Dürnau ist eine Gemeinde im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.0602777777789.5547222222222597 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 597 m ü. NHN | |
Fläche: | 7,28 km2 | |
Einwohner: | 468 (31. Dez. 2021)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 64 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88422 | |
Vorwahl: | 07582 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 036 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Rathaus 88422 Dürnau | |
Website: | www.duernau-bc.de | |
Bürgermeister: | Bernhard Merk | |
Lage der Gemeinde Dürnau im Landkreis Biberach | ||
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Die Gemeinde liegt, vier Kilometer vom Federsee und der Stadt Bad Buchau entfernt, in einer flachhügeligen Grundmoränenlandschaft und berührt das Federseeried.
Von Westen beginnend grenzt Dürnau an eine Exklave der Stadt Riedlingen, die Gemeinde Kanzach, die Stadt Bad Buchau und die Stadt Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen mit den Dörfern Braunenweiler, Krumbach/Figels und Kleintissen.
Vermutlich im Hochmittelalter als Ausbausiedlung gegründet, wurde der Ort 1171 erstmals als Dornon urkundlich erwähnt. Ortsadel ist 1171 und 1239 erwähnt, als die Herren von Dornon Ministerialen der Grafen von Veringen beziehungsweise der Grafen von Württemberg-Grüningen waren. Im 14. Jahrhundert war der Ort unter der Herrschaft der Grafen von Hornstein, die ihn 1387 an die Äbtissin des Stifts Buchau verkauften. Als Erbe kam der Ort so zum Stift Buchau. Im Dreißigjährigen Krieg starben viele dort ansässige Geschlechter – vor allem in der männlichen Linie – aus. So gab es bis zum Jahre 1700 einen starken Zustrom von Einwanderern aus der Schweiz. Dies ist noch in zwei Hofnamen erhalten: Zürchers und Schweizers Haus.[2] Mit der Säkularisation kam Dürnau wie das Stift 1803 an die Fürsten von Thurn und Taxis.
Ab 1806 hatte das Königreich Württemberg die Staatshoheit und verwaltete Dürnau ab 1810 für mehr als ein Jahrhundert als Teil des Oberamts Riedlingen. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg kam der Ort 1938 zum Landkreis Saulgau. Im Jahre 1945 wurde Dürnau Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist Dürnau Teil des Landkreises Biberach. Durch die Gründung des Gemeindeverwaltungsverbandes Bad Buchau, welchem Dürnau angehört, konnte die Selbständigkeit der Gemeinde bis heute erhalten bleiben.
Die Gemeinde ist Sitz der katholischen Pfarrei St. Johannes Baptist. Kirche und Pfarrei sind schon 1275 belegt. Ab 1313 gehörten sie dem Kloster Salem, ab 1353 den Kröwel von Ravensburg, ab 1390 dem Saulgauer Spital, das die Pfarrei 1430 angliederte. 1694 ging die Dürnauer Pfarrei als Pfand an das Stift Buchau und wurde von diesem 1745 endgültig übernommen. Bis 2007 gehörte die Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer zum Dekanat Riedlingen. Seither ist die römisch-katholische Kirchengemeinde Teil der Seelsorgeeinheit Federsee im Dekanat Biberach der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Bad Buchau im Dekanat Riedlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Der Gemeinderat in Dürnau hat acht Mitglieder. Er besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt[3]. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 71,2 % (2014: 73,6 %).
Die Gemeinde führte von 1968 bis 1992 folgendes Wappen:
Seither führt sie folgendes Wappen:
Viele Hofnamen sind noch im Gebrauch. In der Schrift von F. X. Müller sind 37 Namen aufgeführt, mit je einer kurzen Beschreibung des Hofs und seiner Besitzer. Die Hofnamen sind: Oberes Bastes-, Kaprals-, Jergenbauern-, Zürchers-, Schmidhansen-, Kaspers-, Mesmers-, Sylvesters-, Lenzenbauern-, Nehers-, Käsers-, Straußen-, Hepplers-, Fischers-, Michlers-, Peters-, Wagners-, Kreuzwirts-, Schweizers-, Bäckers-, Schultesentonis-, Theisen-, Bäuerles-, Neubauern-, Obern Bachbauern-, Unteren Bachbauern-, Huckles Franzen-, Wohlebe-, Alte Schultese-, Karls-, Joben-, Alte Lehrers-, Strohms-, Huckles-, Hirten- und Lippe-Haus.
Dürnau hat eine Musikkapelle mit rund 45 aktiven Musikern, sie spielen meist Kurkonzerte in Bad Buchau und Bad Saulgau, in den Frühlings- und Sommermonaten auch gelegentlich Unterhaltungsmusik bei Festzeltveranstaltungen sowie als Höhepunkt ein Jahreskonzert am Vorabend des ersten Advents. Außerdem ist zur Fasnetszeit die Guggamusik Xälzbära mit ihren rund 40 Laienmusikern auf Abendveranstaltungen und Umzügen umgebender Narrenzünfte aktiv. Gegründet wurde diese 1987 hauptsächlich von damals aktiven Mitgliedern der Musikkapelle. Als weitere Vereine können ein Jugendzentrum, Feuerwehr, Backvereinigung, Frauenturnverein und ein Verein Flurdenkmale genannt werden.
Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Dürnau durch die Landwirtschaft geprägt. Da keine Erbteilung stattfand, waren die Höfe relativ groß. Die stattlichen Fachwerkhäuser zeugen noch davon. Im Rahmen der Flurbereinigung wurden einige Aussiedlerhöfe gebaut.
Die letzte Schmalspurstrecke Württembergs, die Federseebahn Bad Schussenried–Buchau–Riedlingen, wurde 1915 bis Dürmentingen verlängert. Von dort wurde 1916 das letzte Reststück bis Riedlingen fertiggestellt. 1960 wurde die Strecke stillgelegt. Es gab keine Haltestelle für Dürnau.
In Dürnau gibt es einen katholischen Kindergarten. Die Schüler aus Dürnau besuchen die Schulen in Bad Buchau.
Seit 1973 gibt es einen Gemeindesaal im Gebäude des Kindergartens.
Im Keller des Rathauses ist seit 1979 ein Jugendzentrum eingerichtet.
Die Filmemacherin Eva Witte hat im Abstand von 13 Jahren zwei Filme über das Dorfleben gedreht. Der zweite Film entstand 2008 und wurde im Januar 2009 veröffentlicht.[4]
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