Ummendorf ist eine Gemeinde im oberschwäbischen Landkreis Biberach in Baden-Württemberg in Deutschland.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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48.0644444444449.8272222222222545 | |
Basisdaten | ||
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Biberach | |
Höhe: | 545 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,65 km2 | |
Einwohner: | 4401 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 213 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88444 | |
Vorwahl: | 07351 | |
Kfz-Kennzeichen: | BC | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 26 120 | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Biberacher Straße 9 88444 Ummendorf | |
Website: | www.ummendorf.de | |
Bürgermeister: | Heiko Graf | |
Lage der Gemeinde Ummendorf im Landkreis Biberach | ||
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Ummendorf liegt rund fünf Kilometer südlich von Biberach an der Riß und wird wie sein südlicher Ortsteil Fischbach von einem Abschnitt der Umlach durchflossen, die weiter nördlich in die von Süden kommende Riß mündet. Westlich von Ummendorf befindet sich das moorreiche Ummendorfer Ried, das teilweise als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Südlich von Ummendorf erhebt sich die Hochfläche Hochgeländ. Die Gemeinde Ummendorf liegt zudem am Donau-Bodensee-Radweg. Das 1987 geschaffene Naturfreibad am Rande des Naturschutzgebiets Ummendorfer Ried, ein Relikt aus der Würmeiszeit, bietet jedes Jahr vielen Besuchern aus nah und fern Erholung und Badefreuden.[2]
Zur Gemeinde Ummendorf gehört neben dem gleichnamigen Kernort auch der Ortsteil Fischbach sowie verschiedene Weiler und Einzelgehöfte, wie Häusern, Buschhorn, Ruckweg, Hammerschmiede, Winkel, Kalter Bach, Hatzenmähdle, Rehmoos, Möselsberg und Horn.[2]
Eine römische Besiedlung von Ummendorf und Umgebung zwischen 100 und 250 n. Chr. konnte durch den Fund eines römischen Gutshofs (villa rustica) im Gewann „Kirlohäcker“ belegt werden. 1880 wurden die Reste des Hauptgebäudes und zweier Badegebäude ausgegraben. Auf die Reste eines Ziegelbrennofens, der für den Bau der Gebäude wesentlich war, stießen die Archäologen dann im Jahr 1960 im Kiesgrubengelände rund 250 Meter westlich davon.[3][4][5]
Nachdem Ummendorf seit dem 14. Jahrhundert dem Kloster Weißenau unterstand, wurde es 1554 an den Kaiserlichen Rat Matthias Manlich aus Augsburg verkauft. Nach dessen Tod erwarb 1565 die Reichsabtei Ochsenhausen das Dorf von seinen Erben. Durch die Säkularisation gelangte Fischbach 1803 an den Fürsten von Metternich-Winneburg.
1806 kam Ummendorf im Rahmen der Mediatisierung zum Königreich Württemberg. Bei der Umsetzung der neuen Verwaltungsgliederung wurde Ummendorf zunächst von 1807 bis 1808 dem Oberamt Waldsee, dann von 1809 bis 1810 dem Oberamt Ochsenhausen und schließlich ab 1811 dem Oberamt Biberach unterstellt. Bis 1825 blieb Ummendorf jedoch auch Bestandteil der Standesherrschaft Ochsenhausen, ehe Fürst Metternich diese an den württembergischen Staat verkaufte.
Bei der Verwaltungsreform während der NS-Zeit in Württemberg gelangte Ummendorf 1938 zum Landkreis Biberach. 1945 wurde der Ort Teil der Französischen Besatzungszone und kam damit 1947 zum neu gegründeten Land Württemberg-Hohenzollern, welches 1952 im Land Baden-Württemberg aufging.
Am 1. Mai 1972 wurde Fischbach nach Ummendorf eingemeindet.[6]
Ummendorf ist traditionell römisch-katholisch. Es gibt aber inzwischen auch eine kleine evangelische Gemeinde, die seit 1970 über eine eigene Kirche verfügt. Die katholische Pfarrkirche Ummendorf darf zu den eindrucksvollsten Dorfkirchen Oberschwabens gezählt werden.[2]
Bürgermeister von Ummendorf ist seit dem 18. Mai 2022 Heiko Graf. Er wurde am 20. Februar 2022 im ersten Wahlgang mit 84,6 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt.[7] Er folgte auf Klaus Reichert, der von 1998 bis 2022 amtierte. 2006 wurde Reichert für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Im Jahr 2014 wurde er mit 87 % der Stimmen für eine dritte Amtszeit gewählt.[8] Bei der Bürgermeisterwahl 2022 trat er nicht erneut an.[9]
Sitzverteilung im Gemeinderat nach der Kommunalwahl vom 26. Mai 2019. Die Wahlbeteiligung betrug 67,7 % (2014: 56,8 %).[10]
Partei | Stimmen- anteil | Sitze | Ergebnis 2014 |
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CDU / Freie Wähler | 48,5 % | 8 | 61,3 %, 10 Sitze |
Aktive Bürger | 51,5 % | 8 | 38,7 %, 6 Sitze |
Summe | 16 |
Ummendorf liegt östlich der Bundesstraße 30 und südlich der B 312. Die Südbahn (Ulm–Friedrichshafen) verläuft westlich durch den Ort, der nächste Haltepunkt Biberach (Riß) Süd befindet sich in etwa drei Kilometern Entfernung; der Bahnhof Biberach ist etwa fünf Kilometer entfernt. Im Rahmen der Planungen zu einer Regio-S-Bahn Donau-Iller gibt es Überlegungen, einen Bahnhalt in Ummendorf als Endhaltestelle einer zukünftigen S-Bahn-Linie Ulm–Biberach einzurichten. Ummendorf liegt im Tarifgebiet des Donau-Iller-Nahverkehrsverbundes (DING).
Einer der größten Arbeitgeber ist das Instandsetzungszentrum 12 (InstZ 12) der Luftwaffe (frühere Bezeichnungen: bis 2014 Abgesetzter Bereich Ummendorf des Systemzentrums Luftfahrzeugtechnik, bis 2008 Luftwaffeninstandhaltungsgruppe 12). Die Berger Holding aus Memmingen betreibt in Ummendorf eine Produktionsstätte. Das Bräuhaus Ummendorf ist eine der wenigen verbliebenen privaten kleinen Brauereien der Region. Die Raiffeisenbank Biberach eG hat ihren juristischen Sitz in Ummendorf.
Ummendorf liegt an der Hauptroute der Oberschwäbischen Barockstraße. Die voll funktionsfähige Hammerschmiede Kloos von 1586 in Fischbach liegt an der Mühlenstraße Oberschwaben. Die schwäbisch-alemannische Fastnacht wird mit Umzügen und Bällen von der örtlichen Narrenzunft Ried-Graddla gestaltet.
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