Scharans (rätoromanisch Scharons) ist eine politische Gemeinde in der Region Viamala des Kantons Graubünden in der Schweiz.
Scharans | |
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Staat: | Schweiz![]() |
Kanton: | Kanton Graubünden![]() |
Region: | Viamala |
BFS-Nr.: | 3638i1f3f4 |
Postleitzahl: | 7412 |
Koordinaten: | 754535 / 17585646.7169.46760 |
Höhe: | 760 m ü. M. |
Höhenbereich: | 656–2496 m ü. M.[1] |
Fläche: | 14,29 km²[2] |
Einwohner: | 796 (31. Dezember 2020)[3] |
Einwohnerdichte: | 56 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) | 3,3 % (31. Dezember 2020)[4] |
Website: | www.scharans.ch |
![]() Scharans | |
Lage der Gemeinde | |
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Nachbargemeinden von Scharans sind Sils im Domleschg, Fürstenau, Almens und Vaz/Obervaz. Neben dem Dorf selbst gehören zu Scharans die Fraktionen Parnegl (dt. Parnell), Prin (836 m), Stufels und St. Agatha. Weiter gehört auch die Alp Danis zur Gemeinde. Der markanteste Berg auf Gemeindegebiet ist der Piz Scalottas (2323 m).
In Scharans wurden Siedlungsfunde aus Bronze- und Eisenzeit gemacht. Eine ehemalige Burgstelle steht in Verbindung mit dem bischöflichen Grosshof. Um 1200 wurde agrum Schraunis, rätoromanisch Scharons erwähnt. Scharans war um 1250 zu Fuhrleistungen verpflichtet, am alten Schinweg Richtung Obervaz und Julierpass und Septimerpass befand sich eine Zollstätte. Eine eigene Pfarrei wurde 1410 erwähnt, das Marienpatrozinium 1451. Die Reformation wurde zwischen 1525 und 1530 unter Einfluss des Reformators Philipp Gallicius eingeführt. Von 1618 bis 1620 wirkte Jörg Jenatsch als reformierter Pfarrer in Scharans. 1709 wurden die letzten bischöflichen Herrschaftsrechte ausgekauft. Bis 1851 gehörte Scharans zur Gerichtsgemeinde Fürstenau. 1873 wurde der Fahrweg zur Talstrasse ausgebaut.[5]
Blasonierung: Gespalten von Silber (Weiss) und Schwarz, in Silber drei grüne Lindenblätter.
Der von Silber und Schwarz gespaltene Schild erinnert an Ulrich von Marmels und sein Wirken in Scharans, während die Lindenblätter für die mächtige Linde neben der Kirche stehen.
Bevölkerungsentwicklung | ||||||||||
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Jahr | 1803 | 1850 | 1900 | 1950 | 1980 | 1990 | 2000[6] | 2005 | 2016 | 2020 |
Einwohner | 336 | 416 | 439 | 480 | 586 | 702 | 817 | 825 | 818 | 796 |
Ursprünglich sprach die Bevölkerung Sutselvisch, eine Mundart des Bündnerromanischen. Bereits im 19. Jahrhundert setzte ein Rückgang dieser Sprache ein. Dennoch sprachen 1880 70 % und 1910 59 % der Einwohnerschaft Romanisch. In der Zwischenkriegszeit erfolgte der Sprachwechsel zum Deutschen. 1941 gaben bloss noch 30 % Romanisch als ihre Sprache an. Danach kam es zu einem raschen Niedergang des Romanischen bis 1970 (11 % Romanischsprachige). Dieser konnte für ein Jahrzehnt gebremst werden. Doch seit 1990 ist die Gemeinde beinahe einsprachig, wie folgende Tabelle belegt:
Sprachen in Scharans | ||||||
Sprachen | Volkszählung 1980 | Volkszählung 1990 | Volkszählung 2000 | |||
Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | Anzahl | Anteil | |
Deutsch | 484 | 82,59 % | 628 | 89,46 % | 782 | 95,72 % |
Rätoromanisch | 69 | 11,77 % | 22 | 3,13 % | 17 | 2,08 % |
Italienisch | 14 | 2,39 % | 18 | 2,56 % | 7 | 0,86 % |
Einwohner | 586 | 100 % | 702 | 100 % | 817 | 100 % |
Deutsch ist heute einzige Behördensprache in Scharans. 5 % der Bewohner verstehen Romanisch.
Von den Ende 2005 825 Bewohnern waren 791 Schweizer Staatsangehörige.
Andeer | Avers | Cazis | Domleschg | Ferrera | Flerden | Fürstenau | Masein | Muntogna da Schons | Rheinwald | Rongellen | Rothenbrunnen | Scharans | Sils im Domleschg | Sufers | Thusis | Tschappina | Urmein | Zillis-Reischen
Ehemalige Gemeinden: Almens | Ausserferrera | Casti | Casti-Wergenstein | Clugin | Donat | Donath | Feldis/Veulden | Hinterrhein | Innerferrera | Lohn | Mathon | Medels im Rheinwald | Mutten | Nufenen | Paspels | Patzen-Fardün | Pignia | Portein | Pratval | Präz | Reischen | Rodels | Sarn | Scheid | Splügen | Tartar | Tomils | Trans | Tumegl/Tomils | Wergenstein | Zillis