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Geographie
Geographische Lage
Barnstorf liegt zwischen dem Naturpark Dümmer und dem Naturpark Wildeshauser Geest, ungefähr mittig zu Bremen und Osnabrück. Westlich der Ortschaft befindet sich das Große Moor. Durch den Ort fließt die Hunte.
Fleckengliederung
Zum Flecken Barnstorf gehören die Ortsteile Aldorf, Dreeke/Mäkel und Rechtern.
Klima
Es herrscht ein gemäßigtes Seeklima, beeinflusst durch feuchte Nordwestwinde von der Nordsee. Im langjährigen Mittel erreicht die Lufttemperatur in Barnstorf 8,5–9,0°C und es fallen ca. 700mm Niederschlag. Zwischen Mai und August kann mit durchschnittlich 20–25 Sommertagen (klimatologische Bezeichnung für Tage, an denen die Maximaltemperatur 25°C übersteigt) gerechnet werden.
Geschichte
Archäologische Funde belegen, dass die Gegend um Barnstorf herum seit der Jungsteinzeit besiedelt ist. Das Ganggrab von Düste wurde hierhin versetzt. Nachdem ab 780 n. Chr. von Karl dem Großen neun Missionssprengel zur Christianisierung der unterworfenen Sachsen errichtet worden waren, wurden von der Missionszelle Visbek aus durch Abt Gerbert Castus die ersten Kirchengemeinden in der Umgebung gegründet.[2][3] Zu diesen zählte im Lerigau die Pfarrkirche Barnstorf.[4]
Urkundlich erwähnt wird Barnstorf erstmals 890. Wegen der Grenznachbarschaft der Bistümer Osnabrück und Münster wurde der Ort mehrfach Schauplatz der Befehdungen. Barnstorf war ab dem 15. Jahrhundert Teil der Grafschaft Diepholz, kam aber später an die Herzöge von Braunschweig. Barnstorf erhielt um 1550 herum die Fleckensrechte von den Grafen von Diepholz. Nach dem Aussterben der gräflichen Diepholzer Linie 1585 wurden die Fleckensrechte 1592 durch Herzog Ernst von Braunschweig-Lüneburg bestätigt.
Nach der französischen Besetzung kam die Ortschaft und die umliegenden Weiler an das Königreich Hannover. Die Ortschaft wurde 1872 an die Bahnlinie Bremen–Osnabrück angeschlossen. 1952 fanden erste Erdöl- und Erdgasbohrungen durch die Wintershall AG statt. 1964 stationierte die Bundeswehr hier das Flugabwehrraketenbataillon 25, das 2005 wieder abgezogen wurde. Seit 1974 ist Barnstorf der Sitz der Samtgemeinde Barnstorf.
Ortsname
Ein schwer datierbares Schriftzeugnis aus dem 9. oder 10.Jh. lautet Bernatheshusen und dürfte das erste sein. 980 ist Bernesthorpe verschriftlicht. Es liegt der germanische Personenname Bernant zugrunde.[5]
Eingemeindungen
Am 1. März 1974 wurden die Gemeinden Aldorf, Dreeke und Rechtern eingegliedert.[6]
Politik
Gemeinderat
Der Rat des Fleckens Barnstorf besteht aus 19Ratsfrauen und Ratsherren. Dies ist die festgelegte Anzahl für die Mitgliedsgemeinde einer Samtgemeinde mit einer Einwohnerzahl zwischen 6.000 und 7.000 Einwohnern.[7] Die neunzehn Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Die aktuelle Amtszeit begann am 1.November 2021und endet am 31.Oktober 2026.
Blasonierung: „Auf rotem Grunde einen blau gekrönten und bewehrten goldenen Löwen, der in den Vorderpranken ein silbernes Kreuz hält.“[12]
Wappenbegründung: Das silberne Kreutz ist der Kirche gewidmet, die blauen Krallen, Krone und die blaue Zunge stehen für die Hunte.
Kultur, Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen
In der Liste der Baudenkmale in Barnstorf sind elf Baudenkmale aufgeführt.
St. Veit-Kirche in Barnstorf
Die evangelisch-lutherische St.-Veit-Kirche ist eine spätromanische Saalkirche aus Backstein.
Eines der ältesten Häuser in Barnstorf befindet sich in der Kirchstraße 14 – das Keunecke-Haus von 1784.[13]
An der Straße Am Rosengarten befindet sich die Katholische Kirche St. Barbara und Hedwig.
Die Grabsteine auf dem alten Friedhof stammen aus dem 18./19. Jahrhundert.
Der Jüdische Friedhof in Barnstorf ist ein Kulturdenkmal. Er ist einer von acht gut erhaltenen jüdischen Friedhöfen im Landkreis Diepholz. Auf dem Friedhof an der Straße Am Rosengarten befinden sich zwölf Grabsteine aus den Jahren 1876 bis 1936 für jüdische Verstorbene.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Jüdischen Friedhof und zur Katholischen Kirche befindet sich das Meyer-Köster-Haus, eine ehemalige Hofstelle, die zu einem Heimatmuseum und Veranstaltungsort umgewandelt wurde. Auf dem Grundstück befinden sich zahlreiche historische landwirtschaftliche Gebäude aus der Region.[14]
Das Ganggrab von Düste wurde bald nach seiner Ausgrabung abgetragen und im Naherholungsgebiet nordwestlich von Barnstorf originalgetreu wieder aufgebaut.
Das Barnstorfer Ballonfahrer Festival findet alle zwei Jahre im Sommer als Fahrt um den Niedersachsen Cup statt.
Am zweiten Wochenende im April findet jährlich das Barnstorfer Frühlingserwachen mit Vergnügungsmarkt, Verkaufsoffenem Sonntag und den Gartentagen im Barnstorfer Umwelt-Erlebnis-Zentrum (BUEZ) statt.
Der Huntezauber findet abwechselnd mit dem Barnstorfer Ballonfahrer Festival alle zwei Jahre statt.
Im Ortsgebiet befinden sich zahlreiche sehenswerte Immobilien. Ein lokaler Unternehmer hat seit Beginn der 1990er Jahre zahlreiche Wohn- und Geschäftshäuser in Form von Burgen unterschiedlichen Stils errichtet.
Im Ort befinden sich sieben Stolpersteine des Künstlers Gunter Demnig aus den Jahren 2009 und 2010. Siehe auch Liste der Stolpersteine in Barnstorf
Start der BBFF-Heißluftballons 2011
Mini-Ballone im Rahmenprogramm des BBFF 2011
Erstes Ballonglühen im Rahmen des BBFF 2015
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Tourismus
2007 wurde ein von der Samtgemeinde Barnstorf in Auftrag gegebenes Gutachten veröffentlicht, das sich mit dem Wassertourismus auf der Hunte zwischen dem Dümmer und der Stadt Wildeshausen befasst.[15] An den Wehren wurden daraufhin Kanueinsetzstellen geschaffen.
Jan-Spieker-Bahn an der Haltestelle BUEZ
Barnstorf ist Station des überregionalen Brückenradwegs (Osnabrück <-> Bremen). Zudem ist Barnstorf Ausgangspunkt des Radrundwegs Erdölroute,[16] der über 32 Kilometer durch die Samtgemeinde Barnstorf führt und an mehreren Station unterschiedliche Facetten der Öl- und Gasförderung vorstellt. Für den Radtourismus ist außerdem in jeder Mitgliedsgemeinde einer Teilstück der Puzzle-Tour[17] ausgewiesen, die auch miteinander kombiniert werden können.
Zwischen dem Barnstorfer Umwelt-Erlebnis-Zentrum (BUEZ) und dem Naturschutz- und Informationszentrum (NIZ) in Goldenstedt verkehrt in der warmen Jahreszeit regelmäßig die Bimmelbahn Jan Spieker.[18]
LR Facility Services (Handwerks- und Gebäudedienstleistungsunternehmen)
Bröring (Futtermittelproduktion und Agrarhandel)
BTB Baustoffe-Transporte GmbH (International tätige Spedition)
Lubing (Maschinenbau mit Schwerpunkt Agrarindustrie)
Protec Kunststoff-Produktionstechnik GmbH
Verkehr
Straßen
Die Bundesstraße 51, die von Bremen über Bassum und Diepholz nach Osnabrück führt, verläuft durch den Ortskern von Barnstorf. Das Planfeststellungsverfahren für den Bau einer Umgehungsstraße wurde im Sommer 2010 aus städtebaurechtlichen Gründen eingestellt.[20][21] Die Planungen laufen weiter, eine neue Trassenführung wurde allerdings noch nicht festgelegt. Auf der alten Trasse wurden mittlerweile eine Sporthalle und zwei Wohngebiete errichtet.
Die Entfernung zur nächsten Autobahnauffahrt an der A1 (Bremen–Osnabrück) beträgt über die B51 und die B214 32km.
Bahn
Der Bahnhof Barnstorf (Han)[22]⊙52.70758.5102777777778 liegt an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg, die am 15. Mai 1873 eröffnet wurde.[23] Das Empfangsgebäude, das bis heute besteht, wurde 1872 eingeweiht.[24] Die Umgestaltung von Bahnhof und Platz gilt als beispielhaft für die Aufwertung kleinerer Bahnstationen durch kommunales oder privates Engagement.[25] 2011 verfügte er über weniger als tausend Ein- und Ausstiege pro Tag.[26] Heute verkehrt hier der Regional-Express RE9 (Osnabrück–Bremen–Bremerhaven). Der Zusatz (Han) im Stationsnamen, bezieht sich auf die Zugehörigkeit des Ortes zum Königreich Hannover, welches von 1814 bis 1866 bestand.
Bus
Barnstorf wird montags bis freitags auch außerhalb der Schulzeiten von der Buslinie 125 von bzw. nach Diepholz und Twistringen durch DH-Bus bedient.
Bildung
Grundschule Barnstorf
Christian-Hülsmeyer-Schule – Oberschule mit gymnasialem Zweig
Soziales
Kindertagesstätte Die kleinen Strolche, private Elterninitiative
DRK-Kindergarten Villa Kunterbunt
DRK-Kindergarten Holzwurm
Jugendzentrum Barnstorf in der Kirchstraße
Jugendpflege Samtgemeinde Barnstorf
Mehrgenerationenhaus
Sport
In Barnstorf gibt zahlreiche Sportvereine:
MTV Jahn von 1891 Barnstorf e.V. (Mehrspartensportverein mit überregional spielender Handball-Herrenmannschaft HSG Barnstorf-Diepholz)
Walter Steffens (1908–2006), Turnolympiasieger 1936
Oswald Brinkmann (1930–2017), 1971 bis 1987 Senator für Häfen, Schifffahrt und Verkehr der Freien Hansestadt Bremen
Martin Oldenstädt (1924–2004), deutscher Ingenieur und Bundestagsabgeordneter
Literatur
Barnstorf. In: Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Bremen Niedersachsen. München/Berlin 1992, S. 190 f.
Barnstorf (einschl. Cornau u. Drebber) ist enthalten in dem Artikel von Nancy Kratochwill-Gertich u. Antje C. Naujocks: Diepholz. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, S. 468–478.
Manfred Niemeyer (Hrsg.):Deutsches Ortsnamenbuch. De Gruyter, Berlin 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S.49.
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.189.
Rat des Fleckens Barnstorf@1@2Vorlage:Toter Link/www.sitzungsdienst-barnstorf.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., abgerufen am 20. Februar 2017
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