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Bargum (nordfriesisch: Beergem, dänisch auch: Bjerrum) ist eine Gemeinde am Übergang von Geest und Marsch im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Die dünn besiedelte Gemeinde ist seit 2005 Erholungsort.[2]

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Schleswig-Holstein
Kreis: Nordfriesland
Amt: Mittleres Nordfriesland
Höhe: 4 m ü. NHN
Fläche: 17,29 km2
Einwohner: 645 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 37 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25842
Vorwahl: 04672
Kfz-Kennzeichen: NF
Gemeindeschlüssel: 01 0 54 010
Adresse der Amtsverwaltung: Theodor-Storm-Straße 2
25821 Bredstedt
Website: www.bargum.de
Bürgermeister: Bernd Wolf (WGB)
Lage der Gemeinde Bargum im Kreis Nordfriesland
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Geografie



Geografische Lage


Bargum liegt am äußersten westlichen Rand der naturräumlichen Haupteinheit der Schleswiger Vorgeest (Nr. 697) an den nördlichen Ausläufern des Stollbergs.[3][4] Nördlich angrenzend befindet sich das weiter ins Hinterland hineinrückende Marschen­gebiet des Bargumer Koogs, welches im Jahr 1466 eingedeicht wurde.[5] Im Norden wird dieser begrenzt durch den Flusslauf der Soholmer Au. Im Westteil folgt das Abflussregime heute durch den nach Süden verlegten Soholmer Au Kanal, welcher ein Vorfluter des Bongsieler Kanals ist, während die zuvor genannte ursprüngliche Strecke einen nördlichen Bogen bis nah an die Dorflagen der Nachbarorte Sande (Gemeinde Enge-Sande) und Stedesand am südlichen Fuße des Langenbergs nimmt. Im Osten erstreckt sich das Gemeindegebiet bis an die Kleine Au heran. Diese führt das Wasser aus südlicher Richtung östlich vom Stollberg heran.

Die Bedeichung der umliegenden Marschgebiete des Bargumer- und Alter Langenhorner Koogs erfolgte ausgehend von der Siedlung Bargum Barg. Auch heute ist der alte Deich noch gut zu erkennen. Am Deich sind zwei Wehlen vorhanden, die bei späteren Sturmfluten entstanden sind.


Gemeindegliederung


Der Ort gliedert sich in die beiden Dörfer West- und Ost-Bargum. West-Bargum ist ein Kirchdorf. Weitere Siedlungen sind die Häusergruppen Bargum Barg, Bohle; weiter auch Bargum Diek sowie Ost-Bargum Feld,[6] sowie Soholmbrück (dänisch: Soholmbro).


Nachbargemeinden


Angrenzende Gemeindegebiete von Bargum sind:[7]

Stedesand, Enge-Sande
Langenhorn
(OT Efkebüll)
Lütjenholm
Langenhorn, Bordelum (OT Dörpum)

Geschichte


Der Ortsname ist erstmals 1379 schriftlich dokumentiert. Der Name geht als Dativ Pluralis auf -um auf altdän. biargh zurück, mit der Senkung im Deutschen von -er- zu ar-.[8] Der Name verweist auf eine Anhöhe.[9]

Die Kirche wurde vermutlich um 1250 gleichzeitig mit der in Efkebüll errichtet. Efkebüll ging jedoch bei der Zweiten Marcellusflut 1362 unter. Die heutige Form der Bargumer Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, das Deckengemälde mit Szenen aus dem Leben Jesu und dem alten Testament, sowie die Ausmalung von Kanzel und Emporen von 1702.

Bis zum Deutsch-Dänischen Krieg 1864 bildete der Ort den Mittelpunkt des Kirchspiels Bargum (Bjerrum oder Bargum Sogn) der Nordergoesharde innerhalb des zum Dänischen Gesamtstaat gehörenden Herzogtum Schleswig. Nach der Annexion Schleswigs und Holsteins durch Preußen wurde aus dem Gebiet des Kirchspiels Bargum eine Kirchspielslandgemeinde gebildet. Nach der Auflösung der Kirchspielslandgemeinden wurde Bargum am 1. Dezember 1934 mit dem Bargumer Koog zur Landgemeinde Bargum zusammengefasst.[10]


Politik



Gemeindevertretung


Von neun Sitzen in der Gemeindevertretung hatte die Wählergemeinschaft WGB in der Wahlperiode 2008 bis 2013 fünf Sitze, die CDU drei und die SPD einen Sitz. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2013 erhielt die WGB 51,1 Prozent und damit vier Sitze. Die CDU kam auf 31,5 Prozent und drei Sitze. Auf die SPD entfielen 17,4 Prozent und zwei Sitze. Die Wahlbeteiligung betrug 60,8 Prozent.[11]

Nach dem Ergebnis der Kommunalwahl am 6. Mai 2018 besetzen nunmehr ausschließlich Vertreter der WGB alle neun Sitze.[12]


Bürgermeister


Bei der ersten Gemeinderatssitzung nach der Kommunalwahl im Mai 2018 am 12. Juni 2018 wurde erneut Bernd Wolf (WGB) für die Amtszeit bis 2023 zum Bürgermeister gewählt.[13] Er hatte bereits in der voran gegangenen Wahlperiode (2013–2018) dieses Amt inne.


Sehenswürdigkeiten


In der Denkmalliste Nordfriesland sind die folgenden in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein in Nordfriesland eingetragenen Kulturdenkmale vermerkt.[14] Hierin verzeichnet ist unter anderem auch die Schmiede und eine noch funktionstüchtige Holländerwindmühle.


Wirtschaft und Infrastruktur


Die Gemeinde ist überwiegend landwirtschaftlich geprägt.

Bundeswehrstandort

Bargum war ein Bundeswehrstandort. Im Südosten der Gemarkung befand sich bis 2018 ein Materiallager, das mit rund 40 Mitarbeitern zuletzt als Teil des Materialdepots Wilhelmshaven betrieben wurde. Die Entscheidung zur Schließung erfolgte im Stationierungskonzept 2011 der Bundeswehr.[15][16]

Mit Befehl des Generalinspekteurs vom 15. Januar 2019 soll dieser Standort ab voraussichtlich 2026 erneut als Materiallager mit voraussichtlich dann 65 Dienstposten (davon 60 zivil) reaktiviert werden.[17][18]


Verkehr


Grob in Nord-Süd-Richtung führt die Bundesstraße 5 durch das Gemeindegebiet. Sie trennt die beiden Dorflagen von West- und Ost-Bargum. Daneben verläuft auch die schleswig-holsteinische Landesstraße 4 auf der Strecke von Stadum nach Bredstedt durch den weiter östlich gelegenen Ortsteil Soholmbrück.

Bargum liegt an der Bahnstrecke Elmshorn–Westerland. Nächstgelegener Haltepunkt ist Langenhorn (Schlesw). Hier halten, neben dem Sylt-Shuttle plus auch die regulären Züge der Regionalexpress-Linie RE 6 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein. Seit August 2019 zählt das Gemeindegebiet neben anderen zum Rufbusgebiet Langenhorn.[19]


Persönlichkeiten




Commons: Bargum – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2021 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Aasbüttel - Bordesholm. In: Wolfgang Henze (Hrsg.): Schleswig-Holstein-Topographie : Städte und Dörfer des Landes. Band 1. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2001, ISBN 3-926055-58-8, S. 204.
  3. Liste: Zuordnung der Gemeinden zu den Naturräumen. (PDF) S. 19, abgerufen am 12. Februar 2022.
  4. Relation: Bargum (1416814) bei OpenStreetMap (Version #17). Abgerufen am 12. Februar 2022.
  5. Vgl. Harry Kunz: Die Köge Nordfrieslands. 2. Auflage, Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 1999, ISBN 3-88007-251-5.
  6. Wohnplatzverzeichnis Schleswig-Holstein 1987. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  7. Relation: Bargum (1416814) bei OpenStreetMap. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  8. Wolfgang Laur: Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein, 2. Auflage, Neumünster 1992, S. 139.
  9. Johannes Kok: Det danske folkesprog i Sønderjylland, Band 2, København 1867, S. 81.
  10. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867–1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 251.
  11. Ergebnis Gemeindewahl Bargum 2013 – Vorläufiges Endergebnis. Amt Mittleres Nordfriesland, archiviert vom Original am 22. Juni 2013; abgerufen am 10. Mai 2016.
  12. Bekanntmachung des Gemeindewahlergebnisses der Gemeinde Bargum. Abgerufen am 15. Januar 2019.
  13. SessionNetGemeindevertretung Bargum - 12.06.2018 - 19:30-20:40 Uhr. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  14. Denkmalliste Nordfriesland. Abgerufen am 15. Januar 2021.
  15. BMVg - Die Stationierung der Bundeswehr in Deutschland (Oktober 2011) (PDF 3,3MB)
  16. BMVg - Stationierungskonzept 2011: Realisierung und Schließung von Liegenschaften
  17. Tagesbefehl des Generalinspekteurs der Bundeswehr vom 15. Januar 2019. (pdf) Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  18. Mehr Platz für mehr Bundeswehr. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  19. Nordfriesland / Haltestellenkarte. Abgerufen am 10. Oktober 2020.
  20. Interview in Wir sind Kaiser

На других языках


- [de] Bargum

[en] Bargum

Bargum is a municipality in the district of Nordfriesland, in Schleswig-Holstein, Germany.

[ru] Баргум

Баргум (нем. Bargum) — коммуна в Германии, в земле Шлезвиг-Гольштейн.



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