Das altmärkische Dorf Dambeck, ein Straßendorf mit Kirche, liegt rund fünf Kilometer südlich der Kernstadt Salzwedel in landwirtschaftlich geprägter Umgebung. Die Jeetze fließt östlich des Dorfes. Rund 1,5 Kilometer südlich liegt der Ortsteil Amt Dambeck mit dem Kloster Dambeck.[3]
Nächstgelegene Ortschaften sind die Salzwedeler Ortsteile Brewitz im Norden und Altensalzwedel im Süden sowie Kuhfelde im Südwesten und Maxdorf im Südosten. Der Ort ist durch die in Ost-West-Richtung verlaufende Dorfstraße geprägt, an der fast alle Häuser liegen. In Dambeck, Amt Dambeck und Brewitz leben insgesamt 320 Einwohner.[4]
Ortschaftsgliederung
Die Ortschaft Dambeck besteht aus den Ortsteilen Dambeck, Amt Dambeck und Brewitz.[5]
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Im Jahre 1349 wird dominus gotscalcus plebanus in villa dambeke, also der Pfarrer im Dorfe Dambeck, als Zeuge erwähnt.[6]
Wilhelm Zahn führt die Nennung von dambke im Jahre 1359 als erste Erwähnung des Dorfes auf,[7] ohne Details anzugeben. 1359 wird in einer Urkunde über Adlige in Dambeke berichtet.[8]
In einem Testament aus dem Jahre 1360 ist die Rede von to dambeke.[9]
Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Dambeke aufgeführt.[10] Im Jahre 1804 heißt das Dorf Dambeck oder auch Kirchdambeck.[11]
Bei der Bodenreform wurden 1945 wurden ermittelt: 34 Besitzungen unter 100 Hektar mit zusammen 499 Hektar Land. Die Kirche hatte 10 Hektar und das Schulgut im Amt Dambeck hatte 267 Hektar. Es wurde seinerzeit von der SMA verwaltet und bewirtschaftet. Im Jahre 1954 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Neues Deutschland“.[1]
Eingemeindungen
Am 30. September 1928 wurde der Gutsbezirk Amt Dambeck mit der Landgemeinde Dambeck vereinigt.[12]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Brewitz aus dem Landkreis Salzwedel in die Gemeinde Dambeck eingemeindet.[13]
Zum 1. Januar 2003 wurde die Gemeinde Dambeck nach Salzwedel eingemeindet. Gleichzeitig entstand die Ortschaft Dambeck mit den Ortsteilen Dambeck, Amt Dambeck und Brewitz.
Die evangelische Kirchengemeinde Dambeck gehörte zur Pfarrei Dambeck.[16] Die Evangelischen aus Dambeck gehören heute zum Pfarrbereich Apenburg im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[17]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale Salzwedel
Die Dorfkirche Dambeck wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts als Feldsteinkirche errichtet.
Der Ortsfriedhof ist auf dem Kirchhof.
In Dambeck steht vor der Kirche ein Denkmal für die Gefallenen der Kriege des 19. Jahrhunderts und des Ersten und Zweiten Weltkriegs, eine quadratische Säule.[18]
Ab 1224 entstand das Kloster Dambeck, das im heutigen Ortsteil Dambeck steht.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Bahnhof Dambeck (2012)
In Dambeck liegt das Gewerbegebiet Salzwedel Süd, in dem ein Stahlrohrhersteller und ein Filterproduzent ansässig sind.[19]
Der Ort ist durch Kreisstraßen mit der B248 im Westen und den Ortsteilen Brewitz und Altensalzwedel verbunden.
Dambeck besaß den Bahnhof Dambeck (Altm) an der Bahnstrecke Salzwedel–Oebisfelde; die Strecke wurde 2002 stillgelegt. Eine Buslinie verbindet seither den Ort mit Salzwedel und Oebisfelde im Zweistundentakt. Die Bahnanlagen sind 2012 vorhanden.
Persönlichkeiten
In Dambeck wurde der deutsche Jurist und Bildungspolitiker Konrad Müller (1912–1979) geboren. Sein Vater, der spätere Bischof Ludolf Hermann Müller, war ab 1909 zeitweise Pfarrer an der Dambecker Kirche.
Sonstiges
Am ehemaligen Bahnhof befindet sich ein Storchennest, in dem regelmäßig Weißstörche brüten.
Literatur
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.459–463, doi:10.35998/9783830522355.
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.137 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.329, 37. Dambeck (Online bei google books).
Dambeck im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.459–463, doi:10.35998/9783830522355.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band6. Berlin 1846, S.31 (Digitalisat).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.137 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band16. Berlin 1859, S.431 (Digitalisat).
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band14. Berlin 1857, S.117 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.404 (uni-potsdam.de (Memento vom 5. Dezember 2018 im Internet Archive)).
Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.):Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID3766-7, S.216.
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, ZDB-ID511105-5, S.278, Abs. 5 (PDF).
Hansestadt Salzwedel:Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S.60 (salzwedel.de[PDF; abgerufen am 5.Mai 2019]).
Jens Heymann:Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15.Januar 2016 (az-online.de).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.97 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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