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Dürnau ist eine Gemeinde im Landkreis Biberach in Baden-Württemberg.

Kirche St. Johannes Baptist in Dürnau
Kirche St. Johannes Baptist in Dürnau
Wappen Deutschlandkarte

Basisdaten
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Tübingen
Landkreis: Biberach
Höhe: 597 m ü. NHN
Fläche: 7,28 km2
Einwohner: 468 (31. Dez. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km2
Postleitzahl: 88422
Vorwahl: 07582
Kfz-Kennzeichen: BC
Gemeindeschlüssel: 08 4 26 036
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Rathaus
88422 Dürnau
Website: www.duernau-bc.de
Bürgermeister: Bernhard Merk
Lage der Gemeinde Dürnau im Landkreis Biberach
Karte
Karte

Geografie


Die Gemeinde liegt, vier Kilometer vom Federsee und der Stadt Bad Buchau entfernt, in einer flachhügeligen Grundmoränenlandschaft und berührt das Federseeried.


Nachbargemeinden


Von Westen beginnend grenzt Dürnau an eine Exklave der Stadt Riedlingen, die Gemeinde Kanzach, die Stadt Bad Buchau und die Stadt Bad Saulgau im Landkreis Sigmaringen mit den Dörfern Braunenweiler, Krumbach/Figels und Kleintissen.


Geschichte



Vom Mittelalter bis zum Untergang des alten Reichs


Vermutlich im Hochmittelalter als Ausbausiedlung gegründet, wurde der Ort 1171 erstmals als Dornon urkundlich erwähnt. Ortsadel ist 1171 und 1239 erwähnt, als die Herren von Dornon Ministerialen der Grafen von Veringen beziehungsweise der Grafen von Württemberg-Grüningen waren. Im 14. Jahrhundert war der Ort unter der Herrschaft der Grafen von Hornstein, die ihn 1387 an die Äbtissin des Stifts Buchau verkauften. Als Erbe kam der Ort so zum Stift Buchau. Im Dreißigjährigen Krieg starben viele dort ansässige Geschlechter – vor allem in der männlichen Linie – aus. So gab es bis zum Jahre 1700 einen starken Zustrom von Einwanderern aus der Schweiz. Dies ist noch in zwei Hofnamen erhalten: Zürchers und Schweizers Haus.[2] Mit der Säkularisation kam Dürnau wie das Stift 1803 an die Fürsten von Thurn und Taxis.


Seit württembergischer Zeit


Ab 1806 hatte das Königreich Württemberg die Staatshoheit und verwaltete Dürnau ab 1810 für mehr als ein Jahrhundert als Teil des Oberamts Riedlingen. Bei der Kreisreform während der NS-Zeit in Württemberg kam der Ort 1938 zum Landkreis Saulgau. Im Jahre 1945 wurde Dürnau Teil der Französischen Besatzungszone und kam somit zum Nachkriegsland Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Bundesland Baden-Württemberg aufging. Seit der Kreisreform von 1973 ist Dürnau Teil des Landkreises Biberach. Durch die Gründung des Gemeindeverwaltungsverbandes Bad Buchau, welchem Dürnau angehört, konnte die Selbständigkeit der Gemeinde bis heute erhalten bleiben.


Einwohnerentwicklung



Religionen


Die Gemeinde ist Sitz der katholischen Pfarrei St. Johannes Baptist. Kirche und Pfarrei sind schon 1275 belegt. Ab 1313 gehörten sie dem Kloster Salem, ab 1353 den Kröwel von Ravensburg, ab 1390 dem Saulgauer Spital, das die Pfarrei 1430 angliederte. 1694 ging die Dürnauer Pfarrei als Pfand an das Stift Buchau und wurde von diesem 1745 endgültig übernommen. Bis 2007 gehörte die Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer zum Dekanat Riedlingen. Seither ist die römisch-katholische Kirchengemeinde Teil der Seelsorgeeinheit Federsee im Dekanat Biberach der Diözese Rottenburg-Stuttgart.

Die evangelischen Christen gehören zur Kirchengemeinde Bad Buchau im Dekanat Riedlingen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.


Politik


Rathaus
Rathaus

Gemeinderat


Der Gemeinderat in Dürnau hat acht Mitglieder. Er besteht aus den ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 wurde der Gemeinderat durch Mehrheitswahl gewählt[3]. Mehrheitswahl findet statt, wenn kein oder nur ein Wahlvorschlag eingereicht wurde. Die Bewerber mit den höchsten Stimmenzahlen sind dann gewählt. Die Wahlbeteiligung betrug 71,2 % (2014: 73,6 %).


Bürgermeister



Wappen


Wappen 1968–1992
Wappen 1968–1992

Die Gemeinde führte von 1968 bis 1992 folgendes Wappen:

In Gold ein schwarzer Dornzweig, wurde 1968 verliehen und bis 1992 von der Gemeinde geführt.

Seither führt sie folgendes Wappen:

In gespaltenem Schild vorne in Rot ein goldener Zinnenturm, hinten in Silber ein blauer Wellenpfahl (Quelle: GABl 419/1993).

Kultur und Sehenswürdigkeiten


Fachwerkhaus in Dürnau
Fachwerkhaus in Dürnau

Bauwerke



Hofnamen


Viele Hofnamen sind noch im Gebrauch. In der Schrift von F. X. Müller sind 37 Namen aufgeführt, mit je einer kurzen Beschreibung des Hofs und seiner Besitzer. Die Hofnamen sind: Oberes Bastes-, Kaprals-, Jergenbauern-, Zürchers-, Schmidhansen-, Kaspers-, Mesmers-, Sylvesters-, Lenzenbauern-, Nehers-, Käsers-, Straußen-, Hepplers-, Fischers-, Michlers-, Peters-, Wagners-, Kreuzwirts-, Schweizers-, Bäckers-, Schultesentonis-, Theisen-, Bäuerles-, Neubauern-, Obern Bachbauern-, Unteren Bachbauern-, Huckles Franzen-, Wohlebe-, Alte Schultese-, Karls-, Joben-, Alte Lehrers-, Strohms-, Huckles-, Hirten- und Lippe-Haus.


Vereine


Dürnau hat eine Musikkapelle mit rund 45 aktiven Musikern, sie spielen meist Kurkonzerte in Bad Buchau und Bad Saulgau, in den Frühlings- und Sommermonaten auch gelegentlich Unterhaltungsmusik bei Festzeltveranstaltungen sowie als Höhepunkt ein Jahreskonzert am Vorabend des ersten Advents. Außerdem ist zur Fasnetszeit die Guggamusik Xälzbära mit ihren rund 40 Laienmusikern auf Abendveranstaltungen und Umzügen umgebender Narrenzünfte aktiv. Gegründet wurde diese 1987 hauptsächlich von damals aktiven Mitgliedern der Musikkapelle. Als weitere Vereine können ein Jugendzentrum, Feuerwehr, Backvereinigung, Frauenturnverein und ein Verein Flurdenkmale genannt werden.


Wirtschaft und Infrastruktur


Bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Dürnau durch die Landwirtschaft geprägt. Da keine Erbteilung stattfand, waren die Höfe relativ groß. Die stattlichen Fachwerkhäuser zeugen noch davon. Im Rahmen der Flurbereinigung wurden einige Aussiedlerhöfe gebaut.


Verkehr


Die letzte Schmalspurstrecke Württembergs, die Federseebahn Bad SchussenriedBuchauRiedlingen, wurde 1915 bis Dürmentingen verlängert. Von dort wurde 1916 das letzte Reststück bis Riedlingen fertiggestellt. 1960 wurde die Strecke stillgelegt. Es gab keine Haltestelle für Dürnau.


Bildung


In Dürnau gibt es einen katholischen Kindergarten. Die Schüler aus Dürnau besuchen die Schulen in Bad Buchau.


Öffentliche Einrichtungen


Seit 1973 gibt es einen Gemeindesaal im Gebäude des Kindergartens.

Im Keller des Rathauses ist seit 1979 ein Jugendzentrum eingerichtet.


Bekanntheit durch Fernsehen


Die Filmemacherin Eva Witte hat im Abstand von 13 Jahren zwei Filme über das Dorfleben gedreht. Der zweite Film entstand 2008 und wurde im Januar 2009 veröffentlicht.[4]


Literatur




Commons: Dürnau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2021 (CSV-Datei) (Hilfe dazu).
  2. F.X. Müller: Die alten Haus- und Hofnamen in Dürnau, Eigenverlag des Verfassers, 1937.
  3. Vorläufiges Ergebnis der Gemeinderatswahlen 2019 beim Statistischen Landesamt
  4. IMDb

На других языках


- [de] Dürnau (Landkreis Biberach)

[en] Dürnau, Biberach

Dürnau (German pronunciation: [ˈdʏʁnaʊ̯]) is a town in the district of Biberach in Baden-Württemberg in Germany.

[ru] Дюрнау (Биберах)

Дюрнау (нем. Dürnau) — коммуна в Германии, в земле Баден-Вюртемберг.



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