Das altmärkische Dorf Barnebeck, ein nach Osten erweitertes Straßendorf mit Kirche,[1] liegt 15 Kilometer westlich von Salzwedel. Der Barnebecker Graben und der Konsumgraben entwässern die Wiesen nördlich des Dorfes in die Dumme, oder aber auch Harper Mühlenbach, der früher auch „Südlicher Mühlenbach“[3] genannt wurde. Der Fluss bildet hier die nördliche Grenze zum Bundesland Niedersachsen. Nördlich des Flusses liegt das EU-Vogelschutzgebiet „Landgraben-Dumme-Niederung“[4], südlich ein Teil des größten Biotopverbund Deutschlands, das Grüne Band.
Geschichte
Mittelalter bis Neuzeit
Im Jahre 1217 wird der Ort als in Bernebeke erstmals erwähnt, als Hermann, Probst zu Hamburg, und Günzel und Heinrich, Grafen von Schwerin, dem Kloster Diesdorf vier Hufen Land überließen.[5] Im Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 wird der Ort als Bernebeke mit 15 Hufen Land aufgeführt. Die von Wustrow und von dem Knesenbeck hatten hier Besitz.[6] Im Jahre 1687 heißt das Dorf Bernbeck[1] und schließlich 1804 Barnebeck.[7]
Der Historiker Peter P. Rohrlach weist darauf hin,[1] dass die von Hermes und Weigelt[8] genannte Ersterwähnung zum Jahre 1161 ist nicht zu belegen ist.
Eingemeindungen
Ursprünglich gehörte das Dorf zum Salzwedelischen Kreis. Ab 1816 gehörte die spätere Gemeinde Barnebeck zum Landkreis Salzwedel. Sie kam am 25. Juli 1952 zum Kreis Salzwedel im Bezirk Magdeburg. Am 1. Dezember 1973 wurde die Gemeinde Kortenbeck aus dem Kreis Salzwedel in die Gemeinde Barnebeck eingemeindet. Am 1. Januar 1991 wurde der Ortsteil Kortenbeck der Gemeinde Lagendorf zugeordnet. Am 1. Mai 1992 wurden die Gemeinden Andorf (mit Ortsteilen Hestedt, Rockenthin, Groß Grabenstedt und Klein Grabenstedt) sowie Barnebeck von der Gemeinde Henningen eingemeindet und war somit ein Ortsteil der selbstständigen Gemeinde Henningen.[9]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag beschloss der Gemeinderat der Gemeinde Henningen am 20. November 2008, dass die Gemeinde Henningen in die Hansestadt Salzwedel eingemeindet wird. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Januar 2010 in Kraft.[10][11]
Auf dem Gebiet der ehemaligen Gemeindegrenze der Gemeinde Henningen wurde die Ortschaftsverfassung nach den §§ 86 ff. Gemeindeordnung Sachsen-Anhalt eingeführt. Barnebeck wurde hierdurch vom 1. Januar 2010 bis zum 30. Juni 2019 ein Teil der Ortschaft Henningen und ein Ortsteil der Gemeinde Hansestadt Salzwedel. In der Ortschaft Henningen wurde ein Ortschaftsrat mit fünf Mitgliedern einschließlich Ortsbürgermeister gebildet.
Seit dem 1. Juli 2019 ist Barnebeck eine eigene Ortschaft mit eigenem Ortschaftsrat in der Gemeinde Hansestadt Salzwedel.[12]
Die evangelische Kirchengemeinde Barnebeck, die früher zur Pfarrei Osterwohle gehörte,[19] wird heute betreut vom Pfarrbereich Osterwohle-Dähre im Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[20]
Die ältesten überlieferten Kirchenbücher für die Pfarrei Osterwohle stammen aus dem Jahre 1666.[21]
Tourismus
Barnebeck ist einer der Orte Sachsen-Anhalts, die sich an der Kulturellen Landpartie des benachbarten Wendlands beteiligen.[22] Seit 2020 ist Barnebeck ein Ort auf der Route des Hanse-Wendland-Radweges, ein 161Kilometer langer Rundkurs der Uelzen, Bad Bodenteich, Hansestadt Salzwedel, Lüchow (Wendland) und Rosche verbindet.[23] Durch Barnebeck führt der europäische Radfernweg EuroVelo Route EV13 (Iron Curtain Trail).[24]
Verkehrsanbindung
Straßenverkehr
Barnebeck liegt direkt an der Kreisstraße 1002 die von West nach Ost quer durch die Ortschaft führt. Des Weiteren führt im Westen der Ortschaft eine Gemeindestraße über die sogenannte „Thuner Brücke“, über die Landesgrenze ins niedersächsische Thune.
Bahn
Etwa 4 km nordwestlich liegt der Bahnhof Schnega an dem ein regelmäßiger Haltepunkt der Bahnstrecke Stendal–Uelzen liegt.
Busverkehr
Es verkehren Linienbusse und Rufbusse der Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel.[25]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
→ Hauptartikel: Liste der Kulturdenkmale Salzwedel
Die evangelische Dorfkirche Barnebeck ist ein mittelalterlicher Feldsteinbau mit unregelmäßigem Mauerwerk.[26]
Die ca. 1,3 km lange Kopfsteinpflasterstraße
Der Ortsfriedhof liegt im Norden des Dorfes.
Vor der Kirche steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges, ein großer Findling, auf dem ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen thront.[27]
Löschgruppe Barnebeck, der Freiwilligen Feuerwehr Henningen
Literatur
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.150 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.325, 11. Barnebeck (Online bei google books).
Barnebeck im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
Peter P. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S.124–127, doi:10.35998/9783830522355.
Adolph Friedrich Riedel:Codex diplomaticus Brandenburgensis: Sammlung der Urkunden, Chroniken und sonstigen Quellschriften. Haupttheil 1. Band16. Berlin 1859, S.395 (Digitalisat).
Johannes Schultze:Das Landbuch der Mark Brandenburg von 1375 (=Brandenburgische Landbücher. Band2). Kommissionsverlag von Gsellius, Berlin 1940, S.403 (uni-potsdam.de (Memento vom 6. April 2019 im Internet Archive)).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.325, 11. Barnebeck (Online bei google books).
Statistisches Bundesamt (Hrsg.):Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7, S.358,361.
Altmarkkreis Salzwedel:Vereinbarung über die Eingemeindung der Gemeinde Henningen in die Hansestadt Salzwedel (Gebietsänderungsvereinbarung) mit Genehmigung des Altmarkkreises Salzwedel vom 16. März 2009. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 15. Jahrgang, Nr.4, 22.April 2009, S.86–88 (altmarkkreis-salzwedel.de[PDF; 819kB; abgerufen am 3.Oktober 2022]).
Einheitsgemeinde Hansestadt Salzwedel:V. Satzung zur Änderung der Hauptsatzung der Hansestadt Salzwedel. In: Amtsblatt Altmarkkreis Salzwedel. 24. Jahrgang, Nr.12, 19.Dezember 2018, S.96 (altmarkkreis-salzwedel.de[PDF; 385kB; abgerufen am 3.Oktober 2022]).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.150 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
Hansestadt Salzwedel:Integriertes Stadtentwicklungskonzept 2020. Juni 2015, S.62–63 (Online[PDF; abgerufen am 5.Mai 2019]).
Jens Heymann:Kernstadt und Dörfer der Einheitsgemeinde Salzwedel legen zu. In: Altmark Zeitung, Ausgabe Salzwedel. 15.Januar 2016 (Online).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.99 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
Ernst Machholz:Die Kirchenbücher der evangelischen Kirchen in der Provinz Sachsen. In: Mitteilungen der Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte. 30. Heft, 1925, ZDB-ID504809-6, S.14 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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