Alt Zauche-Wußwerk (niedersorbisch Stara Niwa-Wózwjerch) ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg im Amt Lieberose/Oberspreewald.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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51.91666666666714.01666666666750 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Dahme-Spreewald | |
Amt: | Lieberose/Oberspreewald | |
Höhe: | 50 m ü. NHN | |
Fläche: | 33,31 km2 | |
Einwohner: | 461 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 14 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15913 | |
Vorwahlen: | 03546, 035475 | |
Kfz-Kennzeichen: | LDS, KW, LC, LN | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 61 005 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Kirchstraße 11 15913 Straupitz | |
Website: | www.amt-lieberose- oberspreewald.de | |
Bürgermeister: | Jens Martin | |
Lage der Gemeinde Alt Zauche-Wußwerk im Landkreis Dahme-Spreewald | ||
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Die Gemeinde Alt Zauche-Wußwerk liegt am Nordrand des Spreewaldes. Ihre Südgrenze ist das Große Fließ. Sie grenzt im Norden und Osten an Neu Zauche, im Südosten an Straupitz (Spreewald), im Süden an Lübbenau/Spreewald und im Westen an Lübben (Spreewald).
Die Gemeinde gliedert sich nach § 45 der Kommunalverfassung des Landes Brandenburg[2] in die Ortsteile
die bewohnten Gemeindeteile
die Wohnplätze
Alt Zauche wurde im Jahr 1337 und Wußwerk drei Jahre später erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1674 gehörten die Dörfer zur Herrschaft Neu Zauche der Markgrafschaft Niederlausitz, anschließend kam es zum Amt Neu Zauche, das nach der Eingliederung ins Königreich Preußen ab 1815 mit dem Amt Lübben gemeinsam verwaltet wurde. Alt Zauche und Wußwerk gehörten seit 1816 zum Kreis Lübben (Spreewald) in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Lübben im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Dahme-Spreewald.
Von 1949 bis 1990 gehörte Alt Zauche zum Kreis Lübben im DDR-Bezirk Cottbus und nach der Wiedervereinigung bis 1993 zum Landkreis Lübben in Brandenburg. Danach erfolgte eine Zuordnung zum Landkreis Dahme-Spreewald. Bereits 1992 schlossen sich die beiden Gemeinden zur Erledigung ihrer Verwaltungsgeschäfte im Amt Straupitz (1994 in Amt Oberspreewald umbenannt) zusammen. Die Gemeinde Alt Zauche-Wußwerk entstand am 26. Oktober 2003 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Alt Zauche und Wußwerk[4] und gehört seitdem zum ebenfalls neu gebildeten Amt Lieberose/Oberspreewald.
Beide Orte – Alt Zauche und Wußwerk – waren ursprünglich rein sorbischsprachig. In den 1880er Jahren sprachen noch alle älteren Einwohner Sorbisch; die jüngeren waren bedingt durch den Wechsel der Schul- und Gottesdienstsprache zum Deutschen bereits einsprachig deutsch.[5] Die letzten sorbischen Muttersprachler verstarben Mitte des 20. Jahrhunderts.
Jahr | Alt Zauche | Wußwerk | Jahr | Alt Zauche-Wußwerk | |
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1875 | 582 | 391 | 2003 | 636 | |
1910 | 546 | 255 | 2005 | 602 | |
1939 | 475 | 273 | 2010 | 551 | |
1946 | 731 | 386 | 2015 | 502 | |
1950 | 666 | 363 | 2016 | 504 | |
1971 | 503 | 212 | 2017 | 488 | |
1990 | 446 | 194 | 2018 | 485 | |
1995 | 544 | 179 | 2019 | 483 | |
2000 | 449 | 179 | 2020 | 465 | |
2002 | 435 | 184 | 2021 | 461 |
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[6][7][8], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Gemeindevertretung von Alt Zauche-Wußwerk besteht aus acht Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[9]
Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Unabhängige Wählergruppe Alt Zauche/Burglehn | 61,2 % | 5 |
Bürger für Wußwerk | 38,8 % | 3 |
Martin wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 84,2 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[11] gewählt.[12]
Regelmäßige Veranstaltungen Ostern, Kirmes und Fastnacht und andere mit den sorbischen Bräuchen Zampern sowie Spinteball werden als Brauchtum bewahrt und gemeinsam mit den Besuchern der Gemeinde gefeiert. Seit 2004 findet jährlich im Frühjahr das Alt Zaucher Trachtenfest statt, zu dem Spielmannszüge, Volkstanzgruppen und zahlreiche Schaulustige aus verschiedenen deutschen Bundesländern die Gemeinde besuchen.
In früher Zeit waren die Landwirtschaft und der Fischfang die bestimmenden Wirtschaftszweige. Im 19. Jahrhundert kamen die Waldbewirtschaftung (Errichtung einer Försterei), die Herstellung von Ziegelsteinen (eine Ziegelei) und der Betrieb von Windmühlen hinzu (1864 waren zwei Windmühlen in Alt Zauche in Betrieb). Im 20. Jahrhundert verloren die Windmühlen ihre Bedeutung, auch die Ziegelei stellte ihre Arbeit ein. Nun konzentrierten sich die Einwohner auf Getreide- und Gemüseproduktion sowie die Haltung von Nutz- und Schlachtvieh. Zwischen 1953 und 1990 bestand das Volkseigene Gut Spreewald im Ortsteil Burglehn, zu dem auch die Landwirte aus Alt Zauche gehörten. Es wurden Rinder gezüchtet und Gemüse (vor allem Gurken und Meerrettich) sowie Milch und Getreide produziert. Nach der Wende wurde das Gut abgewickelt, die Landwirtschaft verlor an Bedeutung.
Die Ortsteile sind durch die Landesstraße L 44 (bis 2005 Bundesstraße 320) und die Kreisstraße K 6115 miteinander verbunden.
Von 1898 bis 1967 hatten die beiden Gemeinden mit den Bahnhöfen Altzauche-Burglehn (ursprünglich Burglehne) und Wußwerk (bis 1938 Wusswergk) Bahnanschluss an der Teilstrecke Lübben Hauptbahnhof – Straupitz der schmalspurigen Spreewaldbahn.
1879 erhielt Alt Zauche eine eigene einklassige Dorfschule, die 1930 zu einer Acht-Klassen-Schule erweitert werden konnte. Die Schule war von 1950 bis 1981 eine polytechnische Oberschule mit zehn Klassenstufen. Seit 1990 wird diese Bildungseinrichtung als sechsklassige Grundschule betrieben.
Seit 1990 entwickelt sich der Tourismus in der gesamten Region als wirtschaftlicher Schwerpunkt. In Alt Zauche gibt es seit 1908 das Gasthaus Hempel. Ab 1993 sind das kleine Restaurant Kürbisschmiede sowie etliche private Pensionen und Ferienwohnungen hinzugekommen. Im Jahre 2007 eröffnete ein neu gebautes Gasthaus In Mühle.
Einige Fährleute bieten Kahnfahrten, speziell in den Bereich Hochwald des Spreewaldes, an, auch die Ausleihe von Booten oder Fahrrädern ist möglich. Gut ausgeschildert sind Fahrrad- und Wanderrouten in die nähere und weitere Umgebung, besonders erwähnenswert ist der Gurkenradweg.
Möglichkeiten für Kutsch- und Kremserfahrten vervollständigen die touristischen Angebote.
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