Ehrenburg (Plattdeutsch: Ehrenborg) ist eine Gemeinde im Landkreis Diepholz in Niedersachsen. Sie gehört der Samtgemeinde Schwaförden an, die ihren Verwaltungssitz in der Gemeinde Schwaförden hat.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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52.758.699722222222249 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Diepholz | |
Samtgemeinde: | Schwaförden | |
Höhe: | 49 m ü. NHN | |
Fläche: | 49,17 km2 | |
Einwohner: | 1476 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 30 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 27248 | |
Vorwahl: | 04275 | |
Kfz-Kennzeichen: | DH, SY | |
Gemeindeschlüssel: | 03 2 51 015 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Poststr. 157 27252 Schwaförden | |
Bürgermeister: | Hans-Jürgen Schumacher (WUL) | |
Lage der Gemeinde Ehrenburg im Landkreis Diepholz | ||
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Ehrenburg liegt südlich vom Naturpark Wildeshauser Geest ungefähr in der Mitte zwischen Bremen und Osnabrück. Der Bruchwald bei Ehrenburg liegt in der Nähe.
Schmalförden, Schweringhausen, Stocksdorf und Wesenstedt sind Ortsteile der Gemeinde Ehrenburg.
Stadt Twistringen |
Gemeinde Neuenkirchen |
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Gemeinde Drentwede |
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Gemeinde Scholen |
Gemeinde Eydelstedt |
Stadt Sulingen |
Gemäßigtes Seeklima beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Ehrenburg 8,5°–9,0 °C, und es fallen rund 700 mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25 °C übersteigt) gerechnet werden.
Ein Amtssiegel aus dem 18. Jahrhundert zeigt zwei Bärentatzen (symbolisiert die Zugehörigkeit zur Grafschaft Hoya) und die drei Türme der Ehrenburg.
Das Wappen stammt aus der Neuzeit und wurde erst 1985 genehmigt. Die Waage im unteren Teil symbolisiert das bis 1859 ansässige Gericht. Im oberen Teil wird die Festung (Burg) aus einem Amtssiegel stilisiert.
Ab 1447 wird das Gericht Ehrenburg erwähnt. Die Grafen von Hoya oder ihre Beamten sprachen hier Recht. 1859 wurde das Gericht aufgelöst und kam nach Sulingen. Der Amtsbezirk Ehrenburg umfasste bis dahin die Orte Twistringen, Heiligenloh, Neuenkirchen, Schmalförden, Scholen, Schwaförden, Sulingen, Varrel und Barenburg.
Der Ort wurde nach der im Wald verschütteten Ehrenburg benannt.
Sie ist 1346 von den Grafen von Hoya gegen die Mindener Bischöfe befestigt worden.[2] 1427 wird sie erstmals erwähnt. Anlässlich einer Verpfändung von 1507 wird die Burg als Amtssitz bezeichnet. Zwischen 1512 und 1526 war die Burg durch das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg besetzt. Während der von 1519 bis 1523 dauernden Hildesheimer Stiftsfehde wurde sie zerstört. Ab 1546 erfolgte der Wiederaufbau als starke Grenzbefestigung gegen das Niederstift Münster. Mit der Burg konnte die Straße Nienburg-Vechta kontrolliert werden. Im Dreißigjährigen Krieg soll sie von kaiserlichen Truppen zerstört worden sein und war nach dem Krieg ruinös. Nach dem Krieg wurden die Befestigungen nicht mehr erneuert, die Reste der Gebäude wurde in neue Fachwerkbauten des Amtssitzes einbezogen. Der Merianstich von 1654 zeigt den damaligen Zustand. Die Burg verfiel dennoch in der Folgezeit, der Umzug des Amtssitzes von 1740 in ein neues, kurfürstlich hannoversches Amtshaus auf dem Gelände der 500 m westlich gelegenen Domäne bedeutete ihr Ende.
Die Burg besaß einen ungefähr quadratischen Grundriss von ca. 50 m Seitenlänge. Die Wallreste sind heute noch teilweise zwei Meter hoch erhalten. Auf dem Burghügel sind nur noch geringe Spuren von Fundamenten aus Bruchsteinen und Ziegeln vorhanden.
Zu dem vergleichsweise großen Amt gehörte Sulingen als sein bedeutendster Ort. 1828 wurde das Amt Barenburg an Ehrenburg angeschlossen. Das hannoversche Amt Ehrenburg wurde 1852 vom neu gebildeten Amt Sulingen übernommen. Das Amtshaus in Ehrenburg ist später verschwunden, die ehemalige Burg heute nur noch anhand des Burghügels lokalisierbar.[3]
Am 1. März 1974 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Schweringhausen, Stocksdorf und Wesenstedt in die Gemeinde Schmalförden eingegliedert. Am 27. April 1976 wurde diese Gemeinde amtlich in Ehrenburg umbenannt.[4]
In der Liste der Baudenkmale in Ehrenburg (Niedersachsen) sind zwölf Baudenkmale aufgeführt.
Alte Bezeichnungen des Ortes sind 1427 Ernborg, 1470 Erenborch, 1512 Der Ernnborg, 1520 und 1583 Erenburg(k). Damit geht der Ortsname auf eine Burg zurück. Angesichts des mittelalterlich-ritterlichen Ehrenkodex liegt es nahe, im ersten Namensbestandteil des mittelniederdeutsche „ere“ für „Ehre“ zu sehen. Eine weitere Deutung knüpft an das mittelniederdeutsche „eren“ von „Erz“, „ehern“ an, so dass es eherne Burg heißen könnte.[5]
Der Rat der Gemeinde Ehrenburg setzt sich aus elf Abgeordneten zusammen. Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1. November 2021 und endet am 31. Oktober 2026.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[6]
WUL | CDU | SPD | WGE | Gesamt | |
2021 | 4 | 4 | 1 | 2 | 11 Sitze |
Stand: Kommunalwahl am 11. September 2021
Der ehrenamtliche Bürgermeister Hans-Jürgen Schumacher wurde am 3. Februar 2004 gewählt.
Östlich der Gemeinde verläuft in etwa fünf Kilometer Entfernung die Bundesstraße 61, die von Bassum nach Minden führt.
Westlich der Gemeinde verläuft außerdem in etwa 8 km Entfernung die Bundesstraße 51, die von Twistringen nach Bremen sowie nach Osnabrück führt.
Städte: Bassum | Diepholz | Sulingen | Syke | Twistringen. Flecken: Barenburg | Barnstorf | Bruchhausen-Vilsen | Lemförde | Siedenburg. Dörfliche Gemeinden: Affinghausen | Asendorf | Bahrenborstel | Barver | Borstel | Brockum | Dickel | Drebber | Drentwede | Ehrenburg | Eydelstedt | Freistatt | Hemsloh | Hüde | Kirchdorf | Lembruch | Maasen | Marl | Martfeld | Mellinghausen | Neuenkirchen | Quernheim | Rehden | Scholen | Schwaförden | Schwarme | Staffhorst | Stemshorn | Stuhr | Sudwalde | Varrel | Wagenfeld | Wehrbleck | Wetschen | Weyhe