62
  7. Anders Bjerrum: Sydslesvigs stednavne, Bd. 4, Kopenhagen 1984. S. 57
  8. Anders Bjerrum: Sydslesvigs stednavne, Bd. 4, Kopenhagen 1984. S. 58–64
  9. Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein. (PDF) Abgerufen am 1. Mai 2020.
  10. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860–1930. Flensburg 2009, S. 148 (Fußnote 65.).
  11. Vgl. hinsichtlich der Bedeutung von -rup auch das Wort Dorf: dänisch: torp, niederdeutsch: Dörp, Dorp, englisch auch: thorp(e); Vgl. Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, Artikel: Tremmerupweg sowie Wolfgang Lindow: Plattdeutsches Wörterbuch. Schuster, Leer 1998, Artikel: Dorf sowie Judy Persall: The New Oxford Dictionary of English, 2001, Artikel: thorpe
  12. Wie beispielsweise auch beim Ort Tremmerup. Quelle: Flensburger Straßennamen. Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Flensburg 2005, ISBN 3-925856-50-1, Artikel: Tremmerupweg
  13. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860–1930. Flensburg 2009, S. 20 und 109.
  14. Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt. Hrsg. von der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Flensburg 1966, S. 39.
  15. Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt. Hrsg. von der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Flensburg 1966, S. 572 (Fußnote 123).
  16. Amt Südtondern. Gemeinde Achtrup, abgerufen am: 21. November 2019
  17. Gerret Liebing Schlaber: Vom Land zum Stadtteil. Flensburgs Stadtfeld und die eingemeindeten Dörfer in Bild und Wort ca. 1860–1930. Flensburg 2009, S. 148 (Fußnote 65.).
  18. Eintrag zu Herrenhaus Lütjenhorn in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 16. Juni 2020.
  19. Nordfriisk Instituut: Nordfriesland Karte, Bräist/Bredstedt 2011
  20. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. Mai 1970 bis 31. Dezember 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 182.
  21. Ergebnis Kommunalwahl Achtrup 2018. Abgerufen am 2. Mai 2020.
  22. Web-Redaktion: Ergebnisse der Gemeindewahl 2013 im Amt Südtondern. In: www.amt-suedtondern.de. Amt Südtondern, abgerufen am 22. Juni 2013.
  23. Niederschrift der 1. Sitzung der Gemeindevertretung Achtrup am 20. Juni 2018. (PDF) Abgerufen am 2. Mai 2020.
  24. Abschied nach zehn Jahren, Husumer Nachrichten vom 17. Juli 2013, abgerufen am 17. Juli 2013
  25. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  26. Gemeinde AchtrupHGV Achtrup. Abgerufen am 2. Mai 2020.
  27. Kursbuch Buslinie R 1. (PDF) Abgerufen am 1. Mai 2020.
  28. Homepage. BürgerBus Ladelund e.V., abgerufen am 1. Mai 2020.
  29. Kursbuch Buslinie R 112. (PDF) Abgerufen am 1. Mai 2020.
  30. Flyer Rufbusgebiet Leck. (PDF) Abgerufen am 1. Mai 2020.

На других языках


- [de] Achtrup

[en] Achtrup

Achtrup (Danish: Agtrup; North Frisian: Åktoorp) is a municipality in Nordfriesland district, in Schleswig-Holstein in northern Germany.

[ru] Ахтруп

Ахтруп (нем. Achtrup) — коммуна в Германии, в земле Шлезвиг-Гольштейн.



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