Die Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen liegt zwischen der Ost- und Südsteiermark, zirka 20 km südlich von Graz im Bezirk Leibnitz und hat 2864 Einwohner (Stand 1. Jänner 2022).
Marktgemeinde Heiligenkreuz am Waasen | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 26,32 km² | |
Koordinaten: | 46° 57′ N, 15° 35′ O46.95638888888915.585329 | |
Höhe: | 329 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.864 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 109 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8081, 8072, 8412 | |
Vorwahlen: | 03134, 03135 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 52 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marktplatz 2 8081 Heiligenkreuz am Waasen | |
Website: | www.heiligenkreuz-waasen.gv.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Platzer (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
8
1
4
2
8 1 4 2
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Lage von Heiligenkreuz am Waasen im Bezirk Leibnitz | ||
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Südostansicht von Heiligenkreuz am Waasen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Seit 1. Jänner 2015 ist sie Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark mit der Gemeinde Sankt Ulrich am Waasen zusammengeschlossen. Die neue Gemeinde führt den Namen „Heiligenkreuz am Waasen“ weiter.[1]
Die Gemeinde liegt am Westrand des Stiefingtals im Norden des Bezirks Leibnitz.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[2]):
Die Gemeinde besteht aus folgenden Katastralgemeinden und weiteren Ortsteilen (Fläche 2016[3]):
1963 wurden die Gemeinden Heiligenkreuz am Waasen und Felgitsch zusammengelegt. 2015 wurden die Gemeinden Heiligenkreuz am Waasen und St. Ulrich am Waasen zusammengelegt.[4]
Empersdorf | ||
Fernitz-Mellach (GU) | ![]() |
Pirching am Traubenberg (SO) |
Wildon | Allerheiligen bei Wildon |
Heiligenkreuz wurde erstmals 1265 im landesfürstlichen Urbar der Steiermark erwähnt. Bereits im Jahr 1271 ist eine eigene Pfarre nachweisbar.
1849 kam es als Folge der Revolution des Jahres 1848 zur Bildung der Gemeindeselbstverwaltung. 1984 wurde die Gemeinde zum Markt erhoben.
Am 31. Dezember 2015 fiel durch einen Brand, der um 13:30 Uhr entdeckt und bis 20 Uhr gelöscht wurde, das Hackschnitzel-Heizkraftwerk im Ort aus. Es versorgt etwa 500–600 Bürger und einige öffentliche Einrichtungen. Schon am folgenden Neujahrstag um 03:00 Uhr ging als Ersatz für voraussichtlich 4–6 Wochen ein beschaffter Ölkessel in Betrieb.[5][6]
Die Pfarrkirche entstand in vier Bauphasen. Die heutige östliche Seitenkapelle ist ein spätgotischer Bauteil und besitzt einen Schlussstein, der das Jahr 1547 als Baujahr angibt. Vom barocken Langhaus mit zwei Jochen und zwei Seitenkapellen aus 1684 ist nichts mehr erhalten. Der Baumeister Johann Georg Stengg errichtete 1746 den viergeschossigen Turm. Von 1891 bis 1894 erfolgte ein großer Umbau der Kirche im Stil der Neorenaissance durch Robert Mikovics. Das alte barocke Langhaus wurde abgerissen und durch eines mit fünf Jochen ersetzt. Zusätzlich wurden Emporen, Kreuzgratgewölbe und Wandpfeiler errichtet. Der einjochige Chor besitzt einen geraden Abschluss.
Der Hochaltar im Knorpelstil aus dem 17. Jahrhundert stammt aus dem heute slowenischen Maribor und wurde 1894 installiert. In der gotischen Kapelle befindet sich ein Taufbecken mit der Figur des heiligen Johannes Nepomuk. Die übrige Einrichtung stammt aus der Zeit des Umbaus. Die Glocke wurde 1721 von Franz Anton Weyer gegossen. Neben der Pfarrkirche befindet sich der dreigeschossige Pfarrhof, der 1790 bezogen wurde.[7]
Die Kalvarienbergkirche ist der Schmerzhaften Mutter geweiht. Sie ist ein einschiffiger Bau mit einer Einturmfassade und wurde 1756 von Johann Georg Stengg errichtet. Der Innenraum besitzt einen annähernd quadratischen Grundriss, eine flache Altarnische und eine geschwungene Sängerempore. Am Altar befindet sich eine Beweinungsgruppe mit Engeln von 1762. Dahinter sind auf einem Fresko Engel mit den Arma Christi, Gottvater und eine Ansicht von Jerusalem dargestellt. Die Kanzel und das Bild der Unbefleckten Empfängnis stammen aus dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts.[8]
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Allerheiligen bei Wildon, St. Georgen an der Stiefing, Ragnitz, Pirching am Traubenberg, Empersdorf den Tourismusverband „Stiefingtal“. Dessen Sitz ist in Heiligenkreuz am Waasen.
Der TVB veranstaltet jedes Jahr im Juli und August Mittwochs die „Stiefingtaler Schmankerltage“ und haben einen eigenen Einkaufsgutschein, „Stiefingtaler“, mit denen in der Region bezahlt werden kann.[9]
Viele Wanderwege führen vom Ort aus (325 m Seehöhe) in die nähere und weitere Umgebung auf die Hügel (bis zu 484 m), von denen man weit ins ost- und südsteirische Land sieht (Pirchingberg).
Der Ort ist ein Sommertourismusort und verfügt über Einrichtungen wie Privatzimmer, Gasthöfe, Urlaub am Bauernhof, Tennisplätze, Kegelbahn, Sportplatz, Reitmöglichkeiten, Kinderspielplatz, öffentliche Bücherei, Tankstellen, Autoreparaturwerkstätten, Geschäfte, Friseur, Raiffeisenkasse, Sparkasse, Postamt usw.; katholische Kirche, Apotheke, Ärzte im Ort. Außerdem gibt es einen öffentlichen Badeteich mit angeschlossenem Buschenschankbetrieb (Lipizzaner Franzl).
Die Freiwillige Feuerwehr Heiligenkreuz am Waasen wurde am 18. Mai 1892 als Verein gegründet. Nachdem das alte Rüsthaus baufällig und zu klein war, beschloss die Gemeinde 1952 ein gemeinsames Rüst- und Gemeindehaus zu bauen, das am 30. August 1953 gesegnet wurde. 1991 entschied man sich ein neues Feuerwehrhaus um rd. 5,7 Mio. Schilling an der Grazer Straße zu bauen, das im Rahmen des 3. Bezirksfeuerwehrtag 1994 am 16. Juli 1994 feierlich eröffnet wurde.[10] Ab Februar 2019 erfolgte ein Zu- und Umbau des Rüsthauses um über 500.000,- Euro, der mit der feierlichen Eröffnung und Segnung am 17. Juli 2021 abgeschlossen wurde.[11]
Im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Gemeinderats im April 2015 wurde Franz Platzer (ÖVP) zum Bürgermeister gewählt.[12] Platzer wurde 1997 erstmals zum Bürgermeister von Heiligenkreuz am Waasen gewählt und behielt diese Funktion bis 31. Dezember 2014. Da aufgrund der Steiermärkischen Gemeindestrukturreform die vordem selbständige Gemeinde Sankt Ulrich am Waasen eingemeindet wurde, verlor der Bürgermeister seine Funktion. Ab 1. Jänner 2015 bis zur Neuwahl des Bürgermeisters führte Platzer die Geschäfte der fusionierten Gemeinde als Regierungskommissär weiter.
Dem Gemeindevorstand gehörten von 2015 bis 2020 weiters der Vizebürgermeister Rudolf Frühwirth (ÖVP) und der Gemeindekassier Norbert Felgitscher (ÖVP) an.[12] Nach der Gemeinderatswahl 2020 wurden in der konstituierenden Sitzung am 23. Juli 2020 Thomas Weinzerl (ÖVP) zum Vizebürgermeister und Gerhard Hirschmann (FPÖ) zum Gemeindekassier gewählt.[13][14]
1848–1861 | Joseph Uhl |
1861–1874 | Johann Putz |
1874–1881 | Schemmerl |
1881–1886 | Johann Putz |
um 1886 | Karl Mayer |
1902 | Josef Sitzwohl |
1902–1908 | Felix Winkler |
1908–1916 | Josef Weinzerl |
um 1916 | Johann Zingauer |
1919 | Vinzenz Fröhlich |
1919–1945 | Rudolf Platzer |
1945–1968 | Leonhard Weinzerl |
1968–1992 | Johann Weinzerl |
1992–1997 | Franz Bammer |
seit 1997 | Franz Platzer |
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[15]
Partei | 2020[15] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | |||||||||||||||||||
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Fusions- gemeinde |
Heiligen- kreuz | St. Ulrich | Heiligen- kreuz | St. Ulrich | Heiligen- kreuz | St. Ulrich | ||||||||||||||||||
Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 782 | 54 | 8 | 1067 | 68 | 11 | 707 | 63 | 10 | 157 | 29 | 3 | 612 | 57 | 9 | 277 | 56 | 5 | 693 | 68 | 11 | 142 | 30 | 3 |
SPÖ | 121 | 8 | 1 | 0238 | 15 | 02 | 220 | 19 | 03 | 194 | 36 | 3 | 284 | 27 | 4 | 221 | 44 | 4 | 139 | 14 | 02 | 252 | 54 | 5 |
FPÖ | 356 | 25 | 4 | 0271 | 17 | 02 | 119 | 11 | 01 | nicht kandidiert | 069 | 06 | 1 | nicht kandidiert | 097 | 10 | 01 | 73 | 16 | 1 | ||||
Überparteiliche Liste | nicht kandidiert | 085 | 08 | 01 | nicht kandidiert | 100 | 09 | 1 | nicht kandidiert | 091 | 09 | 01 | nicht kandidiert | |||||||||||
Bürger-Liste-Kickmaier | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 187 | 35 | 3 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | nicht kandidiert | |||||||||||||||
Die Grünen | 194 | 13 | 2 | |||||||||||||||||||||
Wahlberechtigte | 2355 | 2.295 | 1.484 | 633 | 1.355 | 612 | 1.287 | 570 | ||||||||||||||||
Wahlbeteiligung | 63 % | 70 % | 77 % | 86 % | 79 % | 84 % | 81 % | 84 % |
Das Recht zur Führung eines Gemeindewappens wurde Heiligenkreuz am Waasen 1959 von der Steiermärkischen Landesregierung verliehen.[16]
St. Ulrich wurde das Recht zur Führung des Gemeindewappens mit Wirkung vom 1. November 1961 verliehen.[17] Die Wappenbeschreibung lautete:
Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren beide Wappen mit 1. Jänner 2015 die offizielle Gültigkeit.
Die Wiederverleihung an die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 15. Juni 2016.[18]
Die (geänderte) Blasonierung lautet:
Allerheiligen bei Wildon |
Arnfels |
Ehrenhausen an der Weinstraße |
Empersdorf |
Gabersdorf |
Gamlitz |
Gleinstätten |
Gralla |
Großklein |
Heiligenkreuz am Waasen |
Heimschuh |
Hengsberg |
Kitzeck im Sausal |
Lang |
Lebring-Sankt Margarethen |
Leibnitz |
Leutschach an der Weinstraße |
Oberhaag |
Ragnitz |
Sankt Andrä-Höch |
Sankt Georgen an der Stiefing |
Sankt Johann im Saggautal |
Sankt Nikolai im Sausal |
Sankt Veit in der Südsteiermark |
Schwarzautal |
Straß in Steiermark |
Tillmitsch |
Wagna |
Wildon
50 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 1945–1969):
Aflenz an der Sulm |
Altenberg bei Leibnitz |
Badendorf |
Brünngraben |
Feiting |
Felgitsch |
Flamberg |
Flüssing |
Gersdorf an der Mur |
Grötsch |
Hart bei Wildon |
Hasendorf an der Mur |
Haslach an der Stiefing |
Höch |
Hütt |
Kainach bei Wildon |
Labuttendorf |
Landscha an der Mur |
Lappach |
Lebring |
Leitring |
Lichendorf** |
Lind bei Sankt Veit am Vogau |
Lipsch |
Maggau* |
Marchtring |
Mitteregg |
Nestelberg |
Neudorf an der Mur |
Neudorf im Sausal |
Neutersdorf |
Oberjahring |
Oberschwarza** |
Ottenberg |
Perbersdorf bei Sankt Veit** |
Pichla bei Mureck** |
Prarath |
Sankt Margarethen bei Lebring |
Schirka |
Schönberg an der Laßnitz |
Schrötten an der Laßnitz |
Seibersdorf bei Sankt Veit** |
Siebing** |
Sukdull |
Unterhaus |
Unterlabill* |
Unterschwarza** |
Waldschach |
Weitersfeld an der Mur** |
Wutschdorf
24 ehemalige Gemeinden (aufgelöst seit 2014):
Berghausen |
Breitenfeld am Tannenriegel |
Ehrenhausen |
Eichberg-Trautenburg |
Glanz an der Weinstraße |
Hainsdorf im Schwarzautal |
Kaindorf an der Sulm |
Leutschach |
Mitterlabill*** |
Murfeld*** |
Pistorf |
Ratsch an der Weinstraße |
Retznei |
Sankt Nikolai ob Draßling |
Sankt Ulrich am Waasen |
Sankt Veit am Vogau |
Schloßberg |
Schwarzau im Schwarzautal*** |
Seggauberg |
Stocking |
Sulztal an der Weinstraße |
Weinburg am Saßbach*** |
Weitendorf |
Wolfsberg im Schwarzautal
Gemeinde war bei Auflösung im: *Bezirk Feldbach; **Bezirk Radkersburg; ***Bezirk Südoststeiermark
Katastralgemeinden: Felgitsch | Heiligenkreuz am Waasen | St. Ulrich am Waasen | Wutschdorf
Ortschaften: Felgitsch | Heiligenkreuz am Waasen | Sankt Ulrich am Waasen | Wutschdorf
Marktort: Heiligenkreuz am Waasen Dörfer: Bärndorf • Großfelgitsch • Kleinfelgitsch • Prosdorf • Sankt Ulrich am Waasen • Wutschdorf Siedlung: Turningtal Weiler: Lichtenwiesen Rotten: Farching • Glaueregg • Götzau • Götzauegg • Grabenberg • Großfelgitschberg • Handlgraben • Kleinfelgitschberg • Krottendorf • Mirsdorf • Prosdorfberg • Steinegg • Tropbach • Turning • Turningberg Zerstreute Häuser: Aschnull • Rosental Sonstige Ortslagen: Schloss Waasen
Zählsprengel: Heiligenkreuz am Waasen | Felgitsch | St.Ulrich am Waasen