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Straupitz (Spreewald) (bis zum 14. August 2017 amtlich Straupitz),[2] niedersorbisch Tšupc (Błota) , ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg) und der Verwaltungssitz des Amtes Lieberose/Oberspreewald.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Brandenburg
Landkreis: Dahme-Spreewald
Amt: Lieberose/Oberspreewald
Höhe: 57 m ü. NHN
Fläche: 21,71 km2
Einwohner: 926 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km2
Postleitzahl: 15913
Vorwahl: 035475
Kfz-Kennzeichen: LDS, KW, LC, LN
Gemeindeschlüssel: 12 0 61 476
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kirchstraße 11
15913 Straupitz (Spreewald)
Website: www.straupitz.de
Bürgermeister: André Urspruch
Lage der Gemeinde Straupitz (Spreewald) im Landkreis Dahme-Spreewald
KarteLübbenSchönwaldSchwerinSchwielochseeUnterspreewald
Karte

Geografie


Straupitz liegt am nördlichen Rand des Spreewaldes und ist durch ein Hochwasserschutzprojekt (Nordumfluter) von dessen Wasserwegenetz getrennt.


Gemeindegliederung


Zu Straupitz gehören die bewohnten Gemeindeteile Buschmühle (Błotny Młyn), Gatt (Gat) und Horst (Wótšow).[3]


Geschichte


Kirche in Straupitz
Kirche in Straupitz

Der Ort wurde am 30. April 1294 bei der Verleihung der Güter Straupitz, Laasow und Butzen an Dietrich von Yhlow durch den Lausitzer Markgrafen Dietrich erstmals urkundlich erwähnt. Der Name des Ortes, eine frühe Form ist Strupcz, bedeutet Ort, wo Leute eines Mannes namens Strup wohnen oder auch schorfiger Wald.[4]

1567 wurde Hieronimus von Minckwitz (Gutsherr auf Seelingstädt, Neichen, Beiersdorf und Briesen) Besitzer der Herrschaft Straupitz. Er erhielt sie vermutlich über seine zweite Frau Katharina, deren Vater, Caspar Burggraf von Dohna, auf Straupitz und Königsbrück saß.

Der in Straupitz geborene und wirkende Pfarrer Albin Moller ließ 1574 das erste sorbische Buch drucken.

Kirche zu Straupitz bei der Wiedereinweihung 1832
Kirche zu Straupitz bei der Wiedereinweihung 1832

Durch Verdienste im Dreißigjährigen Krieg bekam der ehemalige Tuchmachersohn aus dem sächsischen Grimma General Christoph von Houwald 1655 die Möglichkeit, den Marktflecken Straupitz als Mittelpunkt einer neun Orte umfassenden Standesherrschaft zu erwerben. Unter seiner und seiner Nachfahren Leitung entwickelte sich Straupitz zu einem blühenden Marktflecken am nördlichen Rand des Spreewaldes. Das alte Wasserschloss wurde zu einem Gutshaus umgebaut (heute befindet sich dort die Schule), der Gutskomplex mit repräsentativen Amtsgebäuden (Rentamt (Turmgebäude), Brennerei, Gärtnerei und Altersruhesitz (Villa)) erweitert. Ein 12 ha Landschaftspark wurde angelegt. Der Neubau der Kirche nach Plänen des preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel wurde 1832 eingeweiht.

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts war die Straupitzer Bevölkerung noch überwiegend sorbischsprachig; 1880 bemerkte Arnošt Muka jedoch, dass nur noch die älteren die Sprache beherrschten, während die Jüngeren bedingt durch den Charakter von Straupitz als Marktort und die Abschaffung sorbischen Schulunterrichts und Gottesdienstes bereits einsprachig deutsch waren.[5]

Im April 1945 wurde Straupitz von der Roten Armee erobert. Nach fast 300-jähriger Herrschaft wurde die Familie Houwald 1945 entschädigungslos enteignet.

1951 erfolgte die Einrichtung der römisch-katholischen Kapelle „St. Joseph“,[6] die heute zur Pfarrei St. Trinitatis in Lübben (Spreewald) gehört.

Straupitz lag seit 1816 im Landkreis Lübben (Spreewald) der preußischen Provinz Brandenburg (1947–1952 im Land Brandenburg). Von 1952 bis 1990 gehörte der Ort zum Kreis Lübben im DDR-Bezirk Cottbus.

Am 5. Juli 2017 genehmigte das Ministerium des Innern und für Kommunales des Landes Brandenburg per Bescheid die Änderung des Gemeindenamens zu Straupitz (Spreewald). Dieser Bescheid wurde mit Ablauf des 14. August 2017 rechtskräftig.


Bevölkerungsentwicklung


Jahr Einwohner
18751 190
18901 278
19101 147
19251 106
19331 044
19390 963
Jahr Einwohner
19461 638
19501 648
19641 454
19711 502
19811 372
19851 327
Jahr Einwohner
19901 333
19951 293
20001 184
20051 054
20100 988
20150 976
Jahr Einwohner
2016952
2017951
2018937
2019942
2020950
2021926

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011


Politik



Gemeindevertretung


Die Gemeindevertretung von Straupitz besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil Sitze
Fastnachtsverein Straupitz 33,1 % 3
Heimat- und Fremdenverkehrsverein Straupitz 18,9 % 2
Wählergruppe für Straupitz 17,2 % 2
FDP 13,6 % 1
Unabhängige Wählergemeinschaft Straupitz 12,8 % 1
Einzelbewerberin Doreen Mroos 04,5 % 1

Bürgermeister


Urspruch wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 87,3 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren[13] gewählt.[14]


Wappen


Das Wappen wurde am 8. Juni 2016 genehmigt.

Blasonierung: „In Gold auf einem grünen Schildfuß ein grüner Laubbaum mit voller Krone, auf jeder Seite begleitet von drei grünen Getreidehalmen.“[15]

Das Wappen wurde vom Heraldiker Uwe Reipert aus Beeskow gestaltet.


Sehenswürdigkeiten und Kultur


Windmühle in Straupitz
Windmühle in Straupitz
Gutshaus Straupitz (Grundschule)
Gutshaus Straupitz (Grundschule)
Historischer Kornspeicher in Straupitz
Historischer Kornspeicher in Straupitz

In der Denkmalliste der Gemeinde Straupitz steht unter anderem:

siehe auch: Liste der Bodendenkmale in Straupitz (Spreewald)

Geschichtsdenkmale

Regelmäßige Veranstaltungen

Jedes Jahr an Johanni, den 24. Juni, findet in Straupitz seit einigen Jahren der Johannismarkt statt. Auf diesem Volksfest werden regionale Gerichte angeboten und alte Handwerkskünste gezeigt. Darüber hinaus findet ein Kahnkorso statt.[17]


Verkehr


Straupitz liegt an der Landesstraße L 44 von Lübben nach Lamsfeld. Im Ort beginnt die Landesstraße L 51 nach Cottbus.

Der Bahnhof Straupitz lag an der Bahnstrecke Lübben–Straupitz–Cottbus (Spreewaldbahn), auf der der Personenverkehr 1967 (Lübben-Straupitz) bzw. 1970 (Cottbus-Straupitz) eingestellt wurde. Die abzweigende Strecke Straupitz–Goyatz wurde ebenfalls 1970 stillgelegt. Die Spreewaldbahn, niedersorbisch Błośańska zeleznica, war eine meterspurige Schmalspurbahn mit Betriebsmittelpunkt in Straupitz. Die Spreewaldbahn (bis 1923 Lübben-Cottbuser Kreisbahnen) verkehrte ab 1898. Während ihrer größten Ausdehnung – von 1904 bis 1929 – erreichte das Streckennetz eine Gesamtlänge von 84,7 Kilometern.

Heute wird Straupitz von den Buslinien 500, 508, 509 und 510 der Regionalen Verkehrsgesellschaft Dahme-Spreewald bedient.


Persönlichkeiten


Denkmal von Albin Moller
Denkmal von Albin Moller

Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit Straupitz verbundene Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Straupitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Bevölkerungsentwicklung und Flächen der kreisfreien Städte, Landkreise und Gemeinden im Land Brandenburg 2021 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Amtsblatt für Brandenburg. (PDF) Änderung des Namens der Gemeinde Straupitz/Tšupc. Ministerium des Innern und für Kommunales, 21. März 2018, abgerufen am 27. März 2018.
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg: Gemeinde Straupitz
  4. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin: Alter - Herkunft - Bedeutung (= Brandenburgische historische Studien; Band 13). be.bra Wissenschaft-Verlag, Berlin 2005, ISBN 393723330X, S. 165, Snippet-Ansicht
  5. Arnošt Muka: Pućowanja po Serbach. Nakład Domowiny, Budyšin 1957, S. 70
  6. 70-jähriges Kirchweihjubiläum. In: Tag des Herrn. Ausgabe 42/2021 vom 24. Oktober 2021, S. 12.
  7. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Dahme-Spreewald, S. 30–33
  8. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  9. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  10. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  11. Bewegender Abschied von Bürgermeister Winfried Rekitt. In: Lausitzer Rundschau, 20. April 2015
  12. Straupitz geht mit neuem Bürgermeister in Landeswettbewerb. In: Lausitzer Rundschau, 25. Juni 2015
  13. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 73 (1)
  14. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
  15. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg.
  16. Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.
  17. Flyer zu einer Ausstellung „Johannes der Täufer - christliche Wurzeln und Brauchtum in Süd-Brandenburg“ (Sommer 2008)

На других языках


- [de] Straupitz (Spreewald)

[en] Straupitz (Spreewald)

Straupitz (Spreewald) (Lower Sorbian: Tšupc (Błota)) is a municipality in the district of Dahme-Spreewald in Brandenburg in Germany.

[ru] Штраупиц

Штра́упиц или Тшупц (нем. Straupitz; н.-луж. Tšupc) — коммуна в Германии, в земле Бранденбург.



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