Aventoft (dänisch Aventoft, nordfriesisch Oowentoft, südjütisch Awntåwt) ist eine Gemeinde an der deutsch-dänischen Grenze im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Ein Teil des Gotteskoogs und Rosenkranz liegen im Gemeindegebiet.[2] Die schleswig-holsteinische Landesstraße 2 führt von Aventoft nach Süderlügum zur Bundesstraße 5 und die Landesstraße 6 von der dänischen Grenze über Aventoft bis nach Ost-Bordelum zum Anschluss ebenfalls an die Bundesstraße 5.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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54.9011111111118.82194444444442 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Südtondern | |
Höhe: | 2 m ü. NHN | |
Fläche: | 14,47 km2 | |
Einwohner: | 427 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25927 | |
Vorwahl: | 04664 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 009 | |
LOCODE: | DE A89 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Marktstraße 12 25899 Niebüll | |
Website: | www.aventoft.de | |
Bürgermeisterin: | Christine Harksen (UWG) | |
Lage der Gemeinde Aventoft im Kreis Nordfriesland | ||
Das Gemeindegebiet von Aventoft befindet sich im Norden des Landschaftsraums Schleswig-Holsteinische Marschen und Nordseeinseln (D21) im Hinterland der Nordseeküste vom Kreis Nordfriesland im Bereich der Einmündung der Süderau (dänisch Sønderå) in die Wiedau (dänisch Vidå) östlich vom Ruttebüller See (dänisch Rudbøl Sø). Die nördliche, sowie nordöstliche Gemeindegrenze ist heute zugleich die Grenze zwischen Dänemark und Deutschland.
Das zum Zwecke der Volkszählung in der Bundesrepublik Deutschland 1987 amtlich aufgestellte Wohnplatzverzeichnis[3] führte neben dem Kirchdorf gleichen Namens folgende weitere zur Gemeinde zählende Siedlungsplätze an:
Direkt angrenzende Gemeindegebiete von Aventoft sind:[7]
Kommune Tondern (Dänemark) | ||
Rodenäs | ![]() |
Humptrup (Exklave: Haasberg), Süderlügum |
Neukirchen | Humptrup |
Aventoft war nach der Abtrennung von der Wiedingharde durch eine Sturmflut im Mittelalter ein Fischerdorf auf einer Geestinsel an der Wiedau. Durch die Eindeichung des Gotteskoogs 1566 wurde es zwar mit dem Festland verbunden, war aber noch jahrhundertelang von weiten Wasserflächen umgeben, ehe eine effektive Entwässerung im 20. Jahrhundert die Nutzung des umliegenden Landes ermöglichte.
Die Saalkirche im Ort wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Der neoromanische Turm wurde 1911 errichtet.
Der Ortsname ist erstmals im 15. Jahrhundert schriftlich fixiert. Er setzt sich zusammena aus dän. -toft für einen Siedlungsplatz und dem Genitiv des Personennamens des Aghni (zu altdän. Aghni, altnord. Agni).[8] Die Häusergruppe Klindt ist erstmals 1674 als klint dokumentiert. Sie bezeichnet eine Bodenerhebung westlich der Aventofter Kirche (dän. klint für eine Anhöhe).[9] Der Name Verlath stammt von niederländischen Deichbauern und geht auf mittelniederl. verlaten in der Bedeutung durchlassen zurück, bezeichnet hier die Schleusen zur Entwässerung des Gotteskooges am Südrand des Ruttebüller Sees. Der Name ist erstmals ca. 1707 dokumentiert. Die mundartliche auftretende Vorsilbe Vi geht auf dänisch-jütländische Aussprache zurück.[10]
Bei der Kommunalwahl 2018 erhielt die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) 79,8 Prozent und sieben Sitze in der Gemeindevertretung. Auf den SSW entfielen 20,2 Prozent und zwei Sitze.[11] Die Wahlbeteiligung stieg leicht von 56,1 auf 57,0 Prozent.
Bei der Wahl 2013 hatte die UWG 64,5 Prozent und sechs Sitze errungen, der SSW 35,5 Prozent und drei Sitze.[12]
2018 wurde Christine Harksen (UWG) erneut zur Bürgermeisterin gewählt. Sie amtiert seit 1994.[13]
Blasonierung: „Unter verkürztem, von Silber und Rot dreizehnfach längsgeschindeltem Schildhaupt in Blau ein goldener Fisch über drei goldenen Rohrkolben.“[14] Das rot-weiße Schildhaupt soll einen Schlagbaum symbolisieren. Die Rohrkolben stehen für die Marschlandschaft und der Fisch für den Aventofter See, der über lange Zeit intensiv befischt wurde.
Im ehemaligen Fischerdorf haben sich viele Einzelhandelsbetriebe angesiedelt, deren Kundschaft vorwiegend aus Dänemark kommt.
In der Liste der Kulturdenkmale in Aventoft stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
In Aventoft befindet sich der nördlichste Segelflugplatz Deutschlands, in dessen Hangar sich eine Focke-Wulf Weihe 50 befindet.
Vor einigen Jahren befand sich dort ebenfalls das älteste Segelflugzeug Deutschlands, eine Schempp-Hirth Gö-3 "Minimoa", diese wurde jedoch nach Braunschweig an eine Haltergemeinschaft verkauft.
Nach dem Vorbild des englischen Buchdorfs Hay-on-Wye wurde in Aventoft „Bücher ohne Grenzen“, das erste grenzüberschreitende Buchdorf, aufgebaut. Inzwischen sind die Bücher weitergezogen nach Ladelund ein Stück weiter östlich. Der Verein "Bücher ohne Grenzen", der die Organisation des Buchdorfes übernommen hatte, musste wegen fehlenden Raumes umziehen. In Ladelund befindet sich jetzt der Großteil der in Aventoft gesammelten Bücher.
Im nördlichen Gemeindegebiet befindet sich das NATURA-2000-Gebiet FFH-Gebiet Ruttebüller See. Der Ruttebüller See als Teil des Gebietes ist der einzige verbliebene Marschrandsee Deutschlands.
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