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Lubmin ist eine Gemeinde im Nordosten Mecklenburg-Vorpommerns östlich der Stadt Greifswald und Verwaltungssitz des Amtes Lubmin, von dem Lubmin und neun weitere Gemeinden verwaltet werden. Lubmin trägt das Prädikat „Seebad“.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Vorpommern-Greifswald
Amt: Lubmin
Höhe: 8 m ü. NHN
Fläche: 13,84 km2
Einwohner: 2133 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 154 Einwohner je km2
Postleitzahl: 17509
Vorwahl: 038354
Kfz-Kennzeichen: VG, ANK, GW, PW, SBG, UEM, WLG
Gemeindeschlüssel: 13 0 75 083
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Geschwister-Scholl-Weg 15
17509 Lubmin
Website: www.lubmin.de
Bürgermeister: Axel Vogt (parteilos)
Lage der Gemeinde Lubmin im Landkreis Vorpommern-Greifswald
KarteWeitenhagenKarlsburg
Karte

Geografie


Luftbild von Lubmin (Seebrücke, Strand und Bädervillen) im Vordergrund
Luftbild von Lubmin (Seebrücke, Strand und Bädervillen) im Vordergrund

Nördlich grenzt Lubmin unmittelbar an den Greifswalder Bodden, ein Nebengewässer der Ostsee. Den nordöstlichen Rand der Gemeinde bildet die Halbinsel Struck, die von der Mündung des Peenestromes begrenzt wird. Das Seebad verfügt über einen kilometerlangen Sandstrand mit seichtem Gewässer auf der einen und Dünen auf der anderen Seite. Das Hochufer ist weitgehend mit Kiefern bewaldet. Daran grenzt das Waldgebiet Lubminer Heide an.

Die unmittelbaren Nachbargemeinden sind im Südosten Kröslin und Rubenow, im Süden Wusterhusen und im Südwesten Brünzow. Etwas weiter westlich befindet sich die Universitäts- und Hansestadt Greifswald (Oberzentrum mit Stralsund) und südöstlich liegt die Stadt Wolgast (Mittelzentrum), die das Tor zur Insel Usedom bildet. Lubmin ist für seine Umgebung ein Grundzentrum.[2]


Geschichte



Mittelalter


1271 wurde „Lubbenin“ erstmals im Zusammenhang mit der Erhebung des Zehnten durch die Kirchengemeinde Wusterhusen urkundlich erwähnt.[3][4]

Der Ort wurde Lubbemin oder auch Lubbemyn genannt und war überwiegend ein Bauern- und Büdnerdorf. Vom 13. bis zum 15. Jahrhundert wurde Lubmin aber als Rittersitz genannt. Es gehörte als Pertinenz der Familie Spandow, die im 13. Jahrhundert Spandowerhagen gründete. Als diese Familie um 1470 ausstarb, wurde Lubmin ein Bauerndorf mit acht Höfen, die zwischen knapp 400 und 690 pommersche Morgen groß waren. Durch Teilungen und Abtretungen entstanden aber auch 37 Büdnerhöfe mit durchschnittlich 21 pommerschen Morgen. Diese Büdner lebten aber überwiegend vom Fischfang.[5]

Der Überlieferung zufolge war der Ort von der Allerheiligenflut 1304 stark betroffen gewesen: Ein kräftiger Wind aus südwestlicher Richtung staute Wasser in der mittleren und nördlichen Ostsee, anschließend schlug der Wind auf Nordost um und drückte Wasser in den Bodden. Das Seewasser prallte auf die pommersche Küste und richtete dort schwere Schäden an.


16. bis 18. Jahrhundert


Infolge des Dreißigjährigen Krieges kam Lubmin 1637 wie ganz Pommern unter schwedische Herrschaft. Der schwedische Marschall Carl Gustav Wrangel erwarb im Jahr 1652 das Gut Nonnendorf mit den Dörfern Lubmin, Latzow und Vierow 1652 aus einem Tausch heraus. 1768 pachteten Bauern erstmals Land von den Schweden, um es nach dem Wiener Kongress 1815 mit dem Übergang der Gemeinde zu Preußen für 11.500 Reichstaler zu erwerben.[4]


19. Jahrhundert


Bahnhofsgebäude von Lubmin – heute Kurgastzentrum
Bahnhofsgebäude von Lubmin – heute Kurgastzentrum
Waggons der Kleinbahngesellschaft Greifswald–Wolgast am Lubminer Bahnhof
Waggons der Kleinbahngesellschaft Greifswald–Wolgast am Lubminer Bahnhof

Die Gemeinde ist in dieser Zeit von Fischerei und Landwirtschaft geprägt: Lubmin bestand aus mehreren Erbhöfen, Kleinbauernstellen und Büdnereien. Von den typischen Bauernhäusern ist heute noch die Heimatstube in der Freester Straße erhalten geblieben.

1865 hatte der Ort 435 Einwohner in 75 Familien. Es gab dort eine Schule, 45 Wohnhäuser, ein Fabrik- und 93 Wirtschaftsgebäude. Der Schulze der Ortschaft war Bauernhofbesitzer Peter Vahl, der gleichzeitig Abgeordneter für die Landgemeinden der Kreise Greifswald und Rügen im Neuvorpommerschen Landtag war.[6]

1893 erfolgte ein Straßenanschluss an die Verbindung Eldena–Wolgast, 1898 wurde Lubmin über eine neu errichtete Haltestelle Lubmin Dorf an die Kleinbahnstrecke Greifswald–Wolgast angeschlossen. 1838 entstand in der Hafenstraße das erste Schulgebäude mit einem Klassenzimmer sowie zwei Wohnräumen für eine Lehrkraft. 1886 erhielt Lubmin das Prädikat „Seebad“. Daraufhin entstanden die ersten Badeanstalten: zwei unabhängig voneinander errichtete Pfahlbauten, die durch einen 60 Meter langen Steg miteinander verbunden waren. 1891 übernahm die Gemeinde die bislang privat betriebenen Einrichtungen und führte sie in öffentlicher Hand weiter. 1895 wurde in der Villenstraße ein Warmbad errichtet, das mit aus dem Bodden gepumpten und anschließend erwärmten Seewasser gespeist wurde.


20. Jahrhundert


Die wirtschaftliche Lage der Fischer verschärfte sich um 1920 durch die Weltwirtschaftskrise sowie 1928 durch ein dreijähriges Fangverbot in der Ostsee.[7] Gefischt wurde mit flachen Holzbooten, die anschließend an den Strand gezogen wurden. Der Greifswalder Landrat Werner Kogge regte an, dass die Fischer Teppiche zum Nebenerwerb knüpfen sollten. Über eine Zeitungsanzeige wurde der österreichische Experte Rudolf Stundl gewonnen, der die Fischer in diese Handwerkskunst einwies. So entstanden die Pommerschen Fischerteppiche, die mit Motiven der Region verziert bis heute hergestellt werden und in Ausstellungen zu sehen sind.[8][9] Ab 1928 entstanden durch eine eigens gegründete Genossenschaft, die Pommersche-Fischer-Teppich-Heimknüpferei, in der Region über 8000 Knüpfarbeiten.[10] 1930 waren 130 Menschen in der Fischerei tätig, 1950 nur noch 86.[4] Heutzutage findet kein erwerbsmäßiger Fischfang mehr statt, lediglich Orte wie der „Netzeplatz“ erinnern noch daran, dass an dieser Stelle die Fischer ihre Netze zum Trocknen und Reparieren aushingen.

1901 wurde die Freiwillige Feuerwehr gegründet. 1907 verbesserte sich die Erreichbarkeit des Seebades erneut, indem eine 800 Meter lange Stichstrecke der Eisenbahn zum heutigen Seebadzentrum in Betrieb genommen wurde. 1928 wurde eine Seebrücke gebaut. Zuvor hatten die an den Strand angrenzenden Hotelbesitzer eigene Stege für ihre Badegäste ins Wasser gesetzt. Daneben gab es zwei öffentliche Stege, die Olga-Brücke für Segelboote, sowie die Neptun-Brücke für Boote und Dampfer. In den ersten beiden Jahren nach der Eröffnung der Seebrücke musste beim Betreten ein Brückenzoll bezahlt werden. 1929 wurde dieses Entgelt in die Kurtaxe integriert. Vom Brückenkopf existierte im 20. Jahrhundert eine Dampferverbindung nach Greifswald sowie zur Insel Rügen.[4]

1930 zog die Schule als Volksschule in ein neues Gebäude in der Schulstraße ein. Das Haus in der Hafenstraße wurde bis 1989 als Jugendherberge genutzt und 2006 wegen Baufälligkeit abgerissen. Die Volksschule bot zwei Klassen Platz, der jedoch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durch den Zuzug von Flüchtlingsfamilien nicht mehr ausreichte. Die Eisenbahn wurde 1945 abgebaut und als Reparation in die Sowjetunion gebracht. Die Gemeinde entschloss sich, das durch den Abbau der Bahnstrecke nicht mehr benötigte Bahnhofsgebäude zu nutzen.[4] Hier wurden drei weitere Unterrichtsräume und eine Turnhalle eingerichtet. 1934 entstand die noch heute vorhandene, rund einen Kilometer lange Strandpromenade zwischen Villenstraße und Caspar-David-Friedrich-Weg. Sie wurde in den Jahren 2005 bis 2006 saniert; dabei baute die Gemeinde einige Zugänge barrierefrei um.

1947 wurde der Tourismusbetrieb wiederaufgenommen, als zuvor durch Flüchtlinge belegte Hotels und Pensionen wieder zur Verfügung standen. Die Gemeinde kam mit dem deutsch gebliebenen Teil Pommerns zum Land Mecklenburg. 1951 eröffnete der Kurpark an der Villenstraße. Im Zuge der Verwaltungsreform in der DDR 1952 (Auflösung der Länder) gehörte Lubmin zum Bezirk Rostock. 1953 wurde die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) „Neues Leben“ gegründet. Sie wurde 1960 an die beiden LPG „Am Bodden“ und „Bruno Jäckley“ in Wusterhusen angeschlossen. Im selben Jahr wurden Hotels und Pensionen im Zuge der Aktion Rose enteignet.[4]

Ab 1967 begann unter Federführung des VEB BMK Kohle und Energie der Bau des Kernkraftwerkes Nord (zentrales FDJ-Jugendobjekt 1967–1975), dessen erster Reaktorblock am 17. Dezember 1973 in Betrieb ging. Deswegen wurde eine Eisenbahnstrecke von Greifswald nach Lubmin gebaut. Im östlichen Küstenwald existierte bis 1977 ein Zeltplatz, der aufgegeben werden musste, da eine Sperrzone um das Kernkraftwerk gezogen wurde. Daneben gab es zu DDR-Zeiten bis zu 38 Ferienlager in Lubmin.[4] Die Gebäude sind heute zum Teil noch erhalten und wurden saniert, etwa die ehemalige Erholungsstätte für Eisenbahnerkinder (heute ein Sport- und Jugendhotel) oder die Ferieneinrichtung des Autobahnbaukombinates, in der heute die Heimvolkshochschule zu finden ist. 1990 wurde das Kernkraftwerk unter Protesten der 5500 Beschäftigten stillgelegt.

1978 entschloss man sich, in der Seestraße den Neubau einer Polytechnischen Oberschule zu errichten, die nach der Schulreform zu einer Regionalen Schule mit offener Ganztagsschule umgewandelt wurde.[11]

Seebrücke Lubmin
Seebrücke Lubmin

1992 wurde die neue Seebrücke fertiggestellt. Eine schwere Sturmflut im Jahr 1995 beschädigte die Stützpfeiler, woraufhin in den kommenden Jahren bis zu 177.000 m³ Sand zum Küstenschutz aufgespült wurden. Dieser wurde beim Ausbaggern des Lubminer Hafens nordwestlich des KKWs gewonnen. 2002 und 2005 mussten die Aufspülungen wiederholt werden, gleichzeitig pflanzte man Strandhafer an, um die Küste weiter zu befestigen.[4] Mehrere Hotels und Gaststätten entstanden und der Ortskern wurde im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert. 1999 erhielt deshalb der Ort seine endgültige Anerkennung als Seebad.

Landung Gustav Adolfs in Peenemünde 1630 (rechts oben: herzogliches Lustschloss Freesendorf)
Landung Gustav Adolfs in Peenemünde 1630 (rechts oben: herzogliches Lustschloss Freesendorf)
Freesendorf (Wüstung)

Freesendorf wurde 1338 erstmals als Vresendorp urkundlich erwähnt. Es ist eine frühdeutsche Gründung, wie der Name schon besagt. Das Dorf mit drei Gehöften gehörte seit 1361 einer Familie Freese, die dem Ort den Namen gab. Ein Gehöft musste wegen der Ufernähe geräumt werden, die zwei letzten wurden im Mai 1974 beseitigt, sie mussten dem KKW weichen.[3]

Bei Freesendorf stand noch 1630 das herzogliche Lustschloss (siehe Stahlstich), es gibt darüber aber bislang keine weiterführenden Informationen, scheinbar wurde es bald danach zerstört.

1880 ist im Messtischblatt noch ein Meiergehöft auf dem Struck bis nach 1920 eingetragen. Dieses Gehöft gehörte zu Freesendorf und diente der Viehwirtschaft auf der Insel, diese Viehhaltung wurde noch bis in die 1970er Jahre durch die LPG Lubmin/Wusterhusen betrieben.

Bei der früheren Ortslage von Freesendorf befindet sich heute der Anlandepunkt der Nord-Stream-Gas-Pipeline und die große Druck- und Verteileranlage für die Weiterleitungen NEL und OPAL.


Einwohnerentwicklung


In den ersten zwanzig Jahren nach der deutschen Wiedervereinigung wuchs die Einwohnerztahl Lubmins um ein Drittel von 1499 im Jahr 1990 auf 2041 Einwohner im Jahr 2010. Seitdem stagniert sie bei etwa 2100.

JahrEinwohner
19901499
19951516
20001860
20051966
20102041
20152120
JahrEinwohner
20162131
20172083
20182081
20192098
20202108
20212133

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres[12]


Politik



Gemeindevertretung


Die Gemeindevertretung von Lubmin besteht aus 12 Mitgliedern und dem Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[13]

Partei / WählergruppeStimmenanteilSitze
CDU50,5 %6
Wählergemeinschaft Seebad Lubmin31,1 %4
SPD15,4 %2
Die Linke03,0 %

Bürgermeister


Vogt wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 mit 73,3 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[15]


Wappen


Wappen von Lubmin
Wappen von Lubmin
Blasonierung: „Gespalten; vorn in Blau ein silberner Wellenfaden, begleitet: oben von einer strahlenden goldenen Sonne, unten von einem links steigenden silbernen Fisch; hinten in Silber eine blaue Kiefer.“[16]
Wappenbegründung: Das Wappen widerspiegelt mit der Sonne, dem Wellenfaden und dem Fisch bildlich den maritimen Charakter der Gemeinde. Der Fisch steht zudem für den einst bedeutenden Fischfang. Mit der Kiefer wird auf den sich an der Kliffküste hinziehenden Kiefernwald verwiesen. Die Hauptfarben Blau und Silber deuten auf die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landesteil Vorpommern hin.

Das Wappen und die Flagge wurden von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 23. Juni 2006 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 303 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.


Flagge


Die Flagge ist gleichmäßig und quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Weiß und Blau gestreift. In der Mitte des Flaggentuchs liegt, auf jeweils ein Drittel der Länge des weißen und des blauen Streifens übergreifend, das Gemeindewappen. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[17]


Dienstsiegel


Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „GEMEINDE SEEBAD LUBMIN“.[17]


Gemeindepartnerschaften


Die Gemeinde unterhält zwei Partnerschaften: Die eine besteht seit 1990 mit der Gemeinde Damp auf der Halbinsel Schwansen an der schleswig-holsteinischen Ostsee, die andere seit 2013 mit der schwedischen Gemeinde Laholm.[18]


Sehenswürdigkeiten und Kultur


Villa Heideschloss
Villa Heideschloss
Strand und Seebrücke
Strand und Seebrücke
Teufelstein, ein Relikt der letzten Eiszeit
Teufelstein, ein Relikt der letzten Eiszeit
Skulptur „Wächter“ von André Kalunga-Peters
Skulptur „Wächter“ von André Kalunga-Peters

Sehenswürdigkeiten


Ehemaliges Reichsbahnerholungsheim
Ehemaliges Reichsbahnerholungsheim

Baudenkmale


→ Siehe: Liste der Baudenkmale in Lubmin

Das Reichsbahnerholungsheim an der Strandpromenade entstand um 1907 unter der Leitung des Greifswalder Maurermeisters Wendt, der eine Villa Wald und See plante. Er verkaufte das Bauwerk nach seiner vorläufigen Fertigstellung im Jahr 1908 an den Eisenbahnerverein in Berlin. Im Zuge einer Sanierung im Jahr 1936 baute man eine Zentralheizung ein und riss einen Balkon ab, der an der Strandseite über zwei Stockwerke reichte. Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete man zunächst ein Lazarett ein, später werden dort Umsiedler bzw. Vertriebene bis ins Jahr 1952 hin einquartiert. In Erinnerung an den deutschen Kommunisten Philipp Müller wird es vom FDGB genutzt und steht seit der Wende im Jahr 2014 leer.

In unmittelbarer Nachbarschaft entstand in den Jahren 1926 bis 1929 ein Kindererholungsheim. Zur Zeit der DDR benannte man es zu Ehren des Politikers der KPD in Friedrich Dettmann, ab 1967 in Ernst Kamieth. Es wird im 21. Jahrhundert als Sport- und Jugendhotel genutzt.


Kultur



Wirtschaft und Verkehr



Wirtschaft


Tourismus

Seit 2001 besteht der Tourismus- und Gewerbeverein Lubmin e.V. (TGV Lubmin), ein Zusammenschluss des Handwerker- und Gewerbevereines und dem Fremdenverkehrsverein. Er hat sich zum Ziel gesetzt, u. a. ein „saisonübergreifendes kulturelles Leben für Gäste und Bewohner des Ortes“ zu fördern.[29] 2011 errichtete er beispielsweise am Neptunplatz einen Minigolfplatz.[30]

2010 stellte ein Investor seine Pläne vor, die den Bau einer Ferienhausanlage Strandpark mit über 200 Wohneinheiten und mehr als 130 Gebäuden im Westen Lubmins vorsah.[31]

Seit 2014 nutzt die Gemeinde ein Maskottchen, Lubmine. Sie geht auf einen Entwurf der Studentin Wally Pruß von der Medien- und Informatikschule in Greifswald zurück.[32]

Entwicklungen

Die Gemeindevertretung beschloss 2005 die „Agenda 21“ mit drei Schwerpunkten für die Wirtschaftsentwicklung:

  1. Entwicklung zu einem „lebendigen und umweltbewussten Wohnort und Grundzentrum“[33]
  2. Entwicklung zu einem „tourismusorientierten Seebad“
  3. Entwicklung zu einem „umweltbewussten und innovativen Industriestandort“[34]

Kernkraftwerk Lubmin

Industriehafen und KKW (stillgelegt)
Industriehafen und KKW (stillgelegt)

In Lubmin befindet sich der Rest des Kernkraftwerkes Lubmin. Es war mit seinen insgesamt acht Blöcken das größte der DDR. Die ersten vier Blöcke gingen zwischen 1973 und 1979 in Betrieb. Block 5 bis 8 waren seit 1976 in Bau, von denen jedoch 1989 lediglich Block 5 in den Probebetrieb genommen werden konnte, bevor die gesamte Anlage 1990 stillgelegt wurde. Zurzeit wird das ehemalige KKW aufwändig von der Energiewerke Nord GmbH zurückgebaut. Für die atomaren Abfälle (Reaktorteile usw.) wurde das Zwischenlager Nord errichtet. Zu DDR-Zeiten arbeiteten rund 10.000 Arbeitnehmer für den Standort, heute sind mit der Demontage noch etwa 1000 beschäftigt. Die 380-Kilovolt-Leitung des ehemaligen Kernkraftwerks Lubmin zum Umspannwerk Wolmirstedt war mit 287,8 Kilometern Länge die längste Stromleitung in Deutschland.

Zur Industrieansiedlung auf dem Gelände des ehemaligen KKW wurde der ursprünglich als Kühlwasserauslauf angelegte Kanal zu einem Hafen ausgebaut. Ab 2000 prüften mehrere Unternehmen den Bau eines Kraftwerkes. 2010 übernahmen die Energiewerke Nord (EWN) das Kraftwerksvorhaben von Dong Energy und teilten mit, statt des zunächst geplanten Kohlekraftwerks ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk (GuD) errichten zu wollen.[35] Das GuD Lubmin III befindet sich im Genehmigungsverfahren.


Nord-Stream-Pipeline

Offshore-Rohr der Nord-Stream-Pipeline im Hafen Lubmin
Offshore-Rohr der Nord-Stream-Pipeline im Hafen Lubmin

In Lubmin erreicht die Nord-Stream-Pipeline, auch Ostseepipeline genannt, von der Ostsee aus Russland kommend das Festland. Die Gasleitung transportiert seit dem 6. August 2011[36] russisches Erdgas vom Erdgasfeld Juschno-Russkoje nach Deutschland. Die Gesamtlänge der Pipeline beträgt etwa 1224 km. An der Stelle der früheren Ortschaft Freesendorf befindet sich jetzt die Anlande- und Verteilstelle der Nordstream, von hier gehen zwei Hauptleitungstränge nach Süden (Sachsen) und Westen (NRW).


Verkehr


Lubmin ist über eine Landesstraße von Greifswald über Lubmin nach Wolgast, die L 262, erreichbar.

Siehe auch Liste der Straßen und Plätze von Lubmin


Eisenbahn

Lubmin besitzt über die Bahnstrecke Greifswald–Lubmin einen Eisenbahnanschluss; seit der Stilllegung des Kraftwerkes findet aber kein Personenverkehr mehr statt. Die Strecke wird nur noch für den Güterverkehr zu den Häfen Vierow und Lubmin bzw. das Zwischenlager Nord genutzt.


Hafen

Im Jahr 2013 wurden im Hafen Lubmin 80.000 Tonnen Güter umgeschlagen (2012: 140.000 t).[37] Der Industriehafen mit sechs Liegeplätzen und der Kailänge von 855 Metern steht im Eigentum des Zweckverbandes Energie- und Technologiestandort Freesendorf (ETF). Zum 1. Januar 2021 übernahm die Schramm Ports & Logistics den Betrieb des Industriehafens Lubmin als 17. Hafenstandort innerhalb der Gruppe, um ihn zusammen mit dem Eigentümer als Lubmin Port zu einem Universalhafen weiterzuentwickeln.[38] Die Vertrag dazu wurde am 12. Juni 2020 unterzeichnet.[39]

An der Nordwestseite des Industriehafens befindet sich der Sportboothafen Lubmin hinter einer Mole.


Öffentliche Einrichtungen und Infrastruktur



Allgemein


Regionale Schule
Regionale Schule

Bildung



Soziales und Gesundheit



Sport


Karte der Walking-Strecken in Lubmin
Karte der Walking-Strecken in Lubmin

Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit Lubmin verbundene Persönlichkeiten



Literatur




Commons: Lubmin – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2021 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Regionales Raumentwicklungsprogramm Vorpommern (RREP) 2010 (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rpv-vorpommern.de - zentralörtliche Gliederung mit Ober-, Mittel- und Grundzentren, abgerufen am 12. Juli 2015
  3. Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 35 ff
  4. Heimatverein Boddenküste Seebad Lubmin e.V.: Seebad Lubmin – Ein Kleinod am Greifswalder Bodden. Druckhaus Panzig, Greifswald
  5. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstenthums Rügen. IV. Teil Band II, Anklam 1868, S. 1115 ff.
  6. Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern und des Fürstenthums Rügen. IV. Teil Band II, Anklam 1868, S. 1100 und 1115 ff.
  7. Freester Fischerteppiche in Ausstellung zu bewundern (Memento vom 1. April 2019 im Internet Archive). In: Märkische Oderzeitung vom 12. März 2008.
  8. Deutsches Meeresmuseum: Freester Fischerteppich im NAUTINEUM zu bestaunen (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.meeresmuseum.de vom 16. Juli 2010, abgerufen am 21. September 2011.
  9. Museen der Stadt Wolgast: Eröffnung der Sonderausstellung 80 Jahre Freester Fischerteppiche vom 20. November 2008, abgerufen am 21. September 2011.
  10. Vorpommersche Fischerteppiche unter historischen, ästhetischen und mathematischen Aspekten. In: Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Hrsg.): Gemeinschaft Emeritierter bzw. im Ruhestand befindlicher Hochschullehrer der Ernst-Moritz-Arndt-Universität e.V. - Ausgewählte Vorträge. (Memento des Originals vom 1. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-greifswald.de 2007, S. 6 (PDF; 1166 kB)
  11. IZBB-Kompass des BMBF zu Ganztagsschulen, abgerufen am 21. September 2011.
  12. Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern (Statistischer Bericht A I des Statistischen Amtes Mecklenburg-Vorpommern) (Memento des Originals vom 9. Juli 2021 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.laiv-mv.de
  13. Ergebnis der Wahl zur Gemeindevertretung am 26. September 2019. In: daten2.verwaltungsportal.de. Abgerufen am 3. Dezember 2021.
  14. Axel Vogt regiert Lubmin (Memento vom 10. September 2012 im Webarchiv archive.today). In: Ostsee-Zeitung vom 22. Juni 2009, abgerufen am 17. September 2011.
  15. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. September 2019. In: daten2.verwaltungsportal.de. Abgerufen am 3. Dezember 2021.
  16. Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge produktionsbüro TINUS, Schwerin 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 367/368.
  17. Hauptsatzung § 1 (PDF; 386 kB).
  18. Website Lubmin – Gemeindepartnerschaften, abgerufen am 11. Juni 2019
  19. Elke Maier, Karl-Ewald Tietz, Adelheid Ulbricht: Aus Pommerns Sagenwelt. 1. Auflage. Axel Dietrich, Peenemünde 1993, ISBN 3-930066-10-6, S. 56.
  20. Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung Mecklenburg-Vorpommern: Stattlich! Stadtansichten aus 20 Jahren. Schwerin März 2011, S. 33.
  21. Aushang von W. Hormann und H.-U. Maronde am Gebäude
  22. Energiewerke Nord GmbH: „Rekonstruktion von zwei Wagen der KGW“, Juni 2010.
  23. Fahrgastschifffahrt Rügen – Boddenreederei Rügen, abgerufen am 22. September 2011.
  24. Kurverwaltung Seebad Lubmin: Urlaub am Greifswalder Bodden. S. 2.
  25. Peter Jacobs, Regine Rachow, Steffen Uhlmann: Die zweite Chance – Abbau und Aufbruch am KKW-Standort Lubmin. 1. Auflage. edition klageo, Berlin 2004, ISBN 3-9804154-6-5.
  26. Kreative Sommerwoche in Lubmin (Memento vom 15. September 2012 im Webarchiv archive.today). In: Ostsee-Zeitung vom 9. Juni 2010, abgerufen am 24. April 2011.
  27. Ines Kakoschke: Lubminer Kunst zog 500 Gäste an (Memento des Originals vom 8. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ostsee-zeitung.de. In: Ostsee-Zeitung vom 3. Dezember 2009, abgerufen am 24. April 2011.
  28. Hinweis zu Kunst:OFFEN. (Nicht mehr online verfügbar.) In: lubmin.de. Archiviert vom Original am 8. Januar 2014; abgerufen am 16. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/seebad-lubmin.com
  29. Der Tourismus und Gewerbeverein Lubmin stellt sich vor (Memento des Originals vom 12. Januar 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.tgv-lubmin.de auf tgv-lubmin.de, abgerufen am 22. September 2011.
  30. MV-Verlag und Marketing: VorpommernMagazin. Juli 2011, S. 42.
  31. Information der Freien Wählergemeinschaft „Frischer Wind für Lubmin“ (FWL) zum Strandpark Lubmin. (Nicht mehr online verfügbar.) In: frischer-wind-lubmin.de. Ehemals im Original; abgerufen am 16. Juli 2014.@1@2Vorlage:Toter Link/www.frischer-wind-lubmin.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)
  32. Lubmin hat ein eigenes Maskottchen, Website der Gemeinde Lubmin, abgerufen am 8. August 2014.
  33. Seebad Lubmin: „Lokale Agenda 21: Leitbild für eine nachhaltige wirtschaftliche, ökologische und touristische Entwicklung im Seebad Lubmin“, Schwerpunkt 1. (PDF, 636 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 29. Oktober 2014; abgerufen am 16. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frischer-wind-lubmin.de
  34. Seebad Lubmin: „Lokale Agenda 21: Leitbild für eine nachhaltige wirtschaftliche, ökologische und touristische Entwicklung im Seebad Lubmin“, Schwerpunkt 2 und 3. (PDF, 706 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 29. Oktober 2014; abgerufen am 16. Juli 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.frischer-wind-lubmin.de
  35. Kraftwerksvorhaben in Lubmin von EWN übernommen - GuD-Kraftwerk geplant. In: Proplanta, 2. August 2010, abgerufen am 24. Oktober 2014.
  36. Jürgen Flauger, Klaus Stratmann: Festtag für die Ostseepipeline. In: Handelsblatt, 7. September 2011, S. 14.
  37. Eckhard-Herbert Arndt: Umschlag im Nordosten steigt. In: Täglicher Hafenbericht, 20. Januar 2014, S. 3, ISSN 2190-8753
  38. Eckhard-Herbert Arndt: Lubmin Port zum Universalhafen entwickeln · Standort seit dem 1. Januar 2021 offiziell am Start · Neuer Mobil-Kran bestellt. In: Täglicher Hafenbericht vom 5. Januar 2021, S. 4
  39. Schramm Ports & Logistics wird Hafenbetreiber des Industriehafens Lubmin. www.schrammgroup.de, Pressemitteilung vom 12. Juni 2020, abgerufen am 11. August 2020
  40. Weiterbildungsdatenbank Mecklenburg-Vorpommern zur Heimvolkshochschule, abgerufen am 22. September 2011.
  41. TMS Medien: reise-handbuch.de Mecklenburg-Vorpommern. 20. Jahrgang 2010, S. 6/7.
  42. Website Sebastian-Fredrich mit Hinweisen zum Wettkampf und zum Leben des Sportlers, abgerufen am 24. April 2011.
  43. Veranstaltungshinweis zum Duathlon auf greifswald.de, abgerufen am 24. April 2011.
  44. Kurverwaltung Seebad Lubmin: Urlaub am Greifswalder Bodden. S. 46.

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- [de] Lubmin

[en] Lubmin

Lubmin (German pronunciation: [lʊpˈmiːn]) is a coastal resort in the German state of Mecklenburg-Vorpommern. Lubmin is situated near Greifswald and on the Bay of Greifswald.

[ru] Лубмин

Лубмин (нем. Lubmin) — община в Германии, в земле Мекленбург-Передняя Померания.



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