Märkische Heide, niedersorbischMarkojska góla, ist eine Gemeinde im Landkreis Dahme-Spreewald in Brandenburg. Die Gemeinde Märkische Heide in der Niederlausitz zählt mit über 200km² zu den flächengrößten in Deutschland und gehört teilweise zum anerkannten Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden.
Dieser Artikel beschäftigt sich mit der brandenburgischen Gemeinde. Siehe auch: Märkischheide bzw. Märkische Heide, märkischer Sand.
035471, 035473 (Alt-Schadow, Glietz, Groß Leine, Groß Leuthen, Kuschkow, Pretschen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Hinzu kommen die Wohnplätze Birkenhainchen (Brjazynka), Botta (Błota), Buschhäuser (Pśi krjach), Forsthaus Marienberg (Golnica Marijna Gora), Grenze (Granica), Hüttenplatz (Hutownja), Neu Bückchen (Nowa Bukowka), Neukrug (Nowa Kjarcma) und Vorwerk Amalienhof.
Geschichte
Die Gemeinde entstand am 26. Oktober 2003 aus dem Zusammenschluss von 17 bis dahin selbstständigen Gemeinden, die heute die Ortsteile bilden.[6]
Die Ortsteile Dollgen, Groß Leuthen, Klein Leine und Pretschen zählen zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
2003
4 841
2005
4 760
2010
4 313
2015
3 954
Jahr
Einwohner
2016
3 915
2017
3 880
2018
3 893
2019
3 894
2020
3 904
2021
3 915
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[7][8][9], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
Gemeindevertretung
Die Gemeindevertretung von Märkische Heide besteht aus 16 Gemeindevertretern und der hauptamtlichen Bürgermeisterin. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]
Lehmann wurde in der Bürgermeisterstichwahl vom 28. September 2014 mit 53,1% der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[13] gewählt (Wahlbeteiligung 64,1%).[14]
Wappen
Blasonierung: „Durch einen mit siebzehn goldenen Scheiben belegten grünen Bord in Gold drei schwarze Kienäpfel zum gestürzten Dreipass gestellt und im Schnittpunkt überdeckt von drei zum Dreipass gestellten grünen Eicheln.“[15]
Die 17 Ortsteile werden durch ein Bord mit 17 goldenen Scheiben symbolisiert. Der vorherrschende Mischwald wird durch Kienäpfel und Eicheln, je einem typisch märkischen Nadel- und Laubbaum, jeweils im Dreipass, dargestellt.
Flagge
Die Flagge der Gemeinde besteht – bei Aufhängung in einem Querholz – aus drei Längsstreifen Grün-Gelb-Grün im Verhältnis 1:2:1 und trägt das Gemeindewappen in der Mitte.
Schloss Groß LeuthenDorfkirche Groß LeineDorfkirche Krugau
In der Liste der Baudenkmale in Märkische Heide sowie in der Liste der Bodendenkmale in Märkische Heide stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale. Insbesondere sind das:
Schloss Groß Leuthen, mehrfach umgebautes Renaissanceschloss auf den Grundmauern einer Wasserburg aus dem 12. Jahrhundert
Sowjetisches Ehrenmal von 1946 auf dem Friedhof des Ortsteils Krugau für 42 umgekommene Frauen, Männer und Kinder, die während des Zweiten Weltkrieges in einer Rüstungsfabrik Zwangsarbeit verrichten mussten
Die Dorfkirche Groß Leine wurde im Kern im 15.Jahrhundert errichtet und von 1906 bis 1910 umfassend umgebaut. Zur Kirchenausstattung gehören unter anderem ein Altar aus dem 3.Viertel des 17.Jahrhunderts, in den Teile eines älteren Altars aus der ersten Hälfte des 15.Jahrhunderts eingelassen sind.
Die Dorfkirche Krugau ist eine Feldsteinkirche aus dem 15.Jahrhundert. Im Innern steht unter anderem ein Kanzelaltar aus dem Anfang des 18.Jahrhunderts.
Die Haltepunkte Krugau, Großleuthen-Gröditsch, Bückchen und Wittmannsdorf lagen an der Bahnstrecke Lübben–Beeskow, auf der der Personenverkehr 1995 eingestellt wurde.
Militär
In der Gemeinde liegt die Spreewald-Kaserne der Bundeswehr mit dem Sanitätsmateriallager Krugau.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
Hermann Matschenz (1848–1901), Stenograph, geboren in Krugau[17]
Hans von Gronau (1850–1940), General, geboren in Alt-Schadow
Christoph-Heinrich von Houwald (1879–1941), Freier Standesherr auf Straupitz, Mitglied des preußischen Herrenhauses, geboren in Leibchel[18]
Otto Lukas (1881–1956), Heimatdichter, geboren in Leibchel
Erich Röhn (1910–1985), Violinist, geboren in Groß Leuthen[19]
Bernd Pittkunings (* 1960), sorbischer Liedermacher, geboren in Dollgen[20]
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
Hans Albrecht von Barfus (1635–1704), brandenburgisch-preußischer Generalfeldmarschall, erwarb 1702 die Lehngüter Wiese und Plattkow
Johann Ludwig von Hordt (1719–1798), preußischer Generalleutnant, begraben in Groß Leuthen
Ferdinand Dinse (1811–1889), Orgelbauer, schuf die Orgel in der Dorfkirche Groß Leuthen
Emil von Gutzmerow (1821–1906), Standesherr, Mitglied des Preußischen Herrenhauses, wohnte in Groß Leuthen
Karl von Trebra (1834–1905), Generalmajor, Herr von Pretschen mit Amalienhof[21]
Hans von Willisen (1837–1905), General, Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses, gestorben in Glietz[22]
Otto Riemann (1850–1925), Geistlicher und Schriftsteller, 1876–1879 Pfarrer in Neu-Schadow[23]
Bodo Ebhardt (1865–1945), Architekt, Architekturhistoriker und Burgenforscher, restaurierte und erweiterte Schloss Groß Leuthen
Jürgen von Woyski (1929–2000), Bildhauer und Maler, schuf die Stele Turm mit Friedenstaube in Gröditsch
Ortsnamen Niederlausitz; siehe auch: Sophie Wauer, Klaus Müller, Kerstin Kirsch: Die Ortsnamen des Kreises Beeskow-Storkow (= Brandenburgisches Namenbuch, Teil 12). Steiner, Stuttgart 2005, ISBN 3-515-08664-1, S. 226–228
Arnošt Muka: Serbski zemjepisny słowničk. Budyšin 1927, S. 73 (Digitalisat).
Statistik des Deutschen Reichs. Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich. TeilI, Berlin 1939, S.250
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
Partnergemeinde.Gemeinde Märkische Heide (märkische-heide.de),abgerufen am 25.März 2013.
zu Hermann Matschenz siehe: Richard Wrede und Hans von Reinfels (Hrsg.): Das geistige Berlin. Eine Encyklopädie des geistigen Lebens Berlins. Band1. Storm [u.a.], Berlin 1897, Band3, 1898; Dr. Johnen: Matschenz, Hermann. In: Anton Bettelheim: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band6, Reimer, Berlin 1904, S.136–137 und Sp.70*; Rudolf Bonnet: Männer der Kurzschrift. 572 Lebensabrisse von Vorkämpfern und Führern der Kurzschriftbewegung. Winkler, Darmstadt 1935
zu Christoph-Heinrich von Houwald siehe: Herrmann A. L. Degener: Wer ist’s? 4.Ausgabe, Degener, Leipzig 1909; Genealogische Handbuch des Adels. Band 82, Gräfliche Häuser. Band 11, Starke, Limburg an der Lahn 1983, S.121
zu Erich Röhn siehe: Wilibald Gurlitt (Hrsg.): Riemann Musik Lexikon. Personenteil L–Z. 12. Auflage, Schott, Mainz 1961, S.525; Der Geiger Erich Röhn ist gestorben. (Memento vom 27. Juli 2014 im Internet Archive) In: Hamburger Abendblatt, 7.August 1985; Friedrich Herzfeld (Hrsg.): Das Neue Ullstein Lexikon der Musik. Ullstein, Frankfurt am Main [et al.] 1993; Einträge zu Erich Röhn im Katalog des Deutschen Nationalbibliothek
zu Karl Albrecht von Trebra siehe: Anton Bettelheim: Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 10, 1905, Reimer, Berlin 1907, Sp.262*; Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Huser. Deutscher Uradel. Justus Perthes, Gotha 1926, S.704; Kurt von Priesdorff: Soldatisches Führertum. Band 10, Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg, o.O. [Hamburg], o.J. [1942], DNB 986919810, S.415–416, Nr.3298.
zu Hans von Willisen siehe: Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 10, 1905, Reimer, Berlin 1907?; Bernhard Mann: Biographisches Handbuch für das preußische Abgeordnetenhaus (1867–1918) (=Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der Politischen Parteien, Band3). Droste, Düsseldorf 1988, S.418
zu Otto Riemann siehe: Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Band 5, Leipzig 1913, S. 470–471; Otto Fischer: Evangelisches Pfarrerbuch für die Mark Brandenburg. Verzeichnis der Geistlichen in alphabetischer Reihenfolge. Berlin 1941, S.698 (dort Todesdatum und -ort); Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. 3.Auflage, Band 12. Francke Verlag, Bern und Stuttgart 1990, Spalte 1227; Peter Walther (Hrsg.): Musen und Grazien in der Mark. 750 Jahre Literatur in Brandenburg. Band2: Ein historisches Schriftstellerlexikon. Lukas-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-931836-69-X, S.133
zu Gerhard Knabe siehe: Gerhard Knabe (Memento vom 16. August 2012 im Internet Archive)
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