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Klötze ist eine Stadt im Altmarkkreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Sachsen-Anhalt
Landkreis: Altmarkkreis Salzwedel
Höhe: 60 m ü. NHN
Fläche: 278,44 km2
Einwohner: 9680 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km2
Postleitzahl: 38486
Vorwahlen: 03909, 039005 (Kusey, Wenze), 039008 (Dönitz, Jahrstedt, Kunrau, Neuferchau, Steimke), 039085 (Schwiesau)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: SAW, GA, KLZ
Gemeindeschlüssel: 15 0 81 280
Adresse der
Stadtverwaltung:
Schulplatz 1
38486 Klötze
Website: www.stadt-kloetze.de
Bürgermeister: Uwe Bartels
Lage der Stadt Klötze im Altmarkkreis Salzwedel
KarteRohrberg
Karte

Geographie


Die Stadt Klötze liegt in der hügeligen Landschaft des Südlichen Landrückens, hat aber auch Anteil an flachen Gebieten wie dem Drömling, etwa bei Kunrau, der etwa 60 Meter über NHN liegt. Südöstlich der Kernstadt liegt der ausgedehnte Klötzer Forst (bis 127 Meter über NHN am Krügersberg). Dieser geht jenseits der Stadtgrenze in die Hellberge über (159,9 m ü. NHN).[2] Nördlich von Klötze liegen an der Purnitz mit rund 45 Metern über NHN die niedrigsten Gebiete der Stadt.

Die Purnitz entspringt südlich der Kernstadt und durchquert sie in Richtung Norden. Bei Altferchau liegt die Jeetze-Quelle. Die Ohre durchfließt die westlichen Ortschaften der Stadt.

Die Stadt liegt rund 40 Kilometer nordöstlich von Wolfsburg, 23 Kilometer nordwestlich von Gardelegen und rund 30 Kilometer südlich von Salzwedel in der Altmark.


Gemeindegliederung


Die Stadt ist in 13 Ortschaften (ehemalige Gemeinden) gegliedert. Zu ihnen gehören gleichnamige und andere Ortsteile mit Wohnplätzen.[3][4]

Zum 1. Juli 2019 wurde eine neue Ortschaft Trippigleben mit dem Ortsteil Trippigleben eingerichtet. Die Ortschaft Wenze besteht seitdem nur noch aus den Ortsteilen Wenze und Quarnebeck.[5]


Geschichte


Erstmals urkundlich erwähnt wurde Klötze als castrum clotz im Jahr 1311 als ein halberstädtisches Lehen im Besitz der Markgrafen von Brandenburg. Der Ort befand sich in unmittelbarer Nähe der Burg Klötze. Im Jahr 1343 wurden die Alvensleben mit Klötze belehnt. 1392 wurde erstmals eine Kirche in Klötze erwähnt. Im 15. Jahrhundert kam Klötze zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg und wurde Sitz eines Amtes mit eigener Gerichtsbarkeit. Kreisstadt für Klötze war im 17. Jahrhundert Gifhorn, Regierungssitz war Celle. 1808 kam die Stadt zum Königreich Westphalen und wurde auf dem Wiener Kongress am 29. Mai 1815 vom wieder in seine Lande eingesetzten König Georg III. an Preußen abgetreten. Anschließend wurde es dem Kreis Gardelegen in der preußischen Provinz Sachsen eingegliedert.

Im Jahr 1846 erhielt Klötze das Stadtrecht. 1855 wurde eine erste städtische Verfassung verabschiedet. 1870 wurde mit dem Cloetzer Wochenblatt eine erste Zeitung herausgegeben. 1880 wurde die Klötzer Feuerwehr gegründet. Durch die am 1. November 1889 erfolgte Eröffnung der Bahnstrecke Oebisfelde–Salzwedel war Klötze an das moderne Verkehrsnetz angeschlossen, die Bedingungen für wirtschaftliche Unternehmungen besserten sich damit erheblich. Am selben Tag fuhr die letzte Postkutsche aus Klötze ab. Um 1900 hat Klötze 3419 Einwohner in 447 Häusern. Bis 1904 war die Schreibweise des Stadtnamens Cloetze. 1907 wurde am Ortsausgang in Richtung Immekath ein Gaswerk errichtet. Mit dem Lichtspielhaus in der Bahnhofstraße öffnete 1914 das erste Kino in der Stadt. Im Jahr 1910 lebten 3971 Einwohner in Klötze.[6] 1928 konnte das Waldbad als städtische Badeanstalt eingeweiht werden.

Am 22. Februar 1945 wurde Klötze von 13 "Flying Fortress" Boeing B-17 der 8. US-Luftflotte mit 38,5 Tonnen Bombenlast angegriffen. Sie verfehlten den Bahnhof und trafen die Wohnstadt, 50 Tote waren zu beklagen.[7]

1948 wurde die erste Produktionsgenossenschaft des Handwerks gegründet, 1953 folgte die Gründung der LPG Einheit. Klötze wurde 1952 mit der Gründung des Bezirks Magdeburg in der DDR zur Kreisstadt. Im Jahr 1964 wurde der Tierpark Arche Noah eröffnet. 1966 konnte mit der Inbetriebnahme des neuen Wasserwerks erstmals für die gesamte Stadt eine zentrale Wasserversorgung sichergestellt werden. Die starke Nachfrage nach Wohnungen führten ab 1979 zur größten Baustelle im Kreis, als An der Wasserfahrt bis 1981 in industrieller Plattenbauweise 340 Wohnungen gebaut wurden.

Nach der deutschen Wiedervereinigung war Klötze Kreisstadt im Land Sachsen-Anhalt. Mit der Kreisgebietsreform in Sachsen-Anhalt 1994 wurde der Landkreis Klötze aufgelöst und die Stadt verlor diesen Status wieder.

Von 1993 bis 2004 bestand die Verwaltungsgemeinschaft Klötze mit der Stadt Klötze und den Gemeinden Schwiesau und Neuendorf. Die Kommunalreform führte zur Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Jeetze-Ohre-Drömling zum 1. Januar 2005 als neue Verwaltungsgemeinschaft Klötze. Diese wurde zum 1. Januar 2010 mit der Eingemeindung der bisherigen Mitgliedsgemeinden Dönitz, Immekath, Jahrstedt, Kunrau, Kusey, Neuendorf, Neuferchau, Ristedt, Schwiesau, Steimke und Wenze in die Stadt Klötze aufgelöst.[8]


Einwohnerentwicklung



Gemeinde

Jahr Einwohner
16100886
16480060
16800200
17000350
17551076
18001250
Jahr Einwohner
18181421
18402198
18482198
18642748
18712702
18852814
Jahr Einwohner
18902951
18953202
19003224
19053649
19103971
19254640
Jahr Einwohner
19394973
19466255
19645450
19715702
19816472
19906471
Jahr Einwohner
19936463
20065243
20095044
201010803
201110468
201510284
Jahr Einwohner
201810077
20209825

Quelle bis 2006[9] ab 2009:[10]

Am 31. Dezember 2018 hatten 10.298 Bürger ihre Hauptwohnung in der Einheitsgemeinde und 598 ihre Nebenwohnung. Die Kernstadt hatte zum gleichen Stichtag 4748 Einwohner, ihre Nebenwohnung hatten 260 Bürger dort.[11]


Kernstadt Klötze mit Wohnplätzen

Jahr Einwohner
2018[0]5008[11]
2020[0]4591[12]
2021[0]4478[12]

Politik


Sitzverteilung ab 2019 im Stadtrat von Klötze
     
Insgesamt 28 Sitze
  • Linke: 3
  • SPD: 6
  • UWG: 8
  • CDU: 8
  • AfD: 3
Rathaus in Klötze
Rathaus in Klötze

Stadtrat


Die Kommunalwahl vom 26. Mai 2019 führte bei einer Wahlbeteiligung von 57,9 % zu folgender Zusammensetzung des Stadtrats in Klötze:[13]

Partei / Liste Stimmenanteil Sitze +/−
CDU26,9 %8− 1
SPD23,2 %6± 0
Die Linke11,4 %3± 0
AfD10,5 %3+ 3
UWG JOD*28,1 %8− 2
Gesamt100 %**28

* Unabhängige Wählergemeinschaft „Jeetze – Ohre – Drömling“
** Nach Bereinigung der Rundungsungenauigkeiten


Bürgermeister


Am 25. September 2016 wurde Uwe Bartels (UWG) zum Bürgermeister gewählt.[14]


Wappen und Flagge


Ehemaliges Klötzer Wappen
Ehemaliges Klötzer Wappen

Blasonierung: „In Silber einen grünen bewurzelten Eichenstumpf mit gestümmelten Ästen, aus denen grüne Blätter treiben.“

Im Jahr 2001 änderte die Stadt Klötze ihr Wappen, das bis dahin in Gewohnheitsrecht in der unheraldischen Tinktur Braun geführt wurde, in Grün. Die Wappenzeichnung und Dokumentation zum Genehmigungsverfahren realisierte der Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch.

Der Name Klötze – früher Clotz, Clod, Clotzecke – entstammt dem slawischen Wort clada, „Baumstumpf“, der entsprechend dem Brauch, das Stadtwappen redend zu machen, als Symbol der Stadt aufgenommen wurde. Das Wappen von Klötze besteht in seiner heutigen Form seit 1861.

Die Flagge der Stadt Klötze zeigt die Farben Grün und Silber (Weiß).


Städtepartnerschaft


Miłomłyn (deutsch Liebemühl) in Polen ist seit August 2005 Partnerstadt von Klötze.


Wirtschaft


Zugang zur Fußgängerzone
Zugang zur Fußgängerzone
Karl-Hermann Steinberg, der letzte Umweltminister der DDR, hatte den Reaktor einst für die Firma Preussag AG entwickelt und nach deren Umwandlung in einen Touristikkonzern den Standort in Klötze ausgewählt.[15]

Verkehr



Straße


In Klötze treffen sich die Landesstraße L 19, die von Beetzendorf nach Wiepke an der B 71 führt, und die L 20, die von Weferlingen an die B 71 bei Brüchau führt.


Eisenbahn


Klötze liegt an den stillgelegten Bahnstrecken Oebisfelde–Salzwedel und Klötze–Wernstedt; die Strecke nach Wernstedt ist abgebaut.


Busverkehr


Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindungen führen durch Klötze:

Den Busverkehr im Altmarkkreis Salzwedel betreibt die Personenverkehrsgesellschaft Altmarkkreis Salzwedel mbH (PVGS).


Sport



Feste und Veranstaltungen


Martinimarkt in Klötze
Martinimarkt in Klötze

In der Stadt werden traditionell verschiedene Volksfeste gefeiert, wie der Karneval im November und im Februar mit großem Tulpensonntagsumzug in Klötze und dem Carnevalsumzug in Immekath. Das Schloss- und Parkfest in Kunrau, das Dahlienfest in Immekath, das Spargel- und Besenbinderfest in Klötze, das Museumsfest in Böckwitz und die Schützenfeste in den Ortsteilen von Klötze gehören auch dazu. Im Oktober führt die Theatergruppe Klötze e.V. jeweils an drei aufeinanderfolgenden Tagen (Freitag bis Sonntag) ein Stück auf. Ende Oktober gibt es alljährlich den Martinimarkt, das größte altmärkische Innenstadtfest, das sich über fünf Tage erstreckt. An einem Dezembertag findet der Klötzer Weihnachtsmarkt statt.


Religionen


Nach der Volkszählung in der Europäischen Union 2011 gehörten von den 10558 Einwohnern der Stadt Klötze rund 32 % der evangelischen und rund 2 % der katholischen Kirche an.[17]

Die evangelische Ägidius-Kirche, eine an der Kirchstraße gelegene Fachwerkkirche, ist benannt nach dem heiligen Ägidius. Sie wurde 1759 errichtet, ihre Kirchengemeinde gehört zum Kirchenkreis Salzwedel im Propstsprengel Stendal-Magdeburg der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. Weitere evangelische Kirchen stehen in den Dörfern der Klötzer Ortsteile.

Die katholische Kirche St. Joseph, südlich des Friedhofs am Kapellenberg gelegen, ist benannt nach Josef von Nazaret. Sie wurde 1930 geweiht und gehört heute zur Pfarrei St. Hildegard mit Sitz in Gardelegen.

Bis ca. 1880 stand ein jüdisches Gebetshaus im Garten der heutigen Stadt- und Kreisbibliothek Klötze (Geburtshaus von Adolph Frank).


Bauwerke und Denkmäler


Neben den beiden Kirchengebäuden ist eine Holländerwindmühle vorhanden.[18] Im Klötzer Forst befindet sich mit dem Eisernen Kreuz ein Kriegerdenkmal mitten im Wald.


Bildung


In der Stadt Klötze gibt es drei Grundschulen und eine Sekundarschule:


Persönlichkeiten



Söhne und Töchter der Gemeinde



Personen, die mit Klötze in Verbindung stehen



Ehrenbürger



Literatur




Commons: Klötze – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Klötze – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2021 (PDF) (Fortschreibung) (Hilfe dazu).
  2. Sachsen-Anhalt-Viewer des Landesamtes für Vermessung und Geoinformation (Hinweise)
  3. Hauptsatzung der Stadt Klötze vom 1. Juli 2014 (Memento des Originals vom 31. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/daten.verwaltungsportal.de Abgerufen am 31. März 2019.
  4. Ortsteilverzeichnis Land Sachsen-Anhalt (Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile), Gebietsstand Januar 2014, Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Halle (Saale), 2016
  5. Kurier, Amtsblatt der Stadt Klötze, Ausgabe 1/2019. Amtliche Bekanntmachungen. 7. Januar 2019, abgerufen am 13. April 2019.
  6. Gemeindeverzeichnis von 1910
  7. Holger Benecke: Bombenhölle forderte 700 Opfer. Das Inferno der "Kriegstrompete"/Bahnhöfe in Schutt und Asche. Altmarkzeitung, 22. Februar 2000
  8. StBA: Gebietsänderungen vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010
  9. Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-3743-4, S. 12041212, doi:10.35998/9783830522355.
  10. Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID 2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
  11. Stadt Klötze, Einwohnermeldeamt: Einwohnerbestand am 31.12.2018. 9. Januar 2019.
  12. Markus Schulze: Weiterhin mehr Frauen als Männer. In: Klötzer Volksstimme, Klötzer Rundschau. 21. Januar 2022, DNB 1047268213, S. 18.
  13. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt: Gemeinderatswahl 2019 – Stadt Klötze, abgerufen am 12. Mai 2020
  14. Ergebnis bei wahl-regional.de, abgerufen am 4. Februar 2017
  15. Kathrin Schrader: Das grüne Steak, In: Berliner Zeitung, 11. Juli 2013; abgerufen am 27. August 2013
  16. https://www.wanderverband.de/conpresso/_data/Altmaerkischer.pdf
  17. Datenbank Zensus 2011, Klötze, Stadt, Religion (Memento des Originals vom 5. Juni 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ergebnisse.zensus2011.de
  18. Holländische Windmühle Klötze, abgerufen am 9. November 2015.

На других языках


- [de] Klötze

[en] Klötze

Klötze is a town in the Altmarkkreis Salzwedel (district), in Saxony-Anhalt, Germany. It is situated approximately 20 km northwest of Gardelegen, and 35 km northeast of Wolfsburg. It was mentioned first in 1144 with the name Cloetze, which means a wooden block. In January 2010, with the disbanding of the Verwaltungsgemeinschaft ("collective municipality") of Klötze, the town absorbed 11 former municipalities.[3]

[ru] Клётце

Клётце (нем. Klötze) — город в Германии, в земле Саксония-Анхальт.



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