Oberhaag ist eine Gemeinde mit 2077 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Leibnitz im österreichischen Bundesland Steiermark. Der Name leitet sich von Haag, einem umfriedeten Gebiet, ab.
Oberhaag | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 35,87 km² | |
Koordinaten: | 46° 41′ N, 15° 20′ O46.68611111111115.331111111111323 | |
Höhe: | 323 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.077 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8455 | |
Vorwahl: | 03455 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 24 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von OberhaagOberhaag 200 8455 Oberhaag | |
Website: | www.oberhaag.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Ernst Haring ({{{Partei}}}) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Oberhaag im Bezirk Leibnitz | ||
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Pfarrkirche Oberhaag | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Oberhaag liegt im Saggautal zwischen Eibiswald und Arnfels in der Steiermark. Fünf Kilometer der Gemeindegrenze sind zugleich Staatsgrenze zu Slowenien.
Am 8. Juli 2022 eröffnete der Grenzübergang von Oberhaag in Lieschen / Großlieschen nach Brezni Vrh, Slowenien.[1]
Das Gemeindegebiet umfasst sieben Ortschaften und gleichnamigen Katastralgemeinden (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[2]):
Sankt Martin im Sulmtal (DL) | Gleinstätten | Sankt Johann im Saggautal |
Eibiswald (DL) | ![]() |
Arnfels Leutschach |
Slowenien |
Erstmals wurde das Gebiet um Oberhaag in einer Urkunde erwähnt, in der der Hochfreie „Reinbertus von Muorekke“ (Mureck) Güter „in superiori hage“ (Oberhaag) dem Stift St. Paul im Lavanttal widmet. Die zahlreichen Burgställe „im haag“ waren zu Freihöfen und Ansitzen von sogenannten „Ein-Schild-Rittern“ geworden, die damals die politische Verwaltung des Landes darstellten.
Darunter werden 1170 auch die Brüder von Kohlberg (heute ein Ortsteil von Oberhaag) in einer Leibnitzer Pfarrurkunde erwähnt, in denen auch die Pfarren Sankt Johann im Saggautal und Eibiswald genannt werden, die damals zur Mutterpfarre Leibnitz gehörten. Nach der Errichtung der Pfarre 1788 gehörte Oberhaag zu Pfarre Arnfels. 1795 wurde schließlich die erste Dorfkapelle errichtet.
Die Ortsgemeinden als autonome Körperschaften entstand 1850. 1878 erst wurde Oberhaag von Arnfels gelöst und zu einer selbständigen Gemeinde erhoben. Es zählt heute flächenmäßig zu den größeren Gemeinden des Bezirkes Leibnitz. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.
Am 6. Juni 1946 vermeldete die kommunistische Zeitung Österreichische Volksstimme, dass „die Bauerntochter Maria Rothschädl zur Bürgermeisterin gewählt“ wurde, als erste Bürgermeisterin Österreichs.[3] Sie war damals 24 Jahre alt und Tochter des vorhergehenden Bürgermeisters Josef Rothschedl, der sein Amt zurückgelegt hatte. Nach nur zwei Monaten legte nunmehr sie das Bürgermeisteramt „wegen Krankheit“ zurück. Ihr Nachfolger bis 1955 wurde wiederum ihr Vater Josef.[4][5] In der öffentlichen Rezeption galt lange Zeit Zenzi Hölzl als erste Bürgermeisterin.[6]
Der Ortsteil Altenbach bei Oberhaag wird mit dem Auftreten der Trud in Verbindung gebracht, die einer schlafenden Bäurin die Luft zum Atmen genommen haben soll. Als Abhilfe wird angegeben, man müsse die Hausschuhe mit den Spitzen zum Bett stellen, auf dass die Trud (die mit verdrehten Füße geschildert wird) diese nicht verwenden könne.[7]
Bürgermeister ist Ernst Haring (ÖVP).[8]
Dem Gemeindevorstand gehören weiters der Vizebürgermeister Werner Strohmaier und der Gemeindekassier Erich Kuntner (ÖVP) an.[9]
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der 2015 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[10]
Partei | 2020[10] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | ||||||||||
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Stimmen | % | Mandate | Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 781 | 68 | 11 | 924 | 66 | 10 | 1070 | 74 | 11 | 954 | 64 | 10 | 1022 | 70 | 11 |
SPÖ | 124 | 11 | 1 | 277 | 20 | 03 | 0372 | 26 | 04 | 530 | 36 | 05 | 0223 | 15 | 02 |
FPÖ | 158 | 14 | 2 | 194 | 14 | 2 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | 0225 | 15 | 02 | ||||
Bürgerliste | 84 | 7 | 1 | ||||||||||||
Wahlberechtigte | 1.880 | 1.960 | 1.930 | 1.797 | |||||||||||
Wahlbeteiligung | 75 % | 76 % | 79 % | 83 % |
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Ehrenhausen an der Weinstraße, Leutschach an der Weinstraße, Arnfels und Straß in Steiermark den Tourismusverband „Die südsteirische Weinstraße“. Dessen Sitz ist in Leutschach an der Weinstraße.[11]
Der Gemeinde Oberhaag wurde mit Beschluss vom 13. Oktober 1958 der Steiermärkischen Landesregierung das Recht verliehen, ab 1. Jänner 1959 ein Gemeindewappen zu führen.[12]
Blasonierung:
Allerheiligen bei Wildon |
Arnfels |
Ehrenhausen an der Weinstraße |
Empersdorf |
Gabersdorf |
Gamlitz |
Gleinstätten |
Gralla |
Großklein |
Heiligenkreuz am Waasen |
Heimschuh |
Hengsberg |
Kitzeck im Sausal |
Lang |
Lebring-Sankt Margarethen |
Leibnitz |
Leutschach an der Weinstraße |
Oberhaag |
Ragnitz |
Sankt Andrä-Höch |
Sankt Georgen an der Stiefing |
Sankt Johann im Saggautal |
Sankt Nikolai im Sausal |
Sankt Veit in der Südsteiermark |
Schwarzautal |
Straß in Steiermark |
Tillmitsch |
Wagna |
Wildon
50 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 1945–1969):
Aflenz an der Sulm |
Altenberg bei Leibnitz |
Badendorf |
Brünngraben |
Feiting |
Felgitsch |
Flamberg |
Flüssing |
Gersdorf an der Mur |
Grötsch |
Hart bei Wildon |
Hasendorf an der Mur |
Haslach an der Stiefing |
Höch |
Hütt |
Kainach bei Wildon |
Labuttendorf |
Landscha an der Mur |
Lappach |
Lebring |
Leitring |
Lichendorf** |
Lind bei Sankt Veit am Vogau |
Lipsch |
Maggau* |
Marchtring |
Mitteregg |
Nestelberg |
Neudorf an der Mur |
Neudorf im Sausal |
Neutersdorf |
Oberjahring |
Oberschwarza** |
Ottenberg |
Perbersdorf bei Sankt Veit** |
Pichla bei Mureck** |
Prarath |
Sankt Margarethen bei Lebring |
Schirka |
Schönberg an der Laßnitz |
Schrötten an der Laßnitz |
Seibersdorf bei Sankt Veit** |
Siebing** |
Sukdull |
Unterhaus |
Unterlabill* |
Unterschwarza** |
Waldschach |
Weitersfeld an der Mur** |
Wutschdorf
24 ehemalige Gemeinden (aufgelöst seit 2014):
Berghausen |
Breitenfeld am Tannenriegel |
Ehrenhausen |
Eichberg-Trautenburg |
Glanz an der Weinstraße |
Hainsdorf im Schwarzautal |
Kaindorf an der Sulm |
Leutschach |
Mitterlabill*** |
Murfeld*** |
Pistorf |
Ratsch an der Weinstraße |
Retznei |
Sankt Nikolai ob Draßling |
Sankt Ulrich am Waasen |
Sankt Veit am Vogau |
Schloßberg |
Schwarzau im Schwarzautal*** |
Seggauberg |
Stocking |
Sulztal an der Weinstraße |
Weinburg am Saßbach*** |
Weitendorf |
Wolfsberg im Schwarzautal
Gemeinde war bei Auflösung im: *Bezirk Feldbach; **Bezirk Radkersburg; ***Bezirk Südoststeiermark
Katastralgemeinden: Altenbach | Hardegg | Kitzelsdorf | Krast | Lieschen | Obergreith | Oberhaag
Ortschaften: Altenbach | Hardegg | Kitzelsdorf | Krast | Lieschen | Obergreith | Oberhaag
Dörfer: Oberhaag • Unterhaag • Wuggau Siedlungen: Schmidsiedlung • Sportplatzsiedlung • Veitlhofsiedlung Rotten: Adelsdorf • Altenbach • Großlieschen • Kitzelsdorf • Udelsdorf Zerstreute Häuser: Buchegg • Hardegg • Hasenkogel • Hofstatt • Kleinlieschen • Kleinwuggitz • Kohlberg • Krast • Kühberg • Obergreith • Pommeregg • Tunau • Tunauberg • Schimpeleck • Zonegg
Zählsprengel: Oberhaag-Kitzelsdorf | Oberhaag-Umgebung