Buchwitz, ein Straßendorf mit Kirche, liegt etwa fünf Kilometer südöstlich von Salzwedel in der Altmark. Der Buchwitzer Entwässerungsgraben westlich des Dorfes strömt über den Schleggraben nach Westen in die Jeetze.[3]
Geschichte
Im Jahre 1344 wird ein Henneke Bukevyz in Salzwedel genannt.[4]
Das Dorf Buchwitz wird 1347 erstmals erwähnt als in deme Dorpe to Bukevisze. Gebhard von Alvensleben verkoft einen Hof im Dorf an den Pfarrer und an die Katharinenkirche in der Neustadt Salzwedel.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird das Dorf als Bukofisse mit 22 Zinshufen und einem Schulzen aufgeführt.[6] Weitere Nennungen sind 1608 Bukeuitz, 1687 Buckewitz, Bucholtz,[1] 1775 Buckwitz oder Buchwitz[7] und 1804 Buchwitz und Bückwitz[8]
Im Jahre 1945 wurden bei der Bodenreform 14 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 321 Hektar Land ermittelt. Außerdem gehörten der Kirche 4Hektar und der Gemeinde 0,5 Hektar. 1946 wurden 44 Hektar enteignet. 1948 gab es aus der Bodenreform 5Erwerber, davon waren 4 Neusiedler.[1]
Im Jahr 1997 wurde im Dorf das 650. Jahr der Ersterwähnung von Buchwitz gefeiert und eine Dorfchronik veröffentlicht.[9]
Herkunft des Ortsnamens
Jürgen Udolph führt den Ortsnamen auf das slawische Wort für Buche zurück, möglicherweise in der Form von „Bukovec“ also „Buchberg“.[10]
Sage vom Streitland bei Buchwitz
Johann Friedrich Danneil überlieferte 1858 die Sage vom Streitland bei Buchwitz. Zu Buchwitz gehörte früher ein Weiderevier namens Streitland in der Gemarkung des Nachbardorfes Stappenbeck. Der Sage nach gehörte dasselbe zu Stappenbeck. Im Dreißigjährigen Krieg maßten sich die Buchwitzer dasselbe an. Als es später deshalb zum Prozess kam, schwor ein alter Mann an Ort und Stelle, dass er auf Buchwitzer Grund und Boden stehe, indem er seine Schuhe teilweise mit Buchwitzer Erde angefüllt habe. Auf der Stelle sei er dafür bestraft worden, indem er heftiges Erbrechen und einen starken Durchfall bekam.[11]
Eingemeindungen
Am 20. Juli 1950 wurde die Gemeinde Buchwitz aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Stappenbeck eingegliedert.[12] Am 1. Januar 1974 wurde die Gemeinde Stappenbeck mit ihrem Ortsteil Buchwitz in die Gemeinde Mahlsdorf eingemeindet. Am 1. Mai 1990 entstand Stappenbeck durch Ausgliederung aus Mahlsdorf wieder als politisch selbstständige Gemeinde.[13] Der Ortsteil Buchwitz kam vermutlich ebenfalls zur neuen Gemeinde Stappenbeck.
Spätestens nachdem Stappenbeck am 1. Januar 2005 nach Salzwedel eingemeindet wurde,[14] kam Buchwitz zu Salzwedel. Später entstand die Ortschaft Stappenbeck mit den Ortsteilen Stappenbeck und Buchwitz.
Die evangelische Kirchengemeinde Buchwitz gehörte früher zu Pfarrei Stappenbeck[18] und gehört heute zum Pfarrbereich Salzwedel-St.Georg[19] im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Die evangelische Dorfkirche in Buchwitz ist ein spätgotischer Feldsteinbau mit einem Fachwerkturm von 1780.[20]
Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
In Buchwitz steht vor der Kirche ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein Monolith auf einem Feldsteinsockel, darauf ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen.[21]
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale in Salzwedel
Literatur
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.133 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.327, 25. Buchwitz (Online bei google books).
Buchwitz im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.365–368, doi:10.35998/9783830522355.
Zitiert nach Peter P. Rohrlach: Joachim Stephan:Die Vogtei Salzwedel. Land und Leute vom Landesausbau bis zur Zeit der Wirren (=Quellen, Findbücher und Inventare des Brandenburgischen Landeshauptarchivs. Band17). Peter Lang GmbH, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-631-54808-7, S.456.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band17. Berlin 1859, S.66, XLIX. (Digitalisat).}
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.388.
Familie Fritz Lange:Auszüge aus der Chronik Buchwitz. erarbeitet anläßlich der Feierlichkeiten im 650. Jahr der Ersterwähnung Buchwitz 1997. Buchwitz Mai 1997 (archiviert auf archive.org (Memento vom 5. Mai 2019 im Internet Archive)).
Matthias Friske:Die mittelalterlichen Kirchen in der nordwestlichen Altmark (=Bernd Janowski und Dirk Schumann [Hrsg.]: Kirchen im ländlichen Raum. Band9). Lukas, Berlin 2021, ISBN 978-3-86732-379-6, S.102–105.
Friedrich Krüger, Johann Friedrich Danneil:Altmärkische Sagen und Gewohnheiten. In: Jahresberichte des Altmärkischen Vereins für vaterländische Geschichte. 12. Jahresbericht, 1859, S.30–31, 19. Das Streitland bei Buchwitz (altmark-geschichte.de[PDF]).
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.279 (PDF).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.360,361,362.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.133 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Hansestadt Salzwedel:Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S.79 (salzwedel.de[PDF; abgerufen am 25.September 2021]).
Jens Heymann:Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15.Januar 2016 (az-online.de).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.25 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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