Die Hansestadt Salzwedel [ˈzaltsveːdəl] ist Kreisstadt des Altmarkkreises Salzwedel in Sachsen-Anhalt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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52.8511.1519 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Altmarkkreis Salzwedel | |
Höhe: | 19 m ü. NHN | |
Fläche: | 304,58 km2 | |
Einwohner: | 22.999 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 76 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 29410 | |
Vorwahlen: | 03901, 039032, 039033, 039037, 039038 | |
Kfz-Kennzeichen: | SAW, GA, KLZ | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 81 455 | |
LOCODE: | DE SZW | |
NUTS: | DEE04 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
An der Mönchskirche 5 29410 Salzwedel | |
Website: | salzwedel.de | |
Bürgermeisterin: | Sabine Blümel (Parteilos) | |
Lage der Hansestadt Salzwedel im Altmarkkreis Salzwedel | ||
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Die Mittelstadt Salzwedel liegt im nordwestlichen Teil der Altmark an der Einmündung der Salzwedeler Dumme in die Jeetze. Benachbarte regional bedeutsame Städte sind Uelzen (im Westen, 44 km), Lüchow (im Norden, 12 km), Gardelegen (im Süden, 41 km) und Arendsee (im Osten, 24 km).
Die Hansestadt Salzwedel gliedert sich in 17 Ortschaften (ehemalige Gemeinden) und 48 Ortsteile.[2]
Zu den Ortschaften gehören gleichnamige und andere Ortsteile[3] und Wohnplätze:[4][2]
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Ortsteile ohne Ortschaftszuordnung sind:[3]
Die Kernstadt Salzwedel bildet keinen Ortsteil. Darüber hinaus befinden sich auf der Gemarkung Salzwedel die Siedlungen und Wohnplätze Böddenstedter Mühle, Perver, Siebeneichen, Siedlung des Friedens und Siedlung Ost.[5]
Am 1. Juli 2019 wurde eine Änderung der Hauptsatzung wirksam: Die Ortschaft Henningen besteht nur noch aus der Gemarkung Henningen. Es entstanden zwei neue Ortschaften: Die Ortschaft Andorf, bestehend aus der Gemarkung Andorf und der Gemarkung Grabenstedt, sowie die Ortschaft Barnebeck, bestehend aus der Gemarkung Barnebeck.[6]
Eine frühere Gemeinde bildete nach der Eingemeindung keine Ortschaft:
Die frühesten archäologischen Funde, die auf eine Ansiedlung hinweisen, befinden sich weit außerhalb des heutigen Innenstadtbereichs. Im benachbarten Wendland, insbesondere aus der Umgebung um Lüchow, sind viele mittel- und jungsteinzeitliche Fundplätze bekannt, die teilweise ausgegraben wurden und noch werden. Somit kann man davon ausgehen, dass seit mindestens 7.000 Jahren die nähere Umgebung um Salzwedel immer wieder durch Gruppen von Jägern und Sammlern aufgesucht wurde.
Nach der letzten Eiszeit, die etwa vor 14.000 Jahren endete, befand sich zwischen Salzwedel und Wustrow im Wendland ein See. Menschen, die zeitweise an seinen Ufern siedelten, hinterließen viele Feuersteingeräte, aber auch Geweih- und Knochengeräte. Einzelne dieser Geweihgeräte wurden in der Jeetze gefunden.
Auch aus der mittleren und späten Jungsteinzeit (etwa 3600–2000 v. Chr.) stammen nur wenige Stücke aus dem Stadtgebiet. Ein spätbronzezeitlicher Fund vom alten Wasserwerk und ein Gräberfeld (etwa an der heutigen B71) deuten auf eine ständige Besiedlung des näheren Stadtgebiets Salzwedels seit etwa 1000 v. Chr. hin. In der frühen Eisenzeit bestand ein Friedhof etwa auf diesem Gebiet (ab 700 v. Chr.) und es entstand ein neuer Friedhof namens „Auf dem hohen Felde“, also ganz in der Nähe. Zum Ende der vorrömischen Eisenzeit ab ca. 200 v. Chr. werden neue Friedhöfe auf dem Perver Windmühlenberg (südöstlich von Salzwedel) und auf dem ehemaligen Exerzierplatz bei Kricheldorf (südlich von Salzwedel) angelegt. Aus der spätrömischen Kaiserzeit und der Völkerwanderung (180–500 n. Chr.) gibt es bisher nur sehr wenige Einzelfunde.
Seit dem Jahr 800 wird eine Siedlung an der Stelle der heutigen Stadt in Nachbarschaft der Burg Salzwedel vermutet. Der alte Name Soltwidele weist auf eine Furt durch die Jeetze an der alten Salzstraße hin. Im Jahr 1112 wird die Burg bei Salzwedel zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Salzwedel führt seine Stadtgründung auf die Markgrafenbrüder Johann I. und Otto III. zurück, die zeitweilig auf der Burg Salzwedel lebten; die erste Bezeichnung als Stadt datiert aus dem Jahre 1233. Ab 1247 entstand unmittelbar nordöstlich der Altstadt die Neustadt als planmäßige Gründung und eigenständige Stadt. Beide Städte lagen innerhalb der Stadtmauer. Erst im Jahr 1713 wurden Altstadt und Neustadt vereinigt. Von 1263 bis 1518 war Salzwedel Mitglied der Hanse, so dass umfangreicher Handel getrieben wurde. So erreichten Getreide, Häute, Tücher oder Bier aus der Hansestadt Gotland und Russland. In die Stadt wurden vorwiegend Gewürze, Heringe und auch Zinn- und Kupfergefäße über die Jeetze geschifft. Aufgrund der hochwertigen Stoffe war Salzwedel als „Tuchmacherwerkstatt“ weit über die Grenzen der Region hinweg bekannt. Bis heute zeugen Straßennamen wie Schmiede-, Wollweber- oder Radestraße und die eingepflasterten Wappen des jeweiligen Handwerks für die einstige Tradition in Salzwedel.
In der im 18. Jahrhundert ausgestorbenen polabischen („wendischen“) Sprache der Gegend wurde Salzwedel Ljosdit (Lôsdît, Lósdy) genannt, was eventuell von ljos (slawisch lěsă, „Wald“) abgeleitet wurde.
Die Reformation fasste in Salzwedel 1541 Fuß. Der Dreißigjährige Krieg brachte die Stadt an den Rand des Ruins, ohne dass sie belagert wurde. Grund dafür war die Einquartierung fremder Truppen. Darunter auch der Söldner Peter Hagendorf im Winterlager von Dezember 1627 bis Februar 1628.[7]
Ab dem 16. Jahrhundert gehörte Salzwedel zum Salzwedelischen Kreis.
1816 wurde Salzwedel Sitz des Kreises Salzwedel in der preußischen Provinz Sachsen. 1870 erhielt die Stadt einen Eisenbahnanschluss. Damit verlor die Jeetzeschifffahrt an Bedeutung. In der Folge kamen weitere Bahnstrecken hinzu.
Nach dem Ersten Weltkrieg entstand Hoyersburg als Ortsteil von Salzwedel. Die Gründung der Siedlung erfolgte vorrangig, um Russlanddeutsche anzusiedeln, die vor allem als Forstarbeiter für die Stadt tätig waren.
Während des Zweiten Weltkrieges war ab 1942 auf dem Gelände einer Düngemittelfabrik in der Gardelegener Straße ein Lager für Zwangsarbeiter eingerichtet, das von Ende Juli 1944 bis zum 14. April 1945 als Außenlager Salzwedel, ein Frauenlager des KZ Neuengamme, weiter betrieben wurde. Anfänglich 400 und später bis zu 1.500 meist jüdische Gefangene unterschiedlicher Nationalitäten mussten für die Draht- und Metallfabrik Salzwedel, eine Tochterfirma der Magdeburger Polte-Werke, in zwei Zwölf-Stunden-Schichten Schwerstarbeit in der Munitionsherstellung verrichten. Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurden immer mehr Frauen aus anderen Konzentrationslagern vor den anrückenden Alliierten ins Lager Salzwedel transportiert und am 14. April 1945 befreite die 9. US-Armee dort 3000 Häftlinge.[8]
Der im Rahmen der Operation Clarion durchgeführte Luftangriff der amerikanischen 8th Air Force vom 22. Februar 1945 durch 59 Bomber des Typs B-17 „Flying Fortress“ mit 198 Tonnen Bomben[9] zerstörte den Bahnhofsbereich, sowie Anlagen des Gaswerks und forderte etwa 300 Tote. Die Altstadt blieb jedoch weitgehend erhalten, da Hauptziele des Angriffs die Eisenbahnanlagen waren.
Zur DDR-Zeit verfielen zahlreiche alte Häuser der Stadt.
Von 1946 bis 1950 war Salzwedel eine kreisfreie Stadt. 1952 wurde es dem neu gegründeten Bezirk Magdeburg zugeordnet.
In der DDR wurde die Stadt von April 1971 bis April 1986 Standort der Hubschrauberstaffel 16 der Fliegerkräfte der Grenztruppen der DDR, danach noch Außenstelle des Standortes Nordhausen, zuletzt mit Hubschraubern der Typen Mil Mi-2 und Mil Mi-8.
Viele Häuser wurden seit der Wende 1989 verlassen, so dass im Jahre 2007 eine Aktion gestartet wurde, um Häuser und Grundstücke günstig anzubieten.[11]
Seit dem 1. April 2008 trägt Salzwedel den Namenszusatz Hansestadt.
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![]() ![]() Einwohnerentwicklung von Salzwedel nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1730 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871 |
(ab 1998 jeweils zum 31. Dezember)
Eingemeindungen nach Salzwedel fanden in den Jahren 1908 (Perver)[12], 1950 (Böddenstedt),[13] 1974 (Krinau),[14] 2003 (drei Gemeinden),[15] 2005 (Stappenbeck),[16] 2009 (Benkendorf),[17] 2010 (zehn Gemeinden)[18] und 2011 (zwei Gemeinden)[19] statt.
Ehemalige Gemeinde | Datum | Anmerkung |
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Andorf | 01.05.1992 | Eingemeindung nach Henningen |
Barnebeck | 01.05.1992 | Eingemeindung nach Henningen |
Benkendorf | 01.01.2009 | |
Böddenstedt | 20.07.1950 | |
Bombeck | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Osterwohle |
Brewitz | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Dambeck |
Brietz | 01.01.2003 | |
Buchwitz | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Stappenbeck |
Cheine | 01.03.1973 | Eingemeindung nach Seebenau |
Chüden | 01.01.2010 | |
Chüttlitz | 01.03.1973 | Eingemeindung nach Brietz |
Dambeck | 01.01.2003 | |
Depekolk | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Liesten |
Eversdorf | 01.08.1972 | Zusammenschluss mit Wieblitz zu Wieblitz-Eversdorf |
Gerstedt | 01.10.1972 | Eingemeindung nach Osterwohle |
Grabenstedt | 01.01.1973 | Eingemeindung nach Andorf |
Groß Chüden | 01.12.1972 | Zusammenschluss mit Ritze zu Chüden |
Groß Grabenstedt | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Klein Grabenstedt zu Grabenstedt |
Groß Wieblitz | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Klein Wieblitz zu Wieblitz |
Henningen | 01.01.1974 01.05.1990 01.01.2010 | Eingemeindung nach Langenapel Ausgliederung aus Langenapel Eingemeindung nach Salzwedel |
Hestedt | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Andorf |
Jahrsau | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Jeebel |
Jeebel | 01.01.1963 | Eingemeindung nach Riebau |
Kemnitz | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Ziethnitz zu Steinitz |
Klein Chüden | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Ritze |
Klein Grabenstedt | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Groß Grabenstedt zu Grabenstedt |
Klein Gartz | 01.01.2010 | |
Klein Wieblitz | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Groß Wieblitz zu Wieblitz |
Königstedt | 01.01.1992 | Eingemeindung nach Pretzier |
Kricheldorf | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Sienau zu Krinau |
Krinau | 15.03.1974 | |
Langenapel | 01.01.2010 | |
Liesten | 01.01.2010 | |
Mahlsdorf | 01.01.2003 | |
Maxdorf | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Mahlsdorf |
Osterwohle | 01.01.2010 | |
Perver | 01.07.1908 | |
Pretzier | 01.01.2010 | |
Riebau | 01.01.2010 | |
Ritze | 01.12.1972 | Zusammenschluss mit Groß Chüden zu Chüden |
Rockenthin | 20.07.1950 | Eingemeindung nach Andorf |
Seebenau | 01.01.2010 | |
Sienau | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Kricheldorf zu Krinau |
Stappenbeck | 01.01.1974 01.05.1990 01.01.2005 | Eingemeindung nach Mahlsdorf Ausgliederung aus Mahlsdorf Eingemeindung nach Salzwedel |
Steinitz | 01.01.2011 | |
Tylsen | 01.01.2010 | |
Wieblitz | 01.08.1972 | Zusammenschluss mit Eversdorf zu Wieblitz-Eversdorf |
Wieblitz-Eversdorf | 01.01.2011 | |
Wistedt | 01.10.1972 | Eingemeindung nach Osterwohle |
Ziethnitz | 20.07.1950 | Zusammenschluss mit Kemnitz zu Steinitz |
In den Ortschaften ist die Ortschaftsverfassung eingeführt, außer in Benkendorf.[2]
Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis für die Zusammensetzung des Stadtrats:[20]
Partei / Liste | Stimmenanteil | +/− %p | Sitze | +/− |
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Linke | 17,9 % | − 5,2 | 6 | − 2 |
CDU | 16,7 % | − 10,40 | 6 | − 4 |
AfD | 13,0 % | + 13,00 | 5 | + 5 |
SPD | 12,2 % | − 0,8 | 4 | − 1 |
Grüne | 07,7 % | + 3,3 | 3 | + 1 |
FDP | 03,9 % | + 1,6 | 1 | ± 0 |
Hanseatischer Bürgerbund Salzwedel | 15,5 % | + 13,00 | 6 | + 5 |
WG Salzwedel-Land | 11,8 % | − 1,6 | 4 | − 1 |
DORF BIS STADT | 01,4 % | + 1,4 | 1 | + 1 |
Zusätzlich gehört dem Stadtrat die Bürgermeisterin an.
Am 9. März 2008 wurde die parteilose Sabine Danicke zur Bürgermeisterin der Hansestadt Salzwedel gewählt. Auf Grund der Eingemeindung von Steinitz und Wieblitz-Eversdorf zum 1. Januar 2011 stieg die Einwohnerzahl Salzwedels über 25.000, so dass Danicke fortan die Amtsbezeichnung Oberbürgermeisterin führte.[21]
Bei der Bürgermeisterwahl 2015 gewann Sabine Blümel mit nur drei Stimmen Vorsprung. Aufgrund des knappen Wahlergebnisses legte Danicke jedoch Widerspruch ein. Am 10. Juli 2015 gab Danicke ihr Amt daher an den stellvertretenden Oberbürgermeister Andreas Vogel ab, bis zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichts Magdeburg.[22] Die 9. Kammer des Verwaltungsgerichts Magdeburg unter Vorsitz des Verwaltungsrichters Uwe Haack entschied am 15. Dezember 2015, dass die Bürgermeisterwahl gültig sei. Zwei Stimmen wurden jedoch für ungültig erklärt, sodass Sabine Blümel die Stichwahl mit lediglich einer Stimme am 8. März 2015 gewonnen hatte.[23][24] Nach einem Jahr verwaltungsgerichtlicher Auseinandersetzungen wurde die neue Salzwedeler Bürgermeisterin Sabine Blümel dann vom Stadtrat am 16. März 2016 vereidigt und nahm bereits einen Tag später ihre Amtsgeschäfte auf.[25]
Blasonierung: „Gespalten in Silber; vorn ein halber roter Adler mit goldener Bewehrung und Brustspange, daneben ein aufgerichteter roter Schlüssel mit rückgewendetem Bart; hinten ein roter Adler mit goldener Bewehrung und Brustspangen, in den Fängen zwei liegende rote Schlüssel pfahlweise, über die Schwingen gestülpt zwei stahlfarbene Kübelhelme mit schwarzem goldverziertem Flug, in der Halsbeuge ein sechseckiger goldener Stern.“
Vor 1713 waren die Alt- und Neustadt von Salzwedel zwei getrennte Städte mit eigenen Wappen. Die Geschichte der Wappen lässt sich an der Entwicklung der Siegelbilder beider Städte verfolgen. Ursprünglich führte die Altstadt einen ganzen Adler, in den Fängen einen liegenden Schlüssel. Das oben blasonierte Altstadtwappen entwickelte sich erst später im Laufe des Mittelalters. Nach Vereinigung von Altstadt und Neustadt setzte man beide Wappen nebeneinander in einen Schild. Die Altstadt führte den halben brandenburgischen Adler mit aufgerichtetem Schlüssel, die Neustadt den ganzen brandenburgischen Adler mit zwei liegenden Schlüsseln, zwei Helmen und Stern.
Die Farben der Hansestadt Salzwedel sind weiß-rot. Die Stadtfahne zeigt in der Längsrichtung eine obere weiße und eine untere rote Hälfte. In der Mitte befindet sich das Stadtwappen.[26]
Salzwedel unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:
Die größte und traditionsreichste Veranstaltung ist der jährlich stattfindende Dionysiusmarkt, kurz Nysmarkt. Er findet als großes Stadtfest um den Tag der Deutschen Einheit statt. Als weitere regelmäßige Veranstaltung hat sich das Hansefest Anfang Juni etabliert. Im September findet seit 2013 das dezentrale Kunstfestival Wagen & Winnen statt, das sich über die Altmark und angrenzende Landkreise erstreckt. Ergänzt werden diese Veranstaltungen durch Kneipennacht, Weinfest und Lichternacht.
Als großes Konzertevent findet jährlich das Bundesfinale des Bandwettbewerbs Local Heroes statt. Der Contest wird seit 1990 in Deutschland ausgetragen, und vom Verein „Aktion Musik / local heroes e.V.“ (Salzwedel) organisiert und koordiniert.
Bis 2008 war das Parkfestival als ein im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfindendes Musikfestival mit mehreren tausend Besuchern und Beteiligung von nationalen und internationalen Bands und Musikern überregional bekannt. Aufgrund der hohen Kosten wird es nicht mehr durchgeführt. Auch das Smack-Festival, später Chemical Bash, eines der größten Hard-Rock-Festivals Sachsen-Anhalts, fand in Salzwedel statt.
Seit dem Jahr 1997 fördert die Stadt via Förderverein ein Künstler- und Stipendiatenhaus in den Sparten Bildende Kunst, Literatur und Musik.
Von 1955 bis mindestens 1961 war Salzwedel Austragungsort des Jahn-Gedächtnis-Sportfests.[35] Die Stadt war ein Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 der Menschen mit Behinderung.
Es gibt mehrere Sportvereine, wie den SV Eintracht Salzwedel 09, ESV Lok Salzwedel, Hansebaskets Salzwedel, SV Brietz, BSV Salzwedel, Freizeit & Sport Siebeneichen e.V., Reitverein St. Georg Salzwedel, die Schützengilde der Stadt Salzwedel und den Schiffsmodellclub Salzwedel 1985.
Darüber hinaus waren einige Salzwedeler Sportler auf nationaler und internationaler Ebene erfolgreich, wie Doris Maletzki, Irmgard Praetz, Petra Westing und Thomas Ulbricht.
Regionale Spezialitäten sind der Salzwedeler Baumkuchen,[36] die Altmärkische Hochzeitssuppe, Tiegelbraten (Hammelfleisch) und das Zungenragout.
Knapp 80 Prozent der Einwohner Salzwedels sind konfessionslos.
Die Volkszählung in der Europäischen Union 2011 zeigte, dass von den 24.693 Einwohnern der Stadt Salzwedel rund 19 % der evangelischen und rund 3 % der katholischen Kirche angehörten.[37]
Die evangelischen Christen der Stadt Salzwedel und umliegender Dörfer gehören zu drei Pfarrbereichen: St. Marien (in der Altstadt), St. Katharinen (in der Neustadt) und St. Georg (in Perver) im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[38]
Die katholische Pfarrgemeinde St. Laurentius gehört administrativ zum Dekanat Stendal des Bistums Magdeburg. Die Gottesdienste der Gemeinde werden in der Lorenzkirche abgehalten.
In Salzwedel gibt es Gemeinden verschiedener Freikirchen, z. B. die Adventgemeinde, eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten) sowie eine Pfingstgemeinde.
Die Neuapostolische Kirche ist ebenfalls vor Ort vertreten.
Im deutschlandweiten Vergleich gering ist die Anzahl der Angehörigen des Islam und des Judentums.
Der Salzwedeler Baumkuchen, der hier in mehreren Betrieben produziert wird, ist über die deutschen Grenzen hinaus bekannt. Die „Erste Salzwedeler Baumkuchen-Fabrik“ wurde 1808 gegründet[39] und wurde 1865 Königlicher Hoflieferant. König Wilhelm I., der spätere Deutsche Kaiser, besuchte damals die Stadt. 1958 zur DDR-Zeit wurde das Unternehmen enteignet. Die Inhaberin wurde im Alter von 72 Jahren zu zwei Jahren Haft verurteilt. Man legte ihr zur Last, durch den Versand des Baumkuchens in die Bundesrepublik der DDR-Bevölkerung wertvolle Rohstoffe entzogen zu haben. 1990 erfolgte die Rückgabe des enteigneten Unternehmens.
Die B 71 (Halle–Gardelegen–Salzwedel–Uelzen–Bremerhaven) quert Salzwedel von Nordwesten nach Südosten und die B 248 (Northeim–Wolfsburg–Salzwedel–Dannenberg) in Süd-Nord-Richtung, während die B 190 (Salzwedel–Arendsee–Seehausen) in östlicher Richtung von Salzwedel ausgeht.
Salzwedel ist der am weitesten von einer Autobahnauffahrt entfernte größere Ort Deutschlands (Stand November 2012).[40] Es sind von dort:
Ein Lückenschluss der östlich von Salzwedel verlaufenden A 14 von Magdeburg über Stendal und Osterburg nach Schwerin befindet sich in Realisierung. Ursprünglich (1995) war eine X-Variante in Planung, welche auch durch den ADAC befürwortet wurde und ein Autobahnkreuz Salzwedel aus verlängerter A 39 und A 14 vorsah.
Die einzige in Betrieb befindliche Zugverbindung ist die Bahnstrecke Stendal–Uelzen, die ursprünglich Bremen mit Berlin verband und als sogenannte Amerikalinie nach Bremerhaven zur Columbuskaje weiterführte. Salzwedel liegt an dem nach Ende der deutschen Teilung in Richtung Uelzen wieder eröffneten Teilstück Stendal–Uelzen. Auf dieser Strecke bestehen Verbindungen mit einem Regional-Express in Richtung Uelzen oder Stendal–Magdeburg–Halle sowie durch eine Regionalbahn in Richtung Stendal, die alle Unterwegsbahnhöfe bedient. Seit April 2014 hält ein Interregio-Express in Salzwedel, der Berlin und Hamburg miteinander verbindet; eine Wochenendverbindung mittels IC auf derselben Strecke wurde im Dezember 2015 eingestellt. Das Eurocity-Zugpaar Hamburg–Breslau verschwand im Dezember 2014 aus dem Angebot.
Die Strecke nach Oebisfelde wurde 2002 und die Strecke nach Wittenberge (über Arendsee (Altmark)) 2004 stillgelegt.
Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus und TaktBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindungen führen ab Salzwedel:
Die Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel mbH (PVGS) betreibt weitere Linien ab Salzwedel sowie den öffentlichen Rufbusverkehr in Salzwedel.
Die Versorgung des Stadtgebietes mit Trinkwasser wird vom Verband Kommunaler Wasserversorgung und Abwasserbehandlung übernommen, ebenso die Entsorgung des anfallenden Abwassers.
Das Trinkwasser für Salzwedel wird im Wasserwerk Siedenlangenbeck 52.752911.0755 aus Grundwasser gewonnen. Täglich werden etwa 3.600 m³ Rohwasser aufbereitet. Über zwei Filterstufen erfolgt die Enteisenung und Entmanganung, eine Entsäuerung/Aufhärtung und der Rückhalt von Trübstoffen. Anschließend wird das Wasser belüftet und so Kohlensäure eliminiert.[41]
Die Gesamthärte liegt bei 1,4 mmol/l (7,6 °dH) und fällt damit in den Härtebereich weich.[42] Der Brutto-Verbrauchspreis beträgt 1,41 Euro je Kubikmeter.[43]
Die Abwässer der Stadt Salzwedel fließen der zentralen Kläranlage zu 52.87211.1662. Das Klärwerk wurde 1997 in Betrieb genommen und ist auf eine Kapazität von 45.000 Einwohnerwerten ausgelegt. Jährlich werden etwa 1,9 Mio. m³ Abwasser gereinigt und in die Jeetze eingeleitet.[44]
In Salzwedel gibt es das Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium.
Städte: |
Arendsee (Altmark) | Gardelegen | Kalbe (Milde) | Klötze | Salzwedel |
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Flecken: | ||
Gemeinden: |
Beetzendorf | Dähre | Jübar | Kuhfelde | Rohrberg | Wallstawe |
Amt Dambeck | Andorf | Barnebeck | Benkendorf | Böddenstedt | Bombeck | Brewitz | Brietz | Buchwitz | Büssen | Cheine | Chüden | Chüttlitz | Dambeck | Darsekau | Depekolk | Eversdorf | Groß Chüden | Groß Gerstedt | Groß Grabenstedt | Groß Wieblitz | Henningen | Hestedt | Hoyersburg | Jeebel | Kemnitz | Klein Chüden | Klein Gartz | Klein Gerstedt | Klein Grabenstedt | Klein Wieblitz | Königstedt | Kricheldorf | Langenapel | Liesten | Mahlsdorf | Maxdorf | Niephagen | Osterwohle | Pretzier | Riebau | Ritze | Rockenthin | Salzwedel | Seeben | Seebenau | Sienau | Stappenbeck | Steinitz | Tylsen | Wieblitz-Eversdorf | Wistedt | Ziethnitz