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Riedlingen ist eine am Südrand der Schwäbischen Alb an der Donau gelegene Stadt in Baden-Württemberg.

Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 540 m ü. NHN
Fläche: 64,96 km2
Einwohner: 10.741 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 165 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88499
Vorwahl: 07371
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 097
Stadtgliederung: 7 Teilorte
Adresse der
Stadtverwaltung:
Marktplatz 1
88499 Riedlingen
Website: www.riedlingen.de
Bürgermeister: Marcus Oliver Schafft (CDU)
Lage der Stadt Riedlingen im Landkreis Biberach
Karte
Karte

Geographie


Riedlingen, Blick von der Donauinsel
Riedlingen, Blick von der Donauinsel
Zwiefaltendorf mit Naturschutzgebiet Flusslandschaft Donauwiesen
Zwiefaltendorf mit Naturschutzgebiet Flusslandschaft Donauwiesen

Geographische Lage


Riedlingen liegt in einem weiten Talgebiet der Donau, am südlichen Fuß der Schwäbischen Alb. Im Westen und Norden erreicht es die Albausläufer zum ganz bewaldeten Teutschbuch (734 m) und zum Österberg (652 m). Im Osten erhebt sich in Sichtweite von Riedlingen der oberschwäbische Hausberg Bussen (767 m), der auch „Heiliger Berg Oberschwabens“ genannt wird.

Auf der linken Uferseite münden bei Altheim die Biber, bei Riedlingen der Zollhauser Bach und bei Zwiefaltendorf die Zwiefalter Aach in die Donau. Rechtsseitig nimmt das Gewässer flussabwärts die Schwarzach beim Vöhringer Hof und die Kanzach bei Daugendorf auf.


Stadtgliederung


Die Stadt besteht zunächst aus der Kernstadt, hinzu kommen die im Rahmen der Gemeindereform in den 1970er Jahren eingegliederten sieben Gemeinden Bechingen, Daugendorf, Grüningen, Neufra, Pflummern, Zell und Zwiefaltendorf. Jede ehemalige Gemeinde verfügt über eine Ortsverwaltung, jeweils unter der Leitung eines Ortsvorstehers.


Raumplanung


Riedlingen, Häuserzeile am Mühlenkanal
Riedlingen, Häuserzeile am Mühlenkanal

Riedlingen bildet ein Mittelzentrum innerhalb der Region Donau-Iller, dessen Oberzentrum die Stadt Ulm ist. Zum Mittelbereich Riedlingen gehören neben der Gemeinde selbst die Städte und Gemeinden des westlichen Landkreises Biberach. Im Einzelnen sind dies die Stadt Bad Buchau sowie die Gemeinden Alleshausen, Altheim, Betzenweiler, Dürmentingen, Dürnau, Ertingen, Kanzach, Langenenslingen, Moosburg, Oggelshausen, Seekirch, Tiefenbach, Unlingen und Uttenweiler.


Nachbargemeinden


Im Norden grenzt Riedlingen an den Landkreis Reutlingen mit der Stadt Zwiefalten und den Alb-Donau-Kreis mit den Gemeinden Emeringen und Obermarchtal. Im Osten grenzt die Stadt an Unlingen und Dürmentingen, im Süden an Ertingen und im Westen an Altheim und Langenenslingen. Durch die unbesiedelte Exklave „Neufraer Hau“ hat Riedlingen zudem eine gemeinsame Grenze mit den Gemeinden Kanzach und Dürnau sowie der Stadt Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen.


Schutzgebiete


In Riedlingen gibt es mit den Gebieten Ofenwisch, Flusslandschaft Donauwiesen, Ehebach, Flusslandschaft Donauwiesen zwischen Zwiefaltendorf und Munderkingen und Blinder See Kanzach insgesamt fünf Naturschutzgebiete.

Daneben hat Riedlingen Anteil an den Landschaftsschutzgebieten Riedlinger Alb und Altwässer und verlandende Flussschlingen der Donau, Ostrand des Donau- und Schwarzachtales zwischen Marbach Riedlingen, Quelle mit Naturpark und Ried an der Donau.

Die FFH-Gebiete Glastal, Großer Buchwald und Tautschbuch, Donau zwischen Riedlingen und Sigmaringen und Donau zwischen Munderkingen und Riedlingen liegen ebenfalls teilweise auf der Riedlinger Stadtfläche. Am Blinden See hat die Stadt zudem einen kleinen Anteil am FFH-Gebiet Federsee und Blinder See bei Kanzach.[2]


Geschichte



Mittelalter und frühe Neuzeit


Riedlingen ist vermutlich eine alemannische Gründung. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 835. Die mittelalterliche Stadt wurde zwischen 1247 und 1255 östlich des Weilers von den Grafen von Veringen angelegt. Sie war eine typische Gründerstadt in rechteckiger Form und mit rechtwinklig geführten Straßen, die Hauptstraße wurde zum Marktplatz hin immer breiter. Riedlingens Lage an der schon damals viel genutzten Donaustraße begünstigte diesen Standort als Marktstadt. Noch im ausgehenden 13. Jahrhundert kam die Stadt in den Besitz der Habsburger, die sie jedoch bald wieder verpfändeten. 1314 kam sie an die Grafen von Hohenberg, später an die Herren von Ellerbach, 1384 schließlich an die Truchsessen von Waldburg.[3] 1434 erhielt die Stadt den Blutbann, d. h. das Recht, Verbrecher abzuurteilen und hinzurichten.

Hauptartikel: Wasserburg Asenheim, Burg Dietenburg, Wasserburg Grüningen, Ranzenburg, Burg Neuveringen, Burg Zwiefaltendorf

Panorama ca. 1640 (Topographia Germaniae von Matthäus Merian)
Panorama ca. 1640 (Topographia Germaniae von Matthäus Merian)

Die Reformation im 16. Jahrhundert hatte zunächst einen starken Rückhalt in der Bevölkerung, konnte sich jedoch gegen den Willen der Waldburger Herrschaft nicht durchsetzen. Von 1522 bis 1525 wirkte der Konstanzer Reformator Johannes Zwick als Pfarrer im Ort. Er setzte sich für Arme und Rechtlose ein, wurde aber durch den Bischof und einen kaiserlichen Erlass entlassen und vertrieben.[4] Von 1654 bis 1658 wurde in Riedlingen ein Kapuzinerkloster (Kapuzinerkloster Riedlingen) erbaut, das um 1806 wieder aufgehoben wurde. Im Jahr 1680 gelang es der Stadt, sich zusammen mit den übrigen sogenannten Donaustädten[5] von der ungeliebten Waldburger Herrschaft zu befreien und direkt wieder Österreich unterstellt zu werden. Bis zum Pressburger Frieden 1805 gehörte Riedlingen daher zu Vorderösterreich.

Auch Riedlingen war 1585 bis 1604 von der Hexenverfolgung betroffen. Im Zuge eines Hexenprozesses wurden drei Menschen hingerichtet; die letzte Vollstreckung fand 1604 gegen Agatha Mahler statt.[6]


Württembergische Zeit


Königreich, Erste Briefmarke, Ausgabe 1851, mit blauer Abstempelung 'RIEDLINGEN'
Königreich, Erste Briefmarke, Ausgabe 1851, mit blauer Abstempelung 'RIEDLINGEN'

Nach dem Frieden von Pressburg kam Riedlingen zum 1806 gegründeten Königreich Württemberg und wurde Sitz des gleichnamigen Oberamtes. 1870 erfolgte mit dem Bau der Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen der Anschluss an das Streckennetz der Württembergischen Eisenbahn. 1873 begründeten in Riedlingen Christian Schmidt und Heinrich Stoll die Vorgängerfirma der späteren NSU Motorenwerke, die „mechanische Werkstätte zur Herstellung von Strickmaschinen“. Sie wurde 1880 nach Neckarsulm verlegt, da es in Riedlingen sowohl an Platz als auch an Energie mangelte.

Bei den Verwaltungsreformen während der NS-Zeit in Württemberg wurde das Oberamt Riedlingen 1934 in Kreis Riedlingen umbenannt und 1938 mit dem Kreis Saulgau zum Landkreis Saulgau mit Sitz in Saulgau zusammengelegt. Den Zweiten Weltkrieg überstand die Stadt Riedlingen fast unbeschadet – zumindest in architektonischer Hinsicht. Lediglich die Donaubrücke wurde in den letzten Kriegstagen im April 1945, kurz bevor französische Truppen einmarschierten, noch gesprengt.


Nachkriegszeit bis heute


Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Stadt Riedlingen in die Französische Besatzungszone und kam somit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 als Regierungsbezirk Südwürttemberg-Hohenzollern im Land Baden-Württemberg aufging.

Die Folgen des Zweiten Weltkriegs hatten tiefgreifende gesellschaftliche Auswirkungen. Im Oktober 1949 kamen nach fünfjährigem Zwischenaufenthalt in Niederbayern Heimatvertriebene nach Riedlingen. Dabei handelte es sich um Nachkommen deutscher Auswanderer, die 1944 in Südwestungarn ihre Heimat aufgeben mussten. Bis Sommer 1951 entstand so oberhalb des Vöhringerhofes der neue Stadtteil Eichenau.[7]

Auf Grund der Kreisreform in Baden-Württemberg gehört Riedlingen samt Umland seit 1973 zum Landkreis Biberach. Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden-Württemberg wurden die bis dahin selbstständigen Gemeinden Daugendorf (1. Mai 1972), Neufra (1. Juni 1972) sowie – jeweils zum 1. Oktober 1974 – Bechingen, Grüningen, Pflummern, Zell und Zwiefaltendorf nach Riedlingen eingemeindet. Die heutigen Stadtteile Bechingen, Zell und Zwiefaltendorf gehörten bis zur Kreisreform dem Landkreis Ehingen an, alle anderen Stadtteile gehörten bis dahin zum Landkreis Saulgau.[8]


Geschichte der Ortsteile


Die Ortsteile sind:[9]

Bechingen
bereits 758 urkundlich erwähnt. Zwischen 1292 und 1342 kommt nach und nach der gesamte Ort an das Kloster Zwiefalten, dem er bis zur Säkularisation 1803 angehört. Zusammen mit Zell bildet er danach eine eigenständige Gemeinde im Oberamt Riedlingen.

Zell bildete zusammen mit Bechingen eine selbständige Gemeinde.

Daugendorf
wird erstmals 805 erwähnt (in frühen Urkunden häufig Taugendorf geschrieben), als der Ort an das Kloster Sankt Gallen verschenkt wurde. Wie er später in den Besitz der Grafen von Veringen geriet, ist nicht bekannt. 1415 verkaufte Rudolph von Veringen Daugendorf an Zwiefalten. Nach der Säkularisation wird der Ort eine selbständige Gemeinde.
siehe auch Burg Daugendorf, Wasserburg Daugendorf, Herren vom Stain (Wappen)
Grüningen
kam über die Grafen von Veringen Ende des 12. Jahrhunderts an die Grafen von Württemberg, welche dort die Linie der Grafen von Grüningen-Landau begründeten. Sitz der Grafen wurde das „obere Schloss“ nahe der Kirche, dessen Bergfried wie auch die aus romanischer Zeit stammenden Grundmauern noch an diese Zeit erinnern. Das auf einem künstlichen Erdhügel mitten im Dorf errichtete „untere Schloss“ wurde hingegen Sitz der grünenbergischen Ministerialität. Grüningen kam um 1300 an die Freiherren von Hornstein (Wappen!), denen es auch zum Zeitpunkt der Mediatisierung 1806 noch gehörte (Gut und Schloss bis heute), als der Ort (wieder) unter württembergische Oberherrschaft fiel. Auch Grüningen wurde danach eine selbständige Gemeinde.
Neufra an der Donau
– nicht zu verwechseln mit der Gemeinde im Landkreis Sigmaringen gleichen Namens – in frühen Urkunden auch Neufrach, Neufern oder Niverun geschrieben, gehörte einst den Herren von Gundelfingen (Wappen gezahnter Schrägbalken), ab 1546 den Herren von Helfenstein (Elefant) sowie ab 1627 den Fürsten von Fürstenberg. Auf dem Gebiet standen zwei Schlösser. Der Pfarrer von Neufra, das 1806 eigenständige Gemeinde wurde, bezog noch 1827 den sogenannten „Springhaber“ in Höhe von drei 'Simri' Hafer, den Bürger für uneheliche Schwängerungen zu entrichten hatten.
Pflummern
war einst Sitz der seit 1183 nachgewiesenen Herren von Pflummern. Diese waren Ministeriale der Grafen von Veringen. Peregrünus von Pflummern soll 1180 gelebt haben. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt 1280 mit Conrad von Pflummern.[10] 1302 übergab Graf Mangold die Burg mit weiteren Gütern an das Kloster Reichenau. 1311 ging die Burg Pflummern wieder an die Grafen von Veringen über. Im gleichen Jahr verkaufte Graf Wolfrad von Veringen die Burg an den Ritter H. Fleck.[11] Das Stammhaus in Pflummern wurde 1350 zerstört. Das Geschlecht der Herren von Pflummern verbreitete sich in den schwäbischen Reichsstädten. Einzelne Linien ließen sich in Kanzach, Seekirch, Biberach, Augsburg, Konstanz, Überlingen sowie Freiburg im Breisgau nieder und spielten in der Geschichte dieser Städte eine hervorragende Rolle. Zum Beispiel: Heinrich von Pflummern (1475–1561), Chronist der Reformationszeit; Joachim von Pflummern (* 1480), Chronist der Vor-Reformationszeit; Johann Ernst von Pflummern (* 1588), Verfasser der "Annales Biberacenses"; Salome von Pflummern (1591/1592–1654), erste Priorin der Benediktinerabtei in Fulda; Karl von Pflummern (1787–1850), bayerischer Generalmajor. Das Archiv der Stadt Überlingen enthält Nachrichten über das Geschlecht von 1330 bis 1792.[12] 1882 starb die Linie der Herren von Pflummern aus. 1605 wurde der Ort Pflummern an Herzog Friedrich von Württemberg verkauft. Damit wurde Pflummern als einzige Gemeinde im Oberamt Riedlingen evangelisch. Im Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) wurde Pflummern gebrandschatzt und entvölkert, musste also komplett neu besiedelt werden; bereits 1825 wies es wieder etwa 500 Einwohner auf. 1829 war Eduard Mörike für ein paar Monate als Pfarrverweser in Pflummern tätig. In dieser Zeit soll er am 9. März jenes Jahres mit „Er ist’s“ eines der meistzitierten deutschsprachigen Gedichte geschaffen haben. Es leben ca. 400 Menschen in Pflummern.[13][14][15]
Zwiefaltendorf
Grundherr dieses gegenüber dem Kloster Zwiefalten gelegenen Ortes war der Freiherr von Spät. Die dortige Michaelskirche ist in einer Urkunde des Klosters Sankt Gallen bereits 776 als Schenkung erwähnt.

Einwohnerentwicklung


Einwohnerentwicklung als Diagramm dargestellt
Einwohnerentwicklung als Diagramm dargestellt

Einwohnerzahlen von Riedlingen nach dem Gebietsstand der Stadt von 1970, also vor sämtlichen Eingemeindungen:[16]

Jahr Einwohner
18521976
18712117
18802248
18902288
19002235
19102538
Jahr Einwohner
19252470
19392795
19503665
19615161
19655844
19705957

Die nachfolgenden Einwohnerzahlen beziehen sich auf den heutigen Gebietsstand der Stadt samt sämtlicher Eingemeindungen und sind für die Vergangenheit deshalb deutlich höher als es nach dem damaligen Gebietsstand von Riedlingen tatsächlich der Fall war:

Jahr Einwohner
1871 ¹4909
1880 ¹5183
1890 ¹5085
1900 ¹4851
1910 ¹5155
1925 ¹5229
Jahr Einwohner
1933 ¹5142
1939 ¹5144
1950 ¹6498
19567334
1961 ¹7993
19658550
Jahr Einwohner
1970 ¹8712
19758779
19808536
19858426
19908684
19959499
Jahr Einwohner
200010.169
200510.376
201010.241
201510.451
202010.670

¹ Volkszählungsergebnis


Politik



Gemeinderat


Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Endergebnis (mit Vergleich zur vorigen Wahl).[17] Die Wahlbeteiligung lag bei 52,1 % (2014: 48,2 %).

Partei / Liste Stimmenanteil
2019
Sitze
2019
Stimmenanteil
2014
Sitze
2014
CDU24,9 %725,7 %9
Wir in Riedlingen (WiR)19,8 %517,2 %6
Mut tut gut! (Mtg!)24,5 %611,4 %4
Bürgerliste (BüL)30,8 %8
Freie Wähler24,1 %8
SPD10,7 %4
Grüne Liste10,9 %4
Gesamt100 %26100 %35

Bürgermeister


Am 6. November 2005 wurde Hans Petermann mit 70,9 Prozent der gültigen Stimmen als Bürgermeister der Stadt Riedlingen wiedergewählt.[18] Der frühere Bürgermeister der Nachbargemeinde Ertingen hatte zum 2. Februar 1998 die Nachfolge von Hans-Georg Bosem angetreten.[19] Am 16. Januar 2006 wurde er für weitere acht Jahre vereidigt.[20]

Am 3. November 2013 erhielt Petermann nur 28,6 Prozent der Stimmen und trat zum zweiten Wahlgang am 17. November nicht mehr an. Diesen gewann überraschend Marcus Schafft gegen Dr. Wolfram Jänisch, der im ersten Wahlgang mit 44,3 Prozent noch klar vorn gelegen hatte.[21] Schafft wurde am 7. November 2021 im ersten Wahlgang mit 67,18 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.


Stadtwappen


Die Blasonierung des Riedlinger Stadtwappens lautet: In gespaltenem Schild vorne in Rot ein silberner Balken, überdeckt von zwei schräggekreuzten goldenen Rudern, hinten in Gold ein roter Löwe. Das älteste bekannte Siegel stammt aus dem Jahr 1303. Der rot-weiß-rote Grund wird als österreichische Binde bezeichnet und stellt die Farben Österreichs dar. Sie wurde erst im 16. Jahrhundert hinzugefügt. Der rote Löwe, den auch Bad Saulgau und Munderkingen im Stadtwappen tragen, ist das Wappen der Habsburger.


Städtepartnerschaften



Kultur und Sehenswürdigkeiten


Gedenkstein für Hermann Schlotterbeck, Gottlieb Aberle und Andreas Stadler am Klärwerk Riedlingen
Gedenkstein für Hermann Schlotterbeck, Gottlieb Aberle und Andreas Stadler am Klärwerk Riedlingen
Die Riedlinger Donauinsel
Die Riedlinger Donauinsel
Historischer Hängegarten im Teilort Neufra
Historischer Hängegarten im Teilort Neufra

Riedlingen liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße, der Deutschen Fachwerkstraße, am Donauradweg und am Radwanderweg Donau-Bodensee. Seit 2009 verläuft der Oberschwäbische Pilgerweg, ein spiritueller Wanderweg, mit seiner Schleife 1 ebenfalls durch Riedlingen.

Das Rathaus wurde 1447 zunächst als Kaufhaus gebaut[22] und ist heute Sitz der Stadtverwaltung. Hier befindet sich außerdem eine Dauerausstellung des deutsch-chilenischen Künstlers Wolf Kalz.


Museen und Gedenkstätten


Das städtische Museum Schöne Stiege ist das Heimatmuseum der Stadt Riedlingen. Es wurde Ende 2002 in dem 1556 erbauten Fachwerkgebäude Schöne Stiege in der Rösslegasse 1 eingerichtet.

In der Nähe des Museums, am Wochenmarkt, befindet sich im Spital zum Heiligen Geist die städtische Galerie.

In der Stadtbücherei im ehemaligen Kapuzinerkloster wurde eine Gedenkstätte für den Schriftsteller Werner Dürrson eingerichtet.

Am Eingang zum Klärwerk Riedlingen befindet sich ein Mahnmal zur Erinnerung an die Ermordung dreier Häftlinge in der Zeit des Nationalsozialismus. Am 21. April 1945 wurden Hermann Schlotterbeck (Mitglied der Widerstandsgruppe Luginsland) sowie der Fallschirmagent Andreas Wiedemann-Stadler und der Kommunist Gottlieb Aberle von einem Kommando der Stapoleitstelle Stuttgart unter Leitung von Friedrich Mußgay in einem Wald bei Riedlingen erschossen.[23][24]

Im Feuerwehrmuseum von Günther Hübler befindet sich eine private Feuerwehrsammlung.


Bauwerke


Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale der Stadt siehe die Liste der Kulturdenkmale in Riedlingen.


Jährliche Veranstaltungen


Das Boppele der Narrenzunft Gole Riedlingen
Das Boppele der Narrenzunft Gole Riedlingen
Riedlinger Flohmarkt
Riedlinger Flohmarkt

Sport


In der Nähe der Realschule wurde ein Lehrpfad angelegt. Barfuß kann dort auf unterschiedlichem Untergrund das Balancieren getestet werden.


Natur



Wirtschaft und Infrastruktur



Verkehr


Der Bahnhof Riedlingen liegt an der Donaubahn (Bahnstrecke Ulm–Sigmaringen) und wird von Regionalexpress-Zügen bedient. Nach Ulm und Sigmaringen besteht ein Stunden-Takt, für den Zielort Donaueschingen, teilweise bis Villingen, ein Zwei-Stunden-Takt. Darüber hinaus gibt es unter anderem direkte Busverbindungen nach Reutlingen, Biberach an der Riß und nach Ehingen (Donau). Riedlingen gehört zum Donau-Iller-Nahverkehrsverbund.

Die Stadt verfügt außerdem über ein Segelfluggelände, das auch mit Ultraleichtflugzeugen und Motorseglern angeflogen werden kann.

1916 wurde die Federseebahn (Kanzachtalbahn) Schussenried – Riedlingen als letzte Schmalspurstrecke Baden-Württembergs mit dem letzten Teilstück von Dürmentingen bis Riedlingen eröffnet. Bereits 1960 wurde allerdings der gesamte Verkehr auf diesem Streckenteil eingestellt und die Strecke rückgebaut.

In Riedlingen kreuzen sich die Bundesstraßen 312 (StuttgartReutlingenBiberachMemmingen) und 311 (DonaueschingenTuttlingenUlm).

Riedlingen liegt auch an den internationalen Fernradwegen Donauradweg und EuroVelo 6 und ist damit mit Städten wie Wien und Bratislava sowie dem Atlantik und dem Schwarzen Meer verbunden.[27]


Ansässige Unternehmen


Riedlingen verfügt über ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Ravensburg und zum Oberlandesgerichtsbezirk Stuttgart gehört.

Die Stadt ist auch Sitz des Dekanats Riedlingen des Bistums Rottenburg-Stuttgart, das zum Dekanatsverband Biberach gehört.


Bildungseinrichtungen


Die Stadt ist Sitz der SRH Fernhochschule – The Mobile University, einer staatlich anerkannten Hochschule.

Die Wirtschaftsoberschule Riedlingen bietet auf dem zweiten Bildungsweg die Chance, in zwei Jahren die Allgemeine Hochschulreife zu erlangen.

Riedlingen ist auch Schulstadt von regionaler Bedeutung. Neben allgemeinbildenden Schulen aller Schularten gibt es eine berufliche Schule und eine Jugendmusikschule. Das Einzugsgebiet des Riedlinger Kreisgymnasiums reicht bis Bad Buchau und bis weit auf die Schwäbische Alb. Neben den staatlichen Schulen wurde 2004 die Freie Schule Riedlingen gegründet, die sich an der Waldorfpädagogik orientierte; die Betriebsgenehmigung wurde jedoch 2008 widerrufen und die Schule musste schließen.[30]

In der Erwachsenenbildung betätigen sich das Kolping-Bildungswerk und die Volkshochschule Donau-Bussen e. V.


Seniorengenossenschaft


Die 1991 gegründete Seniorengenossenschaft ist eine bürgerschaftliche Selbsthilfeeinrichtung. Das Modellprojekt in Riedlingen war das erste seiner Art in ganz Deutschland. Zweck der Genossenschaft ist es, ältere, auf Hilfe angewiesene Mitglieder so zu unterstützen, dass diese bis zum Lebensende in ihrem vertrauten Wohnumfeld verbleiben können; für die jüngeren Mitglieder bietet sich so die Möglichkeit, zusätzlich fürs Alter vorzusorgen. Der Verein erhielt 2004 den Zukunftspreis vom Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung.


Persönlichkeiten


Maibaum vor dem Rathaus in Riedlingen
Maibaum vor dem Rathaus in Riedlingen

Ehrenbürger


In der Geschichte der Stadt Riedlingen sind bislang nur elf Personen so geehrt worden. Wilfried Steuer und Winfried Aßfalg sind die einzigen noch lebenden Ehrenbürger.[31]


Söhne und Töchter der Stadt



Personen, die mit der Stadt in Verbindung stehen



Literatur




Commons: Riedlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Riedlingen – Reiseführer

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. Daten- und Kartendienst der LUBW
  3. Hans-Martin Maurer: Riedlingen. In: Max Müller (Hrsg.): Baden-Württemberg (= Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 6). Stuttgart 1965.
  4. Rudolf Wein: Johannes Zwick (1496–1542). (Memento des Originals vom 7. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kindergottesdienst-baden.de Evangelische Landeskirche Baden
  5. Dies waren neben Riedlingen die Städte Mengen, Munderkingen, Saulgau und Waldsee
  6. Mario Zeck: „Im Rauch gehen Himmel geschüggt“. Hexenverfolgung in der Reichsstadt Rottweil. Stuttgart 2000, S. 145–177
  7. Walter Haag: Riedlingen. Stadt an der Donau. Riedlingen 1983, S. 31–33.
  8. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 532 und 545.
  9. Nähere Informationen zur Geschichte dieser Teilorte sind in der 1827 erschienenen Beschreibung des Oberamts Riedlingen (siehe Literatur) nachzulesen.
    siehe auch Ruine Hassenberg
  10. Aloys von Pflummern: Die „Chronik der Herren von Pflummern“ mit 15 genealogischen Tafeln. 1795 in Biberach im Druck erschienen.
  11. Hohenzollerische Heimat, 32. Jahrgang, Juni 1982, S. 47.
  12. Julius Kindler von Knobloch; Badische Historische Kommission: Oberbadisches Geschlechterbuch. Band 1, S. 84; Heidelberg, 1898 digi.ub.uni-heidelberg.de
  13. @1@2Vorlage:Toter Link/www.lona-liest.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) (PDF) Südkurier per www.lona-liest.de
  14. Archiv 2007. (Memento des Originals vom 2. Februar 2014 im Internet Archive; PDF; 213 kB)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.moerike-gesellschaft.de Mörike-Gesellschaft
  15. Christine Bührlen-Grabinger: Zur Geschichte von Ort und Stabsamt Pflummern. Landesarchiv Baden-Württemberg, Oktober 1999.
  16. Bevölkerungsentwicklung in Riedlingen nach altem Gebietsstand von 1970, Leo BW, abgerufen am 10. April 2021
  17. Kommunalwahldaten 2019 des Statistischen Landesamtes
  18. uno: Petermann siegt souverän. In: Schwäbische Zeitung vom 7. Januar 2006
  19. Petermann feiert 40-jähriges Dienstjubiläum. In: Schwäbische Zeitung vom 15. Februar 2008
  20. Petermann tritt neue Amtszeit an. In: Schwäbische Zeitung vom 12. Januar 2006
  21. Alles im Fluss. In: Blix Dezember 2013
  22. Riedlingen :: Karte der Donau (Memento des Originals vom 18. Juni 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.deutsche-donau.de In: deutsche-donau.de, abgerufen am 3. Januar 2018.
  23. Ingrid Bauz, Sigrid Brüggemann, Roland Maier (Hrsg.): Die Geheime Staatspolizei in Württemberg und Hohenzollern. Stuttgart 2013, ISBN 3-89657-145-1, S. 409f.
  24. Erinnern an die Opfer. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Südwest Presse Online. 26. November 2009, archiviert vom Original am 9. Februar 2016; abgerufen am 9. Februar 2016.
  25. 58 Fohlen zum Verkauf, Marion Buck, 16. August 2017, Schwäbische.de
  26. Riedlinger Oldtimertreffen In: schwaebische.de, 3. November 2013, abgerufen am 3. Januar 2018.
  27. EuroVelo 6: die europäischen Flüsse mit dem Fahrrad erkunden! In: EuroVelo. Abgerufen am 29. April 2017.
  28. Abbruch der Zinngießerei Strum in Riedlingen. schwaebische.de; abgerufen am 22. Mai 2017.
  29. Angebot zweier Jugendstil-Zinnteller aus der Gießerei Felix Sturm in Riedlingen; Jahr 1920, abgerufen am 22. Mai 2017.
  30. @1@2Vorlage:Toter Link/www.szon.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: Schwäbische Zeitung, 5. September 2008)
  31. „Ein Glücksfall für Riedlingen“. Ehrenbürger Winfried Aßfalg, abgerufen am 4. Dezember 2010

На других языках


- [de] Riedlingen

[en] Riedlingen

Riedlingen (German: [ˈʁiːtlɪŋən] (listen)) is a town in the district (Kreis) of Biberach, Baden-Württemberg, in the south-west of Germany. It is one of the destinations of the Upper Swabian Baroque Route. Riedlingen has approximately 10,000 inhabitants.

[es] Riedlingen

Riedlingen es un pueblo en el distrito de Biberach, Baden-Wurtemberg, en el suroeste de Alemania. Está a orillas del Danubio y tiene unos 10 000 habitantes.

[ru] Ридлинген

Ридлинген (нем. Riedlingen, алем. нем. Riadlenga) — город в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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