Allerheiligen bei Wildon ist eine österreichische Gemeinde im Norden des Gerichtsbezirks bzw. des politischen Bezirkes Leibnitz in der Steiermark. Seinen Namen erhielt der in der Region Stiefingtal gelegene Ort von der dortigen Kirche. Allerheiligen hat 1560 Einwohner (Stand 1. Jänner 2021) und eine Fläche von 20,35 km².
Allerheiligen bei Wildon | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Steiermark | |
Politischer Bezirk: | Leibnitz | |
Kfz-Kennzeichen: | LB | |
Fläche: | 20,35 km² | |
Koordinaten: | 46° 55′ N, 15° 33′ O46.91416666666715.553888888889407 | |
Höhe: | 407 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.560 (1. Jän. 2021) | |
Bevölkerungsdichte: | 77 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 8412 | |
Vorwahl: | 03182 | |
Gemeindekennziffer: | 6 10 01 | |
NUTS-Region | AT225 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung von Allerheiligen bei WildonAllerheiligen bei Wildon 240 8412 Allerheiligen bei Wildon | |
Website: | www.allerheiligen-wildon.at | |
Politik | ||
Bürgermeister: | Christian Sekli (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (15 Mitglieder) |
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Lage von Allerheiligen bei Wildon im Bezirk Leibnitz | ||
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Das Gemeindegebiet umfasst sieben Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2021[1]):
Die Gemeinde besteht aus zwei Katastralgemeinden (Fläche: Stand 31. Dezember 2018[2]):
1968 wurden die damaligen Gemeinden Feiting und Allerheiligen zur heutigen Gemeinde Allerheiligen zusammengelegt.
Heiligenkreuz am Waasen | ||
Wildon | ![]() |
Pirching am Traubenberg (SO) |
Sankt Georgen an der Stiefing | Schwarzautal |
Allerheiligen bei Wildon liegt in der Klimaregion Südoststeirisches Riedelland.
Funde auf dem in der Nähe des Ortes befindlichen Buchkogel und dem Kögelberg lassen darauf schließen, dass die Gegend bereits in der Steinzeit besiedelt war. Auf dem Ortsgebiet selbst finden sich archäologische Funde, die eine Besiedlung zur Zeitenwende nachweisen, unter anderem eine villa rustica und unweit davon ein stattliches römisch-norisches Gräberfeld. Nach dem Untergang des Römischen Reiches ließen sich slawische Bauern hier nieder.
Mit der Besitznahme durch die Bajuwaren und dem Beginn der systematischen Rodungs- und Siedlungspolitik der großen bayrischen Klöster wird die Geschichte durch schriftliche Quellen nachweisbar. Aus dieser Zeit stammen auch die ältesten Nennungen mancher Ortsteile.
Der Ort Allerheiligen entstand um das Schloss Herbersdorf, in dessen Nähe Markwart von Herbersdorf 1218 eine Kirche für sich und seine Untertanen errichten ließ. Die Herbersdorfer hatten die Herrschaft bis 1609 inne, als diese mit dem Tod des letzten Herbersdorfers an die Glojacher überging. Die Glojacher mussten aufgrund hoher Steuerschulden Herbersdorf an die Jesuiten verkaufen.
Wegen der in Graz wütenden Pest wurde 1680 der Unterricht der Scholastiker der Grazer Universität, die damals von Jesuiten geführt wurde, in den Ort verlegt. Mit jesuitischer Unterstützung wurde auch die Kirche des kleinen Ortes ungewöhnlich prächtig ausgebaut. Als der Orden 1773 aufgelöst wurde, ging die Herrschaft an den staatlichen Religionsfonds über. Durch die daraus folgende staatliche Aufhebung der Lehnsherrschaft Mitte des 19. Jahrhunderts gingen wichtige Aufgaben an die neu geschaffenen Gemeinden über, und die Geschichte des Ortes trennte sich von der des Schlosses, dessen Besitzer jahrhundertelang den Ort beherrscht hatten.
Der erste verbriefte Bürgermeister von Allerheiligen war Franz Harkamp. 1925 fiel der anfangs noch zu Allerheiligen gehörige Ortsteil Afram der damaligen Gemeinde Stocking zu.
Durch Allerheiligen führen mit dem Grazer Umland-Weg sowie dem Grabenlandtrail zwei regionale Weitwanderwege.
Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Heiligenkreuz am Waasen den Tourismusverband „Stiefingtal“. Dessen Sitz ist in Heiligenkreuz am Waasen.[3]
Bürgermeister ist seit 30. April 2019 Christian Sekli (ÖVP).[4][5]
Dem Gemeindevorstand gehören weiters die Vizebürgermeisterin Theresia Wiedner (ÖVP) und der Gemeindekassier Alois Feirer (ÖVP) an.[6]
Der Gemeinderat besteht aus 15 Mitgliedern. Nach dem Ergebnis der Gemeinderatswahl 2020 setzt sich dieser wie folgt zusammen:[7]
Partei | 2020[7] | 2015 | 2010 | 2005 | 2000 | ||||||||||
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Stimmen | % | Mandate | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | St. | % | M. | |
ÖVP | 660 | 73 | 12 | 600 | 65,6 | 11 | 662 | 67,8 | 11 | 663 | 70,2 | 11 | 713 | 83,9 | 13 |
SPÖ | 105 | 12 | 1 | 158 | 17,3 | 02 | 144 | 14,8 | 2 | 185 | 19,6 | 03 | 137 | 16,1 | 02 |
FPÖ | 67 | 7 | 1 | 085 | 09,3 | 01 | 064 | 06,6 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||
Die Grünen | 77 | 8 | 1 | 072 | 07,9 | 01 | 065 | 06,7 | 1 | nicht kandidiert | nicht kandidiert | ||||
Attraktive Liste für Allerheiligen | nicht kandidiert | 041 | 04,2 | 0 | 096 | 10,2 | 01 | nicht kandidiert | |||||||
Wahlberechtigte | 1275 | 1205 | 1194 | 1116 | 1055 | ||||||||||
Wahlbeteiligung | 72 % | 77 % | 82 % | 85 % | 82 % |
Martin Teimer von Wildau (1778–1838), Tiroler Freiheitskämpfer und Militär-Maria-Theresien-Ordensritter, Herr auf Schloss Herbersdorf und der dazugehörigen Herrschaft, ist hier gestorben und in der Pfarrkirche Allerheiligen begraben.
Allerheiligen bei Wildon |
Arnfels |
Ehrenhausen an der Weinstraße |
Empersdorf |
Gabersdorf |
Gamlitz |
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Großklein |
Heiligenkreuz am Waasen |
Heimschuh |
Hengsberg |
Kitzeck im Sausal |
Lang |
Lebring-Sankt Margarethen |
Leibnitz |
Leutschach an der Weinstraße |
Oberhaag |
Ragnitz |
Sankt Andrä-Höch |
Sankt Georgen an der Stiefing |
Sankt Johann im Saggautal |
Sankt Nikolai im Sausal |
Sankt Veit in der Südsteiermark |
Schwarzautal |
Straß in Steiermark |
Tillmitsch |
Wagna |
Wildon
50 ehemalige Gemeinden (aufgelöst 1945–1969):
Aflenz an der Sulm |
Altenberg bei Leibnitz |
Badendorf |
Brünngraben |
Feiting |
Felgitsch |
Flamberg |
Flüssing |
Gersdorf an der Mur |
Grötsch |
Hart bei Wildon |
Hasendorf an der Mur |
Haslach an der Stiefing |
Höch |
Hütt |
Kainach bei Wildon |
Labuttendorf |
Landscha an der Mur |
Lappach |
Lebring |
Leitring |
Lichendorf** |
Lind bei Sankt Veit am Vogau |
Lipsch |
Maggau* |
Marchtring |
Mitteregg |
Nestelberg |
Neudorf an der Mur |
Neudorf im Sausal |
Neutersdorf |
Oberjahring |
Oberschwarza** |
Ottenberg |
Perbersdorf bei Sankt Veit** |
Pichla bei Mureck** |
Prarath |
Sankt Margarethen bei Lebring |
Schirka |
Schönberg an der Laßnitz |
Schrötten an der Laßnitz |
Seibersdorf bei Sankt Veit** |
Siebing** |
Sukdull |
Unterhaus |
Unterlabill* |
Unterschwarza** |
Waldschach |
Weitersfeld an der Mur** |
Wutschdorf
24 ehemalige Gemeinden (aufgelöst seit 2014):
Berghausen |
Breitenfeld am Tannenriegel |
Ehrenhausen |
Eichberg-Trautenburg |
Glanz an der Weinstraße |
Hainsdorf im Schwarzautal |
Kaindorf an der Sulm |
Leutschach |
Mitterlabill*** |
Murfeld*** |
Pistorf |
Ratsch an der Weinstraße |
Retznei |
Sankt Nikolai ob Draßling |
Sankt Ulrich am Waasen |
Sankt Veit am Vogau |
Schloßberg |
Schwarzau im Schwarzautal*** |
Seggauberg |
Stocking |
Sulztal an der Weinstraße |
Weinburg am Saßbach*** |
Weitendorf |
Wolfsberg im Schwarzautal
Gemeinde war bei Auflösung im: *Bezirk Feldbach; **Bezirk Radkersburg; ***Bezirk Südoststeiermark
Katastralgemeinden: Allerheiligen | Feiting
Ortschaften: Allerheiligen bei Wildon | Großfeiting | Kleinfeiting | Pesendorf | Pichla | Schwasdorf | Siebing
Dörfer: Allerheiligen bei Wildon • Pichla Weiler: Burgforst • Zenzjörg Rotten: Aframberg • Bambach • Gollnegg • Großfeiting • Inzenhof • Kulmberg • Neudorfberg • Nierath • Nierathberg • Pesendorf • Siebing • Ziegelberg Zerstreute Häuser: Hochfeld • Karnerhof • Kleinfeiting • Ladlgraben • Mittergrub • Schwasdorf Sonstige Ortslagen: Schloss Herbersdorf
Zählsprengel: Allerheiligen bei Wildon | Feiting