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Arnfels (slowenisch Arnež) ist eine Marktgemeinde mit 963 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Gerichtsbezirk bzw. Bezirk Leibnitz in der südlichen Steiermark. Sie liegt am Pößnitzbach und nahe der Grenze zu Slowenien.

Marktgemeinde
Arnfels
WappenÖsterreichkarte
Arnfels (Österreich)
Arnfels (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Steiermark
Politischer Bezirk: Leibnitz
Kfz-Kennzeichen: LB
Fläche: 4,21 km²
Koordinaten: 46° 41′ N, 15° 24′ O
Höhe: 317 m ü. A.
Einwohner: 963 (1. Jän. 2022)
Bevölkerungsdichte: 229 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8454
Vorwahl: 03455
Gemeindekennziffer: 6 10 02
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Hauptplatz 33
8454 Arnfels
Website: www.arnfels.gv.at
Politik
Bürgermeister: Karl Habisch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(9 Mitglieder)
8
1
8 1 
Insgesamt 9 Sitze
  • ÖVP: 8
  • SPÖ: 1
Lage von Arnfels im Bezirk Leibnitz
Lage der Gemeinde Arnfels im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)GabersdorfLang
Lage der Gemeinde Arnfels im Bezirk Leibnitz (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

BW

Schloss Arnfels 2015
Schloss Arnfels 2015
Schloss Arnfels 2015
Schloss Arnfels 2015
Pfarrkirche Mariä Geburt in Arnfels
Pfarrkirche Mariä Geburt in Arnfels
Die Innenansicht der Pfarrkirche
Die Innenansicht der Pfarrkirche
Brücke über den Pößnitzbach mit Figurenbildstock Hl. Johannes Nepomuk
Brücke über den Pößnitzbach mit Figurenbildstock Hl. Johannes Nepomuk

Geografie



Gemeindegliederung


Das Gemeindegebiet umfasst zwei Ortschaften und gleichnamige Katastralgemeinden (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[1]):


Nachbargemeinden


Sankt Johann im Saggautal
Oberhaag Leutschach an der Weinstraße
Oberhaag

Geologie


Geologisch gehören die Gesteine von Arnfels und Umgebung zum Gebiet des Poßruck und sind wissenschaftlich untersucht.[2]


Geschichte


Das Gebiet von Arnfels um das Jahr 1879 (Aufnahmeblatt der 3. Landesaufnahme)
Das Gebiet von Arnfels um das Jahr 1879 (Aufnahmeblatt der 3. Landesaufnahme)

Die Gegend bei Arnfels war im 11. Jahrhundert im Besitz der Spanheimer. Man nimmt daher an, dass einer ihrer Dienstmannen die Burg Arnfels erbaut habe, wobei die von deutschen Kolonisten am Fuße des Berges angelegte Ortssiedlung den gleichen Namen erhielt. Aufgrund der bisherigen Forschungen kann das Jahr 1150 als die historische Geburtsstunde von Arnfels angenommen werden. Urkundliche Erwähnung findet der Markt, ursprünglich eine Burgundensiedlung, erstmals 1280.

Das Schloss Arnfels[3] war schon um 1212 als castrum Arnuelse bekannt und befand sich zunächst im Besitz der Herren von Mureck, wechselte aber in den folgenden Jahrhunderten mehrmals den Besitzer. Der Name Arnfels könnte auch auf den Erbauer oder ersten Besitzer der Burg hinweisen: „Fels des Arno“ = Arnfels. Bereits 1278 wurde Arnfels zum Markt erhoben.

Zwei große Zerstörungen sind in der Ortsgeschichte markant: Zum einen die Verwüstung durch einfallende Türken 1532 und zum anderen eine Feuersbrunst, die 1825 im Markt wütete.

Am 20. Mai 1580 wurde Barbara Striglin das erste Opfer des neu bestellten Landprofosen Jakob Bithner. Er war aus Jena in die Steiermark gerufen worden, sein Verhalten führte zu einer beispiellosen Hexenverfolgungswelle. Die Frau wurde nach zweiwöchiger Folter als „Butterhexe“ auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Vorgeworfen wurde ihr, Gewitter herbeigezaubert, dem Teufel ein Kind gemacht, sich in Tiere verwandelt und Butter ungenießbar gemacht zu haben.[4]

Seit 1788 ist Arnfels eine selbständige Pfarre. Zuvor gehörte sie, wie die meisten umliegenden Orte, zur Pfarre St. Johann im Saggautal. Durch die Reformen Kaiser Joseph II. wurden große Pfarrgebiete in mehrere Pfarreien umgewandelt, um eine bessere seelsorgliche Betreuung der Bevölkerung zu gewährleisten. Die im Gegensatz zu anderen Kirchen nach Süden orientierte Pfarrkirche Maria am grünen Waasen wurde zwischen 1714 und 1717 anstelle einer Vorgängerkirche des 15. Jahrhunderts erbaut.

Im Mittelalter blühten Handel und Gewerbe, da der Markt an der sogenannten Radkersburger Weinstraße lag, über die – von Bad Radkersburg aus über Arnfels, Voitsberg und die Stubalpe – schwer beladene Fuhrwerke Obst und Wein in die Obersteiermark fuhren. Eisen und Salz wurden ins Unterland zurückgebracht.

Um 1850 wurde in Arnfels ein Bezirksgericht eingesetzt. Dieses Gericht wurde 1976 aufgelassen.[5] Seit damals gehört Arnfels zum Sprengel des Bezirksgerichtes Leibnitz.


Bevölkerungsentwicklung



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Talschloss Arnfels um 1830,Lith. Anstalt J.F. Kaiser, Graz
Talschloss Arnfels um 1830,
Lith. Anstalt J.F. Kaiser, Graz
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Arnfels

Sport


Arnfels verfügt über ein Freizeitzentrum mit Freibad (zwei Becken), Buffet, Beachvolleyplatz, eine Tennishalle, ein Fußballstadion sowie die Grenzlandsportstätte, die mit ihren zwei Sälen für diverse Veranstaltungen genutzt wird.


Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Arnfels liegt an der Südsteirischen Grenz Straße B 69.


Bildung


Der Ort wurde zu einem wichtigen Schulzentrum mit Volks-/Real-/Neue Mittelschule, Landesberufsschule für Kfz-Mechaniker und Kfz-Elektriker sowie einer Dislozierung der HTBLA Kaindorf mit der Höheren Abteilung für Mechatronik.


Tourismus


Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Ehrenhausen an der Weinstraße, Leutschach an der Weinstraße, Oberhaag und Straß in Steiermark den Tourismusverband „Die südsteirische Weinstraße“. Dessen Sitz ist in Leutschach an der Weinstraße.[7]


Politik


Der Gemeinderat besteht aus 9 Mitgliedern (bis 2015:15). Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 ergibt sich folgende Mandatsverteilung:[8]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten folgende Ergebnisse:
Partei 2020[8] 2015 2010 2005 2000
Stimmen % Mandate Stimmen %Mandate St. %M. St. %M. St. %M.
ÖVP 455 81 8 213325 4266110 361518 357508
SPÖ 79 14 1 128193 0851202 170244 129183
FPÖ 29 5 0 056091 0260400 033050 117162
KARL (Karl Habisch) 192295 nicht kandidiert nicht kandidiert nicht kandidiert
Zukunft Arnfels 069101 1021402 nicht kandidiert nicht kandidiert
Arnfels 2000 nicht kandidiert 0650901 143203 108152
Wahlberechtigte 847 880 875 827
Wahlbeteiligung 79 % 81 % 82 % 87 %

Bürgermeister



Wappen


Das Privileg ein Wappen zu führen, erhielt die Marktgemeinde Arnfels am 9. Oktober 1517 von Kaiser Maximilian I.
Blasonierung (Wappenbeschreibung):

„In rotem Schild ein goldener Adler, auf der mittleren von drei ineinander geschobenen goldenen Felsspitzen zum Flug gerichtet.“[11]

Persönlichkeiten



Ehrenbürger



Söhne und Töchter der Gemeinde



Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten




Commons: Arnfels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
  2. Franz Angel: Gesteine der Umgebung von Leutschach und Arnfels in Steiermark. Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt Band 83, Wien 1933. Seiten 5–18. (PDF; 620 kB)
  3. Schloss Arnfels. In: burgen-austria.com. Private Webseite von Martin Hammerl;
  4. Robert Preis: Die Butterhexe brennt. Wo der große Hexenwahn seinen Anfang nahm. In: 111 schaurige Orte in der Steiermark die man gesehen haben muss. Verlag emons:, Graz 2018. ISBN 978-3-7408-0445-9. S. 14.
  5. Verordnung der Bundesregierung vom 6. Juli 1976 Nr. 353/1976, Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich vom 15. Juli 1976, 108. Stück.
  6. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch – Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1. Seite 20–22.
  7. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 302. ZDB-ID 1291268-2 S. 624–625.
  8. Wahlen. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  9. Meine Woche vom 17. April 2015: Karl Habisch wurde in Arnfels zum Bürgermeister gewählt, abgerufen am 30. Mai 2015
  10. Marktgemeinde Arnfels: Gemeindevorstand. Abgerufen am 10. September 2020.
  11. Marktgemeinde Arnfels: Gemeindewappen. Abgerufen am 5. Dezember 2020.
  12. Leibnitz Aktuell, Nr. 6 (1987), S. 8.
  13. Gemeindewappen zur 850 Jahr-Feier. In: kommunikation.steiermark.at. Abgerufen am 6. April 2021.

На других языках


- [de] Arnfels

[en] Arnfels

Arnfels (Slovene: Arnež) is a municipality in the district of Leibnitz in Styria, Austria.

[ru] Арнфельс

Арнфельс (нем. Arnfels) — ярмарочная коммуна (нем. Marktgemeinde) в Австрии, в федеральной земле Штирия.



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