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Schwerin (niedersorbisch Zwěrin[2]) ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Sie gehört dem Amt Schenkenländchen an. Verwaltungssitz des Amtes ist die Stadt Teupitz.

Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Dahme-Spreewald
Amt: Schenkenländchen
Höhe: 35 m ü. NHN
Fläche: 6,72 km2
Einwohner: 905 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 135 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15755
Vorwahl: 033766
Kfz-Kennzeichen: LDS, KW, LC, LN
Gemeindeschlüssel: 12 0 61 448
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
15755 Schwerin
Website: www.schwerin-lds.de
Bürgermeister: Heinz Gode
Lage der Gemeinde Schwerin im Landkreis Dahme-Spreewald
KarteLübbenSchönwaldSchwerinSchwielochseeUnterspreewald
Karte

Geografie


Schwerin liegt nahe Königs Wusterhausen direkt am Teupitzer See, Schweriner See und am Zemminsee. Nachbargemeinden sind Groß Köris und die Stadt Teupitz.


Gemeindegliederung


Zur Gemeinde gehört der Wohnplatz Schweriner Horst.[3]


Geschichte und Etymologie



16. und 17. Jahrhundert


Schwerin wurde in einer Lehnsurkunde des Kurfürsten Joachim von Brandenburg an die Brüder Hans und Christoph Schenk zu Landsberg, datiert am 22. Juli 1546, erstmals als Zewerin und Zcwerin und damit vergleichsweise spät erwähnt. Diese slawische Bezeichnung bedeutet so viel wie Wild oder Wildgarten. Um 1600 lebten in dem Ort sechs Bauern sowie drei Kleinbauern. 1624 waren es sechs Hufner, drei Kötter und ein Hirte. Der Schulze bewirtschaftete zwei Hufen und zahlte einen Taler und 18 Groschen, die Hufner einen Taler und die Kötter zwölf Groschen an Abgaben. Der Hirte leistete einen Gulden. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Ortschaft wie viele andere Dörfer fast vollständig zerstört und lag beinahe wüst. Einer Überlieferung zufolge traf der Landreiter Michael Kienitz im Jahr 1652 lediglich den Bauern Hans Lew mit seinem Stiefsohn Martin an. 1658 wurde der Ort als „wüstes Dorf, darin nur ein Kötter“ bezeichnet. 1658 übergaben die Schenken von Landsberg den Ort an die Familie Ideler, kauften sie aber 1681 wieder zurück. 1682 lebte nach wie vor nur der Kötter im Ort. Die wüsten Bauernäcker wurden an einen Meier der Schenken verpachtet.


18. Jahrhundert


Die Bevölkerung wuchs zunächst langsam durch den Zuzug weiterer Menschen an. 1711 lebten fünf Hufner, ein Kötter und ein Hirte im Ort. Sie zahlten für sieben Hufen je vier Groschen. 1752 war die Schulzenstelle wiederbesetzt. Daneben gab es weitere sechs Kötter sowie einem Hausmann „mit einem neu erbauten Haus (sein Eigentum)“. 1771 standen im Ort sieben Giebel (=Wohnhäuser); es gab einen Hirten und die Abgaben waren konstant bei vier Groschen geblieben. Mit dem Verkauf des Schenkenländchens an den Preußischen Staat kam auch Schwerin im Jahr 1717 in die Herrschaft Königs Wusterhausens. In einer Originalurkunde des Brandenburgischen Landeshauptarchivs zur Herrschaft Teupitz wurde der Ort 1752 mit dem Namen Zwirne aufgeführt.[4]


19. Jahrhundert


1801 lebten sechs Ganzbauern, ein Ganzkötter, ein Büdner und vier Einlieger im Ort. Sie betrieben neun Feuerstellen (=Haushalte). Im Jahr 1840 existierten zehn Wohnhäuser. 1843 kam es zu einem Brand in der Gemeinde, bei dem drei Wohnhäuser zerstört wurden. 1858 gab es sieben Hofeigentümer, die fünf Knechte und Mägde beschäftigten. Es arbeiteten zwei nebengewerbliche Landwirte im Ort sowie zwölf Arbeiter. Es gab neun Besitzungen. Sieben waren zwischen 30 und 300 Morgen groß (zusammen 1257 Morgen), zwei unter fünf Morgen (zusammen vier). Es gab einen Kaufmann, einen Schiffseigentümer mit zwei Schiffern und einem Stromfahrzeug, aber auch drei Arme. 1860 standen im Ort 12 Wohn- und 13 Wirtschaftsgebäude. Im Zuge der Preußischen Reformen erhielt im Jahr 1863 jeder Bauer 200 Morgen Land. 1893 eröffnete die erste Schule unter der Leitung von Alexander Haldensleben.


20. und 21. Jahrhundert


Ehemalige Gemeindeverwaltung
Ehemalige Gemeindeverwaltung

Mit der Jahrhundertwende wohnten im Jahr 1900 insgesamt 200 Einwohner in Schwerin: 101 Frauen und 99 Männer. 1923 erhielt der Ort den Anschluss an eine zentrale Elektrizitätsversorgung. Die Gemeinde stellte über eine Parzellierung zusätzliches Land zur Verfügung, und so stieg die Anzahl der Einwohner auf 378 im Jahr 1925, die in 111 Wohnhäusern lebten. Hinzu kamen Villen und Sommerhäuser, die überwiegend von Berliner Bürgern bewohnt wurden. Es entstanden die ersten Handwerksbetriebe, vier Handelsbetriebe und zwei Gaststätten. Im gleichen Jahr gründete sich die Freiwillige Feuerwehr. Ebenfalls im Jahr 1925 stellte die Gemeinde ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen aus dem Ersten Weltkrieg auf und übergab es dem Landwehrverein von 1903. Drei Jahre später löste sich der Gutsbezirk Teupitz auf. Der Schweriner See, die darin liegende Halbinsel Schweriner Horst, der Mielitzsee sowie ein Teil des Teupitzer Sees kamen zu Schwerin. Die Bewohner errichteten im darauf folgenden Jahr die Horstbrücke und besiedelten ab 1928 die Halbinsel, nachdem ein Bürgerbegehren zur Einrichtung eines Naturdenkmals nicht die erforderliche Mehrheit fand. In den 1930er Jahren entstanden weitere Handwerksbetriebe, darunter ein Friseursalon und eine Schlosserei. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges siedelten sich zahlreiche Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten an. Schwerin hatte zu dieser Zeit fast 1000 Einwohner. Es wurden 110 Hektar Land enteignet und davon 64 Hektar an die Stadt Teupitz abgegeben.

Bei den Wahlen in der SBZ erhielt die LDP mehr als 50 % der Stimmen und stellte bis 1954 den Bürgermeister. Im Jahr 1946 wurde die Schule für die oberen Klassen geschlossen; 1956 folgten die unteren Klassenzüge. In den Jahren 1959 und 1960 gründeten sich die ersten LPGs, darunter die LPG Typ I (Frühlingssturm) unter der Leitung von Fritz Bulicke. Sie wurde mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit den Betrieben in Teupitz und Tornow zur Zwischenbetrieblichen Einrichtung vereinigt.

In den Jahren 1961 und 1962 errichteten die Bürger ein Feuerwehrhaus, 1984 einen Kultur- und Schulungsraum. 1997 und 1998 konnte die Birkenstraße neu bebaut werden. Ein Jahr später begannen die Bauarbeiten für eine Kindertagesstätte mit Mehrzweckraum, die 2000 abgeschlossen werden konnten. Im gleichen Jahr errichtete die Gemeinde ein Sanitär- und Sozialgebäude am Badestrand. 2004 und 2005 wurde eine neue Brücke zur Halbinsel errichtet. 2007 erhielt die Freiwillige Feuerwehr ein neues Feuerwehrhaus.[5]


Verwaltungsgeschichte


Schwerin gehörte seit 1836 zum Kreis Teltow in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Königs Wusterhausen im DDR-Bezirk Potsdam. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
1875136
1890155
1910316
1925378
1933420
1939521
Jahr Einwohner
1946966
1950885
1964871
1971892
1981815
1985766
Jahr Einwohner
1990749
1995709
2000665
2005643
2010630
2015814
Jahr Einwohner
2016815
2017820
2018847
2019872
2020905

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik



Gemeindevertretung


Die Gemeindevertretung von Schwerin besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[9]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Bürgerinitiative Schwerin 86,7 % 9
Bündnis 90/Die Grünen 13,3 % 1

Bürgermeister


Gode wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 65,1 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]


Sehenswürdigkeiten und Kultur


Badestelle am Teupitzer See
Badestelle am Teupitzer See

Wirtschaft und Infrastruktur



Unternehmen


In Schwerin haben neben gastronomischen Einrichtungen ein Autohaus sowie mehrere Dienstleistungsunternehmen ihren Sitz.


Verkehr


Schwerin liegt direkt an der Anschlussstelle Groß-Köris (4) der Bundesautobahn 13 Berlin–Dresden.


Vereine


In Schwerin existieren vier Vereine: die Freiwillige Feuerwehr Schwerin, ein Anglerverein, die Schweriner See Schützen sowie der Bürgerverein Schenkenland e. V.[13]


Literatur




Commons: Schwerin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Website der Gemeinde Schwerin


Einzelnachweise


  1. Bevölkerung im Land Brandenburg nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden 31. Dezember 2020 (PDF-Datei; 950 KB) (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen) (Hilfe dazu).
  2. ISBN 3-515-08664-1 Die Ortsnamen des Kreises Beeskow-Storkow; Seiten 226 bis 228; Deutsch-Niedersorbisches Wörterbuch, Stichwortsuche → Schwerin / Zwěrin
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Schwerin
  4. Neitmann (Hrsg.): Historisches Ortslexikon für Brandenburg – Teil IV – Teltow. 2011, S. 273.
  5. Chronik von Schwerin, aufgezeichnet vom Ortschronisten Werner Exler, Webseite der Gemeinde Schwerin, abgerufen am 1. Oktober 2015.
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Dahme-Spreewald, S. 30–33
  7. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  8. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  9. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  10. Kommunalwahlen im Land Brandenburg am 28. September 2008. Bürgermeisterwahlen, S. 8
  11. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  12. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  13. Vereine Webseite der Gemeinde Schwerin, abgerufen am 1. Oktober 2015.

На других языках


- [de] Schwerin (Landkreis Dahme-Spreewald)

[en] Schwerin, Brandenburg

Schwerin is a municipality in the district of Dahme-Spreewald in Brandenburg in Germany.

[ru] Шверин (Кёнигс-Вустерхаузен)

Шверин (нем. Schwerin) — коммуна в Германии, в земле Бранденбург.



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