Leibnitz ist eine Stadt im österreichischen Bundesland Steiermark mit 12.888 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) und Bezirkshauptstadt des gleichnamigen Bezirkes. Im Rahmen der Gemeindestrukturreform in der Steiermark ist sie seit 2015 mit den ehemaligen Gemeinden Kaindorf an der Sulm und Seggauberg zusammengeschlossen,[1] und führt den Namen Leibnitz weiter. Grundlage dafür ist das Steiermärkische Gemeindestrukturreformgesetz – StGsrG.[2]
Stadtgemeinde Leibnitz | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 23,52 km² | |
Koordinaten: | 46° 47′ N, 15° 33′ O46.78305555555615.545275 | |
Höhe: | 275 m ü. A. | |
Einwohner: | 12.888 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 548 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 8430, 8435, 8451, 8462 | |
Vorwahl: | 03452 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 53 | |
NUTS-Region | AT225 | |
UN/LOCODE | AT LEI | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 24 8430 Leibnitz | |
Website: | www.leibnitz.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Michael Schumacher (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (31 Mitglieder) |
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6
2
3
2
18 6 2 3 2
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Lage von Leibnitz im Bezirk Leibnitz | ||
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![]() Panorama über Leibnitz und Wagna in Richtung Osten | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Leibnitz liegt in der Südsteiermark, etwa 33 km südlich von Graz zwischen den Flüssen Mur und Sulm im Leibnitzer Feld. Höchste Erhebung im Gemeindegebiet ist der 496 m ü. A. hohe Kreuzkogel über dem Sulmtal.
Das Gemeindegebiet umfasst acht Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2022[3]):
Die Gemeindefläche gliedert sich in neun Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[4]):
Tillmitsch | Gralla | |
Heimschuh | Wagna | |
Gamlitz | Ehrenhausen an der Weinstraße |
Leibnitz 1971–2000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Leibnitz 1971–2000
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Das früheste Schriftzeugnis ist von 970 und lautet „civitas Lipnizza“. Der Name geht auf altslawisch Lipъnica (Lindensiedlung) zurück.[5]
Leibnitz gilt vor allem als Wein-, Kultur-, Schul- und Einkaufsstadt. In Hauptplatznähe befinden sich Gastronomie- und Beherbergungsbetriebe. Das Leibnitzer Feld wird intensiv landwirtschaftlich genutzt. Traditionell überwiegen hier der Anbau von Kukuruz (ugs. auch „Woaz“ genannt) und Speisekürbissen, aus denen das steirische Kürbiskernöl hergestellt wird. Mit Schließung der Hermann-Kaserne im Jahre 2007 im Rahmen der Bundesheerreform ging für Leibnitz die 46-jährige militärische Tradition als Garnisonsstadt zu Ende.
Die Hügel im Umland werden als Weinanbaugebiete genutzt. Auf ihnen befinden sich Buschenschankbetriebe, die meisten in den nahegelegenen Gemeinden Kitzeck und Gamlitz.
Leibnitz ist an das steirische Schnellbahnnetz mit stündlichen Verbindungen nach Graz Hauptbahnhof und Spielfeld-Straß angeschlossen. In Spitzenzeiten wird das Intervall verdichtet. Zwei Eurocity-Zugpaare verkehren nach Wien und Ljubljana bzw. Zagreb über Maribor. Der Bahnhof Leibnitz wurde bis 2012 zu einer modernen Verkehrsstation umgebaut. Die Pyhrn Autobahn A 9 führt direkt an Leibnitz vorbei.
Zur Wintersaison gibt es einen Eislaufplatz, im Sommer ist das städtische Freibad mit Campingplatz und Sportanlage, Tennisplätzen und Minigolfanlage geöffnet. Leibnitz besitzt außerdem eine Stadtbücherei und ein Kino. Ein Dienstleistungs- und Einkaufszentrum wurde ab 2007 an der Wasserwerkstraße verwirklicht. Im „Kulturzentrum Leibnitz“ finden regelmäßig Konzerte, Gospels und Filmvorführungen statt. Das „Marenzihaus“ hat sich als Einrichtung für Kabaretts, Jazz und Lesungen etabliert. Die größten Veranstaltungen sind das Herbstfest mit Umzug am Sonntag, die Leibnitzer Weinwoche mit dem Hobbykünstlermarkt und der Tag des steirischen Sektes.
Der Hauptplatz wurde im Rahmen der Landesausstellung 2004 mit dem Thema „Die Römer in der Steiermark“ umgestaltet.
Die Südsteiermark im Umkreis von Leibnitz wird durchzogen von Radwegen, wobei Leibnitz von Graz aus über eine wahlweise Abzweigung an den Murradweg angeschlossen ist. Der Sulmradweg, der teilweise auf der Trasse der historischen Sulmtalbahn verläuft, führt für Radwanderungen nach Westen, beispielsweise nach Gleinstätten.
Seit den 1960er Jahren hat sich die Stadt Leibnitz zu einem Schulzentrum entwickelt. Zwei Kindergärten betreuen die Kleinsten. Zwei Volksschulen, zwei Neue Mittelschulen, eine auslaufende Realschule und eine Polytechnische Schule bilden das Spektrum der Pflichtschulen. An weiterführenden Schulen gibt es die Handelsschule und die Handelsakademie Leibnitz sowie das BG und BRG Leibnitz. Für die musikalische Ausbildung ist die Franz-Koringer-Musikschule zuständig. Die Höhere Technische Lehranstalt in Kaindorf deckt außerdem den berufsbildenden Schulbereich ab.
Tourismusverband Südsteiermark mit den Gemeinden Leibnitz, Gleinstätten, Grossklein, Heimschuh, Kitzeck i.S., St.Andrä i.S., St. Johann i.S., St. Nikolai/Dr., St. Nikolai/S., St. Veit i.d.S, Wagna. Sitz ist in Leibnitz.[6]
Der Angestellte Helmut Leitenberger (SPÖ) wurde in der konstituierenden Sitzung mit den Stimmen aller 31 Gemeinderäte am 20. April 2015 zum Bürgermeister der vergrößerten Stadtgemeinde Leibnitz gewählt.[10] Leitenberger, der 2005 erstmals sein Amt antrat, war bereits bis 31. Dezember 2014 Bürgermeister der früher kleineren Stadt. Aufgrund der Gemeindestrukturreform verlor er ab 1. Jänner 2015 diesen Status, führte jedoch die Geschäfte der Gemeinde als Regierungskommissär weiter und wurde durch die Wahl im April 2015 in seinem Amt bestätigt.
Wegen zehn unklaren Stimmen musste die die Gemeinderatswahl 2020 in Leibnitz wiederholt werden.[11]
Bei der Wahl 2020 wurde Leitenberger abermals in seinem Amt als Bürgermeister bestätigt. Der Stadtrat setzt sich seitdem aus der 1. Vizebürgermeisterin Helga Sams (SPÖ), dem 2. Vizebürgermeister Gerhard Pürstner (ÖVP), dem Finanzreferent Alfred Pauli (SPÖ) sowie den Stadträten Michael Leitgeb (SPÖ), Bernd Hofer (SPÖ) und Walter Lesky (Grüne) zusammen.[12]
Seit der Stadterhebung gab es in Leibnitz 15 Bürgermeister und drei Regierungskommissäre. Vor der Stadterhebung hatten dieses Amt zehn Personen inne, wobei Ignatz Forster dreimal mit Unterbrechungen und Leo Klein zweimal mit Unterbrechung der Gemeinde vorstanden.[13]
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Der Gemeinderat umfasst 31 Mitglieder. Nach der Gemeinderatswahl 2015 war die Zusammensetzung wie folgend:[14]
Seit der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen: [15]
Wahl | Wahlberechtigte | abgegebene Stimmen | gültige Stimmen | ungültige Stimmen | Wahlbeteiligung |
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Gemeinderatswahl vom 15. November 2020[16] | 10.232 | 4770 | 4742 | 28 | 46,62 % |
Gemeinderatswahl vom 22. März 2015[14] | 9.761 | 5.974 | 5.922 | 52 | 61,20 % |
Gemeinderatswahl vom 21. März 2010[17] | 6.221 | 4.532 | 4.494 | 38 | 72,85 % |
Gemeinderatswahl vom 13. März 2005[18] | 5.873 | 4.153 | 4.126 | 27 | 70,71 % |
Gemeinderatswahl vom 19. März 2000[19] | 5.372 | 4.054 | 4.008 | 46 | 75,47 % |
Partei / Liste | 15. November 2020[16] | 22. März 2015[14] | 14. März 2010[17] | 13. März 2005[18] | 19. März 2000[19] | ||||||||||
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Stimmen | % | Mandate | Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
SPÖ | 2685 | 56,62 | 18 | 2958 | 49,95 | 16 | 2532 | 56,34 | 15 | 1854 | 44,93 | 11 | 0979 | 24,43 | 06 |
ÖVP | 875 | 18,45 | 6 | 1428 | 24,11 | 08 | 1268 | 28,22 | 07 | 1886 | 45,71 | 12 | 2259 | 56,36 | 16 |
Grüne | 472 | 9,95 | 3 | 0361 | 06,10 | 02 | 0229 | 05,10 | 01 | 0220 | 05,33 | 01 | 0202 | 05,04 | 01 |
FPÖ | 299 | 6,31 | 2 | 0739 | 12,48 | 04 | 0194 | 04,32 | 01 | 0166 | 04,02 | 01 | 0314 | 07,83 | 02 |
Bürgerforum Leibnitz (BFL) | 300 | 6,33 | 2 | 0328 | 05,54 | 01 | 0271 | 06,03 | 01 | nicht kandidiert | |||||
NEOS | 111 | 2,34 | 0 | 0108 | 01,82 | 00 | nicht kandidiert | ||||||||
LIF | nicht kandidiert | 0069 | 01,72 | 00 | |||||||||||
Leibnitz Aktiv Heinz Gutmann | nicht kandidiert | 0100 | 02,50 | 00 | |||||||||||
Wir für Leibnitz | nicht kandidiert | 0085 | 02,12 | 00 |
Alle drei Vorgängergemeinden hatten je ein Gemeindewappen. Wegen der Gemeindezusammenlegung verloren diese mit 1. Jänner 2015 ihre offizielle Gültigkeit. Die Neuverleihung des Gemeindewappens für die Fusionsgemeinde erfolgte mit Wirkung vom 25. April 2016.[20]
Die Blasonierung lautet:
Allerheiligen bei Wildon |
Arnfels |
Ehrenhausen an der Weinstraße |
Empersdorf |
Gabersdorf |
Gamlitz |
Gleinstätten |
Gralla |
Großklein |
Heiligenkreuz am Waasen |
Heimschuh |
Hengsberg |
Kitzeck im Sausal |
Lang |
Lebring-Sankt Margarethen |
Leibnitz |
Leutschach an der Weinstraße |
Oberhaag |
Ragnitz |
Sankt Andrä-Höch |
Sankt Georgen an der Stiefing |
Sankt Johann im Saggautal |
Sankt Nikolai im Sausal |
Sankt Veit in der Südsteiermark |
Schwarzautal |
Straß in Steiermark |
Tillmitsch |
Wagna |
Wildon
50 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 1945–1969):
Aflenz an der Sulm |
Altenberg bei Leibnitz |
Badendorf |
Brünngraben |
Feiting |
Felgitsch |
Flamberg |
Flüssing |
Gersdorf an der Mur |
Grötsch |
Hart bei Wildon |
Hasendorf an der Mur |
Haslach an der Stiefing |
Höch |
Hütt |
Kainach bei Wildon |
Labuttendorf |
Landscha an der Mur |
Lappach |
Lebring |
Leitring |
Lichendorf** |
Lind bei Sankt Veit am Vogau |
Lipsch |
Maggau* |
Marchtring |
Mitteregg |
Nestelberg |
Neudorf an der Mur |
Neudorf im Sausal |
Neutersdorf |
Oberjahring |
Oberschwarza** |
Ottenberg |
Perbersdorf bei Sankt Veit** |
Pichla bei Mureck** |
Prarath |
Sankt Margarethen bei Lebring |
Schirka |
Schönberg an der Laßnitz |
Schrötten an der Laßnitz |
Seibersdorf bei Sankt Veit** |
Siebing** |
Sukdull |
Unterhaus |
Unterlabill* |
Unterschwarza** |
Waldschach |
Weitersfeld an der Mur** |
Wutschdorf
24 ehemalige Gemeinden (aufgelöst seit 2014):
Berghausen |
Breitenfeld am Tannenriegel |
Ehrenhausen |
Eichberg-Trautenburg |
Glanz an der Weinstraße |
Hainsdorf im Schwarzautal |
Kaindorf an der Sulm |
Leutschach |
Mitterlabill*** |
Murfeld*** |
Pistorf |
Ratsch an der Weinstraße |
Retznei |
Sankt Nikolai ob Draßling |
Sankt Ulrich am Waasen |
Sankt Veit am Vogau |
Schloßberg |
Schwarzau im Schwarzautal*** |
Seggauberg |
Stocking |
Sulztal an der Weinstraße |
Weinburg am Saßbach*** |
Weitendorf |
Wolfsberg im Schwarzautal
Gemeinde war bei Auflösung im: *Bezirk Feldbach; **Bezirk Radkersburg; ***Bezirk Südoststeiermark
Katastralgemeinden: Altenmarkt • Grottenhofen • Kaindorf an der Sulm • Kogelberg • Leibnitz • Oberlupitscheni • Rettenbach • Schönegg • Seggauberg
Ortschaft: Grottenhof • Kaindorf (ehem. Marktort) • Kogelberg • Leibnitz • Oberlupitscheni • Rettenbach • Schönegg • Seggauberg
Stadt: Leibnitz •• Dorf: Altenmarkt •• Weiler: Silberberg •• Rotten: Frauenberg • Grottenhof • Kainberg • Kogelberg • Rettenbach • Rettenberg • Wiesberg •• Zerstreute Häuser: Oberlupitscheni • Schönegg • Seggauberg •• Sonstige Ortslagen: Schloss Seggau
Zählsprengel: Leibnitz-Zentrum • Leibnitz-Zentrum-Nord • Leibnitz-Zentrum-Süd • Leibnitz-Hasendorferstr-N • Leibnitz-Hasendorferstr-S • Leibnitz-Bahnhofsbereich • Kaindorf an der Sulm • Grottenhof-Kogelberg • Seggauberg